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Alkohol: Konsum, Wirkung, Gefahren für die Verkehrssicherheit. Zur Diskussion um neue Grenzwerte
(1992)
Im ersten Teil werden die Ergebnisse einer umfangreichen Literaturstudie zu Auswirkungen niedriger Alkoholkonzentrationen auf die Fahrsicherheit vorgestellt. Es wird gezeigt, daß bei Konzentration über 0.6 Promille die Leistungsausfälle drastisch ansteigen, dies umso mehr, je mehr es sich um komplexe Handlungen handelt und je näher der Zeitpunkt der Leistungsabgabe dem Trinkende liegt. Diese Ergebnisse decken sich mit Studien aus Verkehrsunfällen, bei denen ebenfalls über 0.7 Promille ein explosionsartiges Ansteigen des Risikos gezeigt wurde. Demgegenüber ist ein deutlich erhöhtes Risiko für den Bereich unter 0.5 Promille nicht nachgewiesen. An Untersuchungen zum Alkoholkonsum wird aufgezeigt, daß die Alkoholtrinker in mehrere Subpopulationen aufzuteilen sind. Dabei wird insbesondere eine Gruppe von Konsumtrinkern identifiziert, deren BAK regelhaft 0.6/0.7 Promille nicht überschreitet. Es wird gezeigt, daß diese Gruppe wahrscheinlich nicht überproportional zu ihrem Auftreten an Unfällen beteiligt ist. Daraus wird die Forderung nach der Einführung eines einzigen, strafrechtlich bewehrten Grenzwerts abgeleitet, der bei etwa 0.7/0.8 Promille liegen sollte.
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Ausgehend von einem Ansatz zur nichtparametrischen Prüfung von Wechselwirkungen (BREDENKAMP, 1974), der nur unter asymptotischen Bedingungen gilt, wird empfohlen, auf Wechselwirkung in dem praktisch wichtigen 22 -faktoriellen Versuchsplan exakt dadurch zu prüfen, daß man die Diagonalzellen überkreuzend zusammenfaßt und mittels V-Test (Cross-Over-V-Test) auf Lageunterschiede prüft. Zugleich kann durch Zeilen- und/oder Spaltenzusammenfassungen auf Hauptwirkungen geprüft werden. Drei simultane Tests können sodann eine parametrische ANOVA aussageinferentiell voll ersetzen! Die Durchflihrung der Tests wird an einem Beispiel illustriert. Zusätzlich wird auf die Möglichkeit der Prüfung auf Wechselwirkungen höherer Ordnung in 2n-faktoriellen Versuchsplänen hingewiesen.
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Drei Methoden zur Bestimmung zweiseitiger Überschreitungswahrscheinlichkeiten bei der exakten Prüfung von Vierfeldertafeln nach FISCHER-YATES werden diskutiert. An einem Beispiel wird aufgezeigt, daß diese Methoden zu verschiedenen Signifikanzentscheidungen führen können. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Schwierigkeiten in der Praxis umgangen werden können.
Es wird ein neues soziometrisches Verfahren vorgeschlagen, das in seiner Grundlegung von heute üblichen Wahlverfahren abweicht. Dabei wird versucht, in einem ersten Teil die Gedanken darzustellen, die zur Formulierung der soziometrischen Fragen geführt haben. Im zweiten Teil wird der Gang der Auswertung dargestellt, der ein differenziertes Bild der untersuchten Personen zeichnen soll. Im Teil "Ergebnisse" wird am Beispiel von Extremgruppen gezeigt, was die Methode leisten kann. Schließlich werden noch mögliche Modifikationen des Verfahrens aufgezeigt.
Nichtparametrischer Vergleich von Testprofilen und Verlaufskurven bei unabhängigen Stichproben
(1980)
Werden k Testwerte an zwei oder mehreren Stichproben von Pbn erhoben, stellt sich das Problem des Vergleichs von Testprofilen. Ähnliche Fragen treten auf, wenn statt k verschiedenen Testwerten ein Meßwert zu k Zeitpunkten an einem Pb erhoben wird. Zur Auswertung dieser Fragestellung wird ein Vorgehen nach dem WILCOXON-Rangsummentest vorgeschlagen, der es erlaubt (1) Unterschiede aller Art (2) Unterschiede in der Lage und (3) Unterschiede in der Form der Profile zu prüfen. Das Vorgehen wird an einem Beispiel aufgezeigt. Erweiterungen auf andere Fälle werden diskutiert.
Kompensation und das Problem der Zuggebbarkeit werden als die beiden wichtigsten Störquellen bei der Erfassung pharmakonbedingter Befindlichkeitsänderungen dargestellt. Gefördert werden diese Prozesse durch eine Zentrierung der Methode auf die Selbstbeobachtung. Es wird die Hypothese aufgestellt, daß die Selbstbeobachtung ersetzbar ist durch eine Beschreibung der "Welt draußen". Die Person kann sich nur in der Welt erleben - folglich werden Veränderungen dieses Erlebnis auch Veränderungen in der Beschreibung der Welt nach sich ziehen. Ausgehend von dieser Hypothese wird ein Experiment konzipiert, in dem die Vpn lediglich die experimentelle Situation und die am Experiment beteiligten anderen Vpn beschreiben, nicht aber sich selbst. Es kann gezeigt werden, daß mit den so gewonnenen Maßen eindeutige Wirkungen des eingesetzten Tranquilizers nachgewiesen werden können, ebenso eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Die Konsequenzen für eine pharmakopsychologische Methodik werden diskutiert. Zudem wird herausgehoben, daß Tranquilantien dann als positiv bewertet werden können, wenn sie die Reagibilität der Vpn auf die Situation erhöhen und durch eine Verringerung des allgemeinen Aktivierungsniveaus eine adäquate Verarbeitung angstinduzierender Situatonen ermöglichen.
In allgemeinpsychologischen Lärmexperimenten ist eine monotone Beziehung zwischen physikalischer Lautstärke und erlebter Lautheit bestens abgesichert. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, daß diese Beziehung unter Medikationsbedingungen nicht gilt. In einem 3 X 3 X 2-faktoriellen Versuchsplan mit den Faktoren physikalische Lautstärke (weißes Rauschen in 76, 79 und 82 dB), Medikation (Tranquilizer, Plazebo, Stimulizer) und (niedere bzw. hohe) Ansprechbarkeit auf Medikamente beurteilten insgesamt 54 junge weibliche Versuchspersonen in sechs Durchgängen eine Serie von 12 gleichabständigen Lärmstufen von 58 bis 92 dB in bezug auf die erlebte Lautheit. Es war weder eine Hauptwirkung Physikalische Lautstärke noch Medikation aufgetreten, dafür differenzierte die Schichtungsvariable Ansprechbarkeit auf beiden Faktoren. Eine Interpretation der Ergebnisse sensu Eysencks Drogenpostulat und im Sinne einer Aktivierungstheorie wird vorgenommen. Als Konsequenz für pharmakopsychologisches Experimentieren wird die Forderung erhoben, die in das Experiment eingebrachten Unabhängigen Variablen in ihrer Wirkung auf das Erleben der Vpn zu kontrollieren (subjektive Repräsentation des experimentellen Angebotes).
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Häufig tritt in der psychologischen und psychiatrischen Forschung die Frage nach dem Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Zeitreihen auf. übliche Kovariationsmaße versagen dabei vor allem deshalb, weil sie nicht inferentiell ausgewertet werden können. An einem Beispiel aus der Pharmakopsychologie wird ein auf Pfanzagl (1963) zurückgehendes Verfahren vorgeschlagen, das es erlaubt, voraussetzungsfrei den Zusammenhang zwischen autokorrelierten Meßwertreihen zu prüfen. Als Unabhängigkeit zweier Zeitreihen wird definiert, daß zwischen ihnen bei Erhaltung der Autokorrelation kein höherer Zusammenhang besteht als nach dem Zufall zu erwarten.
Am Konzept der Axialsymmetrie multivariater Daten wird eine Methode entwickelt, mit der statistisch Cluster aus gleich interkorrelierenden Variablen gebildet werden können. Es wird eine heuristische Vorgehensweise empfohlen, die nicht wie die übliche deskriptive Clusteranalyse willkürliche Entscheidungen über Abbruchkriterien u.ä. verlangt. Die vorgeschlagene Methode ist insbesondere zur mediandichotomierte kontinuierliche Variablen geeignet. Werden echte Alternativdaten verwendet, resultieren Cluster, die zusätzlich zur gleichen Interkorrelation Variablen mit gleicher Schwierigkeit aufweisen. Das Vorgehen wird an einem Beispiel illustriert.
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With her famous suggestion to «give her [the woman] a room of her own and five hundred a year, let her speak her mind» from 1929, Virginia Woolf verbalized a core issue of female
writing by hinting at the socioeconomic circumstances and domestic obligations of most women – valid at her times, but still today. Both Elena Ferrante and Annie Ernaux discuss, in their respective novels, the topics of being women in the particular sociocultural landscape (in Italy and, respectively, in France) after World War II and up to these days, the themes of marriage and motherhood, employment and especially (female) authorship. This article aims to show in a close reading of both Ferrante and Ernaux that the two writers play with the literary form of the (auto-)biography on a diegetic, but also extradiegetic level, while formulating at the same time a collective work that embraces the experience of womanhood but circumvents the hazard of a merely subjective and sensitive writing, as female writing has sometimes been claimed to be.
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This article explores the construction of Catalan masculinity and Catalan identity in literature on the Spanish-Moroccan War of 1859/60. During the war, an immense amount of patriotic literature in Catalan language was published in Catalonia, in which the authors glorified the deeds of the Catalan general Joan Prim i Prats and of the Catalan volunteers who fought in the war. The article aims to illustrate, on the basis of the analysis of poems, theatre plays, patriotic songs, reports and chronicles written by Catalan authors, the importance of the First Spanish-Moroccan War for the development of Catalan identity. It attempts as well to demonstrate that the authors used the literature about the war to diffuse a specific Catalan ideal of masculinity and to stylize General Prim and the volunteers into national heroes, who embodied the strength of the Catalan cultural nation, since the Catalan community needed new idols after a long time of political and cultural decline caused by the centralist policies of the Spanish state. The Catalan ideal of masculinity was utilized to differentiate the Catalans from the other Spaniards whose masculinity was considered to be in decadence by the other European nations.
Familiale Arbeitsteilung bei Studierenden mit Kleinkindern : Erste Ergebnisse einer Zeitbudgetstudie
(1990)
Gerade bei jungen Frauen und Männern mit hohem Bildungsniveau haben sich in den letzten Jahren die Einstellungen zur familialen Arbeitsteilung stark gewandelt. Mittlerweile wird eine partnerschaftlieh- egalitäre Verteilung der Pflichten im Haushalt mehrheitlich begrüßt. Um festzustellen, ob veränderte Einstellun· gen auch verhaltenswirksam geworden sind, wurden 66 Studentinnen und Studenten mit Kleinkindern mit Methoden der Zeitbudgetforschung zu Tagesablauf und Zeitverwendung befragt. Bei insgesamt im Vergleich zur Erwerbsbevöl· kerung hoher Gesamtbelastung waren auch hier Hausarbeit und Kinderbetreuung ungleich, und zwar zu Lasten der Frauen, verteilt. Studentinnen können daher wesentlich weniger Zeit in ihr Studium investieren als Studenten. Immerhin hatte eine relativ große Minderheit partnerschaftliehe Formen der Arbeitsteilung verwirklicht.