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Zahlreiche Digitalisierungsprojekte machen das Wissen vergangener Jahrhunderte jederzeit verfügbar. Das volle Potenzial der Digitalisierung von Dokumenten entfaltet sich jedoch erst, wenn diese als durchsuchbare Volltexte verfügbar gemacht werden. Mithilfe von OCR-Software kann die Erfassung weitestgehend automatisiert werden. Fraktur war ab dem 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die verbreitete Schrift des deutschen Sprachraums. Durch einige Besonderheiten von Fraktur bleiben die Erkennungsraten bei Frakturtexten aber meist deutlich hinter den Erkennungsergebnissen bei Antiquatexten zurück.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Verbesserung der Erkennungsergebnisse der OCR-Software Tesseract bei Frakturtexten. Dazu wurden die Software und bestehende Sprachpakete gesondert auf die Eigenschaften von Fraktur hin analysiert. Durch spezielles Training und Anpassungen an der Software wurde anschließend versucht, die Ergebnisse zu verbessern und Erkenntnisse über die Effektivität verschiedener Ansätze zu gewinnen.
Die Zeichenfehlerraten konnten durch verschiedene Experimente von zuvor 2,5 Prozent auf 1,85 Prozent gesenkt werden. Außerdem werden Werkzeuge vorgestellt, die das Training neuer Schriftarten für Tesseract erleichtern und eine Evaluation der erzielten Verbesserungen ermöglichen.
Der demographische Wandel Deutschlands, der in zunehmender Lebenserwartung und zurückgehender Geburtenrate begründet ist, erfordert ein Umdenken bezüglich vorhandener Strukturen im Gesellschaftssystem, damit den Herausforderungen einer überalterten Bevölkerung begegnet werden kann. Die späte Lebensphase ist häufig durch Multimorbidität gekennzeichnet und stellt damit enorme Belastungen für das Gesundheitssystem dar; Prävention und Gesundheitsförderung rücken dadurch mehr in den Mittelpunkt. Neben dem Fachgebiet der Musiktherapie befasst sich auch das Fach Musikpädagogik mit den Wirkungen des aktiven und passiven Musik-Erlebens. In der vorliegenden Arbeit geht es um zwei zentrale Fragestellungen: 1. Kann Singen im Chor in der Altersgruppe 50+ einen Beitrag in der Prävention und Gesundheitsförderung leisten, so dass gute Grundlagen für einen gelingenden Alterungsprozess gelegt werden? 2. Haben Senioren Potential, um auch nach dem Renteneintrittsalter einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und so die öffentlichen Kassen zu entlasten? Es wurden 189 aktive Sängern und Sängerinnen der Altersgruppe 50+ aus acht verschiedenen Chören befragt. Nach Empfehlungen zur Förderung eines positiven Alterungsprozesses wurden folgende Aspekte untersucht: • Förderung der Selbstsicherheit • Training der Kognition und Mobilität • Bewältigung von Lebenskrisen • Reflektorischer Umgang mit Einbußen und Förderung der Fähigkeit zur Kompensation • soziale Unterstützung • Lebensmut • Austausch mit Gleichgesinnten (Walter, 2006, S.32). Zusätzlich wurde nach der Bereitschaft gefragt, sich ehrenamtlich in Erziehungswesen und Seniorenarbeit zu investieren. Die Ergebnisse bestätigten die Annahme, dass Singen im Chor dazu beitragen kann, dass Bereiche gestärkt werden, die grundlegend für einen gelingenden Alterungsprozess sind. Auch erklärte sich die Hälfte der befragten Chorsänger dazu bereit einen Beitrag im Bereich der Kinder- und Seniorenarbeit zu leisten. Durch das Singen in der Gemeinschaft wirken die positiven physischen und psychischen Auswirkungen des Singens mit den sozialen Effekten des Gruppenerlebens zusammen. Auftritte in der Öffentlichkeit ermöglichen es den Chormitgliedern Kompetenz zu zeigen und ihre Selbstsicherheit zu stärken. Zielsetzung der Primärprävention ist es, Aktionen und Verhaltensänderungen zu fördern, bevor sich Einschränkungen bemerkbar machen. Die häufig fehlende Eigenmotivation hierzu wird durch die natürliche Freude am Singen und durch die Gruppendynamik kompensiert. Singfreudige Senioren können die Bemühung um eine immer wieder geforderte Alltagskultur des Singens durch Mitarbeit in Erziehung und Bildung unterstützen. Dies wäre im Sinne von Kocka, der schreibt: „Um die wachsende Zahl gesunder, im Grunde leistungsfähiger, partizipationsbereiter Alter angemessen einbeziehen zu können, und zwar sowohl im Interesse ihrer Lebensqualität als auch im Interesse der Leistungsfähigkeit der Gesellschaft, ist es notwendig umzubauen, die überlieferten Strukturen der Gesellschaft zu weiten, zu lockern, zu revidieren” (Kocka, 2008, S.231). Ergebnisse aus der Literaturrecherche und der Befragung zeigen ein vielversprechendes Forschungsfeld. Weitere Untersuchungen und die öffentliche Diskussion könnten dazu führen, dass mit der zunehmenden Entwicklung eines gesundheitsbewussten Lebensstils das Singen im Chor in Zukunft wieder mehr Beachtung finden und auch vom Gesundheitswesen als Mittel der Primärprävention anerkannt und gefördert werden könnte. Literatur: Walter, Ulla et al. (2006): Alt und gesund? Altersbilder und Präventionskonzepte in der ärzt-lichen und pflegerischen Praxis. Wiesbaden: Vs Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fach-verlage GmbH Kocka, Jürgen (2008): Chancen und Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. In Staudinger, Was ist Alter(n)? neue Antworten auf eine scheinbar einfache Frage (S.217-235). Berlin, Heidelberg: Springer Verlag
Emotionale Intelligenz ist ein noch relativ junges Konstrukt, welches in der vorliegenden Arbeit theoretisch und kritisch für den Bereich der Sonderpädagogik untersucht wird. Was ist emotionale Intelligenz, woraus setzt sie sich zusammen, in welchen Stadien entwickelt sie sich und welche Bedeutung hat sie für die Sonderpädagogik? All diesen Fragen wird hier nachgegangen. Da sich die Inhalte der emotionalen Intelligenz und die damit verbundenen Fähigkeiten als sehr wichtig für Menschen mit geistger Behinderung herausstellen, entsteht die Idee eines Handbuchs für Lehrer, wie im Unterricht mit verschiedenen Spielen die emotionalen Fähigkeiten ihrer Schüler gezielt gefördert werden können. Die Ideen und Überlegungen zu diesem Handbuch werden noch im Theorieteil dieser Arbeit beschrieben, das Handbuch selbst steht als Praxisteil ("Meine Gefühle - Deine Gefühle. Ausgewählte Spiele und Möglichkeiten zur Förderung der emotionalen Intelligenz bei Menschen mit geistiger Behinderung") ebenfalls im Katalog zur Verfügung. Es beinhaltet Spiele in verschiedenen Differenzierungsgraden, Arbeitsblätter, Bilderkarten und Literaturhinweise, die immer wieder in den Unterricht eingeflochten werden können.
Im Zuge ihrer Gründung im Jahr 2002 implementierte die Afrikanische Union (AU), Nachfolgerin der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), fundamentale Reformen im Konfliktmanagement. Den Weg hierfür ebnete der Paradigmenwechsel von der Politik der strikten non-interference hin zu non-indifference, also einer nicht gleichgültigen Grundhaltung der Kontinentalorganisation gegenüber Konflikten. Dieser Beitrag untersucht, wie die AU non-indifference als neuen leitenden Grundsatz in der Konfliktbearbeitung auf rechtlicher und institutioneller Ebene ausgestaltet und fragt, ob dieser Rahmen schließlich in der Praxis Anwendung findet. Dafür wird zu Beginn der Wandel von non-interference zu non-indifference anhand des Übergangs von OAU zu AU dargelegt. Mit einem deskriptiven Ansatz werden im Anschluss die rechtlichen und institutionellen Grundlagen des AU-Konfliktmanagements vorgestellt, in denen sich das Paradigma der non-indifference niederschlägt. In einem weiteren Schritt wird analysiert, wie das rechtliche und institutionelle Gerüst in der Praxis angewandt wird. Drei Mitteln zur Konfliktbearbeitung gilt dabei besondere Aufmerksamkeit: Diplomatie, Sanktionierung und die Entsendung von Friedensmissionen. Wie das Paradigma der non-indifference auf praktischer Ebene zum Tragen kommt, wird anhand der Fälle Libyen 2011, Zentralafrikanische Republik 2013/14, Burundi 2015/16 und der African Union Mission in Sudan 2004-2007 gezeigt.
Literatur für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung? Gibt es die? Braucht es die überhaupt? Das ist das Thema dieser Arbeit. Ausgegangen wird dabei von einer Annäherung an den Literaturbegriff und der Darstellung von kultureller sowie individueller Bedeutung von Literatur in unserer Gesellschaft. Dabei werden sowohl historische Aspekte des literarischen Lesens aufgegriffen, wie auch aktuelle Erkenntnisse zu unterschiedlichen Funktionen des Lesens sowie des Leseverhaltens in Deutschland dargestellt. Im ersten Teil der Arbeit wird die Bedeutung, die das Lesen von Literatur hat, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Es umfasst Ebenen, die das Individuum persönlich betreffen, die soziale Gemeinschaft sowie auch die gesamte Kultur der Gesellschaft. Menschen, die vom Lesen ausgeschlossen sind oder an der Welt der Literatur, sei es zur Unterhaltung oder zur Informationsgewinnung nicht teilhaben, entgehen viele wichtige Vorteile, die die Teilhabe an der Gesellschaft und Kultur (zumindest in Deutschland) ermöglichen oder zumindest wesentlich mit bestimmen. Im zweiten Teil der Arbeit liegt der Schwerpunkt auf Erwachsenen mit einer geistigen Behinderung sowie deren erschwerten Möglichkeiten im Zusammenhang mit Lesen und Literatur. Es werden der Bereich der Freizeit sowie die Erwachsenenbildung als mögliche Bereiche, in denen Lesen und Literatur eine Rolle spielen können, dargestellt. Des Weiteren wird auf den Aspekt der Teilhabe eingegangen, welcher auch eine Teilhabe an kulturellen Gütern wie Literatur beinhaltet. Dass es bisher im Bereich der Literatur eher wenig Möglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung gibt, ist schade - jeder Bereich der Kultur, der so wenig zugänglich erscheint und in dem Menschen ausgeschlossen werden, verhindert weitere Teilhabe an der Gesellschaft, bzw. erschwert sie. Unter diesem Gesichtspunkt stellt der dritte Teil der Arbeit den Versuch dar, aufzuzeigen, in welcher Weise Zugangsmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung geschaffen werden können und welche Ansätze und Ideen in dieser Richtung bereits bestehen.
Klimawandelbedingte bzw. potenziell klimawandelbedingte Umweltmigration ist ein sehr komplexes und breites Feld. Es existiert eine Fülle von Studien, die sich in ihrer Herangehensweise unterscheiden, weshalb hier ein Systematisierungsvorschlag aufgezeigt wird. Mittels einer an den Richtlinien der Grounded Theory orientierten Analyse wurden Studien auf zentrale gemeinsame Kategorien hin untersucht und als Modell präsentiert. Dieses stellt jedoch kein abgeschlossenes System dar, sondern dient durch seine Offenheit als Gerüst, das mit Ergebnissen aus weiteren Fallstudien gefestigt werden kann.
Es existieren regionale Unterschiede in der Nutzung von Photovoltaik-Anlagen (PV) in Baden-Württemberg. Die Bedeutung von Raumstruktur und Globalstrahlung für diese Unterschiede wurde großräumig untersucht. Es zeigte sich, dass die PV-Nutzung im ländlichen Raum Baden-Württembergs höher ist als im urbanen Raum. Dieser Zusammenhang gewann in den letzten Jahren an Bedeutung. Die Bedeutung der Globalstrahlung für die PV-Nutzung sank auf ein sehr niedriges Niveau. Weitere Untersuchungen wurden im Nordosten Baden-Württembergs durchgeführt, wo die Raumstruktur ländlich und die PV-Nutzung überdurchschnittlich hoch ist. Um die Ursachen der regionalen Unterschiede in der PV-Nutzung näher zu untersuchen, wurden qualitative Experteninterviews, Korrelationsanalysen und schriftliche Haushaltsbefragungen durchgeführt. Durch Experteninterviews wurden die Hauptakteure für die Diffusion von PV in der Untersuchungsregion identifiziert. Neben PV-Unternehmen sind dies Landwirte, Gemeinderäte und Bürgermeister sowie Energieagenturen. Landwirte nehmen eine Schlüsselrolle ein, da es für sie relativ leicht ist PV-Anlagen zu realisieren. Gemeinderäte und ihre Bürgermeister können PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden realisieren. Energieagenturen bilden Diffusionsnetzwerke zwischen verschiedenen Akteuren. Eine Korrelationsanalyse deckte einige Faktoren auf, die mit den PV-Anlagen je Einwohner und Kommune in Heilbronn-Franken korrelieren. Diese Faktoren sind (i) Anteil der unter 18 Jährigen, (ii) Anteil der Einfamilienhäuser an den Wohngebäuden, (iii) Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit abgeschlossener Ausbildung, (iv) landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung je Einwohner, (v) Anteil der Mehrfamilien-häuser an den Wohngebäuden und (vi) Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Hochschulabschluss. Durch eine Haushaltsbefragung wurden signifikante Unterschiede zwischen PV-Eigentümern und Nicht-Eigentümern aufgedeckt (Alter, Familienverhältnisse, Energieverhalten, PV-Informationskanäle, Einstellung zu PV). Bei formaler Bildung und Einkommen gab es keine signifikanten Unterschiede. Außerdem wurden signifikante Unterschiede zwischen einer Gemeinde mit hoher und einer mit niedriger PV-Nutzung erkannt (Energieverhalten, Notwendigkeit ökologischen Handels, Einstellung zu PV, lokale PV-Akteure). Andere Aspekte wiesen keine signifikanten Unterschiede auf (PV-Informationskanäle, Hinderungsgründe für den Kauf). Außerdem zeigte sich, dass die Diffusion von PV einen wichtigen lokalen Charakter hat (PV-Informationskanäle, lokale Märkte).
Als Systemsprenger menschlicher Ordnungen und Wissenschaftstraditionen finden sich Flechten auf der ganzen Welt und bleiben doch oft unbemerkt. Das macht den Symbionten aus Pilz und Alge in urbanen, ländlichen und digitalen Räumen interessant für eine alltagswissenschaftliche Untersuchung.
Menschliche Geschichten über Flechten sind gefüllt mit Vermutungen, Hörensagen und Assoziationen. Denn augenscheinlich sind Flechten in Deutschland wieder auf dem Vormarsch, sitzen vermehrt in den geliebten Obstbäumen, erobern Denkmäler oder die heimischen Terrassen. Der Pilz im Symbionten wird als Gefahr für Leib und Leben erzählt, die pflanzliche Alge hingegen als Schmuck und natürliches Heilmittel. Ihre Auf- und Abwertung gibt viel über die Ordnungen des Anthropozäns preis.
Kommen die Flechten selbst zu Wort, verfliegen diese kurzweiligen Narrative. Unbemerkt schaffen sie es durch das Bewachsen und Einfärben von Oberflächen, dass Menschen Räume anders lesen. Flechten geben uns nicht nur ein Gefühl von Zeit, die schon vergangen ist, sondern formen redundante Wege von Wasser, Licht und Berührung nach. Anhand der Flechte als ästhetischer Erfahrung wird hier ihre enorme Wirkmacht auf menschliche Alltage herausgearbeitet.
Von der breiteren Öffentlichkeit kaum bemerkt, bahnt sich in der Zivilrechtspflege möglicherweise eine „kleine“ Revolution an. Ausgelöst wird diese durch die Richtlinie über die alternative Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten (ADR-Richtlinie), die eigentlich bereits zum Sommer 2015 hätte umgesetzt werden sollen. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, ein flächendeckendes Netz von Streitbeilegungsstellen für Verbraucher einzurichten. Damit könnte die ADR-Richtlinie die Art und Weise, wie Konflikte zwischen Verbrauchern und Unternehmern beigelegt werden, grundlegend verändern. Die traditionelle Form der verbraucherrechtlichen Streitbeilegung ist bislang der Zivilprozess. Vor- wie Nachteile der justizförmigen Konfliktbeilegung sind hinlänglich bekannt. So zählen zu ihren Vorzügen die hohe Kompetenz und die Unparteilichkeit der Entscheider, denen als Nachteile die lange Dauer der zivilgerichtlichen Verfahren sowie unverhältnismäßig hohen Kosten für die Rechtsverfolgung gegenüberstehen. Diese traditionelle justizförmige Konfliktbewältigung soll nunmehr durch die Einrichtung von ADR-Stellen ergänzt werden, die einen für die Parteien unverbindlichen und für den Verbraucher kostenfreien Lösungsvorschlag erarbeiten, der in nicht wenigen Fällen eine zivilprozessuale Auseinandersetzung überflüssig machen dürfte. Die ADR-Richtlinie wird in Deutschland durch ein Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSGB) umgesetzt, das im Wesentlichen im April 2016 in Kraft tritt. Die Arbeit erläutert die Rechtsgrundlagen der ADR-Richtlinie und des VSBG. Die zentralen Regelungen werden vorgestellt und kritisch analysiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei darauf, wie das Instrument in Bezug auf den allgemeinen Justizgewährleistungsanspruch und vor allem auch rechtspolitisch zu bewerten ist. Es wird damit eine hochaktuelle Fragestellung behandelt und auch ein Grundstein für weitere aufkommende rechtliche sowie rechtspolitische Problemstellungen gelegt.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, anhand von theoretischen Inhalten der Handmotorik bei Schülerinnen und Schülern (SuS) mit einer Cerebralparese, Kriterien abzuleiten, um die Handhabbarkeit von Erstrechenmaterialien feststellen zu können. Weiterhin werden theoretische Grundlagen des Erstrechenunterrichts, bezogen auf die mathematische Entwicklung, erläutert. Diese Inhalte werden verknüpft, indem die Bedeutung der Handmotorik für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen für den Erstrechenunterricht im Kontext empirischer Studien erläutert wird. Die Verbindung der mathematischen Entwicklung mit der Handmotorik bei SuS mit einer Cerebralparese wird in der Folge erläutert.
Es werden geeignete Kriterien erstellt, um ausgewählte Arbeitsmittel des Erstrechenunterrichts der didaktischen Lern- und Forschungsstelle der Universität Würzburg dahingehend zu bewerten, ob sie für SuS mit einer Beeinträchtigung der Handmotorik in Folge einer Cerebralparese handhabbar und somit eigenständig verwendbar sind. Daher richtet sich diese Arbeit speziell an Studierende des Lehramts und (angehende) Lehrkräfte.