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Das Geschäft der Besserwisser boomt. Nur wenige politische oder unternehmerische Entscheidungen werden heute noch ohne den Verweis auf wissenschaftliche Untersuchungen oder die Empfehlungen renommierter Beratungsunternehmen getroffen. Keine Ausnahme macht da die kommunale Einzelhandelsentwicklung, die seit Jahren in der Stadtplanung und Kommunalpolitik für Konflikte sorgt - ein weites Feld für Gutachter und Berater aus den unterschiedlichen Lagern. Allerdings haben nicht selten Einzelhandelsgutachten und -konzepte einen eher bescheidenen Ruf, der sich auf erkannte Defizite in der Umsetzung des Expertenrates gründet. Doch was veranlasst die Auftraggeber dazu, immer neue Untersuchungen in Auftrag zu geben? Wann genau und unter welchen Voraussetzungen kann eine Beratung erfolgreich sein und zu tatsächlichen Veränderungen führen?
In Verbindung von akademischer Grundlagenforschung und einer mehrjährigen Tätigkeit als Berater und Gutachter gewährt der Autor einen Blick hinter die Kulissen kommunalpolitischer und privatwirtschaftlicher Entscheidungen: einen Blick auf die verborgenen Ziele und Strategien der Schlüsselakteure und deren Kampf um Macht, Ressourcen und Besitzstände. Hinweise zu den möglichen Perspektiven einer einzelhandelsbezogenen Kommunalberatung ergänzen die Betrachtungen.
Die vorliegende Arbeit wurde 2005 von der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertation angenommen.
Madrona ist einer der wichtigesten archäologischen Fundorte der spanischen Westgotenzeit. Der Bestattungsplatz, unweit der Stadt Segovia gelegen und vor einem halben Jahrhundert von Antonio Molinero ausgegraben, wurde traditionell den Westgoten zugeschrieben. Dieses Gebiet gilt in der langjährigen Westgotenforschung als Kernzone westgotischer Besiedlung auf der iberischen Halbinsel. Doch ein Hauptanliegen ist es hier, zunächst von den ethnischen Vorbestimmungen abzukommen, damit sich die Archäologie der Westgotenzeit den grundlegenden Fragen widmen kann, ohne auf einen vordefinierten Rahmen Rücksicht nehmen zu müssen, der bislang bremsend auf die Forschungsentwicklung gewirkt hat. Die als verschollen gegelaubte Grabungsdokumentation aus Madrona ermöglicht eine Rekonstruktion der bisher völlig unbekannten archäologischen Befunde, die ansonsten auch aus anderen westgotenzeitlichen Gräberfeldern selten vorliegen. Dementsprechend konnte die Gräberfeldanalyse in Madrona zahlreiche neue Erkenntnisse liefern, die teilweise von der traditionellen Westgotenforschung abweichen. Die chronologische Phasengliederung, die anhand der geschlossenen Funde aus Madrona durch Seriation ausgearbeitet wurde, ist für sämtliche Phasen durch Überlagerungen stratigraphisch bestätigt.
Inhaltsübersicht: - Editorial von Unipräsident Axel Haase - Uni bekommt Graduiertenschule - Sechs Monate im Amt: Interview mit Kanzlerin Heidi Mikoteit-Olsen - Studium und Lehre - Theologie und Naturwissenschaften – was können sie einander geben? - Schätze der Universität - Ein Zentrum für Musikforschung Nordbayern entsteht in Würzburg - Pfade in die alte Welt - das Würzburger Altertumswissenschaftliche Zentrum - Forschung - Wissenschaftspreise - Uni und Wirtschaft - Tagungen - Was die Kinder-Uni bringt - Dienstleistungen - Nachrichten aus dem Universitätsbund u. a.
Forum geobotanicum ist eine elektronische Plattform, deren Zielsetzung darin besteht, neue Erkenntnisse der geobotanischen Forschung in der Europäischen Union mit Schwerpunkt Mitteleuropa umfassend zu verbreiten. Das Journal befasst sich mit allen Fragen von Verbreitung, Ökologie, Morphologie und Taxonomie von Gefäßpflanzen und soll das gesamte Spektrum der Geobotanik von molekularbiologischen Aspekten bis zu Umwelt- und Naturschutzfragen abdecken. Der Hauptfokus liegt auf der Publikation von Originaluntersuchungen und Übersichtsartikeln sowie Behandlung aktueller Fragen des Naturschutzes. Die Zielgruppen sind Personen mit Allgemeinkenntnissen in der Botanik und Floristik sowie Spezialisten auf den Gebieten der Geobotanik und Pflanzensystematik. Das Journal soll keine Zeitschrift in Druckform ersetzen, sondern eine Ergänzung zu den traditionellen Publikationsorganen bilden. Der Vorteil der Zeitschrift liegt in ihrer Flexibilität und raschen Publikationszeit nach Begutachtung der eingereichten Manuskripte und den Möglichkeiten, in größerem Umfang Fotografien und andere Abbildungen zu veröffentlichen. Der Vorteil einer elektronischen Zeitschrift besteht weiterhin darin, dass die Veröffentlichungen weltweit jedermann sofort zugänglich sind. Viele durchaus wichtige Untersuchungen aus dem Bereich der Geobotanik erscheinen in lokalen Publikationsorganen, wie Jahrbüchern und Heimatkalendern, oder auch im Eigenverlag. Da solche Veröffentlichungen bibliographisch kaum erfasst werden, können sie auch nicht in adäquater Weise wahrgenommen werden. Forum geobotanicum soll ermöglichen, dass auch solche Publikationen in einer Literaturrubrik bekannt gemacht werden und ggf. nach Klärung von Copyright-Fragen als Supplemente der Zeitschrift ins Netz gestellt werden. Forum geobotanicum nutzt die Vorteile des Internets, indem es abrufbare Hilfen, wie ein Verzeichnis von Adressen, Pflanzenlisten etc. zur Verfügung stellt. Insgesamt soll die Kommunikation zwischen Geobotanikern in Mitteleuropa erleichtert und eine Kommunikationsplattform etabliert werden, die die Aktivitäten auf dem gesamten Wissenschaftsgebiet stimuliert. Das Journal ist uneigennützig und für Autoren und Benutzer kostenfrei. Für die Kostendeckung sind Sponsoren erwünscht, denen eine begrenzte Möglichkeit zur Darstellung eingeräumt werden kann. In der Anfangsphase wird das Journal von einem kleinen Herausgebergremiumbetrieben. Sollte sich Forum geobotanicum erfolgreich weiter entwickeln, ist an eine Erweiterung des Herausgebergremiums auf Experten aus allen Nationen des mitteleuropäischen Raums gedacht. Um eine langfristige Verfügbarkeit der Publikationen zu gewährleisten, wird jeder Jahrgang von Forum geobotanicum ausgedruckt, gebunden und mit CDs versehen an ausgewählte Universitätsbibliotheken, Landes- und Staatsbibliotheken Deutschlands und wichtiger Städte Mitteleuropas zur Archivierung und Ausleihe versandt.
Das stochastische Denken, die Bernoullische Stochastik und dessen informationstechnologische Umsetzung, namens Stochastikon stellen die Grundlage für das Verständnis und die erfolgreiche Nutzung einer stochastischen Wissenschaft dar. Im Rahmen dieser Arbeit erfolgt eine Klärung des Begriffs des stochastischen Denkens, eine anschauliche Darstellung der von Elart von Collani entwickelten Bernoullischen Stochastik und eine Beschreibung von Stochastikon. Dabei werden sowohl das Gesamtkonzept von Stochastikon, sowie die Ziele, Aufgaben und die Realisierung der beiden Teilsysteme namens Mentor und Encyclopedia vorgestellt. Das stochastische Denken erlaubt eine realitätsnahe Sichtweise der Dinge, d.h. eine Sichtweise, die mit den menschlichen Beobachtungen und Erfahrungen im Einklang steht und somit die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen berücksichtigt. Der in diesem Kontext verwendete Begriff der Unsicherheit bezieht sich ausschließlich auf zukünftige Entwicklungen und äußert sich in Variabilität. Quellen der Unsicherheit sind einerseits die menschliche Ignoranz und andererseits der Zufall. Unter Ignoranz wird hierbei die Unwissenheit des Menschen über die unbekannten, aber feststehenden Fakten verstanden, die die Anfangsbedingungen der zukünftigen Entwicklung repräsentieren. Die Bernoullische Stochastik liefert ein Regelwerk und ermöglicht die Entwicklung eines quantitativen Modells zur Beschreibung der Unsicherheit und expliziter Einbeziehung der beiden Quellen Ignoranz und Zufall. Das Modell trägt den Namen Bernoulli-Raum und bildet die Grundlage für die Herleitung quantitativer Verfahren, um zuverlässige und genaue Aussagen sowohl über die nicht-existente zufällige Zukunft (Vorhersageverfahren), als auch über die unbekannte feststehende Vergangenheit (Messverfahren). Das Softwaresystem Stochastikon implementiert die Bernoullische Stochastik in Form einer Reihe autarker, miteinander kommunizierender Teilsysteme. Ziel des Teilsystems Encyclopedia ist die Bereitstellung und Bewertung stochastischen Wissens. Das Teilsystem Mentor dient der Unterstützung des Anwenders bei der Problemlösungsfindung durch Identifikation eines richtigen Modells bzw. eines korrekten Bernoulli-Raums. Der Lösungsfindungsprozess selber enthält keinerlei Unsicherheit. Die ganze Unsicherheit steckt in der Lösung, d.h. im Bernoulli-Raum, der explizit die vorhandene Unwissenheit (Ignoranz) und den vorliegenden Zufall abdeckend enthält.
Das Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der Mechanismen zur Steigerung der Festigkeit von Aluminiumnitrid-Keramik. Es wurden drei Ansätze der Festigkeitssteigerung befolgt: Dispersionsverfestigung und Gefügever-feinerung, Entwicklung von Randschichtspannungen infolge der Phasenumwandlung ZrN/ZrO2 und eine Modifizierung der Sinterkurve mit dem Ziel, eine homogene Verteilung der Sekundärphase zu erreichen. Die Festigkeitssteigerung mit Hilfe der Dispersionsverfestigung und Gefügeverfeinerung führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Korngröße konnte bis zu 30% verfeinert werden, was jedoch keine Erhöhung der Festigkeit mit sich brachte. Durch eine Wärmebehandlung ZrN-haltiger AlN-Keramik bei 600°C kam es zur Oxidation von ZrN. Dies führte zu der Umwandlung von ZrN in ZrO2 im oberflächennahen Bereich, die mit einer Volu-menzunahme verbunden war. Auf diese Weise wurden in der Keramik Randschichtspannungen erzeugt, die zu einer Steigerung der Festigkeit um 28% im Vergleich zur Standardprobe führten. Im AIN-Gefüge wurden Bereiche beobachtet, die einen hohen Anteil an Sekundärphase aufwiesen sowie Bereiche, die sekundärphasenfrei waren. Diese Segregation ist von der Benetzung des AlN durch Sekundärphase während der Sinterung abhängig. Die Benetzung wird durch den Dihedral-winkel beschrieben. Bei Dihedralwinkeln oberhalb 60° wird die Sinterung instabil und es kommt zu einer Segregation der Sekundärphase. Der Verlauf der AlN-Sinterung konnte erstmalig in situ beobachtet werden. Die Sinterschwindung wurde mit Hilfe der optischen Dilatometrie, die Wärmeleitfähigkeit mittels Laser-Flash-Methode ge-messen. Auf der Grundlage von In-Situ-Messungen konnte die Benetzung von AlN durch die Sekundärphase während der Sinterung verstanden werden. Der Dihedralwinkel fällt mit steigender Temperatur und steigt während einer Haltezeit. Durch die Modifikation der Sinterkurve konnte ein Gefüge mit gleichmäßig und homogen verteilter Sekundärphase hergestellt werden. Dies führte zur Steigerung der Festigkeit um 29% im Vergleich zu einer Standardprobe.
Das Mischkristallsystem PbZrxTi1-xO3 (PZT) gehört durch seine ausgeprägten piezo- und ferroelektrischen Eigenschaften zu den meist verwendeten Funktionskeramiken. In Form von Dünnschichten auf flexiblen Metallsubstraten können sie für unterschiedlichste Anwendungen als Tastschalter, Vibrationsdämpfer, Mikroaktuator oder Ultraschallwandler eingesetzt werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Gefügeaufbau und den Phasenbestand von PZT-Schichten, die in einem mehrstufigen Sol-Gel-Prozeß auf Blechen der säure- und temperaturbeständigen Chrom-Nickel-Legierung Hastelloy abgeschieden worden sind, zu analysieren und mit ihren ferroelektrischen und die-lektrischen Eigenschaften zu korrelieren. Es wird nachgewiesen, daß das Gefüge gezielt mittels verschiedener Temperaturbehandlungen und unter-schiedlicher Neodymdotierung variiert werden kann. Durch Nd-Dotierung wird das Maximum der Keimbil-dungsrate zu niedrigeren Temperaturen hin verschoben und die Wachstumsgeschwindigkeit gegenüber undotierten Schichten verringert. Die Kristallisation in dotierten und undotierten Schichten ist heterogen und erfolgt bevorzugt an den Grenz- und Oberflächen sowie an den Porenrändern im Innern der Schichten. Die Zusammensetzung der PZT-Sol-Gel-Beschichtungen liegt im Bereich der morphotropen Phasengrenze (x=0,53) zwischen tetragonaler und rhomboedrischer Phase. Erstmals wurde die während der Temperatur-behandlung auftretende Gradientenbildung im Zr/Ti-Verhältnis systematisch mit dem Gefüge und dem Phasenbestand auf Nanometerskala in Verbindung gesetzt. Hierbei konnte aufgezeigt werden, dass langreichweitige Zr:Ti-Fluktuationen vorrangig während der Kri-stallisation der Pyrochlorphase entstehen. Bei der nachfolgenden Perowskitkristallisation wachsen die Kri-stalle über die entmischten Bereiche hinweg, so daß Schwankungen im Zr:Ti-Verhältnis innerhalb der Kristallite erhalten bleiben. Es wird dargelegt, daß die Fluktuationen im Zr:Ti-Verhältnis infolge der starken Spannungen innerhalb der Schicht nur geringe Auswirkungen auf den Verzerrungsgrad der Kristallite und die Zugehörigkeit zur rhomboedrischen oder tetragonalen Perowskitphase haben. Beim Übergang in den ferroelektrischen Zustand ist das Ausmaß der Gitterverzerrung unabhängig von der Kristallitgröße und in Nd-dotierten Schichten generell geringer als in undotierten Schichten. Es wird die Ausbildung einer Zwischenschicht zwischen Metallsubstrat und PZT-Schicht untersucht, die die resultierenden elektrischen Eigenschaften maßgeblich beeinflußt. Sie wird als Oxidschicht identifiziert, be-stehend aus kristallinem NiO und NiCr2O4, verschiedenen Chromoxiden und Pb2(CrO4)O, die als nicht-ferroelektrisches Dielektrikum die resultierende Dielektrizitätskonstante des Substrat-Schichtverbundes stark herabsetzt. Durch Aufbringen einer unterstöchiometrischen La0,75Sr0,2MnO3 (ULSM) - Elektrodierung vor der PZT-Beschichtung gelingt es, die Kontaktierung zu verbessern, die (001)-Orientierung in undotierten Schichten zu steigern und sehr schmale P-E-Hysteresekurven zu erhalten.
Die Wahrnehmung von Scheinkonturen zeigt einen faszinierenden Anteil des Sehprozesses in isolierter Form. In dieser Arbeit wurden Experimente anhand der Ehrensteintäuschung gezeigt. Die Ehrensteintäuschung erzeugt eine Scheinkontur meist in der Form des Kreises, der Raute und des Quadrats. Die zentrale Frage dieser Arbeit war, zu ergründen, inwieweit eine Veränderung der Wahrnehmung einer Testlinie erfolgt, die entlang einer Scheinkontur der Ehrensteintäuschung präsentiert wird. In einer Arbeit (Dresp B, Bonnet C. Subthreshold summation with illusory contours. Vision Res 1995; 35(8):1071-1078.) anhand des Kanisza-Quadrats gab es Hinweise, dass die Wahrnehmung einer Testlinie, die entlang einer Scheinkontur des Kanisza-Quadrats präsentiert wird, erleichtert wird. Die Testlinie erreichte eine signifikant niedrigere Kontrastschwelle. In den hier gezeigten Experimenten konnte eine Unterschwellensummation für die Ehrensteintäuschung nicht bestätigt werden. Die Reduktion der Kontrastschwelle einer Testlinie konnte zwar erzeugt werden, jedoch zeigte eine entsprechend gewählte Kontrollfigur eine ebenbürtige Reduktion der Kontrastschwelle. Da diese Kontrollfigur aber keine Scheinkontur generiert, muss das beobachtete Phänomen ebenfalls unabhängig von der Scheinkontur gesehen werden. Eine naheliegende Erklärung wäre, dass durch diese Figuren eine Lokalisation der Testlinie erleichtert wird und dies zu einer Reduktion der Kontrastschwelle einer Testlinie führt. Die Summation unterschwelliger Kontrastsignale entlang Scheinkonturen der Ehrensteintäuschung kann damit nicht nachgewiesen werden. Weitere Experimente werden erforderlich sein, um den Sehprozess im Zusammenhang mit der Entstehung einer Scheinkontur und einer Scheinoberfläche besser zu verstehen. Zunächst müssen die Ergebnisse am Kanisza-Quadrat überprüft werden, um zu bestätigen, dass beim Kanisza-Quadrat und damit generell eine Unterschwellensummation bei einer Scheinkontur möglich ist. Danach muss weiter erforscht werden, inwieweit diesen beiden Täuschungsfiguren ein gleicher Mechanismus in der Entstehung der Scheinkonturen zugrunde liegt, oder ob zwei isoliert zu betrachtende Mechanismen zugrunde liegen.
Diese Arbeit stellt eine retrospektive Studie dar und zeigt die Vorkommnisse von intra- und postoperativen Komplikationen bei der operativen Weisheitszahnentfernung. Die Studie beinhaltet die Analyse eines Patientengutes von 989 Patienten, bei denen, über den Zeitraum von 1996 bis 1999 insgesamt 1.750 Sapientes in der Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Universität Würzburg operativ entfernt wurden. Die intraoperativen Komplikationen zeigen eine Häufigkeit bei der Kronen- bzw. Wurzelfraktur sowie Mund-Antrum-Verbindung. Einzelne Komplikationen wie Nachbarzahnverletzung, Weichteilverletzung, unkontrollierte intraoperative Blutung, Prolaps des Bichat'schen Fettpfropfes, Alveolarkammverletzung, Tuberabriss oder Nervverletzungen wurden nur selten beobachtet. Bei den postoperativen Komplikationen kam das postoperative Ödem am häufigsten vor, gefolgt von Schmerzen, Infektion und Hämatom. Die Ergebnisse zeigen, dass die operative Weisheitszahnentfernung, die heutzutage als Routineeingriff in der Zahnmedizin zählt, trotz modernisierter Instrumente, standardisierter Techniken und medikamentöser Möglichkeiten, immer noch intra- und postoperative Komplikationen mit sich bringt. Ein Großteil der Komplikationen, der sich aus der Anatomie der Zähne und umgebenden Strukturen ergibt, könnte durch die möglichst frühzeitige Entfernung der Sapientes vermieden werden. Dies sollte bereits im Alter von 16 bis 22 Jahren geschehen, wenn das Wurzelwachstum der Weisheitszähne noch nicht abgeschlossen, aber die Tendenz einer Verlagerung oder Retention bereits im Röntgenbild sichtbar ist. Auf diese Weise sind Komplikationen zwar nicht vollständig zu vermeiden, aber das Risiko des operativen Eingriffs und dessen Folgeerscheinung ist jedoch geringer.