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Der vorliegenden retrospektiven Untersuchung zum Stellenwert der strukturierten am-bulanten Nachsorge in der Rezidiverkennung von aggressiven B-NHL liegen Patientendaten der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universität Würzburg aus den Jahren 1991- 2003 zugrunde. Bei den eingeschlossenen 141 Patienten wurde im Zeitraum vom 01.01.1991 bis zum 31.12.2001 die Primärdiagnose eines aggressiven B-NHL ge-stellt und nach Erstlinientherapie mit Erreichen einer kompletten Remission die ambu-lante Nachsorge begonnen. Von den 35 ambulant diagnostizierten Rezidiven traten 46% innerhalb des ersten Jahres nach Beendigung der Therapie auf. Innerhalb der ersten fünf Jahre nach Therapieende waren 92% der ambulant diagnostizierten Wiedererkrankungen aufgetreten. Auffallend ist, dass nur 51% der Rezidive anlässlich eines vereinbarten Termins im Rahmen des Nachsorgeschemas entdeckt wurden. Die übrigen Patienten erschienen aufgrund von Symptomen außerhalb des empfohlenen Schemas. Das Wahrnehmen von Symptomen durch den Patienten zählt somit zu den Bestandteilen einer erfolgreichen Nachsorge. In der vorliegenden Untersuchung wurde dies signifikant bestätigt. 72% der Rezidivpatien-ten berichteten über mindestens eines der Symptome: B-Symptomatik, Lymphknoten-schwellung, Infekten, Schmerzen an Lymphknotenstationen oder Juckreiz. Bei den ge-sunden Patienten fanden sich diese Symptome nur in 20% der Fälle. Die Patientenschu-lung sollte daher neben der Anamnese einen Schwerpunkt der Nachsorge darstellen. Bei Auftreten der oben genannten Symptome sollen sich die Patienten außerhalb der emp-fohlenen Nachsorgeintervalle vorstellen. Ebenso nahm die körperliche Untersuchung einen hohen Stellenwert in der Rezidiver-kennung ein. 20 der 35 Rezidivpatienten hatten einen auffälligen Untersuchungsbefund, davon in 15 Fällen (43%) vergrößert tastbare Lymphknoten. Eine Erhöhung der Laktatdehydrogenase (LDH) trat bei 10 der 35 Rezidivpatienten (29%) auf. Durch die Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und LDH-Bestimmung wurden 34 von 35 Rezidivpatienten erkannt. Empfohlen werden kann aufgrund der analysierten Daten eine Nachsorgestruktur mit engmaschigen Kontrollen im Abstand von drei Monaten innerhalb des ersten Jahres nach Therapieende und darauf folgende halbjährliche Kontrollen für weitere vier Jahre. Die Sonographie, ein Routineverfahren der Nachsorge, zeigte sich in der vorliegenden Untersuchung als geeignetes Verfahren zur Bestätigung eines Rezidivs. Bei 28 von 30 untersuchten Rezidivpatienten wurde ein pathologischer Befund im Sinne eines Rezi-divs erhoben. Von der routinemäßigen Bildgebung mithilfe der Schnittbildverfahren CT oder MRT profitierte nur ein Patient, welcher ausschließlich durch die Bildgebung auf-fiel. Diese Verfahren sollten nicht routinemäßig, sondern erst bei Vorliegen auffälliger Befunde durchgeführt werden. Der Nutzen der strukturierten ambulanten Nachsorge scheint aufgrund der vorliegenden Arbeit nur begrenzt geeignet Rezidive zu erkennen, da 49% der Rezidive außerhalb der strukturierten Nachsorge diagnostiziert wurden. Sie bietet aber zugleich ein notwendi-ges Raster für die systematische Nachbetreuung der Patienten und sollte durch eine gründliche Patientenschulung ergänzt werden, um die Patienten frühzeitig auf suspekte Symptome aufmerksam zu machen. Ein weiteres Argument für die strukturierte Nach-sorge stellt die psychische Belastungssituation dar, in der sich die meisten Patienten nach der Therapie eines Lymphoms befinden. Die Patienten bekommen nicht nur früh-zeitig Gewissheit, wenn sie erneut erkranken, sondern erfahren auch Beruhigung und Bestätigung, wenn die Erkrankung nicht wieder aufgetreten ist.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, das Rezidivmuster der Medulloblastome aufzuzeigen. Die Bedeutung prognostischer Faktoren, wie Therapie oder initiale Erkrankungsausdehnung soll im Zusammenhang mit dem Auftreten eines Rezidivs oder einer Progression näher untersucht werden. Es handelt sich um ein Patientenkollektiv von 40 Kindern mit einem Rezidiv eines Medulloblastoms. Die Patienten sind Teil des HIT 2000 Kollektivs, ein Patient war Teil der HIT ´91 Studie, 7 waren Beobachtungspatienten. Die Altersverteilung der Rezidivpatienten unterschied sich von der Altersverteilung aller HIT 2000-Studienpatienten. Die Patienten in der Gruppe der unter Vierjährigen mit einem Rezidiv waren signifikant jünger als die des gesamten Kollektivs unter vier Jahren. Bei den älteren Kindern war der Unterschied nicht signifikant. Von insgesamt 40 Kindern fanden sich acht Patienten mit Lokalrezidiv (20%) und 32 Patienten mit einem Rezidiv in Form einer Meningeose (80%). Bei Patienten mit Lokalrezidiv zeigte ein postoperativ verbliebener Resttumor keinen Einfluß auf das Entstehen eines Lokalrezidivs. 100% der Patienten, die Angaben zu einem verbliebenen Resttumor hatten, waren S0 reseziert. Fünf der acht Kinder wurden aufgrund ihres jungen Alters nicht bestrahlt. 32 Patienten (80%) zeigten eine Meningeose als Rezidiv auf. 73,3% der Patienten wiesen bereits initial eine Disseminationen in den Meningen auf. 50% der Patienten (n=16) boten die Dissemination im frontalen oder frontobasalen Bereich. Alle lokal begrenzten, frontalen Meningeoseherde traten an einer vorher nicht betroffenen Stelle auf. Es ließen sich keine Hinweise auf eine Unterdosierung der Radiatio als Ursache finden. Ein Einfluß der Chemotherapie unter Berücksichtigung der durch die Liquorzirkulation bedingten Schwankungen in den Wirkspiegeln bleibt zu klären und wird Gegenstand weiterer Studien sein müssen.
Rezidive eines Nebennierenkarzinoms sind trotz vermeintlich kompletter Tumorresektion im Verlauf der Tumorerkrankung häufig. In der Literatur ist der Stellenwert einer Rezidivoperation bis dato jedoch nicht gut untersucht. Daher wurde in dieser retrospektiven Studie aus den Daten des Deutschen Nebennierenkarzinom-Registers der Einfluss der unterschiedlichen Behandlungen eines Rezidivs auf den weiteren Erkrankungsverlauf bei 154 Patienten untersucht, die nach makroskopisch kompletter Resektion des Primarius im Verlauf ein Rezidiv entwickelt hatten. Das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben nach dem Rezidiv wurden mittels Kaplan-Meier-Methode ermittelt. Prognosefaktoren wurden mit Hilfe von der Cox-Regressionsanalyse berechnet. Insgesamt wurden 101 Patienten am Rezidiv operiert und 99 Patienten haben (teils zusätzlich) eine medikamentöse Therapie erhalten. Im Laufe der Nachsorge kam es bei 144 (94%) Patienten zu einem Rezidiv bzw. Tumorprogress (im Median nach einer Zeitspanne von 6 Monaten (1-144 Monate)). In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse wurden als Prognosefaktoren Alter, Zeitspanne bis zum Rezidiv, Lokalisation, Anzahl der Läsionen, der Resektionsstatus bei der Rezidivoperation und zusätzliche Therapien einbezogen. Hierbei zeigte sich, dass nur zwei Faktoren unabhängig von den anderen einen signifikanten Einfluss auf die Prognose hatten: die Zeitspanne bis zum ersten Rezidiv und der Resektionsstatus der Rezidivoperation. So hatten Patienten, deren Rezidiv mehr als 12 Monate nach der Erstoperation auftrat ein deutlich niedrigeres adjustiertes Risiko für ein erneutes Rezidiv bzw. Progress als Patienten mit einem früheren Rezidiv (HR 0,56 (95% CI 0,39-0,79); p<0.001). Ähnlich war das Rezidivrisiko bei den Patienten, bei denen eine komplette Resektion erzielt werden konnte deutlich geringer als bei den nicht operierten nur medikamentös behandelten Patienten (HR 0,40 (95% CI 0,17-0,92); p=0,031). Bezüglich des Überlebens nach dem Rezidiv war die Risikoreduktion dieser zwei Prognosefaktoren noch deutlicher: War die Zeitspanne bis zum ersten Rezidiv über 12 Monate, lag die Hazard Ratio für den Nebennierenkarzinom-bedingten Tod bei 0,31 (95% CI 0,20-0,47; p<0,001) und bei der R0-Resektion bei 0,33 (95%CI 0,11-0,96; p=0,042), so dass hier jeweils das Risiko, am NN-Ca zu versterben, um ca. 70% reduziert war. In der homogeneren Subgruppenanalyse aller potentiell resektablen Patienten (n=68) zeigte sich in der multivariaten Auswertung ein ähnliches Ergebnis. Eine RX/R1-Resektion wies im Vergleich zur R0-Resektion ein 2-fach und eine R2-Resektion ein 3-fach höheres Risiko eines erneuten Rezidivs auf. Eine R2-Resektion erhöhte das Sterberisiko durch das Tumorleiden um das 2,8-fache. Die mit Abstand beste Prognose hatten die Patienten, die ihr erstes Rezidiv später als 12 Monate nach der Erstoperation entwickelten und dann komplett reseziert (R0-Resektion) werden konnten. Diese 22 Patienten hatten ein medianes progressionsfreies Überleben von 24 Monate (3-220 Monate) und ein medianes Gesamtüberleben von 58 Monaten (18-220 Monaten). 5 Patienten davon waren zum Zeitpunkt der aktuellen Analyse sogar noch rezidivfrei. Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass in der vorliegenden Arbeit die beiden aussagekräftigsten Prädiktoren für die Prognose nach Rezidiv die Zeitspanne bis zum Rezidiv und die komplette Resektabilität sind. Unsere Daten legen nahe, dass Patienten mit Spätrezidiv eine Rezidiv-Operation erhalten sollten, wenn präoperativ eine vollständige Resektion möglich erscheint. Wenn sich ein Frührezidiv (<12 Monate) entwickelt oder eine in-sano-Resektion präoperativ nicht möglich erscheint, profitieren diese Patienten von einer Rezidiv-Operation wahrscheinlich eher nicht.
Einleitung: Narbenhernien sind mit Bauchfell überzogene Baucheingeweide, die aus einer operativ erworbenen Schwachstelle der Bauchwand hervortreten. Patienten sind die größten Leidtragenden von Narbenhernien, denn mit einer Narbenhernieninzidenz bis 20% führen diese häufig zu einem großen Leidensdruck und nicht selten durch Inkarzeration bis hin zur Lebensgefahr. Bei geschätzten 800.000 Laparotomien im Jahr liegt bei etwa einem Drittel der resultierenden Narbenhernien eine Operationsindikation vor. In den letzten Jahrzehnten sind neben unzähligen verschiedenen Netzmaterialien auch diverse operative Strategien und Techniken entwickelt worden, die einen allgemeingültigen Ansatz zur Behandlungsweise erschweren. Ein zumindest europaweit geltendes Klassifikationssystem hat sich bisher ebenfalls noch nicht etablieren können, obgleich einige Autoren bereits unterschiedliche Systeme publizierten. Material und Methoden: In der vorliegenden Studie wurden 324 Narbenhernienpatienten des Zeitraums 2005 bis 2009 der Uniklinik Würzburg untersucht. Anhand der Würzburger Narbenhernienklassifikation wurden diese Patienten verschlüsselt und in einer Datenbank zusammen mit weiteren perioperativen Daten erfasst und statistisch ausgewertet. Die Würzburger Klassifikation umfasst neben der Bruchwertigkeit, der Morphologie, der Bruchpfortengröße auch das individuell patienteneigene Risikoprofil. Eine Follow up-Befragung im Hinblick auf Neurezidiv (primärer Endpunkt), perioperative Komplikationen und chronische Beschwerden (sekundäre Endpunkte) erfolgte per Telefon und Brief an die Patienten und, wenn notwendig, an die jeweiligen Hausärzte. Ergebnisse: Die 324 Patienten konnten in Subgruppen mit Ventralen und Inzisionalen Hernien unterteilt werden. Zwischen sowie innerhalb der Gruppen konnten statistische Unterschiede gefunden werden. Patienten mit Inzisionalen Hernien waren älter, litten signifikant häufiger an einer malignen Vorerkrankung und einer größeren Bruchlücke. Ebenso wiesen die Narbenhernienpatienten signifikant höhere Risikoscores auf. Inzisionale Hernien wurden, wie im Algorithmus vorgegeben, vermehrt mit alloplastischem Netzmaterial versorgt, während Ventrale Hernien eher mit Hilfe der konventionellen Nahttechnik operiert wurden. Ebenso konnte festgestellt werden, dass die offene IPOM-Technik im Medianvergleich mit der laparoskopischen Technik an größeren Brüchen angewandt wurde. Inzisionale Hernienpatienten erlitten häufiger Neurezidive als Patienten mit Ventralen Hernien. Mehr als die Hälfte aller Narbenhernien nach einer offenen Appendektomie führten zu einem Neurezidiv. Hernien, die an der Linea alba lokalisiert waren, wiesen ein signifikant erhöhtes Risiko für ein Neurezidiv auf. Eine positive Hernienanamnese, der Notfallcharakter der Grund-OP und eine bekannte Kollagenerkrankung konnten bei Inzisionalen Hernien, sowie zusätzlich bei der Subgruppe der r-Hernien der Nikotinabusus, als unabhängige Risikofaktoren identifiziert werden. Die Sublay-Technik war die sicherste Methode der untersuchten operativen Versorgungsmöglichkeiten, denn nur bei jedem neunten Patienten trat ein Neurezidiv auf. Inzisionale Hernien führten zu vermehrten postoperativen Wundheilungsstörungen, zu mehr Bewegungs- einschränkung und Gefühlsstörungen im operierten Bereich. Patienten, die sich einer laparoskopischen IPOM-Operation unterzogen, litten vermehrt an postoperativen Schmerzen sowie chronischen Schmerzen im Sitzen und Gehen. Operationen in Sublay-Technik dauerten signifikant länger als laparoskopische IPOM-Operationen. Ebenso war die Bruchpfortengröße signifikant größer und die anzustrebende Netzunterfütterung von 5 cm wurde signifikant häufiger eingehalten. Diskussion: Die Etablierung einer allgemein anerkannten Narbenhernien-Klassifikation steht noch aus. Die Würzburger Narbenhernien-Klassifikation wird seit Jahren erfolgreich eingesetzt und hat sich in der Praxis bewährt, einem Patienten einen möglichst maßgeschneiderten Ansatz zur Versorgung zu bieten. Ein einfaches Konzept gibt unter Beachtung der Wertigkeit, Morphologie, Größe und dem Risikoprofil Auskunft über die Hernie. Im Vergleich von IPOM und Sublay führt das letztgenannte Verfahren neben weniger Neurezidiven zu weniger postoperativen Schmerzen aufgrund einer eventuell „günstigen Denervierung“ durch die aufwendige retromuskuläre Präparation. Große, meist medial gelegene Narbenhernien führten bei der offenen IPOM-Technik zu vermehrten Neurezidiven. Zu hinterfragen ist, ob eine spannungsfreie Adaptation bei großen Brüchen aufgrund der Retraktionskräfte der seitlichen Bauchmuskulatur überhaupt noch gegeben ist, hier sollte an Alternativverfahren (Flap) gedacht werden. Die laparoskopische IPOM-Technik führte in 28% zu einem Neurezidiv. Nach Datenauswertung muss diskutiert werden, ob in unserem Patientenklientel die Netzgröße unzureichend ausgewählt wurde. In der Literatur wird das Auftreten eines Neurezidivs vermehrt am Netzrand beschrieben. Auffallend war die hohe Anzahl an Patienten (18%) mit vermehrt postoperativen Bauchwandschmerzen, die eventuell auf eine fehlende „günstige Denervierung“ wie bei Sublay und offenem IPOM zurückzuführen ist. Wichtige Diskussionspunkte sind das verwendete Nahtmaterial (Umstellung von nicht-resorbierbaren auf resorbierbare Nähte) bei laparoskopischem IPOM und die umstrittene Technik der transfaszialen Naht als Ursache chronischer Schmerzen. Beachtung finden müssen die Ursache und die Umstände der Grund-Operation, die zur Narbenhernie geführt haben, aber auch die grundsätzlich „palliative“ Situation der Rezidiventstehung durch vorbestehende Störungen des Kollagenstoffwechsels. Es ist zu diskutieren, ob die Ursache der Hernie bei jüngeren Patienten eher technischer Art und bei älteren Patienten eher risikofaktor- bzw. infektionsbedingt ist. Eine allgemeine Handlungs- empfehlung zum OP-Verfahren ist beim Vorliegen von Inzisionalen Hernien aktuell nicht zu geben, die offenen Fragen zu Netzauswahl und –fixation, Überlappung und Nahtanzahl sind dringend in prospektiven Studien mit möglichst großer Fallzahl zu beantworten.
Maligne Weichgewebstumoren des Erwachsenenalters sind mit 1% aller Malignome sehr selten und können grundsätzlich in allen Körperregionen entstehen. Trotz aller Fortschritte in Diagnostik und Therapie besteht unverändert eine schlechte Prognose. Diese ist einerseits in der zum Teil aggressiven Biologie und andererseits durch das Fehlen früher Symptome begründet. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Krankenakten von insgesamt 82 Patienten analysiert, die im Zeitraum von 1989 bis 2003 aufgrund eines malignen Weichteilsarkoms in der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg primär behandelt wurden. Aufgrund der doch deutlich schlechteren Prognose von Patienten mit retroperitonealen Sarkomen im Vergleich zu Patienten mit Sarkomen der Extremität, erfolgte getrennt in diese beiden Hauptgruppen die Analyse der relevanten klinisch-epidemiologischen Parameter sowie die Darstellung der onkologisch relevanten Ergebnisse in Bezug auf Rezidivrate und Überleben nach multimodaler Therapie. Die Gegenüberstellung von Extremitätensarkomen und Sarkomen des Retroperitoneums zeigt deren unterschiedlichen Krankheitsverlauf. Patienten mit Extremitätensarkomen können von einer kombinierten Therapie aus chirurgischer Resektion und Strahlentherapie im Hinblick auf die Lokalrezidivrate profitieren. Ihre Prognose wird bestimmt durch das Auftreten von pulmonalen Metastasen. Patienten mit retroperitonealen Sarkomen können weit weniger häufig strahlentherapeutisch behandelt werden. Zudem führt eine anatomisch bedingte eingeschränkte Resektionsfähigkeit häufiger zum Lokalrezidiv, das dann prognoseentscheidend ist. Die in 2002 neu überarbeitete TNM-Stadieneinteilung der UICC bietet für die retroperitonealen Sarkome keine Verbesserung. Nur Malignitätsgrad und An- bzw. Abwesenheit von Fernmetastasen stehen hier als Kriterien zur Verfügung. Van Dalen formulierte ein Klassifikationssystem, welches die Resektionsradikalität als zusätzliches Kriterium berücksichtigt. Die von ihm definierten Gruppen unterscheiden sich in unserem Patientengut signifikant in ihrem Langzeitüberleben. Wie bereits bei den GIST in exemplarischer Weise verwirklicht, könnten Fortschritte in der Molekularbiologie und Zytogenetik neue Therapieoptionen aufzeigen, welche die nach wie vor schlechte Prognose für Patienten mit Weichteilsarkomen verbessern helfen.
Einleitung: Eine Inguinalhernie ist ein Eingeweidebruch im Bereich des Leistenkanales, der sich im Bereich der vorderen Bauchwand als klassischer Locus minoris resistentiae darstellt. Die Inzidenz von Leistenbrüchen beträgt in der Bundesrepublik Deutschland 0,3-0,5% der Gesamtbevölkerung und stellt weltweit den am häufigsten durchgeführten allgemeinchirurgischen operativen Eingriff dar. Während im Untersuchungszeitraum (1999-2006) die laparoskopischen Operationsverfahren gerade Einzug hielten, liegt das Hauptaugenmerk auf dem Vergleich der Operationsverfahren mit anteriorem Zugang. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die allgemein angenommenen Risikofaktoren für die Entstehung einer Inguinalhernie und Zusammenhänge zwischen den Operationsverfahren und der Rezidivrate bzw. den Langzeitkomplikationen innerhalb des eigenen Kollektivs. Ziel der Arbeit bestand in der selbstkritischen Analyse des Patientenkollektivs, um das innerklinische Management der Leistenhernien zu verbessern und die Patientenzufriedenheit zu evaluieren. Material und Methoden: Die Untersuchung erfasst alle in der Zeit von Januar 1999 bis April 2006 an der Universitätsklinik Würzburg operierten Patienten mit Leisten- und Femoralhernien. In dem Kollektiv aus 344 Patienten wurden patienteneigene Risikofaktoren, der intraoperative Befund samt Klassifikation der Hernie, das Operationsverfahren und der perioperative Verlauf sowohl mit den direkt postoperativen Komplikationen als auch mit den Langzeitkomplikationen evaluiert. Bei der Erhebung dieser Daten werden die Wertigkeit, Form und Größe des Bruches codiert und anhand der Unified-, Nyhus- und EHS-Klassifikation zugeteilt. Die Risikofaktoren werden einzeln und kumulativ als Summe betrachtet. Die Follow-up-Untersuchung bezüglich der Langzeitkomplikationen erfolgte mittels eines Fragebogens, der an die Patienten oder deren Hausärzte verteilt wurde. Ergebnisse: Insgesamt wurden 259 vollständige Datensätze untersucht. Als Eingangsdiagnose wurden 201 Primärleistenhernien 58 Rezidivleistenhernien gegenübergestellt. Während im Gesamtkollektiv und bei den Rezidivleistenhernien hochsignifikant häufiger eine direkte Leistenhernie vorlag, konnte bei den Primärleistenhernien hochsignifikant häufiger eine indirekte Leistenhernie dokumentiert werden. Für das Gesamtkollektiv errechnete sich eine Neurezidivrate von 10%. Anhand der Wertigkeit der Eingangsdiagnose konnte ohne Signifikanz ein häufigeres Auftreten von Neurezidiven bei Rezidivleistenhernien im Sinne eines Rerezidivs festgestellt werden. In Betrachtung der Summe der einzelnen Risikofaktoren konnte gezeigt werden, dass eine zunehmende Anzahl an Risikofaktoren nicht mit einem höheren Rezidivrisiko verbunden war. Das signifikant größte Risiko für die Entstehung eines Neurezidivs bestand in der Gruppe mit einem einzelnen Risikofaktor. In dem untersuchten Patientenkollektiv traten insgesamt 215 einzelne Komplikationen auf, die sich auf 152 Patienten mit einem Individualrisiko von 58,6% verteilten. Die häufigste postoperative Komplikation war das Auftreten von Schmerzen. Analog zum Rezidivrisiko war auch bei den postoperativen Komplikationen mit zunehmender Anzahl an Risikofaktoren kein erhöhtes Risiko verbunden. So hatten Patienten mit einer Summe von zwei Risikofaktoren hochsignifikant das niedrigste und Patienten mit einem Alter >50 Jahren oder einer bestehenden Grunderkrankung ein signifikant niedrigeres Risiko für die Entstehung postoperativer Komplikationen. Betrachtet man die Operationsverfahren, so waren die Nahtverfahren (darunter 87,8% Shouldice-Operationen) hochsignifikant mit dem größten Risiko (p<0,005) für die Entstehung postoperativer Schmerzen verknüpft. Während im Gesamtkollektiv 40% der Patienten betroffen waren, traten bei der Verwendung der Nahtverfahren bei 55% und bei der Verwendung des Lichtenstein-Verfahrens bei 33% der Patienten postoperative Schmerzen auf. Die Lichtenstein-Patienten wiesen als Langzeitkomplikationen im Vergleich zu den Shouldice-Patienten signifikant weniger chronische Leistenschmerzen und ein signifikant höheres Fremdkörpergefühl auf. Diskussion: Entgegen der meisten Literaturangaben konnte im Würzburger Patientenkollektiv ein Profil des typischen Lichtenstein-Patienten wie folgt erstellt werden: Er ist im Durchschnitt zu 84,4% männlichen Geschlechtes, ist 61,47 Jahre alt, hat in 49,9% der Fälle eine Grunderkrankung, einen BMI von 26,60kg/m2 und weist in der Summe 2,12 Risikofaktoren auf. Nach der stationären Aufnahme und der in 63,8% der Fälle sonographisch bestätigten Diagnose dauert seine Operation im Durchschnitt 77,41 Minuten. Intraoperativ zeigte sich in 68,5% der Fälle eine direkte Leistenhernie, die in 68,7% der Operationen von einem Facharzt operiert wurde. Nach einer durchschnittlichen Hospitalisationszeit von 7,6 Tagen wird er nach Hause entlassen, um in der postoperativen Phase zu Hause durch uns ca. 49,51 Monate beobachtet zu werden. Der typische Würzburger Shouldice-Patient ist im Durchschnitt zu 83,9% männlichen Geschlechts, ist 43,65 Jahre alt, hat in 30,7% der Fälle eine Grunderkrankung, einen BMI von 20,98kg/m2 und weist in der Summe 1,42 Risikofaktoren auf. Nach der stationären Aufnahme und der in 59,7% der Fälle sonographisch bestätigten Diagnose findet die Operation in 50% der Fälle durch einen Facharzt statt und dauert im Durchschnitt 76,44 Minuten. Intraoperativ zeigt sich in 58,1% der Fälle eine indirekte Leistenhernie. Nach einer durchschnittlichen Hospitalisationszeit von 6,04 Tagen wird er nach Hause entlassen. In der postoperativen Phase zu Hause wurde er ca. 58,88 Monate durch uns beobachtet.
Die Detektion des Prostataspezifischen Membranantigens (PSMA) mittels kombinierter Positronenemissions- und Computertomographie (PET/CT) ist ein etabliertes diagnostisches Verfahren bei Patienten mit Prostatakarzinom. Hierbei ist bislang unklar, ob und wie eine bereits eingeleitete Androgendeprivationstherapie (ADT) die diagnostische Genauigkeit der PSMA-PET/CT beeinflusst. Ziel dieser Arbeit war es, die Detektionsrate der PSMA-PET/CT mit 68Ga-PSMA I&T unter ADT in Abhängigkeit des PSA-Wertes zu evaluieren und mit einer Kontrollgruppe ohne ADT zu vergleichen. In dieser retrospektiven Studie wurden Daten von Patienten mit biochemischem Rezidiv nach radikaler Prostatektomie analysiert, welche zwischen 2014 und 2018 eine PSMA-PET/CT am Universitätsklinikum Würzburg erhalten haben. Mittels Propensity Score Matching wurde für die Patienten mit ADT innerhalb der letzten 6 Monate vor Durchführung der PSMA-PET/CT eine Kontrollgruppe ohne ADT erstellt. Die Patienten mit ADT (n=62) wiesen eine signifikant höhere Detektionsrate auf als die Patienten ohne ADT (n=62). Die Traceranreicherung unterschied sich nicht signifikant in beiden Gruppen. Dagegen wiesen die Patienten mit ADT jedoch eine signifikant höhere Tumorlast auf und hatten häufiger Knochen- und Organmetastasen, sodass als Ursache für die höhere Detektionsrate der PSMA-PET/CT bei Patienten mit ADT ein fortgeschritteneres Tumorstadium angenommen wurde. Die Detektionsrate war bei den Patienten mit ADT auch bei niedrigen PSA-Werten hoch. Es scheint daher nicht erforderlich zu sein, eine bestehende ADT vor Durchführung der PSMA-PET/CT im biochemischen Rezidiv abzusetzen und damit das Risiko einer Krankheitsprogression einzugehen. Die Korrelation des PSA-Wertes mit der Tumorlast in der PSMA-PET/CT war bei Patienten mit ADT geringer ausgeprägt als bei Patienten ohne ADT. Patienten unter ADT könnten daher von einer regelmäßigen Durchführung der PSMA-PET/CT zur Überwachung der Krankheitsprogression profitieren. Hier bleibt allerdings eine Kosten-Nutzen-Analyse abzuwarten, da dies deutlich aufwendiger und teurer ist als die Bestimmung des PSA-Wertes.
Rezidive bei Polyposis nasi nach operativer Therapie - ätiologische und prognostische Faktoren
(2008)
Kurzfassung in Deutsch: Trotz intensivster Forschung in den letzten Jahrzehnten, bleiben letztlich Äthiologie und Pathogenese der Polyposis nasi weitgehend ungeklärt. In der Behandlung fehlt daher ein kausaler Therapieansatz, die Therapie der Wahl besteht bislang in der chirurgischen Sanierung der betroffenen Nasennebenhöhlen. Die hohen Rezidivraten nach operativer Therapie stellen jedoch ein großes Problem dar. Die Polyposis nasi scheint eine hohe Assoziation zu zeigen mit den Begleiterkrankungen Asthma bronchiale, Aspirin- Intoleranz und Allergien. Um herauszufinden inwieweit diese den postoperativen Heilungsverlauf und die Rezidivhäufigkeit beeinflussen, wurden in dieser Arbeit 54 Patienten, die in den Jahren 1991 bis einschließlich 1993 an der Würzburger Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten aufgrund der Primärdiagnose Polyposis nasi operiert worden waren mittels der Daten aus den Krankenakten sowie eines speziell entwickelten Fragebogens über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren postoperativ nachbeobachtet. Neben den drei Begleiterkrankungen wurden die Risikofaktoren Nikotin- und Alkoholkonsum sowie die postoperative Verwendung topischer Kortikoide mit den Daten zu Geschlecht, Alter, postoperativen Beschwerden, der Rezidivhäufigkeit und der Gesamtzahl der Operationen pro Patient korreliert. Im untersuchten Patientengut war überwiegend das männliche Geschlecht betroffen, die Patienten zumeist mindestens dreißig Jahre alt. Innerhalb von zehn Jahren traten Rezidive bei 22% der Patienten auf. Etwa jeder 5. Polypenpatient (22%) litt unter Asthma bronchiale, 17% der Patienten unter einer Aspirin- Intoleranz. In unserer Auswertung zeigten beider Erkrankungen keinen negativen Einfluss auf die postoperative Rezidivwahrscheinlichkeit. Über die Hälfte der Patienten litten unter Allergien, bei diesen Personen traten Rezidive seltener auf, als bei den Nichtallergikern. Dieses Ergebniss unterstützt die aktuellen Thesen in der Literatur, dass Allergien keine negative Auswirkung auf die chronisch polypöse Sinusitis zeigen. Unsere Daten zur postoperativen Lokaltherapie können die Angaben aus der Literatur bestätigen, dass topisch verabreichte Kortikosteroide eine Ausheilung der Nasenpolypen begünstigen und Rezidive vermindern. Da bei einem Viertel unserer Patienten die Nasenpolypen familiär gehäuft auftraten, lässt sich eine genetische Komponente in der Pathogenese der Nasenpolypen vermuten. Unter den Alkoholkonsumenten fanden wir deutlich höhere Rezidivraten als unter den Patienten, die dies verneinten. In histologischen Arbeiten wurde bereits von einer Störung der mukoziliären Clearance der respiratorischen Schleimhaut durch Alkohol berichteten, möglicherweise könnte Alkoholgenuss über diesen Mechanismus eine Polypenbildung begünstigen. Nikotin hatte in unserer Arbeit keinen Einfluss auf die Polypenbildung. Aufgrund unserer Ergebnisse wird die Hypothese aufgestellt, dass Alkoholkonsum und hereditäre Faktoren eine relevante Rolle in der Pathogenese der Polyposis nasi spielen. Da eine familiäre Häufung, Alkohol- und Nikotinkonsum bislang in der Forschung nur unzureichend Beachtung fanden, sollte in prospektiven Studien ihre Auswirkung auf die Polypenbildung und insbesondere die Ergebnisse nach operativer Therapie ausführlich untersucht werden. Aufgrund unserer Ergebnisse wird die Hypothese aufgestellt, dass Alkoholkonsum und hereditäre Faktoren eine relevante Rolle in der Pathogenese der Polyposis nasi spielen. Da eine familiäre Häufung, Alkohol- und Nikotinkonsum bislang in der Forschung nur unzureichend Beachtung fanden, sollte in prospektiven Studien ihre Auswirkung auf die Polypenbildung und insbesondere die Ergebnisse nach operativer Therapie ausführlich untersucht werden.
Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen sind insgesamt sehr seltene Erkrankungen und machen weniger als 1% aller Tumoren aus. Trotz dieser Seltenheit weisen sie mit mehr als 100 verschiedenen Entitäten eine extreme Vielfalt auf. In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 68 Patienten erfasst, die in einem Zeitraum von mehr als 14 Jahren (1993-2007) aufgrund eines benignen Knochentumors oder einer tumorähnlichen Läsion in der kinderchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik Würzburg behandelt wurden. Die erfassten Daten wurden im Hinblick auf die epidemiologischen Daten wie Häufigkeit, Alter, Geschlecht und Lokalisation sowie besonders im Hinblick auf diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen sowie auf die Rezidivhäufigkeit ausgewertet. Die häufigsten benignen Knochentumoren in unserer Erhebung stellten das Osteochondrom (39%) und die juvenile Knochenzyste (38%) dar, gefolgt von der aneurysmatischen Knochenzyste (9%), der fibrösen Dysplasie (7%) und dem eosinophilen Granulom (4%). Das Enchondrom, der fibröse Kortikalisdefekt und das nicht ossifizierende Fibrom traten jeweils lediglich in 1% der Fälle auf. 58,8% der Tumoren waren in der Altersgruppe der 10- bis 18- Jährigen zu finden und das Geschlechterverhältnis von ♀:♂ betrug 1:1,43. Die meisten Läsionen waren in den langen Röhrenknochen zu finden, nämlich im Humerus (36%), im Femur (19%) und in den Unterschenkelknochen (23%). In unserer Studie wurden die benignen Knochentumoren und tumorähnlichen Läsionen in 37% der Fälle mit Exkochleation behandelt, in 24% mit Prevot- Nagelung, in 18% mit Cortisoninstillation und in 15% mit Kürettage mit anschließender Spongiosafüllung. Bei den restlichen 6% wurde eine Kürettage ohne Spongiosafüllung durchgeführt. Die Rezidivrate lag bei unserer Erhebung insgesamt bei 13,2%. Hierbei war auffällig, dass bei den ≤3- Jährigen signifikant häufiger Rezidive auftraten als bei den 4- bis 18- Jährigen. Ebenso war der Radius von Rezidiven prozentual häufiger betroffen (33,3%) als Humerus (16,7%), Unterschenkel (13,3%) und Femur (7,7%). Im Bezug auf das angewandte Therapieverfahren kam es nach Cortisoninstillation signifikant häufiger (41,7%) zu Rezidiven als nach den anderen Operationen (3,8%-20%). In 5,88% der Fälle traten nach Operation Komplikationen auf. In keinem der 68 Fälle wurden im gesamten Verlauf Anzeichen für eine maligne Entartung gefunden. Ein Vergleich mit den Angaben in der internationalen Literatur führte in fast allen Bereichen zu weitgehender Übereinstimmung. Hervorgehoben werden sollen an dieser Stelle jedoch die Ergebnisse unserer Studie im Bezug auf die juvenile Knochenzyste. Auch hier zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim Vergleich der Rezidivraten der ≤3- Jährigen mit der der 4- bis 18- Jährigen. Außerdem war die Rezidivquote nach Cortisoninstillation mit 50% signifikant höher als die nach Prevot-Nagelung und nach Kürettage mit Spongiosafüllung (jeweils 0%). Im Hinblick auf diese exorbitante Rezidivquote nach Cortisonistillation und nach Abwägung weiterer Faktoren wie Morbidität, Mobilität, Hospitalisation und Kosten stellt unserer Meinung nach die Prevot-Nagelung bei der Behandlung der juvenilen Knochenzyste die bessere Alternative dar.
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob es bei der Nachsorge von Patienten in erster kompletter Remission (CR) einer akuten myeloischen Leukämie (AML) Parameter gibt, deren Veränderung ein Rezidiv ankündigen und ob die Struktur des Nachsorgeprogramms geeignet ist, ein Rezidiv frühzeitig zu erkennen. Bei 29 Patienten der 52 analysierten Patienten kam es zu einem Rezidiv. Bei 48% dieser Patienten war der Rezidivverdacht bereits aufgrund klinischer Beschwerden wie Leistungsabfall und Dyspnoe oder durch ein pathologisches Blutbild bei der hausärztlichen Kontrolle zu stellen. Am Rezidivtermin zeigten alle Rezidivpatienten pathologische Veränderungen von LDH, Hämoglobin, Leuko- oder Thrombozyten. Der Rezidivverdacht wurde also nicht erst durch eine Knochenmarkpunktion gestellt. Für viele AML Patienten in erster CR sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hausarzt ausreichend, eine Knochenmarkpunktion ist nicht routinemäßig erforderlich.