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In kürzlich erschienenen Studien hat sich die Zementformulierung Baghdadit (Ca3ZrSi2O9) durch Eigenschaften wie eine hydraulische Aktivität, Röntgenopazität und bioaktive Wirkung als potenzielles Material für die endodontische Anwendung qualifiziert. Ziel dieser Studie war es, Baghdadit als einphasigen Biozement und in Form verschiedener Materialzusammensetzungen auf vorteilhafte Eigenschaften im Hinblick auf die Anwendung als endodontischen Funktionswerkstoff zu untersuchen. Nach eigenständiger Herstellung des mechanisch aktivierten Zementpulvers Ca3ZrSi2O9, erfolgte die Charakterisierung der verschiedenen Zementformulierungen maBag, Bag100Bru und Bag50Bru hinsichtlich der Injizierbarkeit, des pH-Verlaufs während der Abbindung, der Druckfestigkeit und Phasenzusammensetzung mittels XRD. Daneben wurde Baghdadit zu je drei verschiedenen Gewichtsanteilen als Füllstoff in eine Methacrylat-basierte Matrix integriert und hinsichtlich der Fließfähigkeit entsprechend der Norm DIN EN ISO 6876:2012, des qualitativen Polymerisationsgrads und der Druckfestigkeit geprüft. Mit einer Auswahl der oben genannten Materialien erfolgte die Untersuchung der antibakteriellen Wirksamkeit, der Röntgensichtbarkeit orientierend an der Norm DIN EN ISO 13116:2014 und der Dichtigkeit im Wurzelkanal.
Einleitung: Ziel dieser ex-vivo-Studie war der Vergleich von zweier Techniken zur Entfernung von Glasfaserstiften aus Wurzelkanälen im Hinblick auf Dentinverlust, verbliebenes Befestigungsmaterial, Komplikationen und Behandlungsdauer. Die Entfernung des Stiftes erfolgte sowohl mit einer konventionellen als auch mit einer schablonengeführten Methode.
Material und Methoden: Neunzig humane mittlere Schneidezähne wurden endodontisch behandelt, wurzelgefüllt und mittels Mikro-Computertomographie Aufnahmen angefertigt. Die Zähne wurden mit Glasfaserstiften und Komposit restauriert und anschließend in Oberkiefermodelle eingebettet. Alle Zähne wurden homogen auf drei Gruppen verteilt. Unter simulierten klinischen Bedingungen wurde die konventionelle Methode von zwei Behandlern mit unterschiedlichem Erfahrungsstand und die schablonengeführte Methode von nur einem Behandler durchgeführt (30 Zähne pro Behandler und Technik). Postoperativ wurden erneute Mikro-CT-Aufnahmen angefertigt und ausgewertet. Die statistische Signifikanz wurde durch eine einfaktorielle Varianzanalyse und anschließende Post-hoc-Vergleiche mit Tukey's HSD-Test und dem Pearson-Chi-Quadrat-Test auf Unabhängigkeit geprüft.
Ergebnisse: Beide Techniken führten zu Dentinverlust und verbliebenen Befestigungsmaterial. Der erfahrene Behandler entfernte mit der konventionellen Technik mehr Dentin und hinterließ weniger Befestigungsmaterial als die anderen Gruppen. Viae falsae traten in allen Gruppen auf. Bei der schablonengeführten Methode gab es keine Perforation und die Arbeitszeit war am geringsten.
Schlussfolgerung: Die schablonengeführte Methode ermöglicht eine zeitsparende und sichere Entfernung des Glasfaserstifts. Es kam zu deutlich geringerem radikulärem Dentinverlust als bei der konventionellen Methode. Darüber hinaus wurden keine Perforation und nur wenige Viae falsae verzeichnet.