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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit interethnischen Freundschaften im Jugendalter. Die Studie soll der "Abkehr von einer Defizit- und Belastungsperspektive" dienen und zu einer ressourcenorientierten Betrachtung von jugendlichen Migranten beitragen. Im Zuge des Projektes "Sozialkapitaltransfer in interethnischen Beziehungen" wurden 24 Jugendliche der sechsten Jahrgangsstufe im Alter von elf bis 13 Jahren, größtenteils an Hauptschulen, zu ihrer Freundschaft mit einem andersethnischen Jugendlichen interviewt. Hierbei wird primär erarbeitet, welche inhaltlichen Austauschprozesse in interethnischen Freundschaften in der frühen Adoleszenz stattfinden. Es wird untersucht, was im Allgemeinen thematisch ausgetauscht wird und besonderes Augenmerk auf den inhaltlichen Austausch über das jeweils andere Herkunftsland gelegt. So wird geprüft, welche Priorität dem inhaltlichen Austausch über die verschiedenen Kulturen zukommt, über welche kulturellen Themenbereiche und bei welchen Gelegenheiten ein solcher Austausch stattfindet. Der kulturelle Austausch wird außerdem dahingehend betrachtet, ob sich Unterschiede hinsichtlich des Austauschs bei Mädchen- und Jungenfreundschaften bemerkbar machen. Im Hinblick auf die Auswirkungen interethnischer Freundschaften wird geprüft, ob der kulturelle Austausch die Einstellung gegenüber Angehörigen der jeweils anderen Kultur beeinflusst. Ferner wird untersucht, inwiefern ein Austausch sprachhabitueller Merkmale stattfindet. Als zusätzliche Rahmeninformation wird abschließend der Austausch sozialer Netzwerke in interethnischen Freundschaften untersucht. Ziel der Studie ist demnach herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß in inter-ethnischen Freundschaften soziales Kapital in den genannten Bereichen vorhanden ist. Die theoretische Grundlage der vorliegenden Studie bilden der Sozialkapitalansatz nach Coleman (1991) sowie die Kommunikationstheorie nach Watzlawick (2007).
The present study focuses on Rulin waishi 儒林外史 (The Unofficial History of the Scholars), a well-known Qing novel, from the perspective of gender. It attempts to contribute to the discussion about Chinese masculinity by identifying the representation of the scholars' masculinity in Rulin waishi and offer a better understanding of the novel's position regarding femininity and women.
This project shows that the novel nevertheless reflects rather than challenges gender ideologies of its time. The ideal manhood showed in the novel comprises real virtues and authentic learning. It goes against the traditional, orthodox Confucian masculinity which advocates that officialdom is the glorious path to fulfill a learned man's masculinity. It is mainly due to Wu Jingzi's own failure in the civil service examinations and official careers. Regarding the relation of masculinity and sexuality, the novel reveals that a masculine man is not tempted by female charm but can enjoy a harmonious and companionate marriage. Besides, scholars show great anxiety about their masculinity since they are in a marginal position in society. Their manliness is challenged by officials, merchants, and even commoners, as well as their colleagues.
Through a careful examination of stories of Pinniang, Miss Lu, and Mrs. Wang, it reveals that the novel holds a conventional opinion on women although it criticizes widow suicide and shows an egalitarian husband-wife relationship. It praises Confucian womanly virtues, such as following and serving the husband, managing the household, and keeping chastity. Female sexuality is blamed as an evil temptation to lead men to go astray. Women’s learning gains legitimacy when serving to fulfill domestic responsibilities. It carries the Confucian message that men should take the lead and maintain order in the household and reinforces the rightful patriarchy.
In a word, rather than go ahead of its time, Rulin waishi holds a conservative attitude towards gender issues.
The present study discusses money and conflicts and anxiety over money in late Ming vernacular stories and contextualizes these stories in the contemporary society of economic prosperity and rapid changes. The high monetization and extensive use of silver and copper cash as currency brought both wealth and conflicts in various aspects of society. Eleven vernacular stories from several collections are adopted as source materials for the close examination, including Jingshi tongyan (Stories to Caution the World, 1624) and Xingshi hengyan (Stories to Awaken the World, 1627) by Feng Menglong (1574-1646) and the two Pai’an jingqi (Slapping the Table in Amazement, 1628 and 1632) collections by Ling Mengchu (1580-1644), etc. The analysis then focuses on the relationship between money and four topics, the late Ming context, social relations, gender ideals, and religion. Multiple voices and various viewpoints in these narratives show human beings’ struggles in taming and dominating money, the increasingly familiar and essential object in everyday life. Generally, when people cannot control money properly, there is a fear of its detrimental power to humans and social relations within and beyond families. On the contrary, characters, who are able to control money, are praised.
Recht ist ein sehr weiter Begriff. Ob als formaljuristische Normierung oder als Gesamtheit verschieden definierbarer Ordnungssysteme, wie Sitten, Ehre oder Anstand verstanden – wir treten täglich und überall mit dem Recht ins Verhältnis. Doch nehmen wir dies auch wahr? Machen wir es uns bewusst oder sind wir daran gewöhnt, dass Dinge schlicht so richtig sind, wie sie eben sind? Wann werden unsere alltäglichen Routinen durchbrochen und was passiert, wenn hinterfragt wird, was eigentlich selbstverständlich ist?
Diese Arbeit zeichnet zum einen ein Bild, wie wir Recht im Alltag wahrnehmen oder eben gerade nicht wahrnehmen. Dazu werden die Kategorien Recht und Alltag in ihren gegenseitigen Wechselwirkungen am Beispiel Straßenverkehr analysiert und darüber Aspekte der Dinglichkeit mit einbezogen. Anhand der Akteur-Netzwerk-Theorie wird das Verhältnis von Normierung und tatsächlicher Alltagserfahrung durch den Einbezug dinglicher Mittler, wie etwa das rote Ampellicht, erweitert.
Zum anderen sollen aber auch Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie eine kulturwissenschaftliche Perspektivierung rechtliche Themen bereichern kann. Qualitative Forschung in alltäglichen Lebenswelten ermöglicht eine erweiterte Sichtweise auf das Recht und kann auch für die Rechtswissenschaften einen fruchtbaren Nährboden bieten, indem vermeintlich Redundantes nicht als so selbstverständlich wahrgenommen wird, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheinen mag.