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Schulklassenunterricht soll möglichst vielen Schülern ein möglichst hohes kognitives Leistungsniveau erreichen helfen. Nur wenige Unterrichtsstudien haben bisher jedoch zur Aufklärung jener Lehr-Lern-Bedingungen beigerragen, unter denen sich hohe qualifikatorische und varianzreduktive Wirkungen gleichzeitig erreichen lassen. Die vorliegende Studie greift dafür auf Merkmale einer adaptiv-remedialen Lehr-Lern-Organisation zurück und überprüft ihren Erklärungsgehalt im Mathematikunterricht von 58 fünften Hauptschulklassen. Zur systematischen Entwicklung komplexer Erklärungen und ihrer einzelfallartigen Beurteilung wird ein neu entwickeltes Programmsystem (HYPAG) angewandt. Es fühn zur Auswahl einer Annahmenstruktur, in der Instrumental- und Rahmenbedingungen von Schulklassenunterricht in Wechselwirkung stehen, für sich genommen aber nur mehr hinreichende und darin substiruierbare Bedingungen qualifizierender und varianzreduktiver Unterrichtseffekte sind.
Im Beitrag wird das Feedbackverhalten von Grundschullehrkräften als Merkmal der Tiefenstruktur des Unterrichts in der ersten Jahrgangsstufe analysiert. Es wird der Frage nachgegangen, wie häufig und in welcher Form Lehrkräfte während einer Schülerarbeitsphase beim Schreiben (Texte verfassen) Rückmeldungen geben und wie sie diese auf die Schülerinnen und Schüler verteilen. Im Anschluss werden Zusammenhänge zwischen einzelnen Feedbackformen und der Qualität der Schülertexte analysiert. Die vorliegenden Analysen stammen aus dem DFG-Projekt NaSch1 („Narrative Schreibkompetenz in Klasse 1“) und stützen sich auf 47 ca. 90-minütige videografierte Unterrichtseinheiten mit 540 Lernenden aus der PERLE-Videostudie. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede im Rückmeldeverhalten der Lehrpersonen. Elaborierte Feedbackformen (z. B. tutorielles Feedback) treten seltener auf als einfache Formen. Tendenziell erhalten Jungen häufiger ein Feedback, wobei die Initiative zur Erteilung eines Feedbacks eher von den Lernenden als von den Lehrkräften ausgeht. In den Mehrebenenanalysen lassen sich keine signifikanten Zusammenhänge zwischen einfachen bzw. elaborierten Rückmeldeformen und der Textqualität nachweisen. Dagegen zeigt sich ein negativer Zusammenhang zwischen inhaltsbezogenem Feedback und der sprachsystematischen Dimension der Textqualität.