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Im Umfeld von Unternehmenssoftware, Planung und Entscheidung in Wertschöpfungsnetzen sind verschiedene Schlagwörter weit verbreitet. Technologisch getriebene Themen wie Real-Time-Enterprise-Management, Big Data, Business Intelligence, Corporate Performance Ma-nagement und die dazugehörige Software werden in diversen Anwendungskontexten verwen-det. In Unternehmen jedoch werden die klassischen betriebswirtschaftlichen Aufgaben wie Unternehmens-, Absatz- und Produktionsplanung rein methodisch und funktional durchge-führt. Eine abteilungsübergreifende Prozessbetrachtung kann nicht als gegeben betrachtet werden. Das Zusammentreffen von technologischem Fortschritt durch Standardanwendungs-software verbunden mit innovativen Datenspeicher- und Informationsverarbeitungsmethoden und den organisatorischen Strukturen in global agierenden Produktionsunternehmen, bewirkt einen nie da gewesenen Anstieg der Komplexität. Folglich müssen sich die Organisation und Informationssysteme im Sinne der Integration aneinander annähern, um Koordinations-schwierigkeiten bei bereichsübergreifenden Arbeitsabläufen und deren Informationsflüssen zu reduzieren.
Die zunehmende Automatisierung inner- und zwischenbetrieblicher Planungsabläufe sowie der Anstieg der Informationsquellen für zukünftige Geschäftsentscheidungen hat eine große Datenmenge zur Folge. Um den unbestrittenen Mehrwert von richtiger Information am richti-gen Ort zur richtigen Zeit für Unternehmen nutzbar zu machen und die daraus abgeleiteten Entscheidungen umzusetzen, bedarf es einer präzisen Beschreibung der relevanten Geschäfts-prozesse und der spezifischen Informationen. Deshalb verändern sich die Planungs- und Ent-scheidungsprozesse durch die Konsolidierung moderner Informationstechnologie massiv. Hierfür wird ein innovativer und praxiserprobter Ansatz entwickelt:
Unter integrierter Planung- und Entscheidung (IPE) ist die Standardisierung der dezentralen Entscheidungsfindung unter Einbeziehung aller relevanten Informationen im Absatz-, Pro-duktionsgrob- und Finanzplanungsprozess zu verstehen. Basis ist die zentrale Informations-administration.
Der Autor entwickelt ein Vorgehensmodell zur Standardisierung des integrierten Planungs- und Entscheidungsprozesses, das alle wesentlichen Funktionen und Abteilungen eines produ-zierenden Unternehmens verbindet. Dabei werden die relevanten Informationen identifiziert und in ein ganzheitliches IPE-Rahmenwerk eingebettet. Dies zeigt das Zusammenspiel der allgemeinen informationstechnologischen und organisatorischen Anforderungen mit den auf-gabenbezogenen Zielsetzungen im taktischen Planungs- und Entscheidungsprozess auf. Das Modell löst die Planungsproblematik im Anwendungsfall eines multinationalen Unterneh-mens.
Anwender erhalten mit der Arbeit einen praxisgerechten Leitfaden zur Einführung standardi-sierter Planungs- und Entscheidungsprozesse. Dabei wird die Automatisierung insofern be-rücksichtigt, dass das Vorgehensmodell auch für Unternehmen mit heterogenen Informations-systemlandschaften Nutzen stiftet. Darüber hinaus, kann das IPE-Modell für Software-Firmen als Ausgangspunkt zur Weiterentwicklung von Standardanwendungssoftware im taktischen Managementbereich dienen.
Lieferketten im Einzelhandel
(2013)
Lieferketten im Einzelhandel haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die wachsenden Marktanteile von Einzelhandelsunternehmen oder -genossenschaften, die größer werdenden Einzelhandelsformate und die Erweiterung der Produktbreite und -tiefe führten zu früher kaum vorstellbaren Quantitäten. Gleichzeitig haben die Einführung von Informationstechnologie, die intensive Kooperation zwischen Händlern und Lieferanten durch Informationsaustausch oder vertikale Integration von Teilen der Lieferketten sowie die globale Ausbreitung von Lieferbeziehungen Prozesse des Supply-Chain-Managements auch qualitativ erheblich verändert. Parallel dazu wurden Ansätze entwickelt, wie diese Entwicklungen analysiert und konzeptionalisiert werden können. Dabei haben Analyserahmen wie die Ansätze der Globalen Warenketten oder der Globalen Produktionsnetzwerke die komplexe Aufgabe, Prozesse zu erfassen, die einerseits immer globaler werden, andererseits lokal und regional stark eingebettet sind. Vor diesem Hintergrund stellt der vorliegende Band aktuelle Forschungsergebnisse aus einer geographischen Perspektive vor. Insgesamt acht Beiträge beleuchten Lieferketten im Einzelhandel aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven und analysieren Fallstudien aus Australien, Deutschland, Indien, Südafrika und den USA. Dabei bezieht sich ein Großteil der Beiträge auf den Handel mit Lebensmitteln.