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Diese Arbeit bietet erstmals eine Edition und Übersetzung handschriftlicher Aufzeichnungen aus dem chirurgischen Unterricht in Padua für angehende akademisch gebildete Ärzte im 16. Jahrhundert. Sie gibt damit detaillierte Einblicke in die chirurgische Lehre in Padua, der führenden medizinischen Fakultät des damaligen Europas. Johann Konrad Zinn, ein deutscher Medizinstudent, verfasste diese Mitschriften in der Chirurgie-Vorlesung, die Hieronymus Fabricius ab Aquapendente, einer der bekanntesten Anatomen jener Zeit, damals abhielt.
Die endovaskuläre Behandlung (EVAR) des abdominellen Aortenaneurysmas (AAA) hat sich den vergangenen Jahren zur Standardtherapie etabliert. Die Vielzahl an verfügbaren Stentgrafts wird in der Regel in Zulassungsstudien und Registern, die die Gefahr eines Selektionsbias beinhalten, evaluiert und spiegelt oftmals den klinischen Nutzen nur unzureichend wider. Ziel dieser Arbeit war es zu evaluieren, ob unter klinischen Alltagsbedingungen die kurz- und mittelfristigen Ergebnisse nach Endurant® Stentgraftimplantation mit denen des 1262 Patienten umfassenden ENGAGE-Registers vergleichbar sind.
Diese Arbeit beinhaltet die Daten der ersten, konsekutiven 100 Patienten (91,0 % Männer und mittleres Patientenalter von 73,1 ± 8,4 Jahren), die im Zeitraum Februar 2009 bis August 2014 mit dem Endurant® Stentgraft (Medtronic, Inc., Minneapolis, MN, USA) an der Universitätsklinik Würzburg unter klinischen Alltagsbedingungen behandelt wurden. Präoperativ wies das Patientenkollektiv einen mittleren Aortenaneurysmadurchmesser von 57,2 mm ± 11,9 mm, eine mittlere proximale Aortenhalslänge von 27,8 mm ± 13,7 mm und einen mittleren proximalen Aortenhalsdurchmesser von 24,0 mm ± 3,4 mm auf. Die infrarenale Angulation betrug 22,0 ± 15,6 Grad und war signifikant unterschiedlich zu ENGAGE. Die klinische Alltagssituation, die diese Studie im Gegensatz zum großen, weltweiten ENGAGE-Register bietet, ergibt sich durch den Einschluss von Notfalleingriffen bei rupturierten AAA (5 %) und der Durchführung von operativen Ausbildungseingriffen an einer Universitätsklinik. Bezüglich der technischen und klinischen Erfolgsrate, sowie der Operationsdauer resultierten somit signifikante Unterschiede. Intraoperativ zeigten sich in 24 % ein Endoleak-Typ-II und in jeweils 3 % ein Endoleak-Typ-I bzw. Endoleak-Typ-III. Im Nachbeobachtungszeitraum verkleinerte sich der maximale Aneurysmadurchmesser in 43,9 % der Fälle um mehr als 3 mm und 7,3 % der Patienten dagegen wiesen eine Zunahme des Aneurysmadurchmessers auf. Die Reinterventionsrate lag im Patientenkollektiv bei 13,4 %. Die 30-Tages-Letalitätsrate lag mit 2 % über der des ENGAGE-Registers mit 1,3 %. EVAR mit dem Endurant®-Stentgraft ist bei sorgfältiger Einhaltung der „instruction for use“ auch außerhalb von prospektiven Studien und großen Registern eine sichere und effektive Behandlung. Große Register wie ENGAGE sind wichtig, jedoch nicht in allen Aspekten „real world“. Eine Überprüfung der Ergebnisse im klinischen Alltag ist somit weiterhin erforderlich.
Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit: Ein Thema, zu dem man scheinbar schon alles gehört und gelesen hat. Dass dem nicht so ist, zeigen Studierende der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg mit ihrer Ausstellung „Krieg │ Frieden. Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit“. Ihre Beiträge behandeln Politik, Kunst und Literatur in den am Krieg beteiligten Ländern.
Nach einer historischen Einführung, die auch die Nachkriegssituation in Würzburg themati-siert, vermitteln Texte von Gottfried Benn einen distanzierten Blick auf das Kampfgeschehen: Der Dichter wirkte während des Kriegs als Arzt hinter der Front und verarbeitete seine Erlebnisse u.a. in den „Rönne-Novellen“. Anhand literarischer Portraits von Schützen aus dem Senegal lässt sich wiederum nachvollziehen, wie sich der Blick auf die aus den Kolonien verpflichteten Soldaten in der französischen Literatur widerspiegelt. Unterschiedliche Reaktionen auf den Ersten Weltkrieg und die Nachkriegszeit werden demgegenüber in der italienischen und deutschen Kunst sichtbar, während die hierzulande aus propagandistischen Gründen eröffneten Kriegsmuseen in der Nachkriegszeit schlossen oder sich der Friedensarbeit widmeten. Stimmen namhafter italienischer Politiker, Journalisten, Romanciers und Dichter bringen zum Ausdruck, wie der „Große Krieg / la Grande Guerra“ Italiens kollektives Gedächtnis prägte. Auch in Großbritannien ist das Gedenken daran viel stärker als hierzulande: So prägen die von dem Gedicht „In Flanders Fields“ inspirierten Mohnblumen als „Remembrance Poppies“ die britische Erinnerungskultur bis in unsere Gegenwart.
Individuell gestaltete Text- und Bildtafeln, eine Hörstation mit Leseecke sowie eine Soundinstallation und Bildprojektion am Eröffnungsabend machen den Ausstellungsbesuch informativ und abwechslungsreich. Die interdisziplinäre Ausstellung wurde von rund 90 Studierenden der Fächer Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Museologie (Ausstellungsmanagement), Romanistik und Slavistik im Wintersemester 2018/19.
Damit die Knochenregeneration lege artis abläuft ist ein sensibles und komplexes Zusammenspiel einer Reihe von Faktoren notwendig. Neben bestimmten Zelltypen, die für die Knochenregeneration essentiell sind, sind auch eine Reihe von Wachstumsfaktoren notwendig um die Kommunikation zwischen den Zellverbänden zu gewährleisten und die einzelnen Entwicklungsstadien zu steuern und zu regulieren.
Zur Untersuchung der Möglichkeit, sowohl die Osteokonduktion als auch Vaskularisation eines Scaffolds zu initiieren, wurden in der vorliegenden Arbeit verschiedene Untersuchungsmethoden eingesetzt. Damit wurden adulte humane mesenchymale Stammzellen untersucht, die zur Differenzierung mit den Wachstumsfaktoren bone morphogenetic protein 2 (BMP 2) und/oder vascular endothelial grwoth factor (VEGF) inkubiert und auf Glas- oder Bruschitoberflächen kultiviert wurden. Die Experimente wurden mittels immunologischer Methoden wie Immunfluoreszenz (IF) und Westernblot (WB), sowie über Rasterelektronenmikroskopie (REM) analysiert. Es konnte mit diesen Methoden gezeigt werden, dass die humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSC) auf den verschiedenen Substraten adhärierten und proliferierten. Darüber hinaus konnte in der Arbeit nachgewiesen werden, dass unter diesen bestimmten Bedingungen sowohl knöcherne als auch vaskuläre Zellbildung angeregt werden kann. So konnte sowohl auf Glas als auch auf Bruschit mittels IF und REM zum Teil aus hMSC differenzierte Osteoblasten detektiert werden. Diese zeigten die für Osteoblasten typischen Zellfortsätze, mit denen die Osteoblasten mit den Nachbarzellen in Kontakt stehen. Die beginnende Differenzierung zu Osteoblasten bzw. Endothelzellen konnte auch durch Detektion spezfischer Marker, wie z.B. alkalische Phosphatase und PECAM mittels WB gezeigt werden. Jedoch war die in dieser Arbeit zur Untersuchung der ortsgerichteten Differenzierung auf Bruschitsubstrat eingesetzte Methodik nicht geeignet, eindeutige Aussagen zu treffen. Daher müssen zur Untersuchung dieses Vorganges alternative Methoden entwickelt und optimiert werden.
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine reine in vitro Studie. Dennoch könnten diese Ergebnisse Hinweise auf das Verhalten von hMSC unter Stimulation mit osteogenen und endothelialen Wachstumsfaktoren in vivo im Tierversuch oder im Menschen liefern.
Allerdings wird es bei der Übertragung auf eine kombiniertes in vitro- in vivo Vorgehen hinauslaufen, da das ungerichtete Wachstum von Gewebsformationen eine Hürde für in vivo Studien darstellt.
Im Rahmen der Präparation und Lagerung von TKs entstehen bei Thrombozyten morphologische, funktionelle und hämostatische Defizite, die unter dem Begriff storage lesion zusammengefasst werden. In dieser Dissertation wurde untersucht, ob durch Zugabe des kurzzeitig und reversibel wirksamen NO-Donors DEA/NO zu Apherese-TKs Zeichen der storage lesion über eine 5-tägige Lagerung vermindert werden können. Dafür wurde den Apherese-TKs direkt nach der Herstellung 5 nM DEA/NO zugesetzt. An den Tagen 0 (nach Abklingen der NO-Donor-Wirkung), 2 und 5 wurden verschiedene funktionelle Systeme der Thrombozyten analysiert. Verglichen mit früheren Untersuchungen von unbehandelten TKs ergab sich unter Einsatz von DEA/NO eine abgeschwächte Aktivierung der inhibitorischen Signalwege mit geringerem Anstieg der VASP-Phosphorylierung und des cGMP-Spiegels sowie mit stabilem PDE5A-Gehalt. Gemessen anhand der P-Selektin-Expression und der Fibrinogenbindung zeigte sich ein unverändert niedriger Präaktivierungsgrad der Thrombozyten bei erhaltener Stimulierbarkeit. Bei der Oberflächenexpression von purinergen Rezeptoren war der Rückgang der stimulierten Mobilisation während der 5-tägigen Lagerung im Vergleich zu unbehandelten TKs vermindert. Damit war unter dem Einfluss von DEA/NO eine Abschwächung von Phänomenen der storage lesion zu beobachten. Für eine mögliche klinische Anwendung des NO-Donors DEA/NO bei der TK-Herstellung sind allerdings weitere Studien bezüglich Wirksamkeit und möglicher unerwünschter Wirkungen in vivo notwendig. Darüber hinaus muss eine technische Lösung für die sterile Zugabe von DEA/NO gefunden werden.
Das Akute Lungenversagen stellt ein schweres Krankheitsbild dar. Wir führten eine retrospektive Analyse an 25 Patienten durch, die einer Extrakorporalen Membranoxygenierung aufgrund eines akuten Lungenversagens zugeführt wurden. Allgemeine und ARDS-spezifische Kriterien und die Schwere des ARDS schienen keinen Einfluss auf einen Therapieerfolg zu haben. Die Mehrzahl der nicht-überlebenden Patienten verstarb an einem Multiorganversagen und nicht an einer Hypoxämie.
Knapp über 6 Mio. HIV-Infizierte leben in Südafrika, darunter ca. 410.000 Kin-der unter 15 Jahren. Somit ist es das am meisten von HIV betroffene Land weltweit. Seit 2004 haben die Infizierten, initiiert durch das staatliche Roll-Out Programm, kostenfrei Zugang zur HAART. Aufgrund der begrenzten Ressour-cen sind die Therapieschemata und das Patientenmonitoring eingeschränkt.
Im pädiatrischen Patientenkollektiv beinhaltete die Erstlinien-Therapie zum Zeitpunkt dieser Untersuchung Stavudin und Azidothymidin - beides ältere Medikamente, die eng mit der Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms verknüpft werden. Das Lipodystrophie-Syndrom fasst verschiedene Fettumverteilungsstörungen (die Lipoatrophie und Lipohypertrophie) sowie Fettstoffwechselstörungen zusammen. Neben erheblichen Auswirkungen auf die Compliance der Patienten fürchtet man frühzeitig kardiovaskuläre Komplikationen. Die geschätzte Prävalenz dieses Syndroms bei HIV-positiven Kindern beträgt circa 30% und erlangt so besondere Relevanz.
Aufgrund der mangelnden Reversibilität der Fettumverteilung ist eine frühzeitige Diagnose, gefolgt von einer therapeutischen Maßnahme entscheidend. Die Diagnose des Lipodystrophie-Syndroms erfolgt in der Regel durch einen pädiatrischen HIV-Spezialisten; an apparativen Untersuchungsmethoden stehen DEXA-Scans und Einzelschicht-CT-Aufnahmen zur Verfügung. In Südafrika können diese Untersuchungen, außerhalb von Forschungseinrichtungen, aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel nicht durchgeführt werden und auch die Anzahl der pädiatrischen HIV-Spezialisten ist begrenzt. Daher ist es von großer Bedeutung, ein einfaches Screening-Werkzeug zu entwickeln, um das Lipodystrophie-Syndrom auch in Ressourcen-armen Gebieten frühzeitig diag-nostizieren zu können.
In der vorliegenden Arbeit wurde, gerade im Hinblick auf die Entwicklung eines einfachen Lipodystrophie-Syndrom-Screening-Werkzeuges, die Vergleichbarkeit anthropometrischer Messungen bestimmt. Daneben wurden Risikofaktorenanalysen durchgeführt.
Insgesamt erfolgten hierzu an 72 HIV-positiven Kindern ausführliche anthropometrische Messungen. Die Messungen wurden jeweils von einer professionellen Ernährungsberaterin und einer eigens eingearbeiteten Medizinstudentin erfasst. Die Vergleichbarkeit wurde anhand eines gepaarten t-Testes und Intraklassenkorrelationen ermittelt. Zusätzlich erfolgte eine Datenerhebung aus den vorliegenden Patientenakten.
Die als Screening-Methode favorisierten Hautfaltendicken-Messungen zur Ermittlung des subkutanen Fettgewebes, zeigten im t-Test, bis auf die Bestim-mung der Hautfaltendicke des Abdomens und Oberschenkels, signifikante Unterschiede. Die Intraklassenkorrelation konnte jedoch für alle Messwerte eine gute bis sehr gute Übereinstimmung finden. Unter Verwendung der hier vorgestellten Daten konnten wir in einer Folgestudie zeigen, dass sich die Hautfaltendicke-Messung im Bereich des Bizeps trotzdem zur frühzeitigen Detektion einer Lipodystrophie eignen könnte, da der Einfluss der hier aufgezeigten Unterschiede nur gering ist [99]. Diese Erkenntnis hat große Relevanz und lässt hoffen, dass in Zukunft auch bei Patienten in ländlichen Gebieten Südafrikas die Diagnose eines Lipodystrophie-Syndroms frühzeitig gestellt und mit einem Medikamentenwechsel reagiert werden kann.
Anhand der z-Scores der Taillen-zu-Hüft (WHR) Verhältnisse und der Brust-zu-Arm (TAR) Verhältnisse erfolgte die Einteilung der Studienteilnehmer in Lipodystrophie-positiv und Lipodystrohie-negativ. Kleine negative Zusammen-hänge ergaben sich zwischen dem Krankheitsstadium sowie der Baseline CD4-Zellzahl und den Merkmalen einer Lipodystrophie. Ähnliche Ergebnisse sind auch in anderen Studien zu finden. Man geht davon aus, dass ein niedrigeres Krankheitsstadium mit einer besseren Compliance und somit mit einem höheren Risiko zur Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms verbunden ist. Weiterhin scheint sich eine bessere immunologische Ausgangssituation protektiv auf die Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms auszuwirken. Eine weitere Korrelation ergab sich außerdem zwischen der LPV/r Dosierung und dem WHR-z-Score, welches den bereits bekannten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Proteaseinhibitoren mit der Entwicklung einer Lipohypertrophie stützt. Anhand von Kreuztabellen konnte weder für Stavudin, noch für Azidothymidin ein eindeutiger Hinweis für ein erhöhtes Risiko in der Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms gefunden werden.
Die Kriterien zur Einteilung in Lipodystrophie-positiv und Lipodystrophie-negativ wurden aus zwei unabhängigen Studien übernommen und erlauben für sich genommen nicht die Diagnose einer Lipodystrophie. Die anhand dieser Einteilung vorgenommene Risikofaktorenanalyse ist deswegen nur bedingt aussagefähig, hinzu kommen die geringe Fallzahl und die heterogene Patientengruppe dieser Studie. Aufgrund der Kombinationstherapie aus mindestens drei antiretroviralen Medikamenten erschwert auch dies die Charakterisierung der Risikofaktoren für die Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms. Diese ist jedoch, neben der frühen Diagnose, entscheidend um präventive Maßnahmen ergreifen zu können.
Trotz der vorhandenen Limitationen dieser Studie konnten Risikofaktoren identifiziert werden, welche sich auch in der Literaturrecherche bestätigen ließen. Aufgrund verschiedener Berichte über ein ungünstiges Nebenwirkunsgprofil, mit unter anderem hohem Risiko für die Entwicklung eines Lipodystrophie-Syndroms, wurde das Medikament Stavudin aus den südafrikanischen Therapieleitlinien herausgenommen. Weiterhin konnte eine ausreichende Verlässlichkeit der anthropometrischen Messungen gezeigt werden, welche entscheidend für die Entwicklung eines einfachen LDS-Screening-Werkzeugs ist. Diese Daten wurden 2013 im „Pediatric Infectious Disease Journal“ veröffentlicht.
Für die Zukunft wären größere Studien mit besseren diagnostischen Möglich-keiten wünschenswert, um das Lipodystrophie-Syndrom bestmöglich zu charakterisieren und Risikofaktoren zu benennen. Gerade für das pädiatrische Patientenkollektiv scheint es besonders im Hinblick auf die lebenslange Therapiedauer wichtig Medikamentennebenwirkungen frühzeitig zu erkennen, zu reduzieren und Alternativmedikamente bereitzustellen. Für ressourcenarme Länder ist dies eine besondere Herausforderung. Hier stehen nur begrenzt Ausweichmedikamente zur Verfügung.
Nationalparks sind das älteste und bekannteste flächenbezogene Naturschutzinstrument weltweit. Für den Erhalt einer nachhaltigen Lebensgrundlage und die Entwicklung der Biodiversität sowie für mehr Naturdynamik in der Landschaft haben sie eine sehr große Bedeutung, auch in unseren Breiten. Dennoch ist die Einstellung zu Nationalparks von Seiten der unmittelbaren Anwohner nicht immer unproblematisch. Entsprechend versucht die vorliegende wissenschaftliche Analyse neue Erkenntnisse bezüglich der Akzeptanz der Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden, den ältesten Deutschlands, aufzuzeigen. Empirische Grundlagen für diese Studie sind eine bayernweite Online-Befragung, qualitative Experteninterviews und aufwändige repräsentative schriftliche Befragungen in den Nationalpark-Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau bzw. Berchtesgadener Land im Jahr 2018. Auch die zeitliche Entwicklung der Akzeptanz wird auf Basis der Ergebnisse von Vorgängerstudien, soweit möglich, berücksichtigt. Dabei sind es ökonomische, emotionale, interpersonelle, soziokulturelle und nicht zuletzt für Geographen besonders interessante raumzeitliche Prädiktoren der Akzeptanz beider Nationalparks, die im Fokus der Untersuchungen stehen.
Die vorliegende Doktorarbeit widmet sich als Beitrag sowohl zur Körper- bzw. Geschlechtergeschichte als auch zur Selbstzeugnisforschung autobiographischen Texten aus den 70er bis 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, in denen gynäkologische Krebserkrankungen eine zentrale Rolle einnahmen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Vergleich von Tagebüchern dreier Frauen aus dem Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen – einer Ärztin, einer Lehrerin und einer Sozialpädagogin- sowie publizierten Biographien Hildegard Knefs, Maxie Wanders, Ruth Picardies und Chilly Ants in Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Aufbau, Sprache und vor allem behandelte Themen.
Dies erfolgt zunächst unter Behandlung des historischen Kontextes durch Vermittlung medizinischer Hintergründe anhand von Fachbüchern aus dem Zeitraum, politischer Umstände mit dem Schwerpunkt auf die Frauengesundheitsbewegung sowie zuletzt der gesellschaftlich-öffentlichen Situation mit dem Kernpunkt der Tabuisierung des Themas Krebs. Hieran schließt sich der Vergleich der Texte im Bezug auf verschiedene Themen an mit den zentralen Aspekten: zum Einen die Kranke bzw. Patientin als soziale Figur und ihre Beziehung zur sozialen Welt, zum Anderen ihre Sicht auf die Krankheit mit den begleitenden Themen Krankheitsbewältigung, Krankheitsgewinn sowie Gedanken im Bezug auf Sterben und Tod. Hierbei wird auch Bezug genommen auf den Einfluss der Frauengesundheitsbewegung in der Darstellung und Gewichtung der einzelnen Themen. Zuletzt erfolgt eine zusammenfassende Schlussanalyse.
Tobramycin und Colistin sind zwei Standardantibiotika bei der inhalativen Behandlung von Patienten mit zystischer Fibrose (CF), die chronisch mit Pseudomonas aeruginosa besiedelt sind. In dieser Arbeit wurde die Resistenzentwicklung von Pseudomonas aeruginosa gegen Tobramycin und Colistin bei 1844 Isolaten beobachtet. Die Pseudomonas-aeruginosa-Isolate wurden von 22 Patienten mit CF gewonnen, die eine alternierende Inhalationstherapie mit Tobramycin und Colistin erhalten hatten. Eine Tobramycinresistenz wurde bei 30,4% der Isolate und bei 72,7% der Patienten beobachtet. Im Gegensatz hierzu waren alle Isolate sensibel gegenüber Colistin, und es entwickelte auch kein Patient eine Colistin-Resistenz. In molekulargenetischen Analysen ausgewählter Pseudomonas-aeruginosa-Isolate hatte es den Anschein, dass die Patienten im Verlauf der Erkrankung jeweils nur mit einem Genotyp besiedelt waren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine Resistenzentwicklung gegen Tobramycin unter Inhalationstherapie stattfindet, während eine Resistenzentwicklung gegen Colistin die Ausnahme zu bleiben scheint.