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Das Leiden Christi in Farbe: Zur Funktion der Bühnenanweisungen im ‚Donaueschinger Passionsspiel’.
(2011)
Unter den geistlichen Spielen des späten Mittelalters zeichnet sich das ‚Donaueschinger Passionsspiel’ durch den Umfang und die Detailliertheit seiner Regieanweisungen aus. Sie ergänzen den im Dialog abgefassten Haupttext um epische Partien, die bei der Lektüre das imaginäre Bühnengeschehen illustrieren und bei einer Inszenierung in Bewegung umgesetzt werden. Gebärden und Körperhaltungen der Darsteller werden ebenso beschrieben wie ihre Ausstattung, Kostüme und Requisiten, bis hin zu farblichen Einzelheiten. Anknüpfend an die neuere Forschungsdiskussion über die Medialität geistlicher Spiele fragt die Autorin nach der spezifischen Funktion farblicher Regieanweisungen. Wie die Gattung des Spiels zwischen Textualität und Performativität, Theatralität und Ritualität changiert, kommt auch der Farbe ein eigener medialer Status zu, so die These. Die farblichen Regieanweisungen sollen Leser dazu anregen, zunächst einzelne Details, dann konkrete Bilder und schließlich das gesamte Passionsspiel zu imaginieren.
No abstract available.
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Discounterwelten
(2011)
Die Dynamik im Einzelhandel scheint in der Literatur umfassend diskutiert. Wissenschaftliche Untersuchungen zu einzelnen Betriebsformen sind jedoch eher selten. Dies gilt insbesondere für Discounter, weil auch die großen Discounterketten dazu beitragen, dass der öffentliche Kenntnisstand aufgrund fehlender Statistiken oder Pressemitteilungen gering bleibt. Der vorliegende Band versucht, diese Lücke zu schließen.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Einzelhandel ist gegenwärtig durch komplexe Fragestellungen und Methodensets sowie eine zunehmend interdisziplinäre Betrachtung gekennzeichnet. Sie begreift Einzelhandelsbetriebe sowohl als Orte lokalen Handelns und Einkaufens als auch als Knoten in regionalen und globalen Warenketten. Insbesondere Discounter bekommen damit eine zunehmende soziale und ökologische Verantwortung zugewiesen, die Fragen nach Ethik, Moral, und Macht von Discountern gegenüber ihren Beschäftigten, Kunden, Produkten und Mitbewerbern aufwirft.
Die Autoren des Bandes diskutieren das Phänomen der Lebensmitteldiscounter aus der Perspektive des Städtebaus, der Arbeitsorganisation, der Soziologie, des Marketing und der Standortplanung.
Sie dokumentieren damit die Dynamik dieser Betriebsform und die Konsequenzen ihrer Expansion an Fallbeispielen und erarbeiten angewandte Lösungsvorschläge.
Thomas Naogeorgs ‘Hamanus’ dokumentiert eindrucksvoll, dass die humanistische Antikenrezeption zur Ausbildung einer eigenen frühneuzeitlichen Poetik führt. Der ‘imitatio veterum’ erteilt Naogeorg eine bewusste Absage und entwickelt eine ‘Tragoedia nova’, indem er mit antiken Gattungskonventionen bricht und komische Elemente in eine Tyrannentragödie integriert. Naogeorg begründet seine konzeptionellen Veränderungen mit dem zeitgenössischen Kontext, in dem sein Werk rezipiert werden soll. Diese Orientierung am Zielpublikum schlägt sich ebenso in der deutschen Übertragung des Johannes Chryseus nieder, der Naogeorgs modifiziertes Tragödienkonzept adaptiert, jedoch ohne die poetischen Spezifika zu würdigen.