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Die vorliegende Arbeit enthält das soziolinguistische Portrait einer Stammtischgruppe aus dem Raum Unterfranken. Im Zentrum stehen Formen und Verfahren der sprachlichen Symbolisierung sozialer Identität. Das Gruppenportrait enthält neben der genauen Analyse der bedeutendsten Gesprächsthemen der Gruppe ein Kapitel der sozialregulierenden Aktivitäten und der Sprachvariation. Insbesondere die sozialregulierenden Aktivitäten wie Beziehungsarbeit und Verhaltensregulation spielen bei dieser nicht institutionalisierten Gruppe eine große Rolle. Höchste Relevanz kommt dabei eindeutig dem Klatsch zu. Neben dem präventiv verhaltensregulierenden Moment ist vor allem auf die gruppenstabilisierende Wirkung hinzuweisen. Ergänzt wird die Untersuchung letztlich durch die Analyse des ortspezifischen Dialekts mit den einzelnen Normallagen der Mitglieder und deren funktionalen Varianten. Abschließend werden alle Stilzüge in ihren Zusammenhängen dargestellt und ausgewertet.
Eine signifikante Häufung der Druckausgaben in Leipzig lässt auf ein besonderes Interesse an der humanistischen Programmschrift ‚Ad Adolescentes‘ schließen. Die These, dass die Schrift des Kirchenvaters Basilius von Caesarea im inneruniversitären Richtungsstreit um die ‚studia humanitatis‘ instrumentalisiert wurde, wird sowohl durch die Auswertung der Paratexte und des ausführlichen Kommentars des Dozenten Johannes Honorius als auch durch druck- und überlieferungsgeschichtliche Befunde bestätigt.
Wie wirkt sich die Konfessionalisierung auf die religiöse Lektüre in der Volkssprache aus? Diese Frage wird am Beispiel der im deutschen Sprachraum im 16. Jahrhundert erschienenen Drucke des griechischen Kirchenvaters Basilius von Cäsarea untersucht. An der Umdeutung der asketischen Schriften von der traditionell monastischen zu einer allgemein christlichen Lesart wird ebenso die theologische Überzeugung des Übersetzers sichtbar wie an den polemisch-apologetischen Bemerkungen mehrerer Textausgaben. Sowohl in der innerreformatorischen als auch in der interkonfessionellen Auseinandersetzung um den wahren Glauben wird Basilius eingesetzt. Im Kampf gegen das Interim soll seine Standhaftigkeit als Vorbild dienen, die Reformation zu verteidigen, wohingegen ihn die katholischen Übersetzer als Zeugen der Alten Kirche und Beleg für die Rechtgläubigkeit der römischen Kirche anführen. Neben konfessionellen Unterschieden lassen sich auch Gemeinsamkeiten aufzeigen. Vertreter unterschiedlicher Religionsparteien übersetzen die Moralhomilien des Kirchenvaters, um Anweisungen für eine christliche Lebensführung zu erteilen. Aus konfessionskultureller Perspektive betrachtet, präsentieren die deutschen Übertragungen des Basilius Magnus somit ein breites Spektrum, das von konfessioneller Indoktrination bis hin zu konfessionsübergreifender Rezeption reicht.
Die Verwendbarkeit des Partizips I als Prädikativ soll laut der einschlägigen Literatur sehr restringiert sein. Die Restriktionen werden aber teilweise sehr unterschiedlich aufgefasst. Dieser Beitrag setzt sich zum Ziel, die Stichhaltigkeit verschiedener semantischer, morphologischer und syntaktischer Kriterien zu überprüfen und die Unzulänglichkeit der bisherigen Regelformulierungen aufzuzeigen.
Nachwort
(2008)
Gewaltakte - Disziplinarapparate : Geschlecht und Gewalt in mittel- und frühneuhochdeutschen Mären
(2008)
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 6 1.1 Einführung in den Forschungsgegenstand und das Forschungsinteresse der Untersuchung 6 1.2 Theoretische Prämissen 15 1.2.1 Überlegungen zur Problematik des Konstruktbegriffes 16 1.2.2 Zur Konstituierung der Konstrukte ‚Geschlecht’ und ‚Gewalt’ 23 1.2.2.1 Semantik der neuhochdeutschen Begriffe ‚Gewalt’ und ‚Geschlecht’ 23 1.2.2.1.1 ‚Gewalt’ 24 1.2.2.1.2 ‚Geschlecht’ 27 1.2.2.2 Judith Butlers Modell der citationality des ‚Geschlechts’ 30 1.3 Mittelalterliche Geschlechtsnormen in außerliterarischen Kontexten 37 1.4 Textauswahl und Untersuchungsverlauf 41 2 Prototheorie des Märes: Geschlecht und Gewalt in den Ehestandsmären des Strickers 43 2.1 Der Gevatterin Rat 47 2.2 Der begrabene Ehemann 58 2.3 Die eingemauerte Frau 70 2.4 Ehescheidungsgespräch 86 3 Strickers Erben? Geschlecht und Gewalt in ausgewählten Mären des 14. und 15. Jahrhunderts 91 3.1 Gewaltakte 92 3.1.1 Nur über ihre Leiche: Die undankbare Wiedererweckte 92 3.1.2 Erstarrte Männlichkeit im Bildschnitzer von Würzburg II 99 3.1.3 Making Sex: Gold und Zers I 107 3.1.4 Hans Rosenplüts abwaschbare Tinte 114 3.2 Disziplinarapparate 120 3.2.1 Sibotes Frauenzucht. Was Disziplinarapparate leisten können ... 122 3.2.2 ... und wie sie außer Kraft gesetzt werden – Philippas abenteurig, kurzweilig red im Enttäuschten Liebhaber des Johannes Werner von Zimmern 134 3.2.3 Vorsicht, bissig! Virgils Zauberbild als weiblicher Disziplinarapparat 144 3.2.4 Entblößen, Einwickeln, Bemänteln – Disziplinarapparate in den Mären Heinrich Kaufringers 148 3.2.4.1 Bürgermeister und Königssohn: Entblößen und Einschließen 148 3.2.4.2 Chorherr und Schusterin: Zudecken und Bemänteln 154 3.2.4.3 Der Schlafpelz: Die Kunst des Einwickelns 160 3.2.4.4 Die zurückgelassene Hose – Wie Heinrich Kaufringer Hosen Beine macht 163 4 Zusammenfassung 167 Literaturverzeichnis 183 1 Abkürzungen 183 2 Primärliteratur 183 2.1 Literatur des Mittelalters 183 2.1.1 Sammelausgaben 183 2.1.2 Einzeltextverzeichnis 184 2.2 Literatur der Neuzeit 185 3 Nachschlagewerke und Wörterbücher 186 4 Forschungsliteratur 186