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Die prophylaktische retrosternale Einlage eines Gentamicin-Kollagen Schwammes wurde in letzter Zeit in mehreren Studien untersucht und ist wird kontrovers diskutiert. Die vorliegende Studie ist die erste prospektiv randomisierte, Einzelzentrums-Doppelblind-Studie zur Untersuchung der Effektivität, im Hinblick auf die Reduktion sternaler Wundkomplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen, eines retrosternal eingelegten Gentamicin-Kollagen-Schwammes.
Detaillierte radio-morphologische Analyse der Sternumanatomie an einem chirurgischen Patientengut
(2020)
Hintergrund: Nach einer Sternotomie müssen die beiden Sternumhälften postoperativ wieder suffizient miteinander verbunden werden. Etablierte Sternum-Verschluss-Systeme fangen longitudinale Scherkräfte zwischen den beiden Sternumhälften nur eingeschränkt ab. Für die Entwicklung stabilerer Verschlusssysteme sind zusätzliche Informationen über die Sternumanatomie erforderlich.
Methode: Single-Center Kohortenanalyse von Patienten, die sich einer Sternotomie für einen elektiven chirurgischen Eingriff unterzogen haben. Datengrundlage waren die präoperativ angefertigten CT-Thorax-Aufnahmen sowie der postoperative klinische Verlauf. Mittels definierter Messpunkte wurden Länge, Wölbung, Breite und Dicke des Sternums sowie die Ausdehnung der angrenzenden Rippen und Interkostalräume erfasst. Weitere statistische Untersuchungen umfassten die Suche nach Korrelationen der einzelnen Sternummesswerte untereinander, die Überprüfung möglicher Einflussfaktoren auf die Sternumausdehnung (Geschlecht, Körpergröße, Alter, COPD-Erkrankung, BMI) sowie das Auftreten einer sternalen Wundheilungsstörung.
Ergebnis: Von insgesamt 120 Patienten lag eine CT-Bildgebung vor Sternotomie vor. Patienten mit vorbestehenden anatomischen Variationen und von einer longitudinalen medianen Sternotomie abweichendem Zugangsweg wurden ausgeschlossen, sodass 83 Patienten in die Analyse eingingen (51% weiblich; 73 ± 10 Jahre; 167 ± 9 cm). Aus jedem CT-Datensatz wurden 40 Messpunkte für jedes Sternum erhoben. Höhergradige Korrelationen der einzelnen Sternumparameter untereinander konnten nicht festgestellt werden. Den größten Einflussfaktor auf die Sternumanatomie stellt das Geschlecht dar. Körpergrößen-, alters- und gewichtsspezifische Modulationen der Sternumanatomie sowie ein Einfluss durch eine COPD-Erkrankung konnten nicht nachgewiesen werden. 5 Patienten (6%) entwickelten postoperativ eine oberflächliche oder tiefe Wundheilungsstörung. Eine Aussage über Anatomie-bedingte Risikofaktoren für eine postoperative sternale Wundheilungsstörung kann aufgrund der kleinen Fallzahl nicht gemacht werden.
Schlussfolgerung: Die Größenausdehnung des Sternums in allen drei Raumebenen ist sehr individuell ausgeprägt. Die anhand der klinischen CT-Bildgebung erarbeitete Datenmatrix ist Grundlage für die Konfektionierung neuer Verschluss-Systeme für den operativen Sternumverschluss.