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Die Wirksamkeit des Modellernens im Klassenzimmer zur Veränderung der Prüfungsangst wurde bei 152 Knaben und 164 Mädchen der Klassen 5-8 einer Hauptschule untersucht. Den Schülern wurden die Angst-Skalen (TASe und GASC) von Sarason vorgelegt. Anhand der Fragebogenergebnisse wurden die Kinder den Kategorien "hochängstlich" (HA), "mittelängstlich" (MA) und "niedrigängstlich" (NA) zugeordnet. Für 3,5 Monate wurden die folgenden Paarbildungen (Banknachbarn) beibehalten: HA neben HA, MA und NA, NA neben NA und MA, sowie MA neben MA. Signifikante Verringerungen der Prüfungsangst ergaben sich bei hochängstlichen Schülern, die neben niedrig- bzw. mittelängstlichen Schülern saßen. Modellernen scheint ein praktikabler Weg zu sein, in der Schulsituation gezielt Prüfungsangst zu verringern.
Es wird gezeigt, daß die digitale Sprachanalyse bei der Messung von Sprechpausen unter bestimmten Umständen Fehler aufweist. Am Beispiel von 16 standardisierten Interviews mit depressiven Patienten wurden Sprechpausen von Patienten und Interviewern nach zwei Methoden gemessen: mit einer einfachen manuellen Methode deren Interraterreliabilität bei .88 und höher lag und nach Methoden der digitalen Sprachverarbeitung. Die Ergebnisse beider Analysen wurden verglichen. Dabei zeigte sich, daß die manuelle Methode für Sprechpausen oberhalb 390 ms reliabel ist und gleiche oder bessere Ergebnisse bringt. Bei qualitativ schlechten Tonaufnahmen ist diese manuelle Methode vorteilhaft.
Parkinson und Demenz
(1993)
Auf der Delegierten-Konferenz der dPV in Hannover waren eine Reihe von Fragen wr Demenz im Zusammenhang mit dem Morbus Parkinson gestellt worden, zu denen hier Stellung genommen werden soll. Die Fragen und Antworten sind jeweil mit einem ? für die Fragen und einem ! für die Antworten gekennzeichnet.
In einem Lemexperiment beurteilten 10 Vpn als Empfiinger die Blicksignale einer Person, die als Sender fungierte. Die Diskriminierungsleistung der Empfanger verbesserte sich als Folge von feedback-Informationen. Die verbesserte Leistung war unabhangig von der Sehscharfe und korrelierte nicht mit Extraversion und Neurotizismus. Fur Zielpunkte des Blicks, die weiter vom Gesicht entfemt waren, war die Leistung am Anfang schlechter und die Leistungsverbesserung ausgepragter. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf eine gro6ere Genauigkeit bei der Beobachtung der Variablen 'Blick-Verhalten' diskutiert, was fUr Untersuchungen liber non-verbales Verhalten wichtig ist. FUr Beobachter werden Trainings-Programme vorgeschlagen, bei denen RUckmeldungen liber die tatsachliche Blickrichtung des Senders vermittelt werden konnen. Resume Au cours d'une experience sur l'apprentissage, 10 sujets se comportant comme des recepteurs ont juge les signaux du regard d'un envoyeur. En fournissant de la retroaction quant a la vraie direction du regard on a obtenu un apprentissage dans le sens d'une amelioration de la performance discriminatoire: l'amelioration etait independante de l'acuite visuelle des recepteurs et n'6tait pas correlative a l'extraversion ou au caractere nevrose des sujets. Au debut la performance etait plus mediocre et le progres dans l'apprentissage meilleur dans le cas des points de fixation qui etaient les plus eloignes du visage. On discute des resultats en vue d'ameliorer la precision des observateurs sur la variable 'comportement du regard' important dans les etudes sur la communication nonverbale. On propose un entralnement prealable des observateurs, entrainement qui permet une retroaction explicite quant a la vraie direction du regard.
Validität und Reliabilität der Sprechkodierung einer Beobachtergruppe wurden in Abhängigkeit von der zeitlichen Auflösung untersucht. Die Validität wurde anhand der Übereinstimmung der Beobachter mit einem automatischen Sprachdetektor berechnet. Die Reliabilitätswerte für die Kodierung von Sprechen und Blikken ergaben sich aus der Übereinstimmung der Beobachter untereinander. Im wesentlichen zeigten sich folgende Ergebnisse: 1. Die Validität/Reliabilität der Sprechkodierung ist eine monotone, nichtlineare Funktion der gewählten Auflösung. Die systematischen Fehler, die auf Latenz und Trägheit der menschlichen Beobachter zurückgehen, werden bei einer Auflösung von 400 msec nahezu vollständig unterdrückt. 2. Weder bei der Erfassung des Sprech- noch des Blickverhaltens lassen sich Anzeichen für Observer-Drift feststellen. Trainierte und untrainierte Beobachter unterscheiden sich nicht signifikant. 3. Die Kodierung des Sprechverhaltens ist geringfügig reliabler als die des Blickverhaltens. Dieser Unterschied kann in der Praxis vernachlässigt werden.
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Die vorliegende Arbeit ging zwei Hauptfragestellungen nach: (I) Inwiefern unterscheiden sich Experten in der Domäne Schach von Aussteigern aus der Expertisekarriere? (2) Wie verändern sich schachspezifische und generelle Gedächtnisparameter über einen Zeitraum von mehreren Jahren? Es wurden 27 Experten und Novizen mit einem durchschnittlichen Alter von knapp 12 Jahren zum ersten Meßzeitpunkt und von 16 Jahren zum zweiten Meßzeitpunkt untersucht. Die Aussteiger aus der Expertisekarriere zeigten bereits bei der Erstmessung schlechtere schachspezifische Gedächtnisleistungen als die übrigen Experten; die Annahme selektiver Aussteiger, die die Aussagekraft querschnittlicher Experten-Novizen-Vergleiche in Frage stellt, wird damit bestätigt. Sowohl für die Experten als auch für die Novizen zeigte sich ein Anstieg der schachspezifischen Gedächtnisleistung von der Erst- zur Zweitmessung. Während dafür bei Experten domänenspezifische Faktoren verantwortlich sein dürften, scheint dies bei Novizen auf die Entwicklung allgemeiner Gedächtnisparameter zurückzugehen.
In Fragebögen tauchen häufig ternäre Antwortmöglichkeiten auf (z.B. ja - nein - weiß nicht). Für eine Analyse solcher Hems werden Kennwerte vorgeschlagen. Dabei wird ein der Schwierigkeit analoger Popularitätsindex eingeführt, der in p+ den Anteil der Ja-Antworten angibt. Aus p+ und p-, dem Anteil der Nein-Antworten, wird ein Aktualitätsindex definiert, der in den Grenzen zwischen 0 und 1 variiert und die Eliminierung wenig aktueller Fragen gestattet. Zur Bestimmung der Trennschärfe werden Punkt-Vierfelder- oder phi-Koeffizienten angegeben. die aus der Zerlegung des X2 einer 3x2-Tafel in eine 2x2-Tafel und in eine auf die Unbestimmtheitsantwort zurückgehende Restkomponente entstehen. Ebenso werden Koeffizienten für Iteminterkorrelationen aus 3x3-Tafeln und Indizes für die Reliabilität angegeben.
Ausgehend von einigen Bedenken gegen die Verwendung von Wertungsfragen in der Soziometrie wird ein Verfahren vorgeschlagen, in dem konkretes Interaktionsverhalten (Sprechen und Ärgern) direkt skaliert wird. Der Zusammenhang zwischen direkter Skalierung, Bezugssystemtheorie und phänomenadäquater Verwendung von Skalen wird diskutiert. Jedes Gruppenmitglied (untersucht wurden Schulklassen) stuft seinen Kontakt zu jedem anderen ein. Daraus ergibt sich ein Sozioprofil, dessen Repräsentanz für das Sozialverhalten beispielhaft an Extremgruppen gezeigt wird. Es kann nachgewiesen werden, daß die bis jetzt unterstellte Trennung gemischtgeschlechtlicher Gruppen in zwei eingeschlechtliche Untergruppen ein methodenabhängiges Ergebnis der Wahlverfahren Morenoscher Prägung ist.
Implizites oder unbewußtes Lernen soll sich nach vorliegenden Berichten dadurch auszeichnen, daß es beiläufig geschieht, daß es aufmerksamkeitsunabhängig ist und daß seine Resultate nicht bewußt werden. Nach Meinung einiger Autoren handelt es sich um eine Urform des Lernens, die vielfachen unbewußten Abhängigkeiten menschlichen Verhaltens von verborgenen Reizstrukturen zugrunde liegt. Eine kritische Durchsicht der Befunde zeigt, daß keines der besonderen Merkmale unbewußten Lernens überzeugend belegt ist. Es liegen auch keine differenzierten Überlegungen zu den Mechanismen unbewußten Lernens vor. Es wird die Vermutung begründet, daß den untersuchten Lernvorgängen möglicherweise ein elementares Bedürfnis nach zuverlässiger Antizipation von Verhaltenskonsequenzen zugrunde liegt. Simulationen, die eine solche Spekulation unterstützen, werden diskutiert und noch zu lösende Probleme aufgezeigt.
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Das Konzept des Anti-Typus wird theoretisch und empirisch-analytisch untersucht. Empirische Grundlage bilden Problem-Kommentierungen zur Erfassung von Therapiemotivationskonstrukten und Antworten auf Fragen eines multivariaten Persönlichkeits-Inventars von 187 Jugendgerichtlich-Inhaftierten und 361 Polizeianwärtern. Im ersten Schritt des analytischen Teils werden mit der Konfigurationsfrequenzanalyse (KFA) Hypothesen über Typen und Anti-Typen von Selbstbeschreibungskonstrukten zur Therapiemotivation gewonnen. Zusätzlich werden die Inventar-Profile der dabei gebildeten typologischen Pbn-Gruppen multidimensional skaliert und multivariat auf Unterschiedlichkeit geprüft. Im zweiten Schritt werden die KFA-Hypothesen über die Typen und Anti-Typen der "Therapiemotivation" mit Hilfe eines Bayes-statistischen Verfahrens durch ihre Trennung von einer Restgruppe geprüft. Die Inventar-Profile der entstehenden Gruppen werden erneut multidimensional und multivariat verglichen. Von den zwei Bedeutungen des "Anti" im Anti-Typ-Begriff bewährt sich die geometrische Interpretation des "Anti" an den Profilen nicht. Die Interpretation "konsistenter Andersartigkeit" dagegen kann auf der Grundlage der Bayes-statistischen Klassifikation beibehalten werden. Die Untersuchung des Anti-Typ-Begriffs lohnt möglicherweise auch in anderen Bereichen.
Von Aussagen von Vpn ausgehend wird eine Erklärung für die Nichtanwendung der Erwartungsmaximierung in Entscheidungen zwischen Spielen gegen die Natur gegeben, die in einer Untersuchung empirisch bestätigt wurde. Danach hängt die Verwendung der Erwartungsmaximierung von situationalen Bedingungen ab, die den Vpn eine Anwendung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs für eine Menge gleichartiger Zufalls experimente nahelegen. Der Befund der Untersuchung kann auch durch die PortfolioTheorie erklärt werden. Zur Beseitigung dieses Dilemmas wird auf die Introspektion zurückgegriffen.
Die Regelungen des§ 828 BGB zur zivilrechtlichen Verantwortlichkeit Minderjähriger für unerlaubte Handlungen, z. B. Brandlegungen, konstatieren zwei Kompetenzen: Unrechtserkenntnis und Vergeltungspflichtverständnis. Im Sachverständigenbeweis kann ein Minderjähriger befreit werden von der Haftung. Die Rechtsprechung unterstellt: Unrechtserkenntnis enthebt des Nachweises des Vergeltungspflichtverständnisses. Daher ist, de lege ferenda, die Altersgrenze vom vollendeten siebenten Lebensjahr durch diesbezügliche Entwicklungsvorgänge zu stützen. Außerdem sind, de lege lata, geeignete Methoden für die individuelle Erfassung der Kompetenzen bereitzustellen. Mit Hilfe quantitativer Beurteilungen von faktoriell aus Schadenshöhe-, Verschulden- und Entschuldigung-Informationen zusammengesetzten Geschichten und von IQ-Subtests werden die Resultate einer empirischen Studie berichtet, die die impliziten und expliziten gesetzlichen Annahmen stützten und die psychometrisch fundierte Methoden zur individuellen Erfassung der beiden Kompetenzen bereitstellten. Fehlende Korrelationen zwischen IQ-Maßen und moralischen Urteilen zeigten, daß sich die Erfassung der erforderlichen Kompetenzen nicht durch IQ-Subtests ersetzen ließe.
Die Aussagen der Equity-Theorie und die Aussagen des Gesetzbuches des Alten Bundes im EXODUS (2. Moses, 21. und 22. Kapitel) sind grundverschieden: die letzteren normativ bestimmend, die ersteren empirisch feststellend. Was kann ihr Vergleich der empirischen Psychologie schon einbringen? Die Antwort gibt die folgende Darstellung, in der zunächst Zweifel an einer impliziten Universalitätsthese der EquityTheorie bezüglich der vollen Ersatzleistung begründet werden und dann über zwei Experimente berichtet wird, die die einleitende Frage der Cberschrift auf empirischer Basis zu verneinen erlauben. Die Leistung, "Voller Ersatz" ist entgegen der These der Equity-Theorie weder ftir alle Fälle, noch ftir alle Individuen der adäquate Ersatz. Vielmehr scheint es mehrfache, durch eine Abhängigkeitsstruktur verbundene Adäquatheitsnormen zu geben.