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Postoperative Lebens- und Kontinenzqualität nach totaler mesorektaler Exzision bei Rektumkarzinom
(2020)
In der vorliegenden Arbeit wurde retrospektiv die Lebens- und Kontinenzqualität von Patienten, die aufgrund eines Rektumkarzinoms mittels totaler mesorektaler Exzision operiert wurden, erfasst. Ein Zusammenhang zwischen Lebens-und Kontinenzqualität wurde untersucht.
Die Erhebung der Lebensqualität erfolgte mittels GIQLI (Gastrointestinal Quality of Life Index) und der Kontinenzqualität mit Hilfe des Wexner- und Cleveland Clinic Constipation-Score.
Ergänzend dazu wurden Patientendaten erhoben und kombiniert mit den Antworten der Fragebögen ausgewertet.
Postoperativ zeigte sich eine zunächst verminderte Lebensqualität, die sich über die Jahre wieder den Ergebnissen gesunder Probanden annäherte. Patienten mit einem im mittleren Rektumdrittel befindlichen Tumor erzielten bessere Ergebnisse im Lebensqualitätsbogen.
Die Kontinenz war vor allem von der Art der Anastomose abhängig. Die Tumorlokalisation zeigte sich ohne große Einflussnahme auf die Kontinenzleistung. Die Rekonstruktion mittels J-Pouch oder Latero-terminaler Anastomose war der geraden Anastomosierung vorzuziehen. Postoperative Komplikationen traten vermehrt bei einem im unteren Rektumdrittel lokalisierten Tumor auf. Signifikant häufiger wurden Stenosen diagnostiziert.
Eine gute Kontinenzleistung wirkte sich auf alle fünf Bereiche, die der GIQLI abfragt aus und korrelierte somit mit einem höheren Maß an Lebensqualität.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Biomarkern Osteopontin und CD44 Standard, sowie CD44 Isovariante 6 beim Rektumkarzinom. Wir konzentrierten uns auf die prognostische Bedeutung von Osteopontin und CD44 Standard, sowie CD44 Isovariante 6. In einigen Vorgängerarbeiten zeigten sich Zusammenhänge vor allem bei der Tumorinduktion, Metastasierung und Überleben.
In unserer Arbeit konnten wir bestätigen, dass sich hohe Serumkonzentrationen von OPN bei Patienten mit Rektumkarzinom hochsignifikant negativ auf das Gesamtüberleben auswirken. Niedrigere Serumkonzentrationen sind daher mit einer günstigeren Prognose assoziiert. Dies zeigte sich auch in der durchgeführten multivariaten Analyse. Wir kommen daher zu dem Schluss, dass sich OPN als prognostischer Marker eignet.
In der Literatur zeigte sich CD44v6 mit verstärkter Metastasierung assoziiert. Dies konnten wir nicht bestätigen. Wir sahen CD44std und auch CD44v6 weder mit Gesamtüberleben, noch mit Tumorstadium und Metastasierung assoziiert. Auch wenn wir CD44 mit OPN gemeinsam auf das Gesamtüberleben untersuchten, fanden wir keinen signifikanten Einfluss.
Als mögliche Schlussfolgerung dieser Arbeit könnte man die aktuelle Therapie des Rektumkarzinoms bei hohen OPN Werten reevaluieren. Bei hohen Osteopontin Werten wären dann ggfs. aggressivere Therapieprotokolle vorstellbar.