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Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Wirkungen flexibler Entgeltkomponenten (Leistungslohn, Erfolgsbeteiligung, Kapitalbeteiligung) auf der betriebs- und volkswirtschaftlichen Ebene. Ausgangspunkt ist dabei die Analyse der herrschenden Arbeitslosigkeit im Hinblick auf die Ursachen und die Gründe ihrer Verfestigung und Persistenz. Dabei wird festgestellt, dass die existierende Arbeitslosigkeit über verschiedene Theorien erklärt und in mehrere Bestandteile zerlegt werden kann. Ein erheblicher Teil der Arbeitslosigkeit kann auf unflexible, überhöhte Reallöhne zurückgeführt werden. Unterschiedliche Einflüsse verhindern dann ein Absinken des Lohnniveaus auf ein vollbeschäftigungskonformes Niveau. Strukturelle Ursachen, i. S. v. Fehlentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und ungenügenden Anpassungskapazitäten an veränderte Rahmenbedingungen sind eine weitere Begründung für die hohe und nachhaltige Arbeitslosigkeit. Entgelte, die in ihrer Höhe und in ihrer sektoralen, regionalen und berufsbezogenen Ausrichtungen flexibel sind, können einen maßgeblichen Beitrag zum Abbau dieser Arbeitslosigkeit leisten. Aufbauend auf diese volkswirtschaftlichen Ansatz werden im folgenden Kapitel wesentliche betriebswirtschaftlichen Aspekte aus Sicht von Unternehmern und Arbeitnehmer dargestellt. Auf diesen Grundlagen aufbauend werden 3 Formen der Entgeltflexibilisierung im Hinblick auf ihre gesamt- und betriebswirtschaftlichen Wirkungen betrachtet. Leistungslöhne orientieren sich entweder am quantitativ messbaren Output oder der qualitativen Arbeitsbewertung eines Arbeitnehmers. Sie tragen somit unmittelbar zu einer produktivitätsorientierten Entlohnung bei, mit positiven Effekten für Unternehmen und Gesamtwirtschaft. Seit Martin Weitzman‘s kontrovers diskutierter "Beteiligungsgesellschaft" werden Erfolgsbeteiligungen als ein Weg gesehen um Arbeitslosigkeit abzubauen. Von der Verbindung zwischen Unternehmenserfolg und Entlohnung profitieren Arbeitnehmer, Unternehmen und Arbeitslose. Kapitalbeteiligungen haben keinen direkten Einfluss auf die Arbeitslosigkeit. Indirekt tragen sie jedoch zur erhöhter Motivation und Identifikation in den Unternehmen bei. Auch die Bereitstellung von Kapital kann je nach Modell Arbeitsplätze sichern. Neben diesen drei Hauptformen werden auch Investivlöhne und Aktienoptionen als Wege der Flexibilisierung betrachtet. Dabei war festzustellen, Investivlöhne (zur Überwindung des Eigenkapitalmangels vieler Unternehmen) analoge Wirkungen zu Erfolgs- und Kapitalbeteiligung aufweist. Aktienoptionen hingegen betreffen in der Regel nur kleiner Gruppen von Arbeitnehmern und Führungskräften. Ein letztes Kapitel zeigt die Gestaltung eines optimalen Entgeltsystems. Dieses weist neben einen Grundentgelt, einen Leistungslohn sowie eine Erfolgsbeteiligung auf, die durch eine optionale Kapitalbeteiligung ergänzt werden können. Dabei wird noch einmal betont, dass eine flexiblere Gestaltung von Entgelten keine alleinige Lösung der Arbeitslosigkeit bietet. Vielmehr müssen strukturelle Reformen, die die Machtstrukturen am Arbeitsmarkt, die Höhe und Ausgestaltung der Lohnersatzleistungen sowie die Stärkung des Wirtschaftswachstums mit der Flexibilisierung Hand in Hand gehen.