Refine
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- yes (2) (remove)
Year of publication
- 2016 (2) (remove)
Document Type
- Journal article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Keywords
- intracellular domain (2)
- Bewegungsstörung (1)
- GlyR receptors (1)
- Glycinrezeptor (1)
- Hyperekplexie (1)
- Ionenkanal (1)
- Synapse (1)
- hyperekplexia (1)
- interaction partners (1)
- intrazelluläre Domäne (1)
Institute
The family of Cys-loop receptors (CLRs) shares a high degree of homology and sequence identity. The overall structural elements are highly conserved with a large extracellular domain (ECD) harboring an α-helix and 10 β-sheets. Following the ECD, four transmembrane domains (TMD) are connected by intracellular and extracellular loop structures. Except the TM3–4 loop, their length comprises 7–14 residues. The TM3–4 loop forms the largest part of the intracellular domain (ICD) and exhibits the most variable region between all CLRs. The ICD is defined by the TM3–4 loop together with the TM1–2 loop preceding the ion channel pore. During the last decade, crystallization approaches were successful for some members of the CLR family. To allow crystallization, the intracellular loop was in most structures replaced by a short linker present in prokaryotic CLRs. Therefore, no structural information about the large TM3–4 loop of CLRs including the glycine receptors (GlyRs) is available except for some basic stretches close to TM3 and TM4. The intracellular loop has been intensively studied with regard to functional aspects including desensitization, modulation of channel physiology by pharmacological substances, posttranslational modifications, and motifs important for trafficking. Furthermore, the ICD interacts with scaffold proteins enabling inhibitory synapse formation. This review focuses on attempts to define structural and functional elements within the ICD of GlyRs discussed with the background of protein-protein interactions and functional channel formation in the absence of the TM3–4 loop.
Der zur Familie der pentameren ligandengesteuerten Ionenkanäle zugehörige Glycinrezeptor (GlyR) ist ein wichtiger Vermittler synaptischer Inhibition im Zentralnervensystem von Säugetieren. GlyR-Mutationen führen zur neurologischen Bewegungsstörung Hyperekplexie. Aufgrund fehlender struktureller Daten ist die intrazelluläre Loop-Struktur zwischen den Transmembransegmenten 3 und 4 (TM3-4 Loop) eine weitgehend unerforschte Domäne des GlyR. Innerhalb dieser Domäne wurden Rezeptortrunkierungen sowie Punktmutationen identifiziert. Rezeptortrunkierung geht mit Funktionslosigkeit einher, welche jedoch durch Koexpression des fehlenden Sequenzabschnitts zum Teil wiederhergestellt werden kann. Innerhalb dieser Arbeit wurde die Interaktion zwischen trunkierten, funktionslosen GlyR und sukzessiv verkürzten Komplementationskonstrukten untersucht. Dabei wurden als Minimaldomänen für die Interaktion das C-terminalen basische Motive des TM3-4 Loops, die TM4 sowie der extrazelluläre C-Terminus identifiziert. Die Rückkreuzung transgener Mäuse, die das Komplementationskonstrukt iD-TM4 unter Kontrolle des GlyR-Promotors exprimierten, mit der oscillator-Maus spdot, die einen trunkierten GlyR exprimiert und 3 Wochen nach der Geburt verstirbt, hatte aufgrund fehlender Proteinexpression keinen Effekt auf die Letalität der Mutation. Des Weiteren wurde die Bedeutsamkeit der Integrität beider basischer Motive 316RFRRKRR322 und 385KKIDKISR392 im TM3-4 Loop in Kombination mit der Loop-Länge für die Funktionalität und das Desensitisierungsverhalten des humanen GlyRα1 anhand von chimären Rezeptoren identifiziert. Eine bisher unbekannte Patientenmutation P366L innerhalb des TM3-4 Loops wurde mit molekularbiologischen, biochemischen und elektrophysiologischen Methoden charakterisiert. Es wurde gezeigt, dass die mutierten Rezeptorkomplexe in vitro deutlich reduzierte Glycin-induzierte Maximalströme sowie eine beschleunigte Schließkinetik aufweisen. P366L hat im Gegensatz zu bereits charakterisierten Hyperekplexiemutationen innerhalb des TM3-4 Loops keinen Einfluss auf die Biogenese des Rezeptors. P366 ist Teil einer möglichen Poly-Prolin-Helix, die eine Erkennungssequenz für SH3-Domänen darstellt. Ein potenzieller Interaktionspartner des TM3-4 Loops des GlyRα1 ist Collybistin, welches eine wichtige Rolle bei der synaptischen Rezeptorintegration spielt und die Verbindung zum Zytoskelett vermittelt. An der inhibitorischen Synapse verursacht P366L durch die Reduzierung postsynaptischer Chloridströme, das beschleunigte Desensitisierungsverhalten des GlyRα1 sowie ein verändertes Interaktionsmotiv Störungen der glycinergen Transmission, die zur Ausprägung phänotypischer Symptome der Hyperekplexie führen.