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Vorhersage und Erkenntnis
(1993)
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Die Universitätsbibliothek Würzburg hat für ihre umfangreiche Sammlung alter Würzburger Hochschulschriften einen Katalog erarbeitet, der hauptsächlich Dissertationen und Thesen verzeichnet, aber auch andere Prüfungsarbeiten, die für den Erwerb unterschiedlicher akademischer Grade und Titel ausgearbeitet und publiziert worden sind. Dies ist der 2. Band der Nachweise für die Jahre 1804 bis 1885 mit 2510 Titeln.
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Über unterschiedlich lange Zeiträume mit unterschiedlicher Intensität als Schafrotationsweide genutzte ehemalige Mähwiesen wurden hinsichtlich
- physikalischer Bodenparameter als Indikatoren für Verdichtungsvorgänge,
- vegetationskundlicher Unterschiede in Folge der Schnitt- und Beweidungsregime sowie
- den Auswirkungen auf die Heuschrecken-, Laufkäfer- und Spinnengemeinschaften
untersucht.
Die allgemeine Beschreibung der Böden zeigt, daß sich die Flächen hinsichtlich ihrer Bodenbeschaffenheit und Nährstoffversorgung nur in engen Grenzen unterscheiden. Lediglich die Kontrollfläche hat einen deutlich erhöhten Feinsandanteil und weniger Ton als die Vergleichsflächen. Zusammenfassend werden die Böden als hydromorphe, allochthone Aueböden beschrieben. Porosität und Permeabilität korrelieren wesentlich stärker mit der Bodenart als - wie ursprünglich vermutet - mit der Intensität der Beweidung.
Bei der direkten Untersuchung einer bislang als Mähwiese genutzten Fläche vor und nach einer Weidesaison konnte eine erhöhte Verdichtung im Bereich der Mittelporen nachgewiesen werden, die Permeabilität wurde dadurch jedoch nicht nachweisbar beeinträchtigt. Frostlockerung und pedobiologische Aktivität außerhalb der Weidezeiten wirken diesem Prozeß entgegen, so daß sich über mehrere Jahre keine zunehmende Verdichtung auf den dauerhaft beweideten Flächen nachweisen läßt.
Allerdings führt die Beweidung zu speziellen Strukturen, wie sie auf reinen Mähwiesen nicht gefunden werden können. Aufgrund der räumlich differenzierten Nutzung der Fläche durch die Schafe entstehen Störstellen beispielsweise an derTränke oder dort, wo die Tiere Nacht für Nacht lagern. Diese Störstellen sind bald von Vegetation entblößt, stark durch den Kot und Urin der Tiere in ihrem Chemismus verändert und deutlich verdichtet.
Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLJXNQUET und die Auswertung nach den ökologischen Zeigerwerten belegen die Nutzungsintensivierung durch die Schafrotationsweide. Die Wiesen verarmen an Kenn- und Differentialarten der Glatthafergesellschaften, dafür finden sich mehr Ruderalisierungszeiger. Die Artenzahl nimmt kontinuierlich ab, und es erfolgt eine Verschiebung des Artenspektrums zu lichthungrigen Düngezeigern mit hohem Regenerationsvermögen. Hinzu kommt die Ausbreitung von Weideunkräutern vor allem auf Flächen, die nicht regelmäßig ausgemäht werden. Die Fläche "F7" stellt ein Übergangsstadium von der Wiese zur intensiven Rotationsweide dar, auf der sich vorübergehend eine erhöhte Vielfalt aus Arten der Wiese und Weideunkräutern eingestellt hat.
Eine gleichgerichtete Vegetationsveränderung nach der Umnutzung einer vormaligen zweischürigen Mähwiese in eine Schafrotationsweide belegt die Annahme, daß die Unterschiede in der Vegetation auf "FK", "F1 ", "F4", "F7" und "F15" nicht standortbedingt, sondern nutzungsbedingt sind. Dies könnte mittels einer Frequenzprozentanalyse auf "F1 " vor und nach einer dreijährigen Schafbeweidung im Vergleich zu der Kontrollfläche "FK" belegt werden.
Die Heuschreckenfauna wurde mittels lsolationsquadratfängen untersucht, die Erfassung der Laufkäfer- und Spinnenfauna erfolgte mit Barberfallen.
Die höchste lndividuendichte der Heuschrecken fand sich auf "FK" gefolgt von "F7". Aussagen zu Diversität und Evenness sowie Arten- und Dominanzidentität sind aufgrund der eingeschränkten Artenzahlen zwischen drei und sechs pro Fläche nur unter Vorbehalten möglich. Durchweg geringe Diversitätswerte sind auf die Artenarmut zurückzuführen, da die Evenness aller Aufnahmen nahe bei 1 liegt. Für die Gemeinschaften von "FK" und "F1 " zeigt sich eine große Übereinstimmung hinsichtlich der Arten- und Dominanzidentität. Eine hohe Anzahl Subadulter in den Barbeffallen der Frühsommerfangperioden auf "F1 " findet keinen Niederschlag in entsprechenden Abundanzen adulter Heuschrecken. Die Beweidung führt demnach zu erhöhten Mortalitätsraten der Larvalstadien. Das Ähnlichkeitsdendrogramm bestätigt die große Ähnlichkeit der Dominanzidentitäten von "FK" und "F1 ", die Verschmelzungsniveaus für die übrigen Flächen liegen jedoch auch zwischen 55 und 70%.
Artenzahl und Aktivitätsdichte der Laufkäfergemeinschaften weisen die Kontrollfläche als die sowohl arten- als auch individuenärmste Fläche aus. Darüber hinaus werden dort 83% aller Individuen von einer Art (Poecilus versicoloi) gestellt. Die höchste Diversität findet sich auf "F4"; auf "F7" und "F15" sind die Diversitätswerte niedriger, dafür aber die Abundanzen wesentlich höher. Mit 30 Arten ist "F4" am artenreichsten, während die größte Aktivitätsdichte auf "F7" nachgewiesen werden konnte. Ähnlich den Heuschreckengemeinschaften zeigt sich eine hohe Übereinstimmung zwischen "FK" und "Fr, die Laufkäferzönosen der intensiver beweideten Flächen unterscheiden sich in Arten- und Dominanzidentität deutlich von den Zönosen dieser Flächen.
Die Auswertung der Spinnenfänge unterstützt mit leichten Abweichungen die Ergebnisse aus der Analyse der Laufkäferfänge. "F7" ist die mit Abstand arten- und individuenreichste Fläche. Erneut findet sich die niedrigste Aktivitätsdichte auf "FK", wenngleich sich diese nur minimal von der auf "F4" unterscheiden. Deutlich zeigt das Ähnlichkeitsdendrogramm zwei Gruppen von Spinnengemeinschaften: die der Mähwiesen und die der Weiden.
Während die Kontrollfläche "FK" und die seit einem Jahr beweidete Fläche "F1" durch arme Laufkäfer- und Spinnengesellschaften gekennzeichnet sind, auf denen wenige Arten extrem hohe Dominanzwerte erreichen, profitieren die genannten Gruppen offensichtlich von der Schafbeweidung. Der Vorteil wird auf den Flächen deutlicher, die nicht perfekt als Rotationsweide genutzt werden. Diverse Störstellen und Kleinstrukturen schaffen ökologische Nischen, die von zusätzlichen Arten besetzt werden. Lediglich die Heuschrecken werden durch diese Nutzungsform benachteiligt.
Der Einzelhandel in Ostmitteleuropa entwickelt sich seit dem Zusammenbruch des Sozialismus außerordentlich dynamisch. Er ist zugleich durch extreme Gegensätze gekennzeichnet: Das Spektrum der Betriebsformen reicht vom ambulanten Handel „aus der Hand“, der für viele Menschen existentielle Bedeutung einnimmt, bis zu Luxusgeschäften und SB-Warenhäusern westeuropäischer Ketten. Die Einzelhandelsstruktur wird so zum Spiegelbild der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung in den Transformationsstaaten. Der Strukturwandel im Einzelhandel vollzieht sich dabei zwischen unternehmerischer Anpassung sowie administrativer Regulierung auf der lokalen Ebene und wachsender Internationalisierung. Dieses Spannungsfeld kann als maßgeblicher Erklärungsrahmen für die Transformation in Ostmitteleuropa gelten.
Drei Dinge sind es, die den Erfolg eines Einzelhandelsbetriebes bestimmen: 1. Der Standort, 2. Der Standort und 3. Der Standort – dieses Bonmot kennt jeder, der beruflich mit dem Einzelhandel zu tun hat. Was aber einen guten Standort ausmacht, wie man ihn findet und ihn bei Kräften hält - das ist nicht so klar. Das Buch möchte hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen und diskutiert deshalb in vier Beiträgen die theoretischen Grundlagen und praktischen Probleme von klassischen und modernen Methoden der Standortplanung, Standortbewertung und Einzugsbereichsmessung. Der Band richtig sich nicht nur an Standortplaner von Einzelhandelsunternehmen, die hier ein nützliches Kompendium für die tägliche Arbeit erhalten, sondern auch an Planer und Politiker, die über die Ansiedlung von Einzelhandels(-groß)betrieben zu entscheiden haben, und für die es oft von entscheidender Bedeutung ist zu wissen, wie ein neuer Standort in
bestehenden Strukturen eingreift.
Alle Autoren verfügen über langjährigen Erfahrung mit den im Buch behandelten Methoden – sowohl aus der Perspektive der akademischen Grundlangeforschung als auch aus der Perspektive der Auftragsforschung für Unternehmen und Kommunen. Dies bürgt für eine kenntnisreiche Verbindung von Wissenschaft und Praxis und macht das Buch auch für Studierende der Geographie und der Betriebswirtschaft interessant, die sich während des Studiums mit dem Einzelhandel beschäftigen oder eine berufliche Laufbahn in diesem Sektor anstreben.
Sie sind wahrhaftig vernachlässigt, die Stadtteilzentren, Ladenzeilen, Ausfallstraßen; die Viertelzentren und Dorfkerne – eben all jene Geschäftslagen, die wir in unseren großen Städten irgendwo zwischen den Fußgängerbereichen der Cities und den Fachmarkagglomerationen entlang der Autobahnen finden. Nicht nur den Konsumenten, den Einzelhandelsunternehmen und der Stadtplanung fehlt es manchmal an Aufmerksamkeit für diese Geschäftslagen – nein, auch und vor allem der geographischen Handelsforschung: Man kann schwerlich übersehen, dass die Diskussion um den Konflikt zwischen „Innenstadt“ einerseits und „grüner Wiese“ andererseits, die seit mehr als zwanzig Jahren geführt wird, wenig Raum gelassen hat für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit jenem Einzelhandel, der weder in der „Innenstadt“ noch auf der „grünen Wiese“ betrieben wird. Dieser Band versammelt deshalb zum ersten Mal Studien, die sich ausschließlich und engagiert mit den verschiedenen Typen vernachlässigter Geschäftslagen beschäftigen. Neben reichen empirischen Befunden aus Städten unterschiedlicher Größe (von Bonn bis Wien) findet der Leser in diesem Band theoretische und methodische Konzepte, die zur Erforschung der speziellen Probleme vernachlässigter Geschäftslagen geeignet sind. So entsteht eine wichtige Grundlage für den dringend notwendigen Ausbau dieser Forschungsrichtung und eine nützliche Arbeitshilfe für Stadtplaner und Standortgutachter.