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Ziel der Studie ist es, berufsbezogene Überzeugungen von Grundschullehrkräften zum Umgang mit Mehrsprachigkeit im unterrichtlichen Kontext anhand einer online-Fragebogenstudie zu erfassen. Das Thema Mehrsprachigkeit ist von hoher und wachsender pädagogischer und gesellschaftlicher Relevanz, da Lehrkräfte täglich sprachlicher Heterogenität begegnen. Im Unterricht stehen sie vor der Aufgabe, innerhalb eines einsprachig geprägten institutionellen Rahmens eine Sprachbildung für alle Kinder zu ermöglichen und dabei dem grundschulpädagogischen Anspruch nachzukommen, die sprachlichen Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler wertschätzend und reflexiv einzubeziehen. Angesichts dieser Herausforderungen wird mit dem Vorhaben auf die folgenden Forschungsdesiderata reagiert:
Der Umgang mit Mehrsprachigkeit – insbesondere in Bezug auf berufstätige Grundschullehrkräfte und deren Überzeugungen – wurde bisher nicht umfassend untersucht. Methodisch leistet die Studie einen Beitrag zu einer differenzierten und umfänglicheren quantitativen Operationalisierung berufsbezogener Überzeugungen von Lehrkräften.
Überzeugungen von Grundschullehrkräften zum Umgang mit nicht-deutschen Erstsprachen im Unterricht
(2020)
Mit der vorliegenden Studie werden die Überzeugungen von berufstätigen Grundschullehrkräfte zum Umgang mit nicht-deutschen Erstsprachen im Unterricht untersucht und die Bedeutung formaler und informeller bzw. non-formaler Lerngelegenheiten für diese Überzeugungen analysiert. Die Ergebnisse der Fragebogenstudie (N = 123) zeigen, dass die Mehrheit der befragten Lehrkräfte davon überzeugt ist, dass Erstsprachen zumindest zeitweise einen Platz in ihrem Unterricht haben sollten. So stimmen beispielsweise 75 % der befragten Lehrkräfte der Aussage mindestens teilweise zu, dass die Schülerinnen und Schüler von Zeit zu Zeit Lerninhalte in ihren Erstsprachen besprechen dürfen. Dem Einsatz von nicht-deutschen Lernmaterialien im Unterricht stehen knapp 60 % der Lehrkräfte mindestens positiv gegenüber. Die multiplen Regressionsanalysen zeigen, dass sich die erstsprachenintegrierenden Überzeugungen anhand der Nutzung von formalen und informellen bzw. non-formalen Lerngelegenheiten teilweise erklären lassen. Eine formale Aus- und Weiterbildung im Themenbereich des Deutschen als Zweitsprache hat einen positiven Einfluss auf die Überzeugungen von Grundschullehrkräften zum Einbezug von Erstsprachen in ihren Unterricht. Zudem sind es auch informelle bzw. non-formale Sprachkontakte (wie etwa Alltagskommunikation oder Mediennutzung in einer Fremdsprache), deren Nutzung die Überzeugungen der Grundschullehrkräfte hinsichtlich des Umgangs mit Erstsprachen im Unterricht beeinflussen. Unterricht beeinflussen