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Einfluss der aurikulären Vagusnervstimulation auf affektive Parameter bei depressiven Patienten
(2018)
Hintergrund und Ziele:
Das Krankheitsbild der Depression gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Als Therapieoptionen stehen in erster Linie Antidepressiva der verschiedensten Klassen und unterschiedliche Formen der Psychotherapie zur Verfügung (Möller, Laux et al. 2015).
Trotz allem gibt es jedoch immer wieder Patienten, die trotz intensiver Therapiebemühungen keine Besserung zeigen. Neben der Elektrokonvulsions-therapie (EKT) als Gold-Standard bietet hier die Vagusnervstimulation (VNS) in vielen Ländern bereits ein zugelassenes Verfahren zur Behandlung sogenannter therapie-refraktärer Depressionen. Das Problem besteht allerdings im Verlauf des N. vagus, da dieser im Halsbereich nur schwer in einem operativen Verfahren zugänglich ist und er hier mit anderen lebenswichtigen Strukturen gemeinsam verläuft (Benninghoff, Drenckhahn et al. 2008). Dies macht eine Therapie nicht ganz ungefährlich. Allerdings gibt der N. vagus einen Hautast ab, der Teile des äußeren Gehörganges (insbesondere den Tragus), sensibel versorgt. Im Jahr 2000 schlug Ventureyra erstmals die Möglichkeit vor, diesen Ramus auricularis n. vagi als alternativen Zugangsweg zum Hals zu nutzen (Ventureyra 2000). Wenig später gelang es Fallgatter und Kollegen erstmals, durch elektrische Stimulation in diesem Innervationsgebiet somatosensibel evozierte Potentiale des N. vagus (VSEP) an der Schädelkalotte abzuleiten (Fallgatter, Neuhauser et al. 2003). Hierbei konnte in Einzelfällen gezeigt werden, dass nur an dieser Stelle diese Potentiale evoziert werden können, nicht jedoch an anderen Stellen des Ohres, die größtenteils vom N. trigeminus innerviert werden (Benninghoff, Drenckhahn et al. 2008). Dieser Vorbefund sollte in dieser Studie in einer Subgruppenanalyse an 10 Probanden überprüft werden. Darüber hinaus stellte sich die Frage, ob durch transkutane Stimulation des Hautastes eine ähnliche gute klinische Verbesserung bei Depressionen wie bei konventioneller VNS, möglich ist. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob über diesen alternativen Zugangsweg der VNS am Ohr positive Effekte auf affektive Parameter ähnlich denen der konventionellen VNS bei depressiven Patienten zu erzielen sind. Die Hypothese dabei lautete, dass nach der VNS ein stimmungsaufhellender Effekt zu sehen ist, während man bei der ausschließlichen Stimulation des N. trigeminus an den übrigen Stellen des Ohres keinen antidepressiven Effekt sieht.
Für viele Patienten wäre es eine Erleichterung, wenn man künftig die Möglichkeit einer einfachen Therapieform zur unterstützenden Behandlung von therapierefraktären Depressionen hätte.
Methoden:
Hierzu wurden 50 Patienten aus der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg, die unter unipolarer oder bipolarer Depressionen leiden rekrutiert. Jeder Patient wurde jeweils 20 Minuten sowohl im Innervationsgebiet des Vagus als auch an einer Stelle, welche rein vom Trigeminus innerviert wird, stimuliert. Die Reihenfolge der Stimulation erfolgte randomisiert, so dass der Patient nicht wusste, welche Stimulation er als erstes erhält. Jeweils vor und nach jeder Stimulation wurde der Proband mittels visueller Analogskala bezüglich affektiver Parameter befragt. 30 Patienten wurden kontinuierlich über 20 Minuten stimuliert, während 20 Patienten pulsatil dergestalt stimuliert wurden, dass immer nach 5 Minuten eine Stimulationspause von 30 Sekunden folgte, damit wieder ein neuer Reiz gesetzt werden konnte.
Bei 10 Patienten wurden zusätzlich noch evozierte Potentiale sowohl bei transkutaner Vagusnervstimulation, als auch bei Kontrollstimulation im Innervationsgebiet des N. trigeminus, abgeleitet.
Ergebnisse und Beobachtungen:
Zusammenfassend kann man sagen, während sich unter kontinuierlichen Stimulationsbedingungen keine signifikanten Ergebnisse zeigten, fühlten sich die Probanden unter pulsatilen Stimulationsbedingungen nach der Versuchsstimulation signifikant fröhlicher (t(38)= 5,24; p< 0,001), optimistischer (t(38)= 3,28; p= 0,002) und schätzten ihr allgemeines Empfinden danach besser ein (t(38)= 3,50; p= 0,001). Daher ist in künftigen Studien die pulsatile Stimulationsart der kontinuierlichen vorzuziehen. Keinen Einfluss hingegen schienen die Stimulationen auf die Vigilanz zu nehmen.
Bei der Auswertung der evozierten Potentiale zeigte sich, dass die Amplitude P1-N1 in Ableitung FzF3 bei Kontrollstimulation signifikant kleiner als bei Versuchsstimulation war (t(9)= 3,13; p= 0,012). Darüber hinaus war die Amplitude im Schnitt immer unter Kontrollstimulation kleiner, als bei Versuchsstimulation. Für die Amplitude P1-N1 in Ableitung C3F3 war hierfür ebenfalls ein Trend zu sehen (t(9)= 1,85; p= 0,097).
Auffallend war auch, dass die Latenzen P1, N1 und P2 sehr oft im Schnitt bei Kontrollstimulation verlängert waren. Die Latenz an Punkt P1 in Ableitung C3F3 war hier sogar bei Kontrollstimulation signifikant länger, als bei Versuchsstimulation (t(9)= -2,37; p= 0,042).
Praktische Schlussfolgerungen:
In Ansätzen konnte gezeigt werden, dass die Versuchsstimulation am Tragus ein anderes Potential auf Hirnstammebene generiert als die Kontrollstimulation am Ohrläppchen. Während sich bei kontinuierlicher Stimulationsart keine signifikanten Ergebnisse zeigten, fühlten sich die Probanden nach pulsatiler Vagusnervstimulation signifikant fröhlicher, optimistischer und schätzten ihr allgemeines Empfinden besser ein. Nur auf die Vigilanz scheint die pulsatile VNS keinen Einfluss zu nehmen. Gerade die pulsatile VNS zeigt vielversprechende Ergebnisse und sollte in künftigen Studien näher untersucht und der kontinuierlichen Stimulationsart vorgezogen werden. Natürlich sind noch intensivere Studien notwendig, trotzdem besteht aufgrund der Ergebnisse die Hoffnung, die transkutane VNS in Zukunft zur unterstützenden Therapie bei der Depressionsbehandlung einsetzen zu können.
Ziel der vorliegenden Studie ist es, emotionale Faktoren vor der Inanspruchnahme einer Tumorrisikosprechstunde bei Frauen und Männern mit einem erhöhten Brustkrebs- und/ oder Eierstockkrebsrisiko zu untersuchen. In diesem Zusammenhang sollen biomedizinische, anamnestische und soziodemographische Prädiktoren geprüft werden, die einen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit dieser gesunden oder bereits erkrankten Ratsuchenden aus Hochrisikofamilien haben könnten. Die Untersuchung verfolgt im einzelnen folgende Fragestellungen: Unterscheiden sich erkrankte Mitglieder und gesunde Angehörige aus Hochrisikofamilien hinsichtlich der Ausprägung ihrer emotionalen Belastung? Welchen Einfluss haben medizinische bzw. klinische Variablen auf die emotionale Befindlichkeit bei Brustkrebspatientinnen? Gibt es Zusammenhänge zwischen bestimmten anamnestischen Faktoren und krebsspezifischer Angst bei gesunden Frauen aus Risikofamilien? Bestehen Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Variablen und der emotionalen Befindlichkeit? Im Zeitraum von 1997 bis 1999 wurden im „Interdisziplinären Zentrum für familiären Brustkrebs“ (Humangenetik, Gynäkologie, Psychoonkologie) in Würzburg 179 Ratsuchende im Alter zwischen 13 und 71 Jahren (M=42, s=12) beraten. Davon waren 72 Personen anamnestisch an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt, 107 Personen waren gesunde Angehörige aus Hochrisikofamilien. Das Alter der Erkrankten lag durchschnittlich höher. Das Patientenklientel setzte sich zu 95,5% aus weiblichen Teilnehmerinnen zusammen. Die Mehrzahl der Probanden war zum Untersuchungszeitpunkt verheiratet oder lebte in einer festen Partnerschaft. Die Erhebung sämtlicher Daten erfolgte vor der Erstberatung zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme der Tumorrisikosprechstunde. Neben der Erfassung medizinischer Daten anhand eines gynäkologischen und biomedizinischen Erhebungsbogens wurden die Studienteilnehmer gebeten, einen umfassenden Fragenkatalog zu beantworten. Für die vorliegende Arbeit wurden die Variablenbereiche Risikowahrnehmung und krebsspezifische Angst, seelisches Befinden sowie einige soziodemographische Daten erfasst und in die Untersuchung einbezogen. Die Studie wurde als kontrollierte Querschnittsuntersuchung konzipiert, um die emotionale Befindlichkeit zum Zeitpunkt der klinischen Vorstellung zu erfassen. Hinsichtlich des psychologisch-orientierten Fragebogenteils kam die deutsche Version der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) von Herrmann et al. (1995) zum Einsatz. Die Ergebnisse hinsichtlich der zentralen Frage nach der Ausprägung der psychologischen Merkmale Angst, Depressivität und krebsspezifischer Erkrankungsfurcht zeigten, dass sowohl Angst- als auch Depressivitätswerte im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe durchschnittlich höher lagen. Ebenso finden sich in unserer Studie mehr Personen mit klinisch auffälligen Werten. Im Vergleich der beiden Subgruppen (Erkrankte vs. Gesunde) untereinander ergab sich hinsichtlich der psychosozialen Variablen kein signifikanter Unterschied, ebenso wenig ein Zusammenhang zwischen Risikostatus (definiert durch die Häufigkeitsangabe aller erkrankten Angehörigen innerhalb einer Familie) und emotionaler Befindlichkeit. Bei den Brustkrebspatientinnen zeigte sich, dass das Erkrankungsstadium sowie die Art der Therapie keinen Effekt auf Angst, Depressivität und krebsspezifische Angst haben. Betroffene, deren Erstdiagnose länger als 5 Jahre zurücklag, scheinen allerdings signifikant weniger krebsspezifisch ängstlich zu sein als diejenigen, die in den letzten 5 Jahren ihre Diagnose erfahren hatten. In der Stichprobe der gesunden Frauen aus Hochrisikofamilien ließen sich weder bei eigener Symptomwahrnehmung (benigne Mammaerkrankungen) noch bei anamnestisch bekanntem Tod der erkrankten Mutter höhere Werte krebsspezifischer Erkrankungsfurcht nachweisen. Die genannten Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der bisherigen Forschung sowie unter Berücksichtigung der methodischen Einschränkungen der vorliegenden Studie diskutiert. Dass sich in der Stichprobe eine Subgruppe von psychisch stark belasteten Frauen findet, legt den Bedarf einer spezifischen psychologischen Beratung und Intervention nahe sowie generell die Einbeziehung von psychosozialen und emotionalen Aspekten im Rahmen einer genetischen Beratung.
Im Zentrum des forschungsleitenden Interesses stand die Fragestellung, ob es Unterschiede bezüglich des Auftretens und der Intensität von Angst bzw. Depression sowie körperlichen Beschwerden zwischen den Patientengruppen mit unterschiedlichen chronischen Lebererkrankungen (HBV, HCV, AIH) gibt. Die Bestimmung der Korrelation zwischen dem Fortschreiten der Lebererkrankung (von Hepatitis über Fibrose zu Zirrhose) und dem Ausmaß depressiver und ängstlicher Symptomatik stand hierbei für alle drei Patientengruppen im Fokus des Interesses. Alle Patienten waren zum Erhebungszeitpunkt ohne spezifische medikamentöse Behandlung aufgrund ihrer Lebererkrankung. Als sekundäres Studienziel sollte die Forschungsfrage beantwortet werden, ob die vier angewendeten verschiedenen psychometrischen Erhebungsinstrumente (HADS-D, SCL-90-R, IIP-C und SF-36) hier zu unterschiedlichen Ergebnissen führen oder ob die Verfahren größtenteils in ihren Ergebnissen übereinstimmen. Auf der Grundlage der histologischen Daten konnte in der Subgruppe der Hepatitis-C-Patienten ein Zusammenhang zwischen Progression der Leberfibrose, depressiver Symptomatik und verminderter körperlicher Gesundheit dargestellt werden. Nur bei Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Infektion konnte ein signifikant positiver Zusammenhang (r = 0,205) zwischen der Zeitdauer seit Mitteilung der Primärdiagnose und dem Ausmaß der depressiven Symptomatik festgestellt werden. Alle drei chronischen Lebererkrankungen waren dagegen mit erhöhten Angstwerten assoziiert: bei der Autoimmunhepatitis kam es in 21,4 % der analysierten Fälle, bei der Hepatitis B in 13,9 % und bei der Hepatitis C in 11,8 % zu einer Überschreitung des Cutoff-Wertes mit klinisch relevanter Symptomausprägung. Dieser Prozentsatz fällt in der Allgemeinbevölkerung mit 5,7 % deutlich geringer aus. Es fiel auf, dass die Angst mit zunehmend besseren Therapiemöglichkeiten der Grunderkrankung abnimmt. Lediglich in der Subgruppe der HBV-Infizierten war eine signifikant positive Korrelation der Variablen Angst bzw. Ängstlichkeit und Zeitraum seit Mitteilung der Diagnose zu verzeichnen (r = 0,388). Das eingesetzte psychiatrische Screeningverfahren (SCL-90-R) vermochte nicht zwischen den drei chronischen Lebererkrankungen zu differenzieren, zeigte jedoch eine deutlich erhöhte psychische Gesamtbelastung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Die Gesamtbelastung war größer als beispielsweise bei Patienten nach Myokardinfarkt. Dagegen scheinen interpersonale Probleme gemäß den vorgestellten Studienergebnissen bei keiner der drei hepatologischen Erkrankungen eine Rolle im Sinne einer Belastung mit Krankheitswert zu spielen. Bezüglich der erhobenen Lebensqualitätsparamter (SF-36) zeigte sich ein deutlich messbarer Unterschied zwischen der psychischen und der physischen Gesamtbelastung. Hierbei war die psychische Belastung eindeutig im Vordergrund. Alle drei Patienten-Subgruppen zeigten in diesem Zusammenhang durchaus vergleichbare Resultate. Die Hepatitis-B-Gruppe gab insgesamt die größte mentale Belastung an, bei gleichzeitig größten körperlichen Schmerzen innerhalb der drei Gruppen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die gemessene psychische Gesamtbelastung der drei Erkrankungen deutlich über der der Allgemeinbevölkerung liegt und vergleichbare Muster aufweist. Bei der chronischen HCV-Infektion zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang von Fibroseprogression, länger dauerndem Krankheitsbewusstsein und erhöhten Depressionswerten. Alle drei Erkrankungen führten zu psychischen Auffälligkeiten (z.B. bezüglich der erhobenen HADS-Scores): Während die Depression bei den HCV-Patienten überwog, war die Angst das dominierende Problem der AIH- und der HBV-Patienten. Bei letzteren wären mit Blick auf den weiterführenden Forschungsbedarf erneute Studien anzustreben, die die Angst in den Fokus der Betrachtung stellen, da deren Auswirkung auf die Therapie nicht zu unterschätzen ist. Für die Klinik bedeutet dies, dass es wünschenswert wäre, den neu erworbenen Wissensbestand bezüglich Depression und Angst der Patienten in Schulungen des klinischen Fachpersonals handlungsleitend zu integrieren und auf diesem Wege unter anderem einen Beitrag zu leisten, den Stigmatisierungstendenzen im Umgang mit den Erkrankungen entgegenzuwirken und die klinischen Betreuung weiter zu optimieren.
It is one of the primary goals of medical care to secure good quality of life (QoL) while prolonging survival. This is a major challenge in severe medical conditions with a prognosis such as amyotrophic lateral sclerosis (ALS). Further, the definition of QoL and the question whether survival in this severe condition is compatible with a good QoL is a matter of subjective and culture-specific debate. Some people without neurodegenerative conditions believe that physical decline is incompatible with satisfactory QoL. Current data provide extensive evidence that psychosocial adaptation in ALS is possible, indicated by a satisfactory QoL. Thus, there is no fatalistic link of loss of QoL when physical health declines. There are intrinsic and extrinsic factors that have been shown to successfully facilitate and secure QoL in ALS which will be reviewed in the following article following the four ethical principles (1) Beneficence, (2) Non-maleficence, (3) Autonomy and (4) Justice, which are regarded as key elements of patient centered medical care according to Beauchamp and Childress. This is a JPND-funded work to summarize findings of the project NEEDSinALS (www.NEEDSinALS.com) which highlights subjective perspectives and preferences in medical decision making in ALS.
Background: The distinctness of grief from depression has been the subject of a long scholarly debate, even influencing definitions of diagnostic criteria. Aims: This study aims at clarifying the issue by a multifaceted analysis of data from a large German sample. Method: A community sample of 406 bereaved persons answered the Wuerzburg Grief Inventory (WGI), a multidimensional grief questionnaire designed to measure normal grief in the German language, and the General Depression Scale – Short Version (GDS-S), a self-report depression scale. Data were analyzed by factor analysis to identify structural (dis-)similarities of the constructs, and analysis of variance (ANOVA) to identify the influence of the factors relationship to the deceased, type of death, and time since loss on grief measures and depression scores. Results: Factor analysis clustered items referring to grief-related impairments and depression into one factor, items referring to other dimensions of grief on separate factors, however. Relationship to the deceased influenced the grief measures impairments and nearness to the deceased, but not depression scores if controlled for impairments. Type of death showed specific effects on grief scores, but not on depression scores. Time since loss influenced grief scores, but not depression scores. Limitations: The analysis is based on a self-selected community sample of grieving persons, self-report measures, and in part, on cross-sectional data. Conclusion: Factor analysis and objective data show a clear distinction of dimensions of grief and depression. The human experience of grief contains a sense of nearness to the lost person, feelings of guilt, and positive aspects of the loss experience in addition to components resembling depression.
Background: Depression and anxiety are common and independent outcome predictors in patients with chronic heart failure (CHF). However, it is unclear whether CHF causes depression. Thus, we investigated whether mice develop anxiety- and depression-like behavior after induction of ischemic CHF by myocardial infarction (MI).
Methods and Results: In order to assess depression-like behavior, anhedonia was investigated by repeatedly testing sucrose preference for 8 weeks after coronary artery ligation or sham operation. Mice with large MI and increased left ventricular dimensions on echocardiography (termed CHF mice) showed reduced preference for sucrose, indicating depression-like behavior. 6 weeks after MI, mice were tested for exploratory activity, anxiety-like behavior and cognitive function using the elevated plus maze (EPM), light-dark box (LDB), open field (OF), and object recognition (OR) tests. In the EPM and OF, CHF mice exhibited diminished exploratory behavior and motivation despite similar movement capability. In the OR, CHF mice had reduced preference for novelty and impaired short-term memory. On histology, CHF mice had unaltered overall cerebral morphology. However, analysis of gene expression by RNA-sequencing in prefrontal cortical, hippocampal, and left ventricular tissue revealed changes in genes related to inflammation and cofactors of neuronal signal transduction in CHF mice, with Nr4a1 being dysregulated both in prefrontal cortex and myocardium after MI.
Conclusions: After induction of ischemic CHF, mice exhibited anhedonic behavior, decreased exploratory activity and interest in novelty, and cognitive impairment. Thus, ischemic CHF leads to distinct behavioral changes in mice analogous to symptoms observed in humans with CHF and comorbid depression.
Background: There is increasing evidence that glial cells play a role in the pathomechanisms of mood disorders and the mode of action of antidepressant drugs.
Methods: To examine whether there is a direct effect on the expression of different genes encoding proteins that have been implicated in the pathophysiology of affective disorders, primary astrocyte cell cultures from rats were treated with two different antidepressant drugs, imipramine and escitalopram, and the RNA expression of brain-derived neurotrophic factor (Bdnf), serotonin transporter (5Htt), dopamine transporter (Dat), and endothelial nitric oxide synthase (Nos3) was examined.
Results: Stimulation of astroglial cell culture with imipramine, a tricyclic antidepressant, led to a significant increase of the Bdnf RNA level whereas treatment with escitalopram did not. In contrast, 5Htt was not differentially expressed after antidepressant treatment. Finally, neither Dat nor Nos3 RNA expression was detected in cultured astrocytes.
Conclusion: These data provide further evidence for a role of astroglial cells in the molecular mechanisms of action of antidepressants.
Herzinsuffizienz, Depression und Angststörungen treten gehäuft gemeinsam auf und beeinflussen teilweise gegenseitig ihre Prognose. Die Zusammenhänge zwischen diesen Erkrankungen sind bislang nicht aufgeklärt.
In der vorliegenden Arbeit führte ischämische Herzinsuffizienz im Mausmodell zu Depressions-ähnlichem Verhalten innerhalb von 8 Wochen nach Infarktinduktion. Weiter zeigte sich eine Minderung der Gedächtnisleistung. Angst-assoziiertes Verhalten ließ sich nicht nachweisen. Immunhistochemisch konnten keine Veränderungen in spezifischen Hirnarealen nachgewiesen werden. Molekulare Methoden legen Veränderungen des Serotoninstoffwechsels als mögliche Erklärung nahe.
Nach operativer Ligatur eines Herzkrankgefäßes wurden C57/Bl6N Mäuse über einen Zeitraum von 8 Wochen beobachtet. In dieser Zeit wurden neben Herzultraschalluntersuchungen eine Reihe von Verhaltenstest durchgeführt, um depressive und ängstliche Verhaltensstrukturen sowie die kognitive Leistungsfähigkeit beurteilen zu können. Nach Ablauf des Beobachtungszeitraumes wurden das Herz und das Gehirn entnommen und weiteren histologischen und molekularen Untersuchungen zugeführt.
Die histologische Aufarbeitung des Herzens nach Ende des Versuchszeitraumes bestätigte die Beobachtungen anderen Autoren, dass eine Infarktgröße von mehr als 30% mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Entstehung einer Herzinsuffizienz führt.
Im der histologischen Aufarbeitung des Gehirns zeigen sich keine strukturellen Veränderungen bei herzkranken Mäusen, die die beobachteten Änderungen im Verhalten begründen könnten. Insbesondere kann eine hypoxische Hirnschädigung durch eine etwaige Minderperfusion empfindlicher Hirnareale ausgeschlossen werden.
Mäuse, die nach Induktion eines Myokardinfarktes eine Herzinsuffizienz entwickeln, zeigen nach 8 Wochen Depressions-assoziiertes, adynamisches Verhalten sowie eine Verminderung der kognitiven Leistungsfähigkeit, nicht aber Anzeichen von Angststörungen. Diesen Verhaltensänderungen kann kein strukturelles Korrelat im Gehirn zugewiesen werden. Dies ist ein Indiz dafür, dass sich Veränderung auf molekularer Ebene vollziehen, welche sich dem Mikroskop entziehen. Die im Myokard beobachtete Regulation des Serotoninstoffwechsels ist ein möglicher Erklärungsansatz hierfür.
Background: \(^{123}\)I-metaiodobenzylguanidine (mIBG) provides independent prognostic value for risk stratification among heart failure patients, but the use of concomitant medication should not impact its quantitative information. We aimed to evaluate the four most-prescribed antidepressants currently used as a first‑line treatment for patients with major depressive disorder (MDD) and their potential on altering mIBG imaging results.
Methods: The inhibition effect of four different types of antidepressants (desipramine, escitalopram, venlafaxine and bupropion) for MDD treatment on \(^{131}\)I-mIBG uptake was assessed by in-vitro cell uptake assays using human neuroblastoma SK-N-SH cells. The half maximal inhibitory concentration (IC50) of tracer uptake was determined from dose-response curves. To evaluate the effects of IV pretreatment with desipramine (1.5 mg/kg) and escitalopram (2.5, 15 mg/kg) on mIBG cardiac uptake, in-vivo planar 123I-mIBG scans in healthy New Zealand White Rabbits were conducted. Results: The IC50 values of desipramine, escitalopram, venlafaxine and bupropion on \(^{131}\)I-mIBG cellular uptake were 11.9 nM, 7.5 μM, 4.92 μM, and 12.9 μM, respectively. At the maximum serum concentration (Cmax, as derived by previous clinical trials), the inhibition rates of 131I-mIBG uptake were 90.6 % for desipramine, 25.5 % for venlafaxine, 11.7 % for bupropion and 0.72 % for escitalopram. A low inhibition rate for escitalopram in the cell uptake study triggered investigation of an in-vivo rabbit model: with dosage considerably higher than clinical practice, the non-inhibitory effect of escitalopram was confirmed. Furthermore, pretreatment with desipramine led to a marked reduction of cardiac 123I-mIBG uptake.
Conclusions: In the present in-vitro binding assay and in-vivo rabbit study, the selective-serotonin reuptake inhibitor escitalopram had no major impact on neuronal cardiac mIBG uptake within therapeutic dose ranges, while other types of first-line antidepressants for MDD treatment led to a significant decrease. These preliminary results warrant further confirmatory clinical trials regarding the reliability of cardiac mIBG imaging, in particular, if the patient’s neuropsychiatric status would not tolerate withdrawal of a potentially norepinephrine interfering antidepressant.
Background
Fibromyalgia syndrome (FMS) is a chronic condition characterized by widespread pain and associated symptoms. We investigated cerebral activation in FMS patients by functional near-infrared spectroscopy (fNIRS).
Methods
Two stimulation paradigms were applied: a) painful pressure stimulation at the dorsal forearm; b) verbal fluency test (VFT). We prospectively recruited 25 FMS patients, ten patients with unipolar major depression (MD) without pain, and 35 healthy controls. All patients underwent neurological examination and all subjects were investigated with questionnaires (pain, depression, FMS, empathy).
Results
FMS patients had lower pressure pain thresholds than patients with MD and controls (p < 0.001) and reported higher pain intensity (p < 0.001). Upon unilateral pressure pain stimulation fNIRS recordings revealed increased bilateral cortical activation in FMS patients compared to controls (p < 0.05). FMS patients also displayed a stronger contralateral activity over the dorsolateral prefrontal cortex in direct comparison to patients with MD (p < 0.05). While all three groups performed equally well in the VFT, a frontal deficit in cortical activation was only found in patients with depression (p < 0.05). Performance and cortical activation correlated negatively in FMS patients (p < 0.05) and positively in patients with MD (p < 0.05).
Conclusion
Our data give further evidence for altered central nervous processing in patients with FMS and the distinction between FMS and MD.
Major depression (MD) and posttraumatic stress disorder (PTSD) share common brain mechanisms and treatment strategies. Nowadays, the dramatically developing COVID-19 situation unavoidably results in stress, psychological trauma, and high incidence of MD and PTSD. Hence, the importance of the development of new treatments for these disorders cannot be overstated. Herbal medicine appears to be an effective and safe treatment with fewer side effects than classic pharmaca and that is affordable in low-income countries. Currently, oxidative stress and neuroinflammation attract increasing attention as important mechanisms of MD and PTSD. We investigated the effects of a standardized herbal cocktail (SHC), an extract of clove, bell pepper, basil, pomegranate, nettle, and other plants, that was designed as an antioxidant treatment in mouse models of MD and PTSD. In the MD model of “emotional” ultrasound stress (US), mice were subjected to ultrasound frequencies of 16–20 kHz, mimicking rodent sounds of anxiety/despair and “neutral” frequencies of 25–45 kHz, for three weeks and concomitantly treated with SHC. US-exposed mice showed elevated concentrations of oxidative stress markers malondialdehyde and protein carbonyl, increased gene and protein expression of pro-inflammatory cytokines interleukin (IL)-1β and IL-6 and other molecular changes in the prefrontal cortex as well as weight loss, helplessness, anxiety-like behavior, and neophobia that were ameliorated by the SHC treatment. In the PTSD model of the modified forced swim test (modFST), in which a 2-day swim is followed by an additional swim on day 5, mice were pretreated with SHC for 16 days. Increases in the floating behavior and oxidative stress markers malondialdehyde and protein carbonyl in the prefrontal cortex of modFST-mice were prevented by the administration of SHC. Chromatography mass spectrometry revealed bioactive constituents of SHC, including D-ribofuranose, beta-D-lactose, malic, glyceric, and citric acids that can modulate oxidative stress, immunity, and gut and microbiome functions and, thus, are likely to be active antistress elements underlying the beneficial effects of SHC. Significant correlations of malondialdehyde concentration in the prefrontal cortex with altered measures of behavioral despair and anxiety-like behavior suggest that the accumulation of oxidative stress markers are a common biological feature of MD and PTSD that can be equally effectively targeted therapeutically with antioxidant therapy, such as the SHC investigated here.
Amyotrophic lateral sclerosis (ALS) is a fatal neurodegenerative disease that causes progressive autonomy loss and need for care. This does not only affect patients themselves, but also the patients’ informal caregivers (CGs) in their health, personal and professional lives. The big efforts of this multi-center study were not only to evaluate the caregivers' burden and to identify its predictors, but it also should provide a specific understanding of the needs of ALS patients' CGs and fill the gap of knowledge on their personal and work lives. Using standardized questionnaires, primary data from patients and their main informal CGs (n = 249) were collected. Patients' functional status and disease severity were evaluated using the Barthel Index, the revised Amyotrophic Lateral Sclerosis Functional Rating Scale (ALSFRS-R) and the King’s Stages for ALS. The caregivers' burden was recorded by the Zarit Burden Interview (ZBI). Comorbid anxiety and depression of caregivers were assessed by the Hospital Anxiety and Depression Scale. Additionally, the EuroQol Five Dimension Five Level Scale evaluated their health-related quality of life. The caregivers' burden was high (mean ZBI = 26/88, 0 = no burden, ≥24 = highly burdened) and correlated with patients' functional status (r\(_p\) = −0.555, p < 0.001, n = 242). It was influenced by the CGs' own mental health issues due to caregiving (+11.36, 95% CI [6.84; 15.87], p < 0.001), patients' wheelchair dependency (+9.30, 95% CI [5.94; 12.66], p < 0.001) and was interrelated with the CGs' depression (r\(_p\) = 0.627, p < 0.001, n = 234), anxiety (r\(_p\) = 0.550, p < 0.001, n = 234), and poorer physical condition (r\(_p\) = −0.362, p < 0.001, n = 237). Moreover, female CGs showed symptoms of anxiety more often, which also correlated with the patients' impairment in daily routine (r\(_s\) = −0.280, p < 0.001, n = 169). As increasing disease severity, along with decreasing autonomy, was the main predictor of caregiver burden and showed to create relevant (negative) implications on CGs' lives, patient care and supportive therapies should address this issue. Moreover, in order to preserve the mental and physical health of the CGs, new concepts of care have to focus on both, on not only patients but also their CGs and gender-associated specific issues. As caregiving in ALS also significantly influences the socioeconomic status by restrictions in CGs' work lives and income, and the main reported needs being lack of psychological support and a high bureaucracy, the situation of CGs needs more attention. Apart from their own multi-disciplinary medical and psychological care, more support in care and patient management issues is required.
Rationale
While brain serotonin (5-HT) function is implicated in gene-by-environment interaction (GxE) impacting the vulnerability-resilience continuum in neuropsychiatric disorders, it remains elusive how the interplay of altered 5-HT synthesis and environmental stressors is linked to failure in emotion regulation.
Objective
Here, we investigated the effect of constitutively impaired 5-HT synthesis on behavioral and neuroendocrine responses to unpredictable chronic mild stress (CMS) using a mouse model of brain 5-HT deficiency resulting from targeted inactivation of the tryptophan hydroxylase-2 (Tph2) gene.
Results
Locomotor activity and anxiety- and depression-like behavior as well as conditioned fear responses were differentially affected by Tph2 genotype, sex, and CMS. Tph2 null mutants (Tph2\(^{−/−}\)) displayed increased general metabolism, marginally reduced anxiety- and depression-like behavior but strikingly increased conditioned fear responses. Behavioral modifications were associated with sex-specific hypothalamic-pituitary-adrenocortical (HPA) system alterations as indicated by plasma corticosterone and fecal corticosterone metabolite concentrations. Tph2\(^{−/−}\) males displayed increased impulsivity and high aggressiveness. Tph2\(^{−/−}\) females displayed greater emotional reactivity to aversive conditions as reflected by changes in behaviors at baseline including increased freezing and decreased locomotion in novel environments. However, both Tph2\(^{−/−}\) male and female mice were resilient to CMS-induced hyperlocomotion, while CMS intensified conditioned fear responses in a GxE-dependent manner.
Conclusions
Our results indicate that 5-HT mediates behavioral responses to environmental adversity by facilitating the encoding of stress effects leading to increased vulnerability for negative emotionality.
Major depressive disorder (MDD) is a very common stress-related mental disorder that carries a huge burden for affected patients and the society. It is associated with a high mortality that derives from suicidality and the development of serious medical conditions such as heart diseases, diabetes, and stroke. Although a range of effective antidepressants are available, more than 50% of the patients do not respond to the first treatment they are prescribed and around 30% fail to respond even after several treatment attempts. The heterogeneous condition of MDD, the lack of biomarkers matching patients with the right treatments and the situation that almost all available drugs are only targeting the serotonin, norepinephrine, or dopamine signaling, without regulating other potentially dysregulated systems may explain the insufficient treatment status. The hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) axis is one of these other systems, there is numerous and robust evidence that it is implicated in MDD and other stress-related conditions, but up to date there is no specific drug targeting HPA axis components that is approved and no test that is routinely used in the clinical setting identifying patients for such a specific treatment. Is there still hope after these many years for a breakthrough of agents targeting the HPA axis? This review will cover tests detecting altered HPA axis function and the specific treatment options such as glucocorticoid receptor (GR) antagonists, corticotropin-releasing hormone 1 (CRH1) receptor antagonists, tryptophan 2,3-dioxygenase (TDO) inhibitors and FK506 binding protein 5 (FKBP5) receptor antagonists.
In einer Querschnitt- und einer Längsschnittuntersuchung an insgesamt 95 Multiple Sklerose Patienten wurden in einem semistrukturierten Interview Krankheitsursachen-Vorstellungen (KUV) erfragt. Mit dem BDI wurde die Depressivität erfasst. Im Längsschnitt wurden 24 neu-diagnostizierte Patienten zu drei Zeitpunkten befragt: Gleich im Anschluss (max. 24 Stunden) an die Diagnoseeröffnung, nach 6 Wochen und nach 6 Monaten. Etwa die Hälfte aller Patienten äußerten subjektive Ursachenvorstellungen zu ihrer Erkrankung. In der Längsschnittstudie zeigte sich eine Zunahme der Patienten mit Krankheitsursachen-Vorstellungen, die nach sechs Monaten ebenfalls 50% erreichten. Inhaltlich konnten zwölf Hauptthemen herausgearbeitet werden: Umweltfaktoren, Veranlagung, Strafe, somatische Vorerkrankung, psychische Erkrankung, Schwangerschaft, Überanstrengung, Störung des Immunsystems, labile Persönlichkeit, Stress, Sorgen und Ängste, schlechte Kindheit. Patienten mit Krankheitsursachen-Vorstellungen unterschieden sich weder durch allgemein soziodemographische noch durch krankheitsspezifische Daten. Sie waren jedoch signifikant depressiver. Für die weitere Analyse erfolgte eine Aufteilung der Patienten nach der Art ihrer subjektiven Vorstellung in zwei polare Gruppen mit internal-psychischer versus external-körperlicher KUV. Dabei ließ sich zeigen, dass nicht das Vorhandensein von subjektiven Theorien als solches bereits mit höherer Depressivität einhergeht. Vielmehr sind es allein die Patienten mit internal-psychischen Kausalattributionen, die zu höheren Werten auf der Depressionsskala beitragen. Patienten mit eher external-körperlichen Erklärungsmodellen waren tendenziell sogar weniger depressiv als Patienten ohne KUV. Auch im Längsschnitt erfolgte zunächst analog die Inhaltsanalyse, wobei im Wesentlichen ähnliche Inhaltskategorien gefunden wurden. Anschließend werden die Entwicklung, Dynamik und Konstanz von subjektiven Theorien anhand von Einzelverläufen untersucht: Zehn Patienten hatten nie Krankheitsursachen-Vorstellungen, sieben entwickelten sie erst im Untersuchungszeitraum, sechs hatten Vorstellungen von Anfang an, wobei drei davon einen inhaltlichen Wechsel vollzogen. Als Funktion dieser subjektiven Theorien konnte in zwei Fällen eine komplette Krankheitsverleugnung aufgezeigt werden, in vier Fällen erfüllten die Ursachenvorstellungen Kontrollfunktionen für die Erkrankung. Anschließend werden die Ergebnisse im Kontext des derzeitigen Forschungsstandes diskutiert sowie Probleme der Studie methodenkritisch analysiert. Die Bedeutung von internal-psychischen KUV als möglicher Indikator für Patienten mit Problemen in der Krankheitsverarbeitung wird hervorgehoben. Hieraus werden Ansätze für weiterführende Forschungen sowie für die klinische Betreuung dieser Patienten abgeleitet.
Bei morbider Adipositas (BMI > 40 kg/m²), von der in Deutschland 1,6% der übergewichtigen Frauen und 0,5% der übergewichtigen Männer (BMI > 25 kg/m²) betroffen sind, erweisen sich für eine ausreichende und dauerhafte Gewichtsreduktion nur chirurgische Maßnahmen, wie z.B. laparoskopisches Gastric banding als effektiv. Allerdings fehlen Studien zur langfristigen Effektivität. In der vorliegenden Katamnesestudie zur Langzeiteffektivität von Gastric banding acht Jahre nach stattgefundener Operation wurden Veränderungen in Gewicht, depressiver Symptomatik, Selbstakzeptanz, Essverhalten und aufgetretene Komplikationen untersucht.
Monoamine oxidase inhibitors (MAO-I) belong to the earliest drugs tried in Parkinson's disease (PD). They have been used with or without levodopa (L-DOPA). Non-selective MAO-I due to their side-effect/adverse reaction profile, like tranylcypromine have limited use in the treatment of depression in PD, while selective, reversible MAO-A inhibitors are recommended due to their easier clinical handling. For the treatment of akinesia and motor fluctuations selective irreversible MAO-B inhibitors selegiline and rasagiline are recommended. They are safe and well tolerated at the recommended daily doses. Their main differences are related to (1) metabolism, (2) interaction with CYP-enzymes and (3) quantitative properties at the molecular biological/genetic level. Rasagiline is more potent in clinical practise and has a hypothesis driven more favourable side effect/adverse reaction profile due to its metabolism to aminoindan. Both selegiline and rasagiline have a neuroprotective and neurorestaurative potential. A head-to head clinical trial would be of utmost interest from both the clinical outcome and a hypothesis-driven point of view. Selegiline is available as tablet and melting tablet for PD and as transdermal selegiline for depression, while rasagiline is marketed as tablet for PD. In general, the clinical use of MAO-I nowadays is underestimated. There should be more efforts to evaluate their clinical potency as antidepressants and antidementive drugs in addition to the final proof of their disease-modifying potential. In line with this are recent innovative developments of MAO-I plus inhibition of acetylcholine esterase for Alzheimer's disease as well as combined MAO-I and iron chelation for PD.
Mental disorders at the beginning of adolescence: Prevalence estimates in a sample aged 11-14 years
(2022)
Objectives
This study aims to provide a deeper insight into mental disorders in early adolescence. We report prevalence rates (mental health problems, depressive symptoms, eating disorders, NSSI, STBs) to be used in future studies and clinical ventures. We also expected to find gender differences, with girls being be more affected than boys are.
Study design
877 adolescents (M = 12.43, SD = 0.65) from seven German high schools completed a series of questionnaires assessing their mental health (SDQ, PHQ-9, SEED, DSHI-9, Paykel Suicide Scale, FAS III).
Methods
We calculated cut-off-based prevalence estimates for mental health issues for the whole sample and compared estimates between genders.
Results
12.5% of the sample reported general mental health problems. The estimated prevalence of depressive symptoms lay at of 11.5%. Additionally, 12.1% and 1.3% of the participants displayed relevant symptoms of anorexia or bulimia nervosa, respectively. A total of 10.8% reported engaging in non-suicidal self-injury (NSSI) at least once in their lifetime, of whom 5.6% reported repetitive NSSI. 30.1% of the participants described suicidal thoughts, 9.9% suicide plans, and 3.5% at least one suicide attempt. Girls were generally more affected than boys, except for bulimia nervosa, suicidal behavior, and partly NSSI.
Conclusion
Our findings corroborate the established relevance of early adolescence for the development of mental health problems and suggest that a substantial proportion of young adolescents suffer from such problems early on. Considering the ongoing COVID-19 pandemic and reported negative mental health consequences, the current findings underline the importance of preventive interventions to avoid the manifestation of mental disorders during adolescence.
Welcome to the inaugural meeting of the International Society for Nutritional Psychiatry Research (ISNPR).
It is a great pleasure to have the opportunity to join with colleagues working in this new and exciting field of research. Although there has long been interest in the links between nutritional deficiencies and psychiatric illness, as well as interest in the role of food allergies in such illnesses, the last five years has seen a significant and notable growth in this nascent field of research, with an accompanying impact on the viewpoints and practices of scientists and clinicians working in mental health.
In my particular field of interest – that of the role of overall dietary quality in the common mental disorders, depression and anxiety - there has been an exponential growth in the literature since the end of 2009. It is exciting and gratifying to see concordant results from across the globe, in young children and adolescents through to older adults, and from countries as diverse as Norway and Taiwan.
The study of the efficacy of nutritional interventions in psychiatric illness is also developing rapidly, with high quality randomised controlled trials now being conducted in multiple settings and with outcomes that include cognition as well as depression, bipolar disorder, schizophrenia and anxiety disorders. Another important development in this field is the rapidly growing recognition that nutrition is of central importance in the risk for cognitive decline and dementia. As this new recognition filters through to clinical researchers, I look forward to seeing new interventions in this area.
Another area of research with significant interest and activity grows from the understanding of the centrality of physical health to mental health and vice versa. There are many nutrition researchers, dietitians and other health practitioners working to address the physical health of patients with mental illness; acting on the recognition that physical and mental health are closely related and mutually reinforcing.
There is no doubt that the formation of an international society is timely; we now have the opportunity to join forces to share knowledge and build important collaborations. Building capacity in this field by sharing our knowledge with students and early career researchers will be another important activity of our society, as will building the credibility of nutritional psychiatry research through a clear understanding and implementation of best practice scientific methodology.
I welcome each of you to extend the invitation to join our new ISNPR to colleagues and students in your networks. I would also encourage you to contribute to the discussions and sharing of knowledge by contributing short pieces to our newsletter, which will be disseminated by the end of this year. For those who are unable to attend this year’s meeting, we hope that 2014 may present a possibility for attendance.
Our aim is conduct our first Annual General Meeting before the end of July 2013 via teleconference and I welcome agenda items from those interested.
With very best wishes
Felice Jacka
President ISNPR