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Unkomplizierte Kronenfrakturen gehören zu den häufigsten Verletzungen der Zahnhartsubstanz. Um eine schnelle Behandlung des Patienten zu gewährleisten, wird das Zahnfragment oftmals mit Dentinadhäsiven wiederbefestigt. Die vorliegende Arbeit untersuchte, ob die Verwendung unterschiedlicher Dentinadhäsive die Bruchfestigkeit des geklebten Zahnes beeinflusst und ob die zusätzliche Verwendung eines fließfähigen Komposits hierbei von Vorteil ist. Des Weiteren wurde geprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Größe der Bruchfläche und der Frakturfestigkeit der Zähne gibt. Für die Untersuchungen wurden extrahierte Zähne mit einer Universalprüfmaschine gebrochen, die Bruchfläche vermessen, das Bruchfragment adhäsiv wiederbefestigt und erneut gebrochen und vermessen. Die Frakturfestigkeit aus zweitem und ersten Bruch wurden in ein prozentuales Verhältnis gestellt. Es wurden vier verschiedene Adhäsivsysteme (OptiBond® FL, Syntac®, Adhese ®, Adper ®Prompt®L-Pop®) verwendet. Ein Adhäsivsystem wurde zusätzlich noch in Verbindung mit einem fließfähigen Komposit eingesetzt (OptiBondFL® + Tetric Flow®). Die statistische Auswertung der Bruchversuche ergab deutliche Unterschiede zwischen den verwendeten Adhäsivsystemen. Verglichen mit der Bruchfestigkeit gesunder Zähne erreichten mit OptiBond® FL geklebte Zähne bei einem Medianwert von 41% die höchste Bruchfestigkeit. Zwischen den Systemen Adhese® (23%) und Syntac® (19%) konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden. Adper®Prompt®L-Pop®, erreichte mit einem Medianwert von 8% den geringsten Wert. Die zusätzliche Verwendung von fließfähigem Komposit (OptiBond® FL+ Tetric Flow®) ergab keine signifikante Verbesserung der Bruchfestigkeit gegenüber der alleinigen Verwendung von OptiBond® FL. In allen Versuchsgruppen zeigte sich, dass die Größe der Bruchfläche keinen Einfluss auf die Frakturfestigkeit hat.
Traumatische Verletzungen der Frontzähne treten bei Kindern und Jugendlichen zunehmend häufiger auf. Im jugendlichen Gebiss ist die prothetische Versorgung eines zervikal frakturierten Zahnes aufgrund des nicht abgeschlossenen Kiefer- und Wurzelwachstums nicht möglich. Kompositaufbau oder Fragmentwiederbefestigung sind Möglichkeiten den Zahn mit einer guten Ästhetik zu erhalten. Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob verschiedene Adhäsivsysteme signifikante Unterschiede in der Bruchfestigkeit der wiederbefestigten Zähne bedeuten. Auch wurde untersucht, ob ein zusätzliches fließfähiges Kompositmaterial (Tetric® Flow) die Bruchfestigkeit beeinflusst. Ein Teil dieser Arbeit befasst sich zudem mit der Frage, ob die Größe der Bruchfläche in Beziehung zu der Frakturresistenz der geklebten Zähne steht. Für die Arbeit wurden obere menschliche Molaren mit nicht fusionierter palatinaler Wurzel auf fünf Gruppen verteilt. Jeder Gruppe wurde ein Adhäsivsystem zugeteilt. Im Einzelnen wurden OptiBond FL®, Syntac®, AdheSE®, Adper®Prompt®L-Pop®, OptiBond FL® + Tetric® Flow verwendet. Zähne, die nach dem ersten Bruchversuch Substanzverluste aufwiesen, wurden separat in einer sechsten Versuchgruppe untersucht und mit OptiBond FL® und Tetric® Flow wiederbefestigt. Die Zähne wurden mit einer Materialprüfmaschine der Firma Zwick gebrochen, die Bruchfläche vermessen, nach Herstellerangaben der Adhäsivsysteme wiederbefestigt und dem zweiten Bruch unterzogen. Aus den Frakturresistenzwerten des ersten und zweiten Versuches wurde ein Bruchkraftquotient errechnet. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass die Gruppen OptiBond FL® und OptiBond FL® mit Tetric® Flow mit einem Medianwert von etwa 35% die höchste Bruchfestigkeit aufweisen. Syntac® zeigt mit etwa 15% den niedrigsten Wert auf. Die Gruppen OptiBond FL®, OptiBond FL® mit Tetric® Flow und AdheSE® zeigen im Vergleich mit Syntac® signifikant höhere Werte, OptiBond FL® zusätzlich noch zu Adper®Prompt®L-Pop®. Es wurde festgestellt, dass die richtige Wahl des Adhäsivsystems die Höhe der Frakturresistenz signifikant beeinflusst, die Verwendung eines fließfähigen Kompositmaterials dagegen nicht. Es wurde weiterhin der Nachweis erbracht, dass die Größe der Bruchfläche keinen signifikanten Bezug zur Bruchfestigkeit besitzt.