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Die Würzburger Stadtgemeinde wurde in den Jahren von 1921-1933 sowie von 1946-1948 von Oberbürgermeister Dr. Hans Löffler geleitet. Wenngleich Löffler auch von zentraler Bedeutung für die Geschichte Würzburgs im 20. Jahrhundert war, wurde er dennoch von der geschichtlichen Wissenschaft bislang nicht vertieft berücksichtigt, weil das öffentliche Archivmaterial viel zu knapp ist und seine "Tagebücher" als verschollen galten. Dem Verfasser der vorliegenden Studie gelang es, den Verbleib dieser Tagebücher zu eruieren. Die Politik Hans Löfflers fundierte wie sich alsbald ergab unter anderem auf drei durchgängigen Persönlichkeitsstrukturen und Verhaltensmustern: Der Bürgerlichkeit, dem Liberalismus und der Religiosität. Keines dieser drei Merkmale lässt sich aus den öffentlichen Archivbeständen charakterisieren. Deswegen kam der Auswertung von Hans Löfflers Chronik eine besondere Bedeutung zu. Die spezifischen Schwierigkeiten der "(auto-)biografischen Illusion" (Pierre Bourdieu) waren gleichwohl zu berücksichtigen. Deshalb wurde vom Verfasser als Arbeitshypothese der "Biographisch-Kritische Methodenpluralismus" eingeführt. Aus Löfflers Egodokumenten ergaben sich zugleich auch aussagekräftige Datenquellen, nämlich die Entwicklung seines Einkommens in funktionaler Abhängigkeit zum Preisindex, des weiteren der quantitative Quellenverlauf, der einerseits interessante Hinweise darauf liefert, wann Löffler schreibt und in welchem Umfang - und wann die Arbeit an seiner Chronik ruht. Zugleich liefert der quantitative Quellenverlauf auch überaus interessante Erkenntnisse zur Relation von Erzählzeitpunkt und erzählter Zeit. Hans Löffler, dessen Familie aus dem Würzburgischen Amtsstädtchen Karlsstadt stammte, vollzog mit dem für die untere Mittelschicht typischen Ehrgeiz eine Juristenkarriere, die als solche typisch für das späte 19. Jahrhundert war. Der Umzug seiner Familie nach Würzburg, der Beitritt zum traditions- und einflussreichen Corps Bavaria und schließlich auch die Eheschließung mit einer Tochter aus der ebenso alten und wie wohlhabenden Würzburger Kaufmannsfamilie Held förderten den sozialen Aufstieg. Die politische Gesinnung Hans Löfflers lässt sich erst im Verlauf des Ersten Weltkriegs sowie während der anschließenden Doppelrevolution anhand des Quellenmaterials schärfer zeichnen. Dessen ungeachtet zeigte sich schon in frühen Jahren, hart an der Grenze zum 20. Jahrhundert, die Verehrung Löfflers für den Reichsgründer Otto von Bismarck und die Verachtung für Kaiser Wilhelm II. Schlussendlich vollzog Hans Löffler einen nahezu mühelosen Übergang von der Monarchie zur parlamentarischen Demokratie. Löffler schloss sich der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der Partei Max Webers, Thomas Manns und Albert Einsteins an. Nachdem sein Vorgänger Andreas Grieser in die Berliner Ministerialbürokratie gerufen worden war, wurde Hans Löffler 1921 ohne Gegenstimme vom Stadtrat zu dessen Nachfolger bestimmt. Während im Vergleichszeitraum insgesamt 11 Reichskanzler regierten, blieb Hans Löffler bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten Oberbürgermeister von Würzburg. Seine restriktive Finanzpolitik, die als seine bedeutendste Leistung in Zeiten weltweiter wirtschaftlicher Rezession gelten muss, ermöglichte zugleich stadtpolitische Projekte, die Würzburg bis heute prägen. Dazu zählen neben der Fertigstellung der Universitätsklinik Luitpoldkrankenhaus die Etablierung des Mozartfests, die Eingemeindung der Stadt Heidingsfeld oder auch der Beginn der Besiedelung der heutigen Sieboldshöhe. Nachdem auch in Würzburg die Nationalsozialisten im Verlauf der 1920er Jahre begonnen hatten gegen den jüdischen Teil der Bevölkerung zu hetzen, stellt sich Hans Löffler unerschrocken vor seine Mitbürger und wurde von den Nationalsozialisten deshalb pejorativ als "Judenbürgermeister" bezeichnet. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 kam es auch in Würzburg zu einem letzten Aufbäumen bürgerlicher Kräfte im Rahmen einer sogenannten "Hindenburgfront". Die Existenz dieser Hindenburgfront in Würzburg wurde in der vorliegenden Studie erstmals aufgezeigt. Als 1933 auch im katholischen Würzburg die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, musste Dr. Hans Löffler auf sein Oberbürgermeisteramt verzichten, kaufte sich ein kleines Anwesen am Chiemsee und ging in die Innere Emigration. Unmittelbarer Auslöser dieses Umzugs war der Umstand, dass Löffler wiederholt hinterbracht wurde, Würzburger Bürger, die bei der Stadtverwaltung mit ihrem Anliegen nicht durchdringen konnten, hätten sich mit Bemerkungen beschwert, zu Löfflers Zeiten sei alles besser gewesen. Diese Konfliktlage wurde Löffler zu gefährlich. Während der gesamten nationalsozialistischen Zeit war Löffler in Chieming und besuchte nur ab und an Würzburg. Löffler pflegte in Chieming den Gartenbau und las unter anderem Dissidenten-Literatur. Nach dem Einmarsch der US Army bekannte Löffler in schonungsloser Offenheit, dass er die in den Konzentrationslagern verübten Verbrechen all die Jahre geahnt habe. Zugleich verspürte Dr. Hans Löffler den Wunsch, wieder Oberbürger-meister des zu 90 % zerstörten Würzburgs zu werden, scheute sich aber, sich selbst ins Gespräch zu bringen. Nachdem sich in Bayern ein erheblicher Teil der Liberalen aus der Zeit vor 1933 der neu gegründeten CSU angeschlossen hatten, wurde Löffler für diese neue Partei von 1946-1948 nochmals Oberbürgermeister von Würzburg. Über seine Rolle bei der Gründung der CSU und innerhalb der CSU gibt es nicht den geringsten Hinweis. 1948 schied Löffler aus Altersgründen aus dem Amt und verbrachte die verbleibenden Jahre bis zu seinem Tod 1955 in seinem Haus an der Keesburgstraße. Am Ende stand die Erkenntnis, dass nur allzu wenige die Ehre für sich in Anspruch nehmen konnten, sich während des schwärzesten Kapitels der deutschen Geschichte wie Hans Löffler verhalten zu haben. Und in der Tat: Matthias Matussek hat nach dem Tod von Joachim Fest über diesen geschrieben, was auch bei Hans Löffler festzustellen ist: "… das Gerade enthält immer einen stillen Vorwurf." Insofern ist Löfflers Lebensgang Anklage und Aufforderung gleichermaßen. Dass Löffler entschieden bürgerlich und zugleich ein linksliberaler Corpsstudent war, entspricht nicht jedermanns Geschichtsbild – aber der Lebenswirklichkeit. Hans Löffler dekliniert auf seine Weise einen jener Lebenswege, denen zufolge Leistung (nicht Abstammung) den sozialen Aufstieg innerhalb der "open society" ermöglicht. Löffler selbst sprach von der "Ethik des Bürgertums". Thomas Nipperdey hatte für das ausgehende lange 19. Jahrhundert festgestellt, die Zukunft sei belastet und umschattet, wie immer verhängt, letztlich aber offen gewesen. Die Person Hans Löfflers zeigt gerade für diese Epoche, dass verbreitete nationalistische oder antisemitische Anfechtungen nicht notwendigerweise und unausweichlich im Wahnsinn des Nationalsozialismus hätten enden müssen. Und schließlich: Karl Popper hatte postuliert, dass es dem kritischen Ra-tionalismus entsprechend zwingendes Merkmal einer wissenschaftlichen Aussage ist, dass diese sich dem Grunde nach falsifizieren lässt. Dementsprechend wäre es das ungünstigste, was Hans Löffler zuteilwerden könnte, wenn sein Wirken weiterhin im Schatten wissenschaftlicher Aus-einandersetzung bliebe. Eine Verifizierung, aber auch eine Falsifikation der vorliegenden Studie freilich wäre genau das, was Dr. Hans Löffler - einer Zentralfigur der Würzburger Zeitgeschichte - zweifellos zustünde. Aus den nun erstmals erschlossenen Quellenbeständen wurde diagnostiziert, dass Löffler für sein eigenes Leben verlässliche Konstanten hatte und gerade dadurch selbst zu einer verlässlichen Konstanten für die Stadtgemeinde Würzburg wurde. In diesem Sinne will die vorliegende Untersuchung die so dringend angezeigte Löffler-Forschung weder abschließen noch determinieren, sondern den notwendigen Anfang einer vertieften kommunalgeschichtlichen Auseinandersetzung mit einem bedeutenden deutschen Oberbürgermeister bilden - auf dass sich besser noch erhellt wie es denn eigentlich gewesen.
Der fast 1200 Jahre bestehende Dom Würzburgs wurde am 16. März 1945 durch den Angriff der alliierten britischen Streitkräfte sehr stark beschädigt. Der Holzdachstuhl sowie viele Einrichtungsgegenstände und Kunstwerke verbrannten, doch die Architektur der Wände und der Gewölbe blieben zunächst erhalten, so dass der Wiederaufbau eine Frage der Denkmalpflege zu sein schien. Durch den Einfluss verschiedener architektonischer und externer Faktoren wurde die Bausubstanz der nördlichen Hochschiffwand derart geschwächt, dass sie am 19. Februar 1946 einstürzte und den Dom endgültig zu einer Ruine werden ließ. Der Wiederaufbau zog sich aufgrund der unterschiedlichen Ansichten der beteiligten Institutionen über mehr als 20 Jahre hin. Die verschiedenen Perspektiven und diskutierten Alternativen werden im Verlauf der vorliegenden Arbeit dargestellt.
Bei der vorliegenden Dissertation handelt es sich um eine Ergobiographie, die sowohl den Menschen Gerhard Steinhardt, als auch sein wissenschaftliches Wirken beleuchtet. Gerhard Steinhardt wurde am 24.05.1904 in Damerkow in Pommern geboren. Er begann seine Studien in dem Fach Chemie, um sich dann der Zahnmedizin und später der Medizin in Heidelberg zuzuwenden. Steinhardt, der sich zur Wissenschaft und Lehrtätigkeit hingezogen fühlte, erhielt eine Assistentenstelle am Zahnärztlichen Institut der Universität Köln bei Prof. Zilkens und leitete die prothetische Abteilung. 1935 verlieh man Steinhardt für seine Habilitationsschrift „Untersuchungen über die Beanspruchung der Kiefergelenke und ihre geweblichen Folgen“ die Dozentur. Zwischen 1935 und 1937 war er unter Hofrat Prof. von Haberer Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Bürgerspital in Köln tätig. 1937 folgte er dem Ruf des japanischen Kultusministeriums für 3 Jahre an die Staatliche Zahnärztliche Hochschule in Tokio. 1939 ernannte man Steinhardt zum apl. Professor. 1940 begann er seine Tätigkeit als Oberarzt unter Prof. Dr. Hofer an der Charité in Berlin. Nach 1945 verließ er Berlin und ließ sich als praktizierender Zahnarzt in Satrup bei Flensburg nieder. Doch sein Interesse an Lehrtätigkeit und Forschung wachte noch immer in ihm und so nahm er unter Prof. Hammer den Lehrauftrag für Kieferchirurgie an der Universität Kiel an. 1952 wurde Steinhardt Leiter der neugegründeten Kieferklinik am Städtischen Krankenhaus Bremen, Sankt-Jürgen-Straße. Die Berufung als oö. Professor und Klinikdirektor an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg erfolgte 1957. 1961 nahm Steinhardt eine Gastprofessur an der Medizinischen Fakultät in Alexandria/Ägypten an. 1962 erreichte ihn der Ruf an die Universität Erlangen, wo er zum ao. Professor und Direktor der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten ernannt wurde. 1965 und 1967 wählte man Steinhardt zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die Emeritierung von Prof. Dr. Dr. Gerhardt Steinhardt erfolgte 1973. Am 18. Juni 1995 verstarb Prof. Steinhardt in Feldafing bei München. Er erhielt mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Zeitschriften über Themen wie Wurzelspitzenresektionen, Speicheldrüsenerkrankungen und Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten große Anerkennung. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch der Physiologie und Pathologie des Kiefergelenkes.
Zur Behandlung akuter koronarer Syndrome sind eine Fülle von Therapiekonzepten verfügbar. Ziel dieser prospektiven Studie war es Vor- und Nachteile einzelner Optionen herauszufinden und sie mit Daten der anerkannten Literatur zu vergleichen. Hierzu wurden im Zeitraum eines Jahres 412 Patienten, die mit dem Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom in die Universitätsklinik Würzburg kamen in die Studie eingeschlossen. 165 Patienten hatten einen Myokardinfarkt, 44 eine instabile Angina pectoris. Die Patienten erhielten als primäre Therapie entweder eine Thrombolyse (22 rt-PA, 7 Streptokinase), oder eine Akut-PTCA (54) oder wurden medikamnetös konservativ behandelt. 6 Monate nach Lyse bzw. Akut-PTCA fand eine Verlaufsbeobachtung statt. Es wurden die Verlaufsendpunkte Tod, nicht-tödlicher Reinfarkt, Reintervention oder keine erneute Intervention unterschieden. Die mediane präklinische Verzögerungszeit vom Symptombeginn bis zur Ankunft in der Klinik betrug bei den Infarktpatienten 3h 18min. Die mediane door-to-needle Zeit lag bei 20min, die mediane door-to-balloon Zeit bei 90min. Ein halbes Jahr nach der Lyse waren 5 Patienten (17%) verstorben, 2 (7%) erhielten eine Bypass-OP, 10 (34%) eine PTCA und 12 (42%) waren ohne Reintervention. Im Vergleich dazu ergiebt der Verlauf nach Akut-PTCA, dass 1 Patient (2%) verstarb (p=0,014), 2 (4%) einen Reinfarkt erlitten, 2 (4%) eine Bypass-OP, 7 (14%) eine erneute PTCA hatten und 38 (76%) ohne Reintervention (p=0,002) blieben. Die Verweildauer auf der medizinischen Intensivstation betrug nach Akut-PTCA 40h, nach Lyse 92h (p<0,001) und bei konservativer Therapie 60h. Die Gesamtverweildauer lag nach Akut-PTCA bei 9d, nach Lyse bei 15d (p=0,024) und bei konservativer Therapie bei 11d. Trotz der geringen Fallzahl stellte sich die Akut-PTCA der Thrombolyse als signifikant überlegene Myokardinfarkttherapie in puncto Krankenhausverweildauer, Reinterventionshäufigkeit und Letalität dar.
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland im Vergleich zu vielen seiner Nachbarstaaten nur sehr wenige Heil- und Krankenanstalten speziell für Kinder. Die Anerkennung der Kinderheilkunde als eigenes Fachgebiet an den deutschen Universitäten verlief sehr langsam. Untersucht man die historische und soziologische Situation in Deutschland sowie den Entwicklungsstand der Medizin im 19. Jahrhundert genauer, so wird deutlich, warum hier solche aus heutiger Sicht rückständige Verhältnisse herrschten. Wie sich anhand von Originaldokumenten belegen lässt, wurde in Würzburg für deutsche Verhältnisse recht früh der Vorstoß unternommen, an der Universität eine "Separatanstalt" für kranke Kinder zu errichten und die Pädiatrie als eigenes Lehrfach einzuführen. Am 7. Juli 1841 erreichte den Senat und die Fakultät der Universität Würzburg ein Königlich Bayerisches Dekret, das die Errichtung einer klinischen Anstalt für Kinder und eine damit verbundene Abhaltung von Vorlesungen über Kinderkrankheiten vorsah. Das primäre Vorhaben der Fakultät, eine "stabile" Kinderklinik zu eröffnen, wurde jedoch aufgrund von Finanzierungsproblemen für mehrere Jahre aufgeschoben. Stattdessen wurde 1844 eine "billigere" ambulante Kinderklinik eröffnet und Franz von Rinecker, ein sehr engagierter Professor, zu deren Leiter und zum Prof. für Kinderkrankheiten ernannt. Erst am 1. Nov. 1850 kam es zur offiziellen Gründung einer stabilen Kinderklinik mit 12-15 Betten. Da andieser Institution jedoch sowohl die Universität als auch das Juliusspital, eine sehr mächtige und mit der Universität verschwisterte Stiftung, beteiligt waren, kam es sowohl vor als auch nach der Gründung zu großen Interessenskonflikten und Machtkämpfen.Das Resultat war, dass die Universität und der von ihr ernannte Vorstand, Franz von Rinecker, letztendlich nur einen sehr geringen Einfluss in der Kinderklinik hatten, die außerdem bereits 1872 wieder ihre Eigenständigkeit verlor. Die "stabile" Kinderklinik wurde an die Innere Medizin abgetreten, die ambulante Kinderklinik fiel an die allgemeine Poliklinik zurück. Erst 1915, also über 40 Jahre später, erlangte die Würzburger Pädiatrie wieder ihre Eigenständigkeit, die mit dem Ordinariat für Hans Rietschel ab 1923 vervollständigt wurde. Das Schicksal der pädiatrischen Anstalten in Würzburg ist bezeichnend für die damalige Zeit: Die deutsche Pädiatrie steckte noch in ihren Kinderschuhen und befand sich im ständigen Kampf gegen die Dominanz von Allgemeiner Poliklinik und Innerer Medizin.
Die vorliegende Arbeit versucht aufzuzeigen, inwieweit und in welcher Art und Weise die kommunale Selbstverwaltung in Würzburg während der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus stattgefunden und sich entwickelt hat. Dabei wird die Frage nach der Existenz und den rechtlichen bzw. politischen Bedingungen der kommunalen Selbstverwaltung an ausgewählten Aufgaben und Leistungen der Stadtverwaltung Würzburg aufgegriffen.
Eine attraktive Innenstadt ist das Aushängeschild jeder Stadt, an deren Entwicklung eine Vielzahl von Akteuren beteiligt ist. Neben den Einzelhändlern und der Verwaltung wurden in den letzten Jahren auch die Immobilieneigentümer als wichtige Akteure in der Stadtentwicklung erkannt. Sie bieten mit ihren Immobilien Standorte, an denen eine Ansiedlung von Einzelhändlern erfolgen kann und beeinflussen durch die Gestaltung ihrer Immobilien sowie durch die Wahl der Mieter und Nutzungen die Attraktivität der Innenstädte. Die Untersuchungen dieser Arbeit konzentrieren sich auf die Bedeutung der Immobilieneigentümer für die Einzelhandelsentwicklung und damit für die Attraktivität der Innenstadt.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss des Eigentümers auf die Handelsimmobilie und damit auf die Attraktivität der Innenstadt am Beispiel der Stadt Würzburg genauer zu untersuchen. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang von Eigenschaften, Zielen und Motiven des Immobilieneigentümers einerseits und dem Zustand der Immobilie andererseits.
Die methodische Vorgehensweise gliedert sich dementsprechend in zwei Untersuchungsansätze. Auf der einen Seite werden Informationen zu den Immobilieneigentümern durch Grundbuchauswertungen und Befragungen erhoben, um eine Typisierung vornehmen zu können. Auf der anderen Seite werden die Anforderungen von Einzelhändlern an innerstädtische Handelsimmobilien herausgearbeitet und in ein Bewertungsmodell überführt. Mit diesem werden die Immobilien im Untersuchungsgebiet hinsichtlich ihrer Eignung für den Einzelhandel bewertet. Aus der Verschneidung dieser beiden Ansätze können dann Aussagen über den Einfluss der Eigentümer auf die Handelsimmobilien und damit auch auf die Attraktivität der Innenstadt abgeleitet werden.
Deutschland gilt bisher immer noch als Iodmangelgebiet, obwohl in der letzten Zeit einige Studien eine deutliche Verbesserung der Iodversorgung in der deutschen Bevölkerung zeigten. Allerdings wurde der Großteil dieser Untersuchungen nicht gemäß den epidemiologischen Kriterien der WHO, UNICEF und ICCIDD durchgeführt, was zu einem Selektionsbias im Hinblick auf die Einschätzung der Strumaprävalenz führte. Die ideale Zielgruppe für die Beurteilung der aktuellen Iodversorgung einer Population sind Kinder im Schulalter zwischen 7 und 17 Jahren, weil die kindliche Schilddrüse sehr viel empfindlicher auf Veränderungen in der Iodzufuhr reagiert, und Schulkinder leicht in großer Zahl repräsentativ untersucht werden können. Gleichzeitig werden dabei auch verschiedene soziale Bevölkerungsschichten abgedeckt. An der Würzburger Studie nahmen 591 Kinder teil. Dabei handelte es sich um 268 Mädchen und 323 Jungen im Alter von 7 bis 17 Jahren. Es wurden folgende Daten erhoben: Schilddrüsenvolumen mit Hilfe der Sonographie, Iodkonzentration im morgendlichem Mittelstrahlurin, Körpergewicht, Größe, Geschlecht und Alter. Der Median der Iodkonzentration im Urin lag bei 183 µg/L. Der Anteil an Urinproben mit Iodkonzentrationen unter 100µg/L bzw. unter 50µg/L betrug 15,4% (Ziel nach WHO: <50%) bzw. 4,3% (Ziel nach WHO: <20%). 17,3 % der Proben enthielten hohe Konzentrationen über 300µg/L. Damit sind alle Kriterien der WHO hinsichtlich einer ausreichenden Iodzufuhr erfüllt. Der Grund für diese deutliche Verbesserung ist zum einen darin zu sehen, daß fast alle Familien ( 97%) im Haushalt Iodsalz verwenden und 19,6% aller Kinder regelmäßig Iodtabletten einnehmen. Zum anderen basiert die mittlerweile normale Iodversorgung wohl hauptsächlich auf dem fast ausschließlichen Einsatz von Iodsalz in der Lebensmittelindustrie (Bäcker und Metzger). In Bezug auf die Referenzwerte der Schilddrüsenvolumina der WHO/ICCIDD ergab sich für die Würzburger Schulkinder eine Strumaprävalenz von 0,2%, sowohl in Relation zu Alter und Geschlecht, als auch zu Körperoberfläche und Geschlecht. Im Vergleich mit den 97. Perzentilen der ursprünglichen Normdaten von Gutekunst und Martin-Teichert errechnete sich wie statistisch zu erwarten war eine Kropfhäufigkeit von 3%. Damit sind die Schilddrüsenvolumina der Würzburger Schulkinder vergleichbar mit den aktuellen Werten von Kindern mit ausreichender Iodversorgung sowohl aus der Schweiz, als auch aus dem Raum Berlin und Leipzig. Deutschland ist deshalb wahrscheinlich nicht länger als ein Land mit einer Iodmangelsituation anzusehen, wenngleich diese Daten durch weitere flächendeckende Studien an Kindern untermauert werden müssen. Die Würzburger Untersuchung und die meisten der anderen aktuell veröffentlichten Studien an Schulkindern mit ausreichender Iodversorgung geben zudem Grund zur Annahme, daß die Referenzwerte der WHO/ICCIDD für die Schilddrüsenvolumina zu hoch angesetzt sind, was mittlerweile von Seiten der WHO korrigiert wird.
In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept und die praktische Umsetzung einer fehlertoleranten Volltextsuche vorgestellt, welche die unscharfe Recherche nach Suchmustern in umfangreichen, digitalen, enzyklopädischen Werken ermöglichen. Das dabei zur Anwendung kommende neue Verfahren, welches durch Gewichte gesteuert das ursprüngliche Benutzer-Suchmuster in seiner Gestalt verändert (Weighted Pattern Morphing, WPM) und anschließend mit einer nachgeschalteten exakten Volltextsuche sucht, konnte in zahlreichen kommerziellen Anwendungsfällen seine Praxistauglichkeit beweisen. Darunter ist die Anwendung zur unscharfen Suche in einer mittelalterlichen, handschriftlichen Chronik besonders interessant, da diese die frühneuhochdeutsche Sprache verwendet und es zur damaligen Zeit noch keine vereinheitlichte Rechtschreibung gab. Aber nicht nur bei der Endbenutzer-Suche kann WPM eingesetzt werden - auch im redaktionellen Umfeld konnten mit dem Verfahren noch mehrere hundert Tippfehler in einem bereits mehrfach lektorierten digitalen Lexikon gefunden werden. Dabei arbeitet das Verfahren deutlich schärfer, als die sonst zur unscharfen Suche (und damit zur Fehler-Suche) verwendete Edit-Distanz. Abschließend wird in der Arbeit noch ein Verfahren vorgestellt, mit dem aus einem 3D-Drahtgitter-Modell und den Faksimile-Scans einer mittelalterlichen Handschrift automatisch ein virtuelles Buch zum Durchblättern am PC erstellt wurde.
Bei der vorliegenden Dissertation handelt es sich um eine Ergobiographie, die sowohl den Menschen Friedrich Schröder, als auch sein wissenschaftliches Wirken beleuchtet. Friedrich Schröder wurde am 14. April 1912 in Frielendorf bei Kassel geboren. Nach seinem Zahnmedizin- und Medizinstudium in Marburg und München, war er sowohl in Hamburg, unter Prof. Schuchardt`s Leitung, als auch in Düsseldorf und Bonn als Oberarzt in der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in den jeweiligen Universitätskliniken tätig. Nach seiner Habilitation im Jahre 1960 war er vom 1. Dezember 1963 bis zum 30. April 1981 Leiter der Kieferchirurgischen Abteilung der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten in Würzburg. Neben zahlreichen Ehrenmitgliedschaften in in- und ausländischen Fachgesellschaften wurde ihm am 22. September 1981 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Über 100 Veröffentlichungen im in- und ausländischen Schriftum entspringen seiner Feder. Seine besondere Hingabe galt jedoch den Spaltpatienten. Die Würzburger Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wurde somit zum Zentrum der Spaltchirurgie in Bayern. Am 28. Juli 1996 verstarb Prof. Dr. Dr. Friedrich Schröder in Würzburg.