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Das Mantelzelllymphom (MCL) gehört zu den aggressiven, mit bislang zur Verfügung
stehenden Therapien nicht heilbaren, Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL). Das MCL
weist eine schlechte Prognose auf. Charakteristisch für das MCL ist die t(11,14)-
Translokation, die das Cyclin D1- Gen betrifft. Darüber hinaus finden sich zahlreiche
weitere genetische Alterationen mit Häufung bestimmter Zugewinne und Verluste von
genetischem Material. Einer der am häufigsten chromosomal zugewonnene Abschnitte
in MCL ist der kurze Arm von Chromosom 7 (7p). In Fällen mit dieser genetischen
Veränderung fand sich das IMP3/IGF2BP3-Gen (Insulin-like growth factor 2 mRNAbinding
protein 3) unter den am stärksten differentiell exprimierten Genen.
In dieser Arbeit konnte in einer immunhistochemischen Analyse eine stark variable
IMP3-Protein-Expression in einer Serie von insgesamt 172 primären MCL gezeigt
werden. Darüber hinaus fand sich in diesem Kollektiv eine signifikante Korrelation der
IMP3-Expression mit der Proliferationsfraktion (Ki67-Immunhistochemie) sowie auch
eine Assoziation mit einer blastoiden Morphologie. Es konnte jedoch letztlich keine
statistisch signifikante Assoziation der IMP-3-Protein-Expression mit einem
chromosomalen Zugewinn von 7p, dem Genort von IMP3, nachgewiesen werden, so
dass hier offenbar auch noch andere Mechanismen für die Regulation eine wichtige
Rolle spielen. In einer darüber hinaus untersuchten Vergleichsgruppe von 20 Fällen von
Lymphknoten mit Infiltraten durch ein small lymphocytic Lymphoma (SLL) zeigte sich
insgesamt nur eine geringe IMP3-Expression.
Der Befund einer vermehrten IMP3-Protein-Expression in einer Teilgruppe von MCL
mit erhöhter Tumorzellproliferation unterstützt die Idee, dass eine Aktivierung des IGFSignalweges
in MCL möglicherweise die Proliferation und biologische Aggressivität
begünstigt. Daher könnte eine therapeutische Manipulation dieses Signalweges
vermutlich eine zukünftige therapeutische Option für das MCL darstellen.