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Bruxismus und Parafunktionen – Eine weiterführende Metaanalyse von 1984 bis zum heutigen Stand
(2011)
Ziel dieser Arbeit war die Erstellung einer zusammenfassenden Übersicht der Literatur von 1984 bis 2008 zum Thema Bruxismus und Parafunktionen, um diese auf den neuesten Stand zu bringen. Obwohl sich die Fachliteratur schon seit über 100 Jahren mit dem Thema Bruxismus beschäftigt, besteht bis zum heutigen Tag keine völlige Einigkeit hinsichtlich Diagnose, Auswirkungen, Ätiologie, Prävalenz und Therapie. Man ist sich zwar einig, dass Bruxismus und Parafunktionen in der Regel zu Zahnhartsubstanzschäden und Veränderungen des Parodontiums in Form von reversibler Lockerung führen, aber nicht in welchem Ausmaß. Im Bezug auf die Auswirkungen am Kiefergelenk differieren die Meinungen ebenso. Hinsichtlich der Auswirkungen auf die Muskulatur ist man sich aber einig, dass besonders okklusale Parafunktionen zu Verspannungen der Kaumuskeln, Hypertophie sowie Myopathien und Schmerzen führen können. Die Ätiologie von Bruxismus ist nicht eindeutig geklärt. Heute werden vor allem Stress und Aggressionen als auslösende Faktoren aufgeführt. Da die meisten epidemiologischen Studien in ihrem Aufbau und hinsichtlich ihrer verwendeten Diagnosekriterien und Untersuchungsmethoden aber auch in der Auswahl der Probandengruppen unterschiedlich sind, schwanken die Ergebnisse der Prävalenz zwischen 5% und 100%. Immer häufiger werden Funktionsstörungen des Kauorgans auch mit anderen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Zur Therapie von Bruxismus und Parafunktionen werden viele verschiedene Methoden vorgeschlagen. Am häufigsten kommen Aufbissschienen zur Anwendung. Da die Ätiologie von Funktionsstörungen des Kauorgans immer noch nicht eindeutig geklärt ist, werden wohl weiterhin viele verschiedene Behandlungsmethoden (z.B. Psycho- und Physiotherapie, medikamentöse Behandlungen, Biofeedback- Therapie) zur Anwendung kommen.
The main objective of this study was to test whether subjects with different degrees of bruxism differ regarding EMG parameters and whether CES intervention affects those parameters. The hypothesis was that CES influences EMG parameters and after its’ cessation, all EMG parameters return to baseline (exposure–response relationship).
For this purpose, forty subjects were examined, 16 men and 24 women, matched for age and gender and assigned randomly in the intervention (N=20) and control group (N=20). The procedure was as follows: 1-week inactive GC (N=40), 2 weeks inactive/active GC (N=20/N=20), 2 weeks inactive GC (N=40). Each interval was followed by a surface EMG recording from eight muscle parts (right and left anterior -, medial -, and posterior masseter and right and left anterior temporalis) under force-controlled feedback (BiteFork®) with three submaximal bite forces. The resulting EMG activity is expressed as RMS % MVC and RMS at MVC. The statistics is performed with t-test, one-way rmANOVA, and Friedman rmANOVA on ranks, according to the distribution of the data. The significance level was set at p≤0.05.
The results generated from the within-groups and between-groups comparison were mostly not statistically significant and could therefore not offer clinically relevant conclu-sions.
However, it cannot be excluded that a higher submaximal bite force and an extended intervention interval would have rendered different outcomes. The insufficient study sample resulted in a low observed power which makes the findings prone to Type II er-ror. It can be concluded that this study did not find any substantiating differences be-tween the EMG values of participants with various bruxism activity and that CES could not influence the studied EMG parameters in the two weeks intervention time.
Our hypothesis which supposes that subjects with high and low bruxism activity differ in RMS % MVC could not be verified. However, with the gained knowledge, it is recom-mended to further elaborate a definite bruxism diagnosis by using portable EMG devices.
Ziel dieser klinisch-experimentellen Studie war die Untersuchung
elektromyographischer Kaumuskelprofile von beschwerdefreien Probandinnen
unterschiedlichen Bruxismusgrades nach sensomotorischem Training. Die aufgestellte
Hypothese postulierte signifikante Unterschiede der EMG-Parameter nach
sensomotorischem Training. Nach einer Ruhephase ohne Intervention sollten die
Unterschiede in den Ausgangszustand zurückkehren. Hierzu wurden 40 Probandinnen
mit einem Durchschnittsalter von 24,58 ± 2,72 Jahren über einen Zeitraum von fünf
Wochen untersucht. Die Probandinnen wurden mittels zufälliger Verteilung und
altersentsprechend gematcht in zwei gleichgroße Gruppen eingeteilt. Sowohl die
Teilnehmerinnen der Kontrollgruppe, als auch die der Interventionsgruppe absolvierten
im Verlauf der Studie drei elektromyographische Messungen. Nach einer einwöchigen
Voruntersuchungsphase fand die erste Messung (T1) statt. Nach drei Wochen und nach
fünf Wochen erfolgten die zweite (T2) und die dritte Messung (T3). Während der
Messungen führten die Probandinnen kraftkontrollierte Übungen mit drei
submaximalen Kraftleveln und maximalen Kräften aus. Zusätzlich absolvierte die
Interventionsgruppe zwischen T1 und T2 ein sensomotorisches Training mit dem
RehaBite®-Gerät. Die bipolaren Oberflächen-EMG-Ableitungen erfolgten für beide Mm.
masseteres und Mm. temporales. Insgesamt wurden acht Muskelareale aufgezeichnet.
Sechs für die Mm. masseteres und zwei für die Mm. temporales. Die submaximalen
Kräfte wurden als RMS %MVC und die maximalen Kräfte als RMS MVC verglichen. Die
statistischen Vergleiche erfolgten anhand von T-Tests und Mixed ANOVAs. Nach
Beurteilung der Ergebnisse konnte kein signifikanter Effekt des sensomotorischen
Trainings identifiziert werden. Die aufgestellte Hypothese muss daher abgelehnt
werden. Für das erste der drei submaximalen Kraftlevel konnte für die Initialmessung
(T1) ein signifikanter Unterschied zwischen Probandinnen mit und ohne Schlafbruxismus
in zwei der acht Muskelareale festgestellt werden. Für zukünftige Folgeuntersuchungen
zur Wirksamkeit des sensomotorischen Trainings bei Bruxismus ist die Verlängerung des
Interventionsintervalls sowie eine Vergrößerung des Studienkollektivs samt Einschluss
männlicher Probanden empfehlenswert.