Refine
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- yes (2)
Document Type
- Journal article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Language
- German (2) (remove)
Keywords
- AO (1)
- Beckenfraktur (1)
- Beckenring (1)
- Cerclage (1)
- Fixation (1)
- Symphysensprengung (1)
- Trauma (1)
- fixation (1)
- pelciv fracture (1)
- pelvic ring (1)
- transobturator (1)
- trauma (1)
Die vorliegende biomechanische Nichtunterlegenheitsstudie zum Thema Symphysensprengungen vergleicht die Stabilität von transobturatorischen Cerclagesystemen mit der der Symphysenplatte. Durch die Verwendung von
Cerclagesystemen soll so eine Schraubenlockerung, wie sie oft bei der
Symphysenplatte beobachtet wird, umgangen werden.
An synthetischen Beckenmodellen wurde eine Symphysensprengung generiert und diese anschließend einer Versorgung A) mittels einer 3,5 mm 4-Loch-Platte aus Stahl,
B) einer 1,7 mm starken Kabelcerclage aus Stahl oder C) einem 5,8 mm breiten
Metallband aus Titan unterzogen. Es erfolgte die zyklische Belastung auf drei Kraftniveaus in einer Materialtestmaschine unter Imitation eines Einbeinstandes. Erhoben wurden die Parameter Steifigkeit, plastische Verformung, Peak-to-Peak Displacement sowie Total Displacement. Statistisch zeigt sich meist eine Nichtunterlegenheit der Cerclagesysteme gegenüber der Platte. Mit dieser Studie konnte gezeigt werden, dass zur Stabilisierung einer Symphysensprengung Kabelcerclagen oder Metallbänder durch die Foramina obturatoria biomechanisch vertretbare Alternativen zur Symphysenplatte darstellen.
Hintergrund
Die Symphysensprengung mit entsprechender Diastase kann durch eine Symphysenplatte stabilisiert werden.
Fragestellung
Welche Beckenverletzungen werden mit einer Symphysenplatte stabilisiert und wie ist das Outcome?
Material und Methoden
Retrospektive Auswertung von 64 Patienten über einen Untersuchungszeitraum von 24 Monaten.
Ergebnisse
Es waren 56 Patienten männlich, 8 weiblich und das mittlere Alter betrug 44 Jahre (SD ± 17). Unfälle im Straßenverkehr waren der führende Grund für die Beckenverletzung. Die Verteilung nach AO-Klassifikation zeigte sich wie folgt: 14-mal B1-, 10-mal B2-, 5‑mal B3-, 23-mal C1-, 9‑mal C2- und 3‑mal C3-Verletzungen. Die Verteilung nach Young und Burgess ergab: 9‑mal APC-I-, 18-mal APC-II-, 13-mal APC-III-, 9‑mal LC-I-, 3‑mal LC-II-, 2‑mal LC-III- und 10-mal VS-Verletzungen. Der mittlere Injury Severity Score (ISS) betrug 32 und die mittlere stationäre Verweildauer 29 Tage (pos. Korrelation p ≤ 0,001). Im Verlauf war eine radiologische Implantatlockerung bei 52 Patienten nachweisbar. Therapierelevante Komplikationen gab es in 14 Fällen. Hierbei war das Implantatversagen (n = 8) der Hauptgrund für eine operative Revision.
Diskussion
Obwohl die radiologische Implantatlockerung häufig beobachtet wird, ist sie nur selten Grund für einen Revisionseingriff. Kommt es hingegen zum vollständigen Implantatversagen, tritt dies meist innerhalb der ersten postoperativen Wochen auf und ist revisionsbedürftig. Eine frühzeitige Abklärung durch Röntgenbildgebung sollte bei Verdacht erfolgen.