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In der vorliegenden Arbeit konnten 52 von 103 Patientinnen, die in der Zeit von 1989 bis 1995 aufgrund einer Anorexia nervosa an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Würzburg stationär behandelt worden waren, nach im Mittel 5,3 Jahren persönlich nachuntersucht werden. Schwerpunkte der Studie waren der Langzeitverlauf der Knochendichte nach einer Erkrankung an Anorexia nervosa und mögliche Einflussfaktoren auf die Knochendichteentwicklung. Es wurde untersucht, in wieweit sich Krankheitsverlauf, Heilungserfolg, Östrogensubstitution, Amenorrhoedauer sowie sportliche Betätigung auf die Entwicklung der Knochendichteparameter auswirkten. Im Gegensatz zu den meisten vorhergehenden Verlaufsstudien wurde eine relativ große Patientinnengruppe, die alle im Kindes- und Jugendalter erkrankt waren und über Ausgangsdaten bezüglich der Knochendichte verfügten, persönlich nachuntersucht. Neben verschiedenen klinischen Parametern wurde die Knochendichte mittels pQCT und DEXA bestimmt. Es zeigte sich, dass Knochendichteverluste noch veränderbar waren und die jungen Frauen teilweise eine günstige Knochendichteentwicklung aufwiesen. Positiv wirkte sich vor allem ein günstiger Heilungsverlauf aus. Im Gegensatz dazu fand sich bei Patientinnen mit chronischem Krankheitsverlauf eine sehr ungünstige Knochendichteentwicklung. Nicht ganz so positiv stellt sich die Restitution der Knochenarchitektur dar. Insgesamt ließ sich kein eindeutiger Einfluss einer Östrogensubstitution nachweisen. Positive Tendenzen waren bezüglich der Knochendichteentwicklung im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität zu beobachten. Die Ergebnisse zeigen, dass eine zügige und anhaltende Gesundung der Patientinnen den einzig nachweislich positiven Einflussfaktor auf die Knochendichteentwicklung darstellt. In wieweit die Einflussgrößen sportliche Aktivität und Östrogensubstitution sich günstig auswirken, ließ sich nicht eindeutig klären. Aus diesem Grund bedarf es weiterführender prospektiver, randomisierter Studien, um die anorexieassoziierten Knochendichteveränderungen und damit verknüpfte Einflussfaktoren zu verstehen.
Thema der vorliegenden Arbeit war die Erfassung und Beschreibung der psychiatrischen Komorbidität bei Kindern und Jugendlichen mit einer Zwangsstörung. An vier deutschen Universitätskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden konsekutiv 55 Kinder und Jugendliche mit juveniler Zwangsstörung im Hinblick auf Art und Ausprägung ihrer Zwangssymptomatik sowie hinsichtlich komorbid vorliegender psychiatrischer Störungen mit standardisierten Instrumenten untersucht. Die beschriebene Patientenstichprobe zeigte bezüglich klinischer und epidemiologischer Merkmale große Übereinstimmung mit den bisher epirisch gewonnenen Daten. Es konnte gezeigt werden, dass bei Kindern un Jugendlichen mit Zwangsstörung von einer hohen Zahl komorbider psychischer Störungen auszugehen ist, wobei Angststörungen, affektive Störungen und expansive Störungen (Hyperkinetisches Syndrom, Störung des Sozialverhaltens)am häufigsten zu diagnostizieren waren, gefolgt von Essstörungen und Tics. Die genaue Erhebung des Verteilungsmusters der komorbiden Störungen ist nicht nur von therapeutischer Relevanz, sondern kann auch einen Beitrag leisten, Untergruppen der juvenilen Zwangsstörung zu identifizieren und möglicherweise Rückschlüsse auf die Entstehung der Erkrankung zu ziehen.
Die Arbeit befasst sich mit dem Symptomkomplex Körperschemastörung bei Patientinnen mit Anorexia nervosa. Verschiedene Messmethoden zur Erfassung von Körperschemastörung werden einander gegenübergestellt. Die Arbeit analysiert mittels Computer Body Image Test das Körperbild jugendlicher Anorexiepatientinnen. Darüber hinaus wird eine Abhängigkeit der Körperschemastörung von Therapieverlauf und Schweregrad der Erkrankung untersucht.
Ziel der Studie war die Exploration von Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei lese-rechtschreibschwachen Kindern (LRS) im Vergleich zu einer schriftsprachlich normal entwickelten Kontrollgruppe (KG). Gedächtnisfunktionen sollten im Hinblick auf Entwicklungsveränderungen über eine Altersspanne von acht bis dreizehn Jahren untersucht werden. Bei einem möglichen Gedächtnisdefizit sollte überprüft werden, ob dieses sich nur bei schriftsprachähnlichem Material äußerte oder ob es sich um ein allgemeineres Defizit handelte. Insgesamt 65 lese-rechtschreibschwache und schriftsprachlich normal entwickelte Kinder der Altersgruppen 8-9 Jahre, 10-11 Jahre und 12-13 Jahre wurden Aufgaben zur Gedächtnisspanne, zur Benennungsgeschwindigkeit und zur Suchrate unterzogen. In den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Benennungsgeschwindigkeit zeigten die lese-rechtschreibschwachen Kinder deutlich schlechtere Leistungen als die Kontrollgruppe, und beide untersuchten Gruppen verbesserten sich in ihren Leistungen mit ansteigendem Alter. Hinweise für ein schriftsprachorientiertes Defizit im Falle der Rechtschreibschwachen ließen sich den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Suchrate entnehmen. Zusammenfassend bestätigen die vorliegenden Ergebnisse Defizite in Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei LRS. Über die untersuchte Altersspanne hinweg kam es nicht zu einer Annäherung der Leistungen der Rechtschreibschwachen an die der Kontrollgruppe, was für ein bleibendes Defizit im Fall der LRS spricht. Um zu eindeutigen Ergebnissen hinsichtlich der Schriftsprachabhängigkeit der Gedächtnisdefizite bei LRS kommen zu können, müssen weitere Studien abgewartet werden.
Ziel der vorliegenden Studie war es, mittels eines weiter entwickelten CPT-Tests (CPT-OX-Paradigma) gewonnener hirnelektrischer Korrelate, die klinische Wirksamkeit von Methylphenidat (MPH) bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kontrollgruppenvergleich experimentell nachzuweisen. 1) Vorgegeben wurden Aufgaben zur Anregung von „Aufmerksamkeit“ und zur „Hemmungskontrolle“ bzw. „Impulsivitätskontrolle“ mittels einer weiter entwickelten Form des Continous- performance- Tests (CPT- OX). Die Kinder mit ADHS wurden unter den entsprechend definierten experimentellen Bedingungen mit und ohne Medikation von je 10 mg MPH untersucht und die evozierten Potentiale mit jenen der Gruppe alters- und geschlechtsgleicher Kontrollkinder verglichen. Als abhängige Variable wurden 21Kanal-ERPs von 17 Jungen mit ADHS, - mit und ohne Methylphenidatmedikation -, sowie von 20 gesunden Kontrollkindern mittels referenzunabhängiger Methoden analysiert. Vier quasi stabile Mikrozustände, welche den Zeitabschnitten der konventionellen ERP-Komponenten P 100, P 200, P 3a und P 3b entsprechen, konnten dabei mittels einer datengetriebenen Segmentierung abgegrenzt werden. Anschließend wurden die P 3a-Amplituden der Kinder mit ADHS – jeweils ohne und mit MPH-Medikation – mit den P 3a-Amplituden der gesunden Kontrollkinder verglichen. Die hypothesengeleitete experimentelle Studie kam zu folgenden wesentlichen Ergebnissen: Im Gruppenvergleich ohne Medikation waren die Amplituden im P 3a-Intervall (257-406 ms post stimulus) sowohl in der Hinweisreiz- als auch in der Hemmreizbedingung, also bei Aufmerksamkeitsanforderung wie auch bei Anforderung zur Impulsivitätskontrolle, bei den nicht medizierten hyperkinetischen Kindern jeweils signifikant niedriger als bei den gesunden Kontrollkindern. 2) Im Gruppenvergleich ergab sich ein signifikanter Medikationseffekt. Die Amplituden im Zeitbereich 3 (P 300) bei den mit Methylphenidat medizierten Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung unterschieden sich nicht mehr signifikant von den entsprechenden P 3a-Amplituden der gesunden Kontrollkinder. Durch Stimulantienmedikation ließ sich somit eine Normalisierung des hirnelektrischen Korrelats von Aufmerksamkeit und Impulsivitätskontrolle erreichen. Die Interpretation der Ergebnisse führt zu dem Schluss, dass Methylphenidat einen normalisierenden Effekt auf die frühe, hirnelektrisch messbare Reizverarbeitung bei der visuellen Orientierung (Aufmerksamkeit) und Stimuluserkennung (Bewertung von Reizunterschieden) aufweist. Mit dem CPT-OX-Paradigma lassen sich damit zuverlässig elektrophysiologische Korrelate der hirnelektrischen Wirksamkeit von Methylphenidat, in verschiedenen Reizbedingungen, messen.
In der Literatur wird eine hohe Komorbidität zwischen Anorexia nervosa und Angststörungen beschrieben. Die Dissertation beinhaltet eine klinische Studie anhand von 29 anorektischen Patientinnen, in der der Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Angst und dem Schweregrad der Anorexia nervosa untersucht wurde. Als Testverfahren kamen zur Anwendung State-Trait-Angstinventar (Stai), Sozialphobie und -angstinventar für Kinder (SPAIK), Anorexia nervosa Inventar zur Selbstbeobachtung (ANIS), Fragebogen zum Eßverhalten (FEV), Eating Disorder Inventory (EDI) und Body Mass Index (BMI). Es zeigte sich eine deutliche Korrelation zwischen der Angst und der Ausprägung der psychopathologischen Symptomatik der Eßstörung. Ein vermuteter Zusammenhang zwischen niedrigem Ausgangs - BMI und hohem Angstniveau konnte nicht bestätigt werden.
Das humane Chromosom 15 wurde bereits im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie dem Marfan Syndrom und der Tay Sachs Erkrankung erwähnt. Für deren Genese wurden auf dem Chromosom gelegene Gene verantwortlich gemacht (Richard et al. 1994). Aufbauend auf den Vorarbeiten der Würzburger Arbeitsgruppe (Stöber et al. 2000, 2002; Meyer et al. 2002) wurden auf Chromosom 15 anhand der Lokalisation, der Funktion und dem Vorhandensein im Zentralnervensystem die Gene Cx36 und TYRO3 für die Mutationsanalyse ausgewählt, um sie nach der Methode von Sanger (Sanger et al. 1977) zu sequenzieren. Sowohl Cx36 als auch TYRO3 spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Zellinteraktion im ZNS. Es wäre denkbar, daß ein Defekt während der Synaptogenese im ZNS an der Krankheitsentstehung beteiligt ist, ebenso wie eine unzureichende Ausbildung von Gap junctions, an denen Cx36 maßgeblich beteiligt ist. Die Patienten-DNA wurde aus Blutproben von Probanden mit periodischer Katatonie gewonnen. Diese wurden aus der Familie 11 der bereits erwähnten Studie rekrutiert, die in drei Generationen von der Erkrankung betroffen ist und zehn gesunde, sowie 7 kranke Mitglieder zählt. Die Proben wurden zusammen mit solchen von gesunden Kontrollpersonen vergleichend sequenziert und auf Übereinstimmung mit den Einträgen der GenBank überprüft mit dem Ziel, Mutationen zu finden, die zu einem Defekt im Protein führen und zur Ausprägung der Krankheit beitragen, bzw. die Gene als Kandidaten auszuschließen.
Das klinische Bild dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter, ihr Verlauf und Ihre Prognose
(2005)
Bislang finden sich in der Literatur nur wenige untereinander vergleichbare Studien den langfristigen Verlauf dissoziativer Störungen im Kindes- und Jugendalter betreffend. Da diese Störungen in den vergangenen Jahrzehnten etliche Male verschiedenen Gruppen psychischer Störungen zugeordnet wurden, ziegt sich ein teils sehr heterogenes Krankheitsbild. Ziel der Studie war daher zunächst, anhand der aktuellen Krankheitsklassifikation ICD-10 eine einheitliche und vergleichbare Patientengruppe, die an dissoziativen Störungen erkrankt war, zu untersuchen, um Erfahrungen über die klinischen Ausprägungen der Krankheit im Kindes- und Jugendalter zu gewinnen. Hierzu wurden die Krankengeschichten von 62 Kindern und Jugendlichen, die zwischen 1983 und 1992 in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg an dissoziativen Störungen behandelt wurden, untersucht und statistisch ausgewertet. Um zusätzlich einen Einblick in den langfristigen Krankheitsverlauf gewinnen zu können, wurde in den Jahren 2000 und 2001 eine Längsschnitt-Katamnese-Untersuchung mit den ehemaligen Patientinnen und Patienten durchgeführt, in der neben rezidivierenden dissoziativen Symptomen auch andere relevante psychische Erkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowohl zum Untersuchungszeitpunkt als auch in der vergangenen Zeitspanne seit Entlassung aus der Klinik untersucht wurden. Hierzu wurde eine Vielzahl klinisch etablierter und hinreichend validierter diagnostischer Interviews in einem persönlichen Untersuchungsgespräch mit den Patienten bearbeitet. Im Rahmen der Untersuchung konnte gezeigt werden, dass die klinischen Symptome der dissoziativen Störung im Kindes- und Jugendalter einige Abweichungen vom typischen Störungsbild bei Erwachsenen aufweisen. Sehr deutlich zeigte sich zudem, dass im Gegensatz zu mehreren bestehenden Untersuchungen der langfristige Verlauf der Erkrankung von einem hohen Anteil chronisch-rezidivierender Störungen und einerseits und komorbiden psychischen Störungen andererseits geprägt ist. Auffallend hoch war der Anteil komorbider Angsterkrankungen sowohl während der primär klinischen Behandlung als auch im weiteren Krankheitsverlauf; hierbei war zudem eine hohe Zahl depressiver Störungen und somatoformer Störungen zu beobachten. Die dissoziative Störung selbst zeigte bei nahezu jedem dritten Patienten einen rezidivierenden Verlauf. Die Ergebnisse legen die Notwendigkeit einer weiterführenden und zeitlich ausreichend lange angelegten Nachbehandlung von Patienten mit dissoziativen Störungen nahe, gerade bei einem Beginn der Erkrankung in der Kindheit oder Adoleszenz.
Zusammenfassung Die retrospektive Datenanalyse dreier Gruppen à 20 Kinder im Alter von 8-12 Jahren mit hyperkinetischen Störungen und/oder einer Lese-Rechtschreibstörung der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg ergab die nachfolgenden Ergebnisse. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie finden sich in der Literatur wieder. Kognitive Fähigkeiten Im kognitiven Bereich fanden sich wenige Unterschiede zwischen den Gruppen. Nachteile ergaben sich aus der Tatsache heraus, dass die Studie retrospektiv durchgeführt wurde und die Fallzahlen daher teils sehr klein waren. Sozial-emotionaler Bereich Für den sozial-emotionalen Bereich fanden sich plausible Ergebnisse. Den Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) waren vermehrt expansive Verhaltensweisen nachzuweisen wie zum Beispiel ein gestörtes Regelverhalten, oppositionelles Verhalten, Aggressivität, Probleme mit Gleichaltrigen, Einzelgängerdasein oder Auffälligkeiten in der Vorschule. Bei den Kindern mit Lese-Rechtschreibstörung fanden sich vielmehr introversive Merkmale wie beispielsweise eine emotionale Störung, ein mangelndes Selbstwertgefühl oder Schulangst. Psychosoziale Situation Die Auswertung des Psychosozialen Bereiches der Kinder mittels Achse V und VI des multiaxialen Klassifikationsschemas für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters ergab eine Belastung der Kinder mit hyperkinetischen Störungen vor allem durch eine abweichende Elternsituation und eine negativ veränderte familiäre Beziehung durch neue Familienmitglieder. Die Kinder mit Lese-Rechtschreibstörung waren besonders betroffen von einer chronischen zwischenmenschlichen Belastung in Zusammenhang mit der Schule sowie von der Herabsetzung der Selbstachtung.
Am Klinikum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden seit Dezember 1984 Nierentransplantationen durchgeführt. Die vorliegende Arbeit erfasst retrospektiv den Zeitraum zwischen 1984 und 2004 und versucht, ein Bild von der Entwicklung des Nierentransplantationsprogramms in Würzburg und den erreichten Erfolgen zu vermitteln. Im Laufe dieser Zeit unterlag die Population der Organspender und der Organempfänger einem stetigen Wandel, während sich die eingesetzten immunsuppressiven Schemata häufig veränderten. Viele neue Medikamente wurden im Laufe der Jahre eingeführt und Therapierichtlinien definiert, die zielgenauer das Immunsystem therapeutisch ausschalteten.
In der vorliegenden Studie wurden erstmals Kinder und Jugendliche mit Zwangsstörungen in Hinblick auf eine veränderte Aktivierung von anteriorem cingulärem Cortex (ACC) und präfrontalen Arealen elektrophysiologisch untersucht. Zur Durchführung der Studie wurde als Paradigma ein cued Continuous Performance Test (cCPT) mit Aufgabenstellung zu Exekution und Inhibition vorbereiteter motorischer Reaktionen gewählt. In der Auswertung der Daten lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Nogo-Anteriorisierung (NGA), die in der topographischen Analyse des ereigniskorrelierten Potentials P300 speziell die Aktivierung von ACC und präfrontalen Arealen erfasst. Um Vergleichswerte von gesunden Kindern und Jugendlichen zu erhalten und zugleich die NGA als elektrophysiologischen Parameter für das Kindes- und Jugendalter in Hinblick auf Auftreten und Beeinflussung durch Alter und Geschlecht zu validieren, wurden gesunde Probanden im Alter von 10 bis 17 Jahren mit einem ausgewogenem Verhältnis der Geschlechter mit dem identischen Studiensetting untersucht. Dabei konnte erstmals für ein kontinuierliches Altersspektrum für Kinder und Jugendliche gezeigt werden, dass die NGA bei älteren Kindern und Jugendlichen als stabiler elektrophysiologischer Parameter auftritt und zur Untersuchung von hirnelektrischer Aktivierung bei psychiatrisch erkrankten Kindern und Jugendlichen qualifiziert. In Übereinstimmung mit den Daten von Erwachsenen ergab sich kein geschlechtsspezifischer Einfluss; auch die mit dem Lebensalter zunehmende Frontalisierung der hirnelektrischen Aktivierung konnte für Kinder und Jugendliche nachvollzogen werden. Die Ergebnisse für jüngere Kinder, die nicht durchgängig eine NGA aufweisen, sind kongruent zu Vorbefunden und könnten einen Hinweis auf eine entwicklungsabhängige Ausbildung der NGA sein. Der Vergleich der Daten von Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörungen mit gesunden Gleichaltrigen zeigte keine signifikanten Unterschiede in der Ausprägung der NGA, die Hypothese einer differierenden Aktivierung von ACC und präfrontalen Arealen ist demnach nicht bestätigt. Unterschiede ergaben sich in den Verhaltensdaten, hier wiesen die Kinder und Jugendlichen mit Zwangsstörungen mehr falsche positive Fehler auf. Ebenfalls verändert war die Latenz der P300 für die Bedingung Go, die für die Patientengruppe verlängert war. Aus diesen Daten ergeben sich Hinweise auf eine veränderte initiale Informationsverarbeitung bei Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörungen in Aufgaben zu motorischer Reaktion. Eine weitere Schlussfolgerung dieser Studie geht aus den deutlichen Unterschieden zu den Daten von erwachsenen Probanden mit Zwangsstörungen hervor. Während bei den gesunden Kindern und Jugendlichen eine Entwicklung hin zu den Daten gesunder Erwachsener gezeigt werden konnte, weisen die differierenden Daten bei den Patienten mit Zwangsstörungen auf abweichende neurophysiologische Abläufe hin, wodurch die Hypothese einer für das Kindes- und Jugendalter spezifischen Pathophysiologie bei Zwangsstörungen gestützt und der weitere Bedarf an eigenständigen Studien mit Kindern und Jugendlichen zu psychiatrischen Erkrankungen unterstrichen wird.
Untersuchung der Verarbeitungsprozesse im Gehirn mittels EEG. Dafür wurden 2 Versuche durchgeführt: der CPT (Continous Performance Test) zur Erfassung von motorischer Aktivierung und Hemmung einer Bewegung und der EMO (Test zur Erfassung des emotionalen Paradigmas), bei welchem den Probaden 200 Bilder gezeigt wurden, die streng nach Arousel (Hoch/Niedrigerregend) sowie Bildcharakter( Positiv/Negativ) unterschieden wurden. Die Versuche wurden an 54 Männern/Frauen durchgeführt, die nach ihren Genotyp (nach COM sowie 5-HTTLPR) ausgesucht wurden. Es wurde untersucht, ob sich elekrtophysiologisch Unterschiede zwischen den einzelnen Genotypen des COMT/ 5-HTTLPR ergeben, die eine genetische Prädisposition für Erkrankungen aus dem psychiatrischen Formenkreis, die diesen Genen zugesprochen wird, bestätigt. Es konnte keine statistisch signifikanten Veränderungen erkannt werden.
Zwangsstörungen, im englischen als Obsessive Compulsive Disorder (OCD) bezeichnet, sind sowohl in der Erwachsenen- als auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bekannte Krankheitsbilder, die mit einer Lebenszeitprävalenz von 2,5 – 3% zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter gehören. Sie stellen in der Regel eine erhebliche Belastung sowohl für die betroffenen Kinder als auch für deren Familie dar und schränken den alltäglichen Lebensablauf je nach Ausprägung erheblich ein. Familien- und Zwillingsuntersuchungen zeigen, dass bei Zwangsstörungen eine deutliche familiäre Belastung vorliegt. Gerade bei einer frühen Manifestation im Kindesalter (auf englisch als early onset bezeichnet) konnten Familienstudien zeigen, dass genetische Faktoren eine besonders ausgeprägte Rolle spielen. Diese formalgenetischen Studien legen weitere Untersuchungen auf molekulargenetischer Ebene für Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter nahe. Pharmakologische Studien und erste molekulargenetische Studien verweisen zudem auf einen Zusammenhang zwischen Zwangs- und Angstsymptomen und dem Serotoninstoffwechsel. Selektive Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer (Selective Serotonine Reuptake Inhibitors, SSRI) und tricyclische Antidepressiva sind bei der Behandlung von Zwangsstörungen besonders wirksam. Auch im Kindes- und Jugendalter sind diese Medikamente aufgrund ihrer positiven Wirkung bei Zwangsstörungen Mittel der ersten Wahl. Insgesamt wird die Pathogenese der Zwangsstörungen nach aktuellem Forschungsstand als multifaktoriell angenommen. Dabei bezieht sich bisher die überwiegende Zahl der Untersuchungen auf Zwangsstörungen erwachsener Patienten. Nach aktuellem Kenntnisstand handelt es sich bei der vorliegenden Arbeit um die ersten familienbasierten Assoziationsstudien bei Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörungen. Zielsetzung dieser Arbeit war die Untersuchung einer Assoziation von Varianten in ausgewählten Genen des serotonergen Systems und juvenilen Zwangsstörungen. Die Auswahl der Kandidatengene für Zwangsstörungen erfolgte auf patho-physiologischen Überlegungen: Die Tryptophanhydroxylase als geschwindigkeits-bestimmendes Enzym in der Synthese von Serotonin, der Serotonin-1B-Rezeptor als Zielorgan mit autoregulierender Funktion auf das serotonerge System, sowie der Serotonintransporter, der, therapeutisch genutzt, von SSRIs blockiert wird. Untersuchungen zu den genannten Kandidatengenen liegen bei erwachsenen Patienten mit Zwangsstörungen vor, die Ergebnisse sollten in unserer Studie repliziert werden. 64 Kinder und Jugendliche, sowie deren leibliche Eltern wurden in die Untersuchung eingeschlossen. In den vorliegenden molekulargenetischen Untersuchungen konnten für Varianten im Tryptophanhydroxylase-1-Gen und dem Serotonin-1B-Rezeptor-Gen kein Zusammenhang mit Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen gesehen werden. Die funktionelle Variante des Serotonintransporter-Gens, die zu einer höheren Aktivität des Transporters führt, wurde tendenziell häufiger bei den Patienten mit Zwangsstörungen beobachtet. Der Befund entspricht damit in der Richtung den früheren Befunden von erwachsenen Patienten.
Die Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gilt heute als eine der häufigsten Erkrankungen, die in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. in der Kinder- und Jugendmedizin behandelt werden. Bei diesem Störungsbild spielen genetische Faktoren eine wichtige Rolle. Erblichkeitsschätzungen liegen bei bis zu 80% und damit höher als bei den meisten kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erhebung epidemiologischer und soziodemographischer Daten, komorbider Störungen in Abhängigkeit von vorliegenden Subtypen bei ADHS nach DSM-IV sowie die Untersuchung der Prävalenz für eine ADHS bei Eltern in Familien mit mindestens zwei an ADHS erkrankten Kindern. Methode: Es wurde N = 64 Patienten aus 25 Familien mit mindestens zwei an ADHS erkrankten Kindern untersucht. Die Stichprobe wurde im Rahmen einer multizentrischen Familienuntersuchung zu genetischen Faktoren ADHS (Nationales Genomforschungsnetz) erhoben. Die Diagnose der ADHS und Erhebung komorbider Störungen der betroffenen Kinder erfolgte nach DSM-IV-Kriterien unter Zuhilfenahme des K-SADS-PL. Bei den Eltern wurde die Wender-Utah-Rating-Scale (WURS) verwendet. Ergebnis: Bei Patienten mit kombiniertem Subtyp einer ADHS nach DSM-IV wurden signifikant häufiger externalisierende Störungen diagnostiziert. Betroffene Kinder mit überwiegend unaufmerksamen Subtyp litten häufiger an internalisierenden Störungen und bei ihnen wurde die Diagnose signifikant später gestellt als bei Kindern mit einem anderen Subtyp nach DSM-IV. Im Vergleich mit Studien in denen Familien mit nur einem betroffenen Kind untersucht wurden zeigten sich im wesentlichen keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung der häufigsten komorbiden Störungen bei den betroffenen Kindern. Insgesamt fanden wir, dass 48% der Mütter und 43% der Väter im Kindesalter von einer ADHS betroffen waren. Auf alle Familien verteilt, ergab sich eine mindestens einfache Belastung der Eltern von ca. 78%.
Bei dem Deletionssyndroms 22q11.2 (DS 22q11.2) als eines der häufigsten menschlichen Mikrodeletionssyndrome wurde in den letzten Jahren zunehmend über Symptome aus dem neuropsychiatrischen Spektrum berichtet, insbesondere Schizophrenie und die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Eine gestörte Inhibitionsfähigkeit und Aufmerksamkeitsdefizite, wie sie bei ADHS anzutreffen sind, wurden mit einer Funktionsstörung des Anterioren Cingulären Cortex (ACC) in Zusammenhang gebracht. Mit einer einfachen und nebenwirkungsfreien computergestützten neurophysiologischen Methode ist es möglich, ein elektrophysiologisches Korrelat der ACC-Funktion, die sogenannte NoGo-Anteriorisierung (NGA) zu messen. Eine reduzierte NGA wurde in früheren Untersuchungen u.a. bei Patienten mit ADHS und Schizophrenie als auch DS 22q11.2 als Hinweis auf eine verminderte Aktivität des ACC gefunden. Basierend auf erhobenen Vorbefunden stellten wir die Hypothese auf, dass bei Patienten mit DS 22q11.2 eine präfrontale Dysfunktion, untersucht mittels computergestützter elektrophysiologischer CPT-Testung, im Sinne einer verminderten Fähigkeit zur Antwortinhibition durch den neurophysiologischen Parameter NGA nachzuweisen ist. Zusätzlich wurde eine Kontrollgruppe gesunder parallelisierter Probanden sowie eine klinische Kontrollgruppe mit ADHS untersucht. Zum Anderen sollte in dieser Doktorarbeit explorativ der Frage nachgegangen werden, inwiefern die NGA die Suszeptibilität für psychische Störungen widerspiegelt und langfristig als potentieller Surrogatmarker für die erhöhte psychiatrische Komorbidität dienen könnte. Obwohl eine hypothesenkonforme NGA-Reduktion bei den Patienten mit DS 22q11.2 nachgewiesen werden konnte, war diese nicht auf eine verminderte Antwortinhibition zurückzuführen. Im Gegensatz zu früheren Befunden bei Schizophrenie und ADHS beruhte die NGA-Reduktion nicht auf einer verminderten Anteriorisierung des NoGo-Centroids, sondern auf einer isolierten Anteriorisierung des Go-Centroids. Die Topographie der Centroide ist bislang als spezifisch für DS 22q11.2 anzusehen und sollte im Weiteren hinsichtlich seiner Relevanz bei der psychiatrischen Disposition untersucht werden. Des Weiteren zeigte sich in der Quellenlokalisation LORETA bei DS 22q11.2 eine unveränderte Aktivität des ACC während der Antwortinhibition, jedoch eine verminderte linkstemporale Aktivität während der Go-Bedingung. Die klinische Kontrollgruppe von ADHS-Patienten, die aufgrund der hohen Komorbidität mit ADHS untersucht wurde, zeigte dieses Aktivierungsmuster nicht. Unterschiedliche Aktivierungsmuster unterstützen die Annahme, dass die beobachteten Veränderungen bei DS 22q11.2 nicht auf das komorbide Vorliegen von ADHS zurückzuführen sind, sondern vielmehr spezifische Defizite widerspiegeln könnten.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein Vergleich der klinischen Erscheinungsbilder des vorwiegend unaufmerksamen Subtypus mit dem Mischtypus der ADHS nach DSM-IV-Kriterien vorgenommen. Ausgehend von Ergebnissen vorangehender Studien wurde der Frage nachgegangen, ob die Subtypen unterschiedliche Verteilungsmuster komorbider Störungen zeigen. So wurde überprüft, ob der Mischtypus insgesamt schwerer von Komorbidität betroffen ist und häufiger externale Störungen (Störung mit oppositionellem Trotzverhalten bzw. Sozialverhaltensstörungen) aufweist. Beim vorwiegend unaufmerksamen Subtypus hingegen wurde eine stärkere Belastung mit internalen Störungsbildern (Angst- und depressive Störungen) und der Lese- Rechtschreibstörung angenommen. Der Stichprobenumfang (n=124) erlaubte zusätzlich eine getrennte Betrachtung der Geschlechter sowie von Kindern und Jugendlichen. Dadurch sollten geschlechts- und entwicklungsabhängige Einflüsse aufgezeigt werden, die in der Literatur bisher unberücksichtigt blieben. Erstmals wurden in dieser Untersuchung neben den Tic- und den Ausscheidungsstörungen auch weitere psychiatrische Diagnosen (Substanzmissbrauch, Zwangs- und Essstörungen sowie Belastungsreaktionen) mitberücksichtigt, um empirische Erkenntnisse über eine potentiell differente Assoziation derselben mit den ADHS-Subtypen zu gewinnen. Zur Beurteilung der klinischen Subtypen wurde mit allen Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern ein halbstrukturiertes Interview durchgeführt (K-SADS-PL) und somit die entsprechenden psychiatrischen Lebenszeitdiagnosen der Probanden erhoben. Zur dimensionalen Beurteilung der psychischen Auffälligkeiten der Kinder wurde von den Eltern ein Breitbandfragebogen (CBCL) ausgefüllt; zusätzlich schätzten die Probanden ihre aktuelle depressive Symptomatik mittels eines Selbstbeurteilungsbogens ein. Die ADHS-Symptomatik wurde sowohl klinisch als auch anhand eines störungsspezifischen Lehrerfragebogens (FBB-HKS) beurteilt. Durch diese multimodale Vorgehensweise konnten informanten- und instrumentenabhängige Verzerrungen der Ergebnisse minimiert werden. Alle Ergebnisse der kategorialen Diagnostik mittels K-SADS-PL wurden durch die dimensionale Auswertung des Elternurteils (CBCL) gestützt, was auf eine hohe Validität der durchgeführten Interviews verweist. Die Variablen Alter, Geschlecht sowie kognitives Leistungsniveau wurden im Rahmen dieser Dissertationsarbeit erstmals in einer Studie zur Komorbidität der ADHS-Subtypen ausführlich untersucht. Zudem wurden diese im Rahmen der Parallelisierung der Vergleichsgruppen berücksichtigt, ein Vorgehen was sich aus den in der Literatur beschriebenen Interaktionen dieser Variablen mit komorbiden Störungen ergibt. Des Weiteren ist die im Rahmen der Untersuchung durchgeführte differenzierte Leistungstestung der schriftsprachlichen Fertigkeiten bei einer ADHS-Population als Neuerung zu betrachten, da bisher noch keine Untersuchung zur differenten Komorbidität der ADHS-Subtypen mit Legasthenie durchgeführt wurde. Es konnte gezeigt werden, dass die genannten Faktoren signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse der Komorbiditätsforschung haben, weshalb deren Berücksichtigung in zukünftigen Forschungsprojekten dringend zu empfehlen ist. Diese Studie widerlegt die Annahme, dass sich die ADHS bei den Geschlechtern in gleicher Weise manifestiert: Nach unseren Ergebnissen ist davon auszugehen, dass eine höhere komorbide Gesamtbelastung des Mischtypus im Vergleich mit dem vorwiegend unaufmerksamen Subtypus nur beim männlichen Geschlecht besteht. Bei Mädchen ist ADHS-U ebenso stark von Komorbidität betroffen wie ADHS-M; der unaufmerksame Subtypus zeigte hier nach Elternurteil sogar stärkere Probleme im sozialen Bereich als der Mischtypus. Eine höhere Rate an externalisierenden Störungsbildern beim Mischtypus war für Gesamtstichprobe und für die männliche Stichprobe nachzuweisen – bei den weiblichen Probanden waren die Subtypen diesbezüglich gleich schwer betroffen. Die im Rahmen dieser Studie gefundenen hohen Komorbiditätsraten mit affektiven Störungen decken sich mit der Annahme, dass eine Assoziation zwischen Unaufmerksamkeit und depressiver Symptomatik besteht. Ob dies zu einer unterschiedlichen Belastung der von Unaufmerksamkeit gekennzeichneten Subtypen ADHS-U und ADHS-M führt, kann nach bisheriger Datenlage nicht beantwortet werden. Hinweise darauf, dass ADHS-U stärker mit depressiven Störungen belastet ist, ergaben sich in unserer Stichprobe in der Altersgruppe unter 12 Jahren. Im Kindesalter war der vorwiegend unaufmerksame Subtypus zudem signifikant häufiger von Lese-Rechtschreibstörung betroffen als der Mischtypus; beide Ergebnisse waren in der Altersgruppe zwischen 12 und 17 Jahren nicht nachweisbar. In Zusammenschau mit Voruntersuchungen lassen sich diese Befunde im Sinne einer heterogenen ADHS-U-Gruppe im Jugendalter deuten: Sie setzt sich sowohl aus Patienten zusammen, die seit Kindheit vorwiegend unaufmerksam klassifiziert wurden sowie aus solchen, die ursprünglich die Kriterien für ADHS-M erfüllten und als Jugendliche – nach entwicklungsbedingtem Rückgang der motorischen Hyperaktivität – ADHS-U zugeordnet werden. Die höchste Rate an affektiven Störungen in unserer Stichprobe war für die weibliche ADHS-U-Gruppe nachzuweisen; diese war auf allen internalen Skalen der CBCL signifikant stärker betroffen als Mädchen vom Mischtypus. Für die Angststörungen zeigte sich hingegen beim Mischtypus eine signifikant stärkere Betroffenheit des männlichen Geschlechts; im Vergleich mit männlichen Versuchsteilnehmern des vorwiegend unaufmerksamen Subtypus deutete sich ein entsprechender Unterschied an. Insofern ergeben sich aus der vorliegenden Untersuchung neue Hypothesen, bei denen besonders die gefundenen Interaktionen zwischen ADHS-Subtyp und Geschlecht und die Entwicklungsaspekte zu berücksichtigen sind.
Background:
Early-onset obsessive-compulsive disorder (OCD) is one of the more common mental illnesses of children and adolescents, with prevalence of 1% to 3%. Its manifestations often lead to severe impairment and to conflict in the family. In this review, we summarize the manifestations, comorbidity, pathophysiology, and course of this disease as well as current modes of diagnosis and treatment.
Methods:
We selectively review the relevant literature and the German-language guidelines for the diagnosis and treatment of mental illnesses in children and adolescents.
Results:
Obsessive-compulsive manifestations are of many types and cause severe impairment. Comorbid mental disturbances are present in as many as 70% of patients. The disease takes a chronic course in more than 40% of patients. Cognitive behavioral therapy is the treatment of first choice, followed by combination pharmacotherapy including selective serotonin reuptake inhibitors (SSRI) and then by SSRI alone.
Conclusion:
OCD often begins in childhood or adolescence. There are empirically based neurobiological and cognitive-behavioral models of its pathophysiology. Multiaxial diagnostic evaluation permits early diagnosis. Behavioral therapy and medications are highly effective treatments, but the disorder nonetheless takes a chronic course in a large percentage of patients.
Background: Although literature provides support for cognitive behavioral therapy (CBT) as an efficacious intervention for social phobia, more research is needed to improve treatments for children. Methods: Forty four Caucasian children (ages 8-14) meeting diagnostic criteria of social phobia according to the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (4th ed.; APA, 1994) were randomly allocated to either a newly developed CBT program focusing on cognition according to the model of Clark and Wells (n = 21) or a wait-list control group (n = 23). The primary outcome measure was clinical improvement. Secondary outcomes included improvements in anxiety coping, dysfunctional cognitions, interaction frequency and comorbid symptoms. Outcome measures included child report and clinican completed measures as well as a diagnostic interview. Results: Significant differences between treatment participants (4 dropouts) and controls (2 dropouts) were observed at post test on the German version of the Social Phobia and Anxiety Inventory for Children. Furthermore, in the treatment group, significantly more children were free of diagnosis than in wait-list group at post-test. Additional child completed and clinician completed measures support the results. Discussion: The study is a first step towards investigating whether CBT focusing on cognition is efficacious in treating children with social phobia. Future research will need to compare this treatment to an active treatment group. There remain the questions of whether the effect of the treatment is specific to the disorder and whether the underlying theoretical model is adequate. Conclusion: Preliminary support is provided for the efficacy of the cognitive behavioral treatment focusing on cognition in socially phobic children. Active comparators should be established with other evidence-based CBT programs for anxiety disorders, which differ significantly in their dosage and type of cognitive interventions from those of the manual under evaluation (e.g. Coping Cat).
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Unterschiede zwischen dem vorwiegend unaufmerksamen und dem kombinierten Subtyp nach DSM-IV anhand von Familien, in denen mindestens zwei Kinder von ADHS betroffen sind, untersucht. Die familiäre Betroffenheit, Art und Anzahl der komorbiden Störungen sowie der Diagnosezeitpunkt wurden bezüglich der Unterschiede zwischen den Subtypen analysiert. Weiterhin wurden epidemiologische und soziodemographische Merkmale beschrieben. Methodik: Im Rahmen einer Multicenterstudie wurden 250 Kinder sowie deren Eltern aus 116 Familien untersucht. ADHS und Komorbiditäten wurden anhand des K-SADS-PL und DIKJ erhoben. Bei den Eltern wurde ADHS anhand der Wender-Utah-Rating-Scale (WURS) und der Barkley-Skalen ermittelt. Ergebnisse: Bei 39% der an ADHS erkrankten Kinder und Jugendlichen lag zusätzlich mindestens eine komorbide Störung zum Zeitpunkt der Untersuchung vor. Die Annahme, dass der kombinierte Subtyp mit einer höheren familiären Belastung einhergeht, konnte im Rahmen der Studie nicht bestätigt werden. Verglichen mit den einfachen Subtypen zeigte sich keine stärkere Betroffenheit von Komorbiditäten beim kombinierten Subtyp. Patienten, die vom kombinierten Subtyp betroffen waren, hatten signifikant häufiger komorbide externalisierende Störungen als Patienten, bei denen ein einfacher Subtyp diagnostiziert worden war. Diese Studie bestätigte die Annahme, dass Patienten, bei denen ein unaufmerksamer Subtyp diagnostiziert worden war, signifikant häufiger an komorbiden internalisierenden Störungen litten und sich verglichen mit den anderen Subtypen durch einen späteren Diagnosezeitpunkt auszeichneten.
Recent studies as well as theoretical models of error processing assign fundamental importance to the brain's dopaminergic system. Research about how the electrophysiological correlates of error processing—the error-related negativity (ERN) and the error positivity (Pe)—are influenced by variations of common dopaminergic genes, however, is still relatively scarce. In the present study, we therefore investigated whether polymorphisms in the DAT1 gene and in the DRD4 gene, respectively, lead to interindividual differences in these error processing correlates. One hundred sixty participants completed a version of the Eriksen Flanker Task while a 26-channel EEG was recorded. The task was slightly modified in order to increase error rates. During data analysis, participants were split into two groups depending on their DAT1 and their DRD4 genotypes, respectively. ERN and Pe amplitudes after correct responses and after errors as well as difference amplitudes between errors and correct responses were analyzed. We found a differential effect of DAT1 genotype on the Pe difference amplitude but not on the ERN difference amplitude, while the reverse was true for DRD4 genotype. These findings are in line with predictions from theoretical models of dopaminergic transmission in the brain. They furthermore tie results from clinical investigations of disorders impacting on the dopamine system to genetic variations known to be at-risk genotypes.
Reliable biomarkers that can be used for early diagnosis and tracking disease progression are the cornerstone of the development of disease-modifying treatments for Parkinson’s disease (PD). The German Society of Experimental and Clinical Neurotherapeutics (GESENT) has convened a Working Group to review the current status of proposed biomarkers of neurodegeneration according to the following criteria and to develop a consensus statement on biomarker candidates for evaluation of disease-modifying therapeutics in PD. The criteria proposed are that the biomarker should be linked to fundamental features of PD neuropathology and mechanisms underlying neurodegeneration in PD, should be correlated to disease progression assessed by clinical rating scales, should monitor the actual disease status, should be pre-clinically validated, and confirmed by at least two independent studies conducted by qualified investigators with the results published in peer-reviewed journals. To date, available data have not yet revealed one reliable biomarker to detect early neurodegeneration in PD and to detect and monitor effects of drug candidates on the disease process, but some promising biomarker candidates, such as antibodies against neuromelanin, pathological forms of α-synuclein, DJ-1, and patterns of gene expression, metabolomic and protein profiling exist. Almost all of the biomarker candidates were not investigated in relation to effects of treatment, validated in experimental models of PD and confirmed in independent studies.
In der vorliegenden Arbeit sollte ein Interview auf die Gütekriterien Objektivität, Validität und Reliabilität überprüft werden. Es sollte untersucht werden, ob das Interview geeignet ist, aktuell vorhandene Symptome der ADHS und der ODD dimensional zu erfassen. Dabei wurden 61 Patienten der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg mit ihren Müttern befragt. Die Objektivität wurde überprüft, indem das Interview auf Video aufgezeichnet und nochmals von einem zweiten Beurteiler ausgewertet wurde. Die Summenwerte der beiden Interviewer wurden miteinander korreliert. Die Korrelation war signifikant und ergab einen Wert von rk= ,98. Die Objektivität im Sinne der Beurteilerübereinstimmung kann somit als hoch angesehen werden. Es konnte gezeigt werden, dass die zusammenfassende Beurteilung des Interviewers höher mit der Einschätzung aufgrund der Angaben der Mütter korreliert als mit der Einschätzung aufgrund der Angaben der Kinder. Die Korrelation zwischen der zusammenfassenden Beurteilung und der Einschätzung aufgrund der Angaben der Müttern ergab einen Wert von r= ,98, die Korrelation zwischen der zusammenfassenden Beurteilung und der Einschätzung aufgrund der Angaben der Kindern einen Wert von r= ,57. Die zusammenfassende Beurteilung des Interviewers gründet demnach im Wesentlichen auf den Angaben der Mütter. Die Konstruktvalidität wurde ermittelt, indem das Interview mit anderen diagnostischen Verfahren verglichen wurde. Die Korrelation des Interviews mit ADHS-nahen Konstrukten war signifikant und ergab Werte zwischen rtc= ,48 und rtc= ,70. Die diskriminante Validität wurde durch Korrelation mit ADHS-fernen Konstrukten ermittelt. Der Korrelationskoeffizient betrug rtc= ,27. Die Validität liegt somit im mittleren bis oberen Bereich. Ebenfalls wurde belegt, dass Kinder mit zusätzlicher Störung des Sozialverhaltens einen höheren Gesamtscore im Interview erreichen. Das Interview diskriminiert demnach erwartungsgemäß zwischen ADHS-Patienten mit zusätzlicher Störung des Sozialverhaltens und ADHS-Patienten ohne zusätzliche Störung. Die Überprüfung der Gütekriterien erzielte gute Ergebnisse für Objektivität und Validität. Demnach werden Symptome der ADHS und der oppositionellen Störung des Sozialverhaltens mit dem untersuchten Verfahren in hinreichender Güte erfasst.
Reliable biomarkers that can be used for early diagnosis and tracking disease progression are the cornerstone of the development of disease-modifying treatments for Parkinson’s disease (PD). The German Society of Experimental and Clinical Neurotherapeutics (GESENT) has convened a Working Group to review the current status of proposed biomarkers of neurodegeneration according to the following criteria and to develop a consensus statement on biomarker candidates for evaluation of disease-modifying therapeutics in PD. The criteria proposed are that the biomarker should be linked to fundamental features of PD neuropathology and mechanisms underlying neurodegeneration in PD, should be correlated to disease progression assessed by clinical rating scales, should monitor the actual disease status, should be pre-clinically validated, and confirmed by at least two independent studies conducted by qualified investigators with the results published in peer-reviewed journals. To date, available data have not yet revealed one reliable biomarker to detect early neurodegeneration in PD and to detect and monitor effects of drug candidates on the disease process, but some promising biomarker candidates, such as antibodies against neuromelanin, pathological forms of α-synuclein, DJ-1, and patterns of gene expression, metabolomic and protein profiling exist. Almost all of the biomarker candidates were not investigated in relation to effects of treatment, validated in experimental models of PD and confirmed in independent studies.
Background: Hyperactivity is one of the core symptoms in attention deficit hyperactivity disorder (ADHD). However, it remains unclear in which way the motor system itself and its development are affected by the disorder. Movement-related potentials (MRP) can separate different stages of movement execution, from the programming of a movement to motor post-processing and memory traces. Pre-movement MRP are absent or positive during early childhood and display a developmental increase of negativity.
Methods: We examined the influences of response-speed, an indicator of the level of attention, and stimulant medication on lateralized MRP in 16 children with combined type ADHD compared to 20 matched healthy controls.
Results: We detected a significantly diminished lateralisation of MRP over the pre-motor and primary motor cortex during movement execution (initial motor potential peak, iMP) in patients with ADHD. Fast reactions (indicating increased visuo-motor attention) led to increased lateralized negativity during movement execution only in healthy controls, while in children with ADHD faster reaction times were associated with more positive amplitudes. Even though stimulant medication had some effect on attenuating group differences in lateralized MRP, this effect was insufficient to normalize lateralized iMP amplitudes.
Conclusions: A reduced focal (lateralized) motor cortex activation during the command to muscle contraction points towards an immature motor system and a maturation delay of the (pre-) motor cortex in children with ADHD. A delayed maturation of the neuronal circuitry, which involves primary motor cortex, may contribute to ADHD pathophysiology.
DCLK1 Variants Are Associated across Schizophrenia and Attention Deficit/Hyperactivity Disorder
(2012)
Doublecortin and calmodulin like kinase 1 (DCLK1) is implicated in synaptic plasticity and neurodevelopment. Genetic variants in DCLK1 are associated with cognitive traits, specifically verbal memory and general cognition. We investigated the role of DCLK1 variants in three psychiatric disorders that have neuro-cognitive dysfunctions: schizophrenia (SCZ), bipolar affective disorder (BP) and attention deficit/hyperactivity disorder (ADHD). We mined six genome wide association studies (GWASs) that were available publically or through collaboration; three for BP, two for SCZ and one for ADHD. We also genotyped the DCLK1 region in additional samples of cases with SCZ, BP or ADHD and controls that had not been whole-genome typed. In total, 9895 subjects were analysed, including 5308 normal controls and 4,587 patients (1,125 with SCZ, 2,496 with BP and 966 with ADHD). Several DCLK1 variants were associated with disease phenotypes in the different samples. The main effect was observed for rs7989807 in intron 3, which was strongly associated with SCZ alone and even more so when cases with SCZ and ADHD were combined (P-value = 4x10\(^{-5}\) and 4x10\(^{-6}\), respectively). Associations were also observed with additional markers in intron 3 (combination of SCZ, ADHD and BP), intron 19 (SCZ+BP) and the 3'UTR (SCZ+BP). Our results suggest that genetic variants in DCLK1 are associated with SCZ and, to a lesser extent, with ADHD and BP. Interestingly the association is strongest when SCZ and ADHD are considered together, suggesting common genetic susceptibility. Given that DCLK1 variants were previously found to be associated with cognitive traits, these results are consistent with the role of DCLK1 in neurodevelopment and synaptic plasticity.
Dyslexia affects 5-10% of school-aged children and is therefore one of the most common learning disorders. Research on auditory event related potentials (AERP), particularly the mismatch negativity (MMN) component, has revealed anomalies in individuals with dyslexia to speech stimuli. Furthermore, candidate genes for this disorder were found through molecular genetic studies. A current challenge for dyslexia research is to understand the interaction between molecular genetics and brain function, and to promote the identification of relevant endophenotypes for dyslexia. The present study examines MMN, a neurophysiological correlate of speech perception, and its potential as an endophenotype for dyslexia in three groups of children. The first group of children was clinically diagnosed with dyslexia, whereas the second group of children was comprised of their siblings who had average reading and spelling skills and were therefore "unaffected'' despite having a genetic risk for dyslexia. The third group consisted of control children who were not related to the other groups and were also unaffected. In total, 225 children were included in the study. All children showed clear MMN activity to/da/-/ba/ contrasts that could be separated into three distinct MMN components. Whilst the first two MMN components did not differentiate the groups, the late MMN component (300-700 ms) revealed significant group differences. The mean area of the late MMN was attenuated in both the dyslexic children and their unaffected siblings in comparison to the control children. This finding is indicative of analogous alterations of neurophysiological processes in children with dyslexia and those with a genetic risk for dyslexia, without a manifestation of the disorder. The present results therefore further suggest that the late MMN might be a potential endophenotype for dyslexia.
Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is the most frequent psychiatric disorder in children and adolescents and is often treated with methylphenidate (MPH), resulting in MPH exposure in more than 1% of all children in many countries. A 2005 report on cytogenetic effects in peripheral lymphocytes from 12 ADHD children treated for 3 months with MPH raised questions about its genetic toxicity and potential carcinogenicity. A healthy control group (23 individuals), a chronically MPH-treated (>12 months) group (21 patients), and a drug naïve group of ADHD-affected children (26 patients), which was analyzed again after 3 months (17 patients) and 6 months (11 patients), provided samples for analysis of micronucleated lymphocytes. No significant alteration in genomic damage as seen as micronucleus frequency in peripheral lypmphocytes was detected after MPH treatment. No indication for genomic damage induced by MPH was obtained in this study. Ongoing studies in the USA, as well as continuation of recently published epidemiological cancer incidence analysis should provide additional reassurance for MPH-treated ADHD patients.
Neurotrophine beeinflussen durch die Modulation von Prozessen wie Zellproliferation, -migration, Apoptose und Synapsenbildung entscheidend die neuronale Plastizität. Sie gelten deshalb als Kandidatengene neuronaler Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die vorgelegte Arbeit zielt auf die weitere Klärung der Rolle von Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) bei der Ätiopathophysiologie der ASS durch Expressionsanalysen im Blut als potenziellem Surrogat zentralnervöser Prozesse.
In gut charakterisierten ASS-Stichproben und - neben gesunden Kontrollprobanden - einer klinischen Kontrollgruppe von Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde die BDNF-mRNA-Expression in Vollblut sowie BDNF-Proteinserumkonzentrationen untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Einflussfaktoren auf die BDNF-Werte wie Alter, IQ, autismusspezifische Symptomatik, Komorbidität und Medikation analysiert.
In einer ersten Stichprobe (ASS-Patienten versus gesunde Kontrollen) wurden
signifikant erniedrigte BDNF-Serumkonzentrationen in der Patientengruppe mittels
Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay gemessen (p = 0,040). In einer zweiten unabhängigen Stichprobe (Patienten mit ASS, Patienten mit ADHS und gesunde Kontrollen) wurde auf mRNA-Ebene mittels quantitativer Real-Time-Polymerasekettenreaktion ebenfalls ein signifikanter Gruppenunterschied ermittelt mit erniedrigter BDNF-Expression in der ASS-Gruppe im Vergleich zu gesunder Kontrollgruppe (p = 0,011), sowie einem Trend zu erniedrigten BDNF-Werten bei ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden (p = 0,097). Des Weiteren wurde eine signifikante negative Korrelation zwischen Alter und BDNF-mRNA-Expression bei Patienten mit ASS sowie eine positive Korrelation von Alter und BDNF-Serumkonzentrationen bei gesunden Kontrollen gemessen. Auch korrelierten die BDNF-Werte im Serum mit der Ausprägung des autistischen Phänotyps. In einer Subgruppe der ADHS-Patienten wurde kein Einfluss von Psychostimulanzien auf die BDNF-mRNA-Expression gemessen.
Der Einbezug größerer Stichproben sowie die systematische Erfassung weiterer potenzieller Einflussfaktoren auf die BDNF-Expression (wie pubertärer Entwicklungsstand bzw. Geschlechtshormonkonzentrationen) könnten in zukünftigen Studien zu einer weiteren Klärung der pathophysiologischen Rolle von BDNF bei Kindern und Jugendlichen mit ASS beitragen.
Background: The resumption of menses is an important indicator of recovery in anorexia nervosa (AN). Patients with early-onset AN are at particularly great risk of suffering from the long-term physical and psychological consequences of persistent gonadal dysfunction. However, the clinical variables that predict the recovery of menstrual function during weight gain in AN remain poorly understood. The aim of this study was to investigate the impact of several clinical parameters on the resumption of menses in first-onset adolescent AN in a large, well-characterized, homogenous sample that was followed-up for 12 months.
Methods: A total of 172 female adolescent patients with first-onset AN according to DSM-IV criteria were recruited for inclusion in a randomized, multi-center, German clinical trial. Menstrual status and clinical variables (i.e., premorbid body mass index (BMI), age at onset, duration of illness, duration of hospital treatment, achievement of target weight at discharge, and BMI) were assessed at the time of admission to or discharge from hospital treatment and at a 12-month follow-up. Based on German reference data, we calculated the percentage of expected body weight (%EBW), BMI percentile, and BMI standard deviation score (BMI-SDS) for all time points to investigate the relationship between different weight measurements and resumption of menses.
Results: Forty-seven percent of the patients spontaneously began menstruating during the follow-up period. %EBW at the 12-month follow-up was strongly correlated with the resumption of menses. The absence of menarche before admission, a higher premorbid BMI, discharge below target weight, and a longer duration of hospital treatment were the most relevant prognostic factors for continued amenorrhea.
Conclusions: The recovery of menstrual function in adolescent patients with AN should be a major treatment goal to prevent severe long-term physical and psychological sequelae. Patients with premenarchal onset of AN are at particular risk for protracted amenorrhea despite weight rehabilitation. Reaching and maintaining a target weight between the 15th and 20th BMI percentile is favorable for the resumption of menses within 12 months. Whether patients with a higher premorbid BMI may benefit from a higher target weight needs to be investigated in further studies.
The direct estimation of heritability from genome-wide common variant data as implemented in the program Genome-wide Complex Trait Analysis (GCTA) has provided a means to quantify heritability attributable to all interrogated variants. We have quantified the variance in liability to disease explained by all SNPs for two phenotypically-related neurobehavioral disorders, obsessive-compulsive disorder (OCD) and Tourette Syndrome (TS), using GCTA. Our analysis yielded a heritability point estimate of 0.58 (se = 0.09, p = 5.64e-12) for TS, and 0.37 (se = 0.07, p = 1.5e-07) for OCD. In addition, we conducted multiple genomic partitioning analyses to identify genomic elements that concentrate this heritability. We examined genomic architectures of TS and OCD by chromosome, MAF bin, and functional annotations. In addition, we assessed heritability for early onset and adult onset OCD. Among other notable results, we found that SNPs with a minor allele frequency of less than 5% accounted for 21% of the TS heritability and 0% of the OCD heritability. Additionally, we identified a significant contribution to TS and OCD heritability by variants significantly associated with gene expression in two regions of the brain (parietal cortex and cerebellum) for which we had available expression quantitative trait loci (eQTLs). Finally we analyzed the genetic correlation between TS and OCD, revealing a genetic correlation of 0.41 (se = 0.15, p = 0.002). These results are very close to previous heritability estimates for TS and OCD based on twin and family studies, suggesting that very little, if any, heritability is truly missing (i.e., unassayed) from TS and OCD GWAS studies of common variation. The results also indicate that there is some genetic overlap between these two phenotypically-related neuropsychiatric disorders, but suggest that the two disorders have distinct genetic architectures.
The ability to perform mathematical tasks is required in everyday life. Although heritability estimates suggest a genetic contribution, no previous study has conclusively identified a genetic risk variant for mathematical performance. Research has shown that the prevalence of mathematical disabilities is increased in children with dyslexia. We therefore correlated genome-wide data of 200 German children with spelling disability, with available quantitative data on mathematic ability. Replication of the top findings in additional dyslexia samples revealed that rs133885 was a genome-wide significant marker for mathematical abilities\((P_{comb}=7.71 x 10^{-10}, n=699)\), with an effect size of 4.87%. This association was also found in a sample from the general population (P=0.048, n=1080), albeit with a lower effect size. The identified variant encodes an amino-acid substitution in MYO18B, a protein with as yet unknown functions in the brain. As areas of the parietal cortex, in particular the intraparietal sulcus (IPS), are involved in numerical processing in humans, we investigated whether rs133885 was associated with IPS morphology using structural magnetic resonance imaging data from 79 neuropsychiatrically healthy adults. Carriers of the MYO18B risk-genotype displayed a significantly lower depth of the right IPS. This validates the identified association between rs133885 and mathematical disability at the level of a specific intermediate phenotype.
Fragestellung: Querschnittstudien konnten bei Kindern und Jugendlichen mit Deletion 22q11.2 eine Tendenz zu mit dem Alter zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten verbunden mit einem Anstieg der elterlichen Stressbelastung zeigen. Die aktuelle Längsschnittstudie sollte diese Ergebnisse überprüfen.
Methodik: Mit Hilfe der deutschen Selbsthilfegruppe KiDS 22q11 wurden alle Hauptbezugspersonen, die bereits vier Jahre zuvor an einer Befragung zu Verhaltensauffälligkeiten und Stress teilgenommen hatten, anonymisiert um die Bearbeitung verschiedener Fragebögen gebeten.
Ergebnisse: 59 von 94 Hauptbezugspersonen sandten ausgefüllte Fragebögen zurück. Dabei wurden 54% aller Kinder und Jugendlichen (29 männlich, 30 weiblich, im Alter von 5,8 bis 18,9 Jahren, Mittelwert: 10,8 Jahre) von ihren Hauptbezugspersonen als verhaltensauffällig eingestuft (Gesamtwert Child Behavior Checklist [CBCL] bzw. Fragebogen über das Verhalten junger Erwachsener [YABCL]). In nahezu allen Bereichen der Child Behavior Checklist, mit der die Erfassung der Verhaltensauffälligkeiten erfolgte, kam es im Verlauf zu einer statistisch signifikanten Zunahme. Auch stieg die Stressbelastung der Hauptbezugspersonen, erfasst mittels Fragebogen Soziale Orientierungen von Eltern behinderter Kinder, im Vergleich zur Erstbefragung signifikant an, ohne dass sich jedoch die Lebenszufriedenheit signifikant verändert hätte. Das Ausmaß der elterlichen Stressbelastung korrelierte signifikant mit dem Gesamtproblemwert der CBCL.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der aktuellen Längsschnittstudie bestätigen die Befunde früherer Querschnittuntersuchungen hinsichtlich Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit Deletion 22q11.2. Aufgrund der zunehmenden Verhaltensprobleme und der damit einhergehenden Stressbelastung ist mit einem erhöhten Beratungsbedarf der Hauptbezugspersonen und einer zunehmenden Behandlungsbedürftigkeit der Patienten zu rechnen.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige Erkran-kung bei Kindern und Jugendlichen. Vor allem bei Ausbleiben einer suffizienten Be-handlung verursacht die ADHS sehr oft vielfältige Probleme, die das Leben der Be-troffenen in Familie, Schule und Freizeit gravierend beeinträchtigen. Zahlreiche Studien beschreiben eine Dysfunktion des dopaminergen Systems als Hauptursache für das Auf-treten der Kardinalsymptome Hyperaktivität, Konzentrationsmangel und Impulsivität. Die Hauptsäule der medikamentösen Behandlung ist das zwingend per Betäubungsmit-telrezept zu verordnende Stimulanz METHYLPHENIDAT mit eigenem Nebenwir-kungsprofil und einer nicht geringen Rate an Nonrespondern.
Einzelne Literaturstellen und theoretische Vorüberlegungen lassen eine Korrektur dys-funktionaler dopaminerger Transmitterprozesse bei ADHS nicht allein durch Stimulanzi-en, sondern auch durch die Klasse der Dopamin-Agonisten denkbar erscheinen. Diese Vorüberlegungen basieren u. a. auf den Kenntnissen der Eigenschaften und des Wirkmechanismus des Dopamin-Agonisten ROPINIROL, der vielfach in der Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt wird.
Dieser Heilversuch ist die erste prospektive Untersuchung zur Sicherheit und Wirksam-keit des Dopamin-Agonisten ROPINIROL in der Behandlung von jungen männlichen ADHS-Patienten. Gleichzeitig liegt damit auch der erste Wirksamkeitsvergleich des erstmals gezielt zur ADHS-Behandlung eingesetzten Wirkstoffes ROPINIROL mit der Goldstandard-Substanz der ADHS-Medikation, nämlich METHYLPHENIDAT vor.
Insgesamt nahmen 9 Jungen mit ADHS im Alter zwischen 8 und 13 Jahren an dem Heilversuch teil, 3 dieser 9 Probanden im Rahmen eines Vortests, die übrigen 6 unter den Bedingungen des endgültigen Heilversuchs. Die Effekte der jeweils eingesetzten Substanz auf die Symptomausprägung der ADHS wurden mit Hilfe der Kurzform des Eltern-Lehrer-Fragebogens nach Conners und speziell hinsichtlich der ADHS-relevanten Verhaltensparameter Konzentrationsfähigkeit und Impulskontrolle durch den computer-gestützten Continuous Performance Test, CPT, erhoben.
Im Bild der angewandten computergestützten Konzentrations- und Impulskontroll-belastungstests (CPT) ergab sich bei 2 der 6 Probanden des Hauptheilversuches unter ROPINIROL eine sehr deutliche Verbesserung der Konzentration (Steigerung der rich-tigen Tastendrücke um 30% bzw. 70%). In der Betrachtung der gesamten Probanden-gruppe war der die Konzentration fördernde Effekt von ROPINIROL aber unspezifisch (p=0,463) und blieb weit hinter dem statistisch signifikanten konzentrationsfördernden Effekt von METHYLPHENIDAT auf die Probandengruppe (p=0,021) zurück.
5 von 6 Probanden handelten unter ROPINIROL weniger impulsiv und reduzierten die Anzahl falscher Tastendrücke im CPT gering bis deutlich. 3 dieser 5 Probanden verrin-gerten diese Fehlerzahl unter ROPINIROL um mindestens 40% der Ausgangsfehlerzahl ohne Medikation.
Anders als beim Verhaltensparameter Konzentration ließ sich hinsichtlich der Impuls-kontrolle kein Nachteil der Medikation mit ROPINIROL gegenüber METHYLPHENI-DAT errechnen.
Auch in der Auswertung der Kurzform des Eltern-Lehrer-Fragebogens nach Conners war ROPINIROL METHYLPHENIDAT rechnerisch nicht signifikant unterlegen. We-gen der kleinen Probandengruppe in Verbindung mit der deutlichen Streubreite der Er-gebnisse zur Impulsivität und innerhalb der Conners-Skalen kann dies aber bestenfalls als Hinweis, nicht aber als rechnerisch bewiesene Ähnlichkeit der Wirkstärke beider Substanzen in der Verbesserung vor allem der Impulskontrolle interpretiert werden.
6 von 9 Probanden beschrieben unter Ropinirol spürbare Tagesmüdigkeit. Diese war unter den höheren Dosen Ropinirol des Vortestes (max. 2mg ROP/die) besonders häufig und stark (3 von 3 Probanden). Unter der reduzierten Enddosis von maximal 1mg ROP/die im Haupttest lag die Häufigkeit der Tagesmüdigkeit bei 4 von 6 Probanden und wurde weniger stark erlebt. Dies weist auf eine Dosisabhängigkeit dieser im Heil-versuch am häufigsten registrierten unerwünschten Wirkung von Ropinirol hin. Impera-tive Schlafattacken blieben vollständig aus.
Der Beweis für das Potential des Dopamin-Agonisten ROPINIROL, die Symptome einer ADHS in ähnlichem Ausmaß wie das Stimulanz METHYLPHENIDAT zu verrin-gern oder zumindest statistisch fassbar zu reduzieren, konnte in der Gesamtwürdigung der Ergebnisse dieses Heilversuchs nicht erbracht werden. Es ergaben sich aber einzelne Hinweise auf eine Teilwirksamkeit von ROPINIROL gegen ADHS-Symptome bei einzelnen Probanden, vor allem für den Symptombereich der Impulsivi-tät. Hinweise auf ein Nebenwirkungsprofil, das jede zukünftige Anwendung von ROPINIROL bei ADHS-Erkrankten ausschließt, wurden nicht festgestellt.
Die mit Hilfe dieses pilotstudienartigen Heilversuchs gewonnenen Erkenntnisse könnten durch breiter angelegte Studien z. B. im Design einer randomisierten doppelblinden Wirksamkeitsvergleichsstudie überprüft und weiterentwickelt werden, um die mögliche Eignung von Dopamin-Agonisten wie Ropinirol als medikamentöse Alternative für be-stimmte Subpopulationen von ADHS-Betroffenen besser beurteilen zu können.
Attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) is a common, highly heritable neurodevelopmental disorder. Genetic loci have not yet been identified by genome-wide association studies. Rare copy number variations (CNVs), such as chromosomal deletions or duplications, have been implicated in ADHD and other neurodevelopmental disorders. To identify rare (frequency ≤1%) CNVs that increase the risk of ADHD, we performed a whole-genome CNV analysis based on 489 young ADHD patients and 1285 adult population-based controls and identified one significantly associated CNV region. In tests for a global burden of large (>500 kb) rare CNVs, we observed a nonsignificant (P=0.271) 1.126-fold enriched rate of subjects carrying at least one such CNV in the group of ADHD cases. Locus-specific tests of association were used to assess if there were more rare CNVs in cases compared with controls. Detected CNVs, which were significantly enriched in the ADHD group, were validated by quantitative (q)PCR. Findings were replicated in an independent sample of 386 young patients with ADHD and 781 young population-based healthy controls. We identified rare CNVs within the parkinson protein 2 gene (PARK2) with a significantly higher prevalence in ADHD patients than in controls \((P=2.8 × 10^{-4})\) after empirical correction for genome-wide testing). In total, the PARK2 locus (chr 6: 162 659 756-162 767 019) harboured three deletions and nine duplications in the ADHD patients and two deletions and two duplications in the controls. By qPCR analysis, we validated 11 of the 12 CNVs in ADHD patients \((P=1.2 × 10^{-3})\) after empirical correction for genome-wide testing). In the replication sample, CNVs at the PARK2 locus were found in four additional ADHD patients and one additional control \((P=4.3 × 10^{-2})\). Our results suggest that copy number variants at the PARK2 locus contribute to the genetic susceptibility of ADHD. Mutations and CNVs in PARK2 are known to be associated with Parkinson disease.
Die ADHS und die Parkinson-Krankheit gehen beide mit Veränderungen des dopaminergen Systems einher. Methylphenidat (MPH) ist ein zentralwirkendes Psychostimulans, das den Dopamin-Wiederaufnahme-Transporter reversibel hemmt. Obwohl MPH seit über 50 Jahren in der symptomatischen Therapie der ADHS angewandt wird, ist die Datenlage zu den Langzeiteffekten und Risiken dieses Medikaments relativ dünn. Basierend auf den Ergebnissen von Versuchen an Ratten wurde die Theorie aufgestellt, dass MPH die Ausreifung des zentralen dopaminergen Systems beeinflusst und dadurch ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Parkinson-Syndroms sein könnte.
Ziel dieser Pilotstudie war zum einen zu untersuchen, ob bei Patienten mit Parkinson ADHS-ähnliche Symptome in der Kindheit auftraten und zum anderen zu ermitteln, ob Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit Psychostimulanzien eingenommen haben.
Als Instrumentarium dienten die deutsche Kurzform der Wenda Utah Rating Scale (WURS-k) sowie der ‘Fragebogen zu Kindheit und Entwicklung U40‘.
Insgesamt füllten 88 Parkinson-Patienten die Fragebögen vollständig aus. Die Daten dieser Patienten sowie einer ebenso großen, randomisierten Kontrollgruppe wurden in die Auswertung einbezogen.
Im Fragebogen WURS-k fanden sich in der Gruppe der Parkinson-Patienten signifikant höhere Summenscores im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich zeigten sich bei den Parkinson-Patienten höhere Scores bezüglich der Faktoren „Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität“ sowie „ängstlich-depressive Symptomatik“, nicht aber bei den Faktoren „Impulsivität“, „Protestverhalten“ und „Störung der sozialen Adaptation“. Auch die Auswertung des Fragebogens U40 ergab signifikant höhere Punktwerte bezüglich der Items „Aufmerksamkeitsdefizit“ und „Hyperaktivität“ bei den Parkinson-Patienten.
Dennoch kann aus diesen Ergebnissen nicht geschlossen werden, dass die in unserer Studie untersuchten Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit an einer ADHS litten, da die durchschnittlichen Summenscores der WURS-k deutlich unter dem festgelegten Cut-Off-Wert von größer oder gleich 30 lagen. Es ist aber möglich, dass einzelne ADHS-ähnliche Symptome den motorischen Symptomen einer Parkinson-Erkrankung vorausgehen können. Letztlich fanden wir keinen Anhalt dafür, dass die Parkinson-Patienten in ihrer Kindheit Psychostimulanzien wie MPH eingenommen hatten.
Background:
Attention deficit/hyperactivity disorder has been shown to affect working memory, and fMRI studies in children and adolescents with attention deficit/hyperactivity disorder report hypoactivation in task-related attentional networks. However, studies with adult attention deficit/hyperactivity disorder patients addressing this issue as well as the effects of clinically valid methylphenidate treatment are scarce. This study contributes to closing this gap.
Methods:
Thirty-five adult patients were randomized to 6 weeks of double-blind placebo or methylphenidate treatment. Patients completed an fMRI n-back working memory task both before and after the assigned treatment, and matched healthy controls were tested and compared to the untreated patients.
Results:
There were no whole-brain differences between any of the groups. However, when specified regions of interest were investigated, the patient group showed enhanced BOLD responses in dorsal and ventral areas before treatment. This increase was correlated with performance across all participants and with attention deficit/hyperactivity disorder symptoms in the patient group. Furthermore, we found an effect of treatment in the right superior frontal gyrus, with methylphenidate-treated patients exhibiting increased activation, which was absent in the placebo-treated patients.
Conclusions:
Our results indicate distinct activation differences between untreated adult attention deficit/hyperactivity disorder patients and matched healthy controls during a working memory task. These differences might reflect compensatory efforts by the patients, who are performing at the same level as the healthy controls. We furthermore found a positive effect of methylphenidate on the activation of a frontal region of interest. These observations contribute to a more thorough understanding of adult attention deficit/hyperactivity disorder and provide impulses for the evaluation of therapy-related changes.
Objectives
Investigating for the first time in Germany Diagnostic and Statistical Manual Fifth Edition (DSM-5) prevalences of adolescent full syndrome, Other Specified Feeding or Eating Disorder (OSFED), partial and subthreshold anorexia nervosa (AN), bulimia nervosa (BN) and binge eating disorder (BED).
Method
A national school-based cross-sectional survey with nine schools in Germany was undertaken that was aimed at students from grades 7 and 8. Of the 1775 students who were contacted to participate in the study, 1654 participated (participation rate: 93.2%). The sample consisted of 873 female and 781 male adolescents (mean age=13.4 years). Prevalence rates were established using direct symptom criteria with a structured inventory (SIAB-S) and an additional self-report questionnaire (Eating Disorder Inventory 2 (EDI-2)).
Results
Prevalences for full syndrome were 0.3% for AN, 0.4% for BN, 0.5% for BED and 3.6% for OSFED-atypical AN, 0% for BN (low frequency/limited duration), 0% for BED (low frequency/limited duration) and 1.9% for purging disorder (PD). Prevalences of partial syndrome were 10.9% for AN (7.1% established with cognitive symptoms only, excluding weight criteria), 0.2% for BN and 2.1% for BED, and of subthreshold syndrome were 0.8% for AN, 0.3% for BN and 0.2% for BED. Cases on EDI-2 scales were much more pronounced with 12.6–21.1% of the participants with significant sex differences.
Conclusions
The findings were in accordance with corresponding international studies but were in contrast to other German studies showing much higher prevalence rates. The study provides, for the first time, estimates for DSM-5 prevalences of eating disorders in adolescents for Germany, and evidence in favour of using valid measures for improving prevalence estimates."
Background
High prevalence rates of psychological distress in medical training and later professional life indicate a need for prevention. Different types of intervention were shown to have good effects, but little is known about the relative efficacy of different types of stress management interventions, and methodological limitations have been reported. In order to overcome some of these limitations, the present study aimed at evaluating the effect of a specifically developed mindfulness-based stress prevention training for medical students (MediMind) on measures of distress, coping and psychological morbidity.
Methods
We report on a prospective randomized controlled trial with three study conditions: experimental treatment (MediMind), standard treatment (Autogenic Training) and a control group without treatment. The sample consisted of medical or dental students in the second or eighth semester. They completed self-report questionnaires at baseline, after the training and at one year follow-up. Distress (Trier Inventory for the Assessment of Chronic Stress, TICS) was assessed as the primary outcome and coping (Brief COPE) as a co-primary outcome. Effects on the psychological morbidity (Brief Symptom Inventory, BSI) as a secondary outcome were expected one year after the trainings.
Results
Initially, N = 183 students were randomly allocated to the study groups. At one year follow-up N = 80 could be included into the per-protocol analysis: MediMind (n =31), Autogenic Training (n = 32) and control group (n = 17). A selective drop-out for students who suffered more often from psychological symptoms was detected (p = .020). MANCOVA’s on TICS and Brief COPE revealed no significant interaction effects. On the BSI, a significant overall interaction effect became apparent (p = .002, η2partial = .382), but post hoc analyses were not significant. Means of the Global Severity Index (BSI) indicated that MediMind may contribute to a decrease in psychological morbidity.
Conclusion
Due to the high and selective dropout rates, the results cannot be generalized and further research is necessary. Since the participation rate of the trainings was high, a need for further prevention programs is indicated. The study gives important suggestions on further implementation and evaluation of stress prevention in medical schools.
Background
Current models of Anorexia Nervosa (AN) emphasize the role of emotion regulation. Aversive tension, described as a state of intense arousal and negative valence, is considered to be a link between emotional events and disordered eating. Recent research focused only on adult patients, and mainly general emotion regulation traits were studied. However, the momentary occurrence of aversive tension, particularly in adolescents with AN, has not been previously studied.
Method
20 female adolescents with AN in outpatient treatment and 20 healthy adolescents aged 12 to 19 years participated in an ecological momentary assessment using their smartphones. Current states of aversive tension and events were assessed hourly for two consecutive weekdays. Mean and maximum values of aversive tension were compared. Multilevel analyses were computed to test the influence of time and reported events on aversive tension. The effect of reported events on subsequent changes of aversive tension in patients with AN were additionally tested in a multilevel model.
Results
AN patients showed higher mean and maximum levels of aversive tension. In a multilevel model, reported food intake was associated with higher levels of aversive tension in the AN group, whereas reported school or sport-related events were not linked to specific states of aversive tension. After food intake, subsequent increases of aversive tension were diminished and decreases of aversive tension were induced in adolescents with AN.
Conclusions
Aversive tension may play a substantial role in the psychopathology of AN, particular in relation with food intake. Therefore, treatment should consider aversive tension as a possible intervening variable during refeeding. Our findings encourage further research on aversive tension and its link to disordered eating.
Most research on human fear conditioning and its generalization has focused on adults whereas only little is known about these processes in children. Direct comparisons between child and adult populations are needed to determine developmental risk markers of fear and anxiety. We compared 267 children and 285 adults in a differential fear conditioning paradigm and generalization test. Skin conductance responses (SCR) and ratings of valence and arousal were obtained to indicate fear learning. Both groups displayed robust and similar differential conditioning on subjective and physiological levels. However, children showed heightened fear generalization compared to adults as indexed by higher arousal ratings and SCR to the generalization stimuli. Results indicate overgeneralization of conditioned fear as a developmental correlate of fear learning. The developmental change from a shallow to a steeper generalization gradient is likely related to the maturation of brain structures that modulate efficient discrimination between danger and (ambiguous) safety cues.
Traditionally, adversity was defined as the accumulation of environmental events (allostatic load). Recently however, a mismatch between the early and the later (adult) environment (mismatch) has been hypothesized to be critical for disease development, a hypothesis that has not yet been tested explicitly in humans. We explored the impact of timing of life adversity (childhood and past year) on anxiety and depression levels (N = 833) and brain morphology (N = 129). Both remote (childhood) and proximal (recent) adversities were differentially mirrored in morphometric changes in areas critically involved in emotional processing (i.e. amygdala/hippocampus, dorsal anterior cingulate cortex, respectively). The effect of adversity on affect acted in an additive way with no evidence for interactions (mismatch). Structural equation modeling demonstrated a direct effect of adversity on morphometric estimates and anxiety/depression without evidence of brain morphology functioning as a mediator. Our results highlight that adversity manifests as pronounced changes in brain morphometric and affective temperament even though these seem to represent distinct mechanistic pathways. A major goal of future studies should be to define critical time periods for the impact of adversity and strategies for intervening to prevent or reverse the effects of adverse childhood life experiences.
Serotonergic modulation of 'waiting impulsivity' is mediated by the impulsivity phenotype in humans
(2016)
In rodents, the five-choice serial reaction time task (5-CSRTT) has been established as a reliable measure of waiting impulsivity being defined as the ability to regulate a response in anticipation of reinforcement. Key brain structures are the nucleus accumbens (NAcc) and prefrontal regions (for example, pre- and infralimbic cortex), which are, together with other transmitters, modulated by serotonin. In this functional magnetic resonance imaging study, we examined 103 healthy males while performing the 5-CSRTT measuring brain activation in humans by means of a paradigm that has been widely applied in rodents. Subjects were genotyped for the tryptophan hydroxylase-2 (TPH2; G-703T; rs4570625) variant, an enzyme specific for brain serotonin synthesis. We addressed neural activation patterns of waiting impulsivity and the interaction between the NAcc and the ventromedial prefrontal cortex (vmPFC) using dynamic causal modeling. Genetic influence was examined via interaction analyses between the TPH2 genotype (GG homozygotes vs T allele carriers) and the degree of impulsivity as measured by the 5-CSRTT. We found that the driving input of the vmPFC was reduced in highly impulsive T allele carriers (reflecting a reduced top-down control) in combination with an enhanced response in the NAcc after correct target processing (reflecting an augmented response to monetary reward). Taken together, we found a high overlap of our findings with reports from animal studies in regard to the underlying cognitive processes, the brain regions associated with waiting impulsivity and the neural interplay between the NAcc and vmPFC. Therefore, we conclude that the 5-CSRTT is a promising tool for translational studies.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ist eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankung des Kindesalters, die eine hohe Heritabilität aufweist und häufig bis ins Erwachsenenalter persistiert und lebenslang zu sozialen, gesundheitlichen und ökonomischen Problemen führt. Die ADHS tritt bei vielen Patienten in Kombina-tion mit anderen psychiatrischen und nicht-psychiatrischen Erkrankungen auf. In den letzten Jahren rückte zunehmend die häufig zur ADHS komorbid auftretende Adipositas in den Fokus der Forschung. Auf der Suche nach copy number variations in Zusammenhang mit ADHS, wurde eine Duplikation auf Chromosom 7p15 – dem Genlocus des NPY – entdeckt. NPY, ist ein endogenes orexigenes Peptid, welches physiologischerweise die Nahrungsaufnahme stimuliert und neben zahlreichen Effekten, wie Blutdruck- und Knochenregulation, auch in Zusammenhang mit neuropsychiatrischen Erkrankungen gebracht werden konnte. Diese Duplikation auf einem Genort, dessen Produkt für die Regulation von Energiehaushalt und Körpergewicht zuständig ist, bildete die Grundlage, eine Assoziationsuntersuchung zu NPY-Genvarianten und dem Körpergewicht bei Kindern durchzuführen.
Untersucht wurden bei 269 an ADHS erkrankten Kindern und 142 gesunden Kontrollkindern die Assoziation zwischen NPY-Genvarianten (rs16147, rs16139, rs5574, rs16124) und ADHS, sowie die Assoziation zwischen NPY-Genvarianten und BMI-Perzentilen bei ADHS.
Es ergab sich keine signifikante Assoziation bezüglich der aufgestellten Hypothesen.
In der vorliegenden Studie soll die Veränderung emotionaler Verarbeitung depressiver Patienten im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe untersucht werden. Als Messinstrument dient uns das EEG, welches als eine nicht invasive, sensitive Methode, die Veränderung der emotionalen Reaktion mittels EKPs darstellbar macht. So soll in dieser Studie ein Paradigma entwickelt werden, welches die Veränderung der emotionalen Verarbeitung von depressiven Patienten erfassen kann, um zukünftig die Effektivität von Psychotherapie anhand objektivierbarer Maße zu evaluieren.
Zusammenfassung
Ziel der aktuellen „Katamnestischen Untersuchung der Behandlungszufriedenheit kindlicher Patientinnen und Patienten mit AN nach stationärem Klinikaufenthalt“ war es, die geringe Datenlage zur AN im Kindesalter allgemein und zur Behandlungszufriedenheit dieser Patientengruppe im Speziellen zu erweitern und durch die gewonnen Erkenntnisse zukünftige Behandlungskonzepte für Patienten mit kindlicher AN zu optimieren.
Erstmals wurde - unseres Wissens nach - ein ausschließlich aus Patienten mit ehemals kindlicher AN bestehendes Patientenkollektiv retrospektiv bezüglich der Behandlungszufriedenheit befragt.
Die zentrale Fragestellung der Studie bestand darin herauszufinden, ob und wie viele Patienten die Behandlung retrospektiv als zufriedenstellend /unzufriedenstellend bzw. hilfreich/schädlich empfunden haben und welche Elemente der stationären Therapie Zufriedenheit/Unzufriedenheit erzeugt haben bzw. zur Einschätzung subjektiver/-n Hilfestellung/Schadens durch die Therapie geführt haben.
Weitere wichtige Fragestellungen der Studie lagen darin herauszufinden, ob ein Zusammenhang zwischen der Behandlungszufriedenheit/Hilfe/Behandlungs-menge und verschiedenen patienten- und therapiebezogenen Parametern besteht.
Die aktuelle Katamnesestudie verdeutlicht, dass ehemalige Patienten mit kindlicher AN ebenso wie kindliche, jugendliche und erwachsene AN-Patienten in vorhergehenden Studien im Vergleich zu Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen durchaus kritisch bezüglich der medizinischen Behandlung zu sein scheinen, da sich mit 55,8 % der Patienten/-innen, die zumindest mittelmäßig zufrieden waren, eher mäßige Zufriedenheitsraten im Rahmen geschlossener Fragen ergaben (s. Punkt 5.1.1). Am wahrscheinlichsten sind hierfür die auch bei kindlichen AN-Patienten typischen Krankheitscharakteristika (z. B. Ambivalenz bezüglich der Genesung und Behandlung, Angst vor Kontrollverlust) und häufig bei AN-Patienten beobachteten Persönlichkeitszüge (z. B. Rigidität) verantwortlich (s. Punkt 5.1.1).
Der Großteil der hier untersuchten Patienten/-innen mit AN im Kindesalter (65,4 %) empfand die Therapie retrospektiv als hilfreich, wobei auch hier Parallelen zu retrospektiven Bewertungen kindlicher, jugendlicher und erwachsener AN-Patienten der Behandlung als überwiegend hilfreich bestehen (s. Punkt 5.2.1).
Im Rahmen der Therapie waren für die kindlichen AN-Patienten sozioemotionale Therapiebestandteile wie therapeutische Einzelgespräche, Kontakt zu Mitpatienten und Betreuern von größter Bedeutung. Diese Behandlungselemente generierten am meisten Zufriedenheit und wurden von vielen Patienten/-innen als am hilfreichsten eingestuft. Die Ergebnisse sind hypothesengenerierend dafür, dass kindliche Patienten mit AN einen besonderen Fürsorge-/Unterstützungsbedarf im Rahmen sozialer Beziehungen während der Therapie zu haben scheinen. Allerdings wurde die zentrale Rolle sozioemotionaler Komponenten in der Therapie auch in vielen anderen Behandlungszufriedenheitsstudien mit kindlichen/jugendlichen und erwachsenen AN-Patienten, Patienten mit Essstörungen allgemein, kinder- und jugendpsychiatrischen und allgemeinpsychiatrischen Patienten (s. Punkt 5.1.2) und wissenschaftlichen Arbeiten zur Hilfe durch die Therapie für AN-Patienten unterschiedlicher Altersklassen sowie für weitere Patientengruppen unterstrichen (s. Punkt 5.2.2).
Im Rahmen der therapeutischen Beziehung kam der Wunsch nach engmaschigem Kontakt zum Behandler (mehr Einzelgespräche) zum Ausdruck. Zudem wünschten sich einige Patienten eine individuellere Therapiegestaltung (s. Veränderungswünsche der Patienten, Tabelle 23). Auch in Vergleichsstudien mit kindlichen, jugendlichen AN-Patienten und weiteren Patientengruppen nahm die therapeutische Beziehung eine Schlüsselrolle ein, wobei ebenfalls ausreichend Zeit und Individualismus in der Therapie von den Patienten gefordert wurden (s. Punkt 5.3).
Ein gewisses Maß an Selbstbestimmung, eine feste Bezugsperson, Miteinbeziehung des familiären Umfelds in die Therapie, Gruppentherapie, ausreichend Rückmeldung und eine suffiziente Nachbetreuung waren den kindlichen AN-Patienten ebenfalls wichtig im Rahmen der Behandlung (s. qualitative Aussagen, Tabelle 23).
Behandlungselemente, die eine Überwindung des essstörungsspezifischen Verhaltens und die Genesung von der Erkrankung zum Ziel hatten, wurden teilweise als zufriedenstellend und hilfreich (s. Punkt 5.1.2, 5.2.2), zum Teil jedoch als unzufriedenstellend und nicht hilfreich (s. Punkt 5.1.3, 5.2.3) beurteilt. Die in einigen Studien angeführte kritische Bewertung restriktiver Therapieelemente zur Überwindung der Essstörungssymptomatik und Ambivalenz von AN-Patienten bezüglich ihres Genesungswillens, ihrer Veränderungsmotivation und der Aufnahme und Durchführung einer Behandlung kommt hierdurch auch bei einem Patientenkollektiv von kindlichen AN-Patienten zum Ausdruck (s. Punkt 5.1.1).
In Hinblick auf diese essentiellen Therapiebestandteile zur Behandlung einer AN kommt es wahrscheinlich auf die richtige Dosierung im Rahmen des Therapiekonzeptes an.
Ein nachvollziehbarer Zusammenhang ergab sich, indem die kindlichen AN-Patienten, welche die Behandlung als zufriedenstellend beurteilten, diese auch als hilfreicher wahrnahmen und umgekehrt (s. Punkt 5.1.4).
Die Annahme, dass soziokulturelle Vergleichsvariablen (Alter und BMI) mit der Behandlungszufriedenheit korrelieren, konnte in der eigenen Studie für das kindliche Studienkollektiv nicht belegt werden. Aufgrund von sehr unterschiedlichen bisherigen Studienergebnissen, ist weitere Forschung bezüglich der Beziehung zwischen soziodemographischen Variablen und der Patientenzufriedenheit notwendig, um diesbezüglich klarere Schlüsse ziehen zu können (s. Punkt 5.1.4).
Ein angenommener Zusammenhang zwischen der Hilfe der Therapie und patienten-/therapiebezogenen Variablen konnte allerdings bestätigt werden, da Patienten mit höherem Entlass-BMI die Behandlung retrospektiv als hilfreicher im Vergleich zu solchen mit niedrigeren Werten empfanden (s. Punkt 5.2.4). Damit wird auch aus retrospektiver Patientensicht die heute geltende Therapieleitlinie bestätigt, die Patienten erst mit Erreichen eines für Alter und Größe angemessenen Körpergewichts aus der stationären Behandlung zu entlassen (DGPM 2011).
Zudem ergab die Einstufung der Hilfe durch die Behandlung an den verschiedenen Universitätskliniken signifikante Unterschiede, was vermutlich auf die unterschiedliche Spezialisierung der Einrichtungen bezüglich Essstörungen zurückzuführen ist, da bisherige Studienergebnisse darauf hindeuten, dass die Behandlung in einer auf Essstörungen spezialisierten Klinik von den Patienten als hilfreicher eingeschätzt wurde, als in einer nicht spezialisierten Einrichtung (s. Punkt 5.2.4).
Bezüglich der Beurteilung der Behandlungsmenge zeigten sich in der vorliegenden Katamnesestudie gegensätzliche Ergebnisse in Relation zum langfristigen (Vorliegen einer Essstörung zum Katamnesezeitpunkt) bzw. kurzfristigen Behandlungsergebnis (BMI bei Entlassung) der kindlichen AN-Patienten. So wiesen Patienten/-innen, die die Behandlungsmenge als zu gering einstuften im Durchschnitt einen höheren BMI bei Klinikentlassung (besseres kurzfristiges Behandlungsergebnis) auf, als solche, welche die Behandlungsmenge als zu viel beurteilten. Das bedeutet, dass Patienten/-innen mit kurzfristig besserem Behandlungsergebnis sich in der Retrospektive quantitativ mehr Behandlung gewünscht hätten, als solche mit schlechterem. Jedoch wünschten sich im Gegenzug häufiger Patienten, die zum Studienzeitpunkt noch an einer Essstörung (schlechteres Langzeit-Outcome) litten retrospektiv quantitativ mehr Behandlung, als zum Studienzeitpunkt genesene Probanden/-innen (besseres Langzeit-Outcome) (s. Punkt 5.4). Auf dieser Grundlage lässt sich die Hypothese aufstellen, dass die Patientengruppe mit niedrigerem Entlass-BMI möglicherweise weniger krankheitseinsichtig als die Gruppe mit höherem Entlass-BMI war, wodurch sie sich weniger auf die Therapie einlassen und resultierend in einem schlechteren Behandlungsergebnis auch weniger von ihr profitieren konnte. Es kann außerdem gemutmaßt werden, dass Patienten mit einer noch andauernden Essstörung zum Katamnesezeitpunkt im Gegenzug mittlerweile ausreichend Krankheitseinsicht aufwiesen und sich deshalb retrospektiv mehr Behandlung gewünscht hätten.
Ein weiteres plausibles Ergebnis der aktuellen Studie ist, dass sich Patienten, die die Behandlung als zufriedenstellend/hilfreich bewerteten, quantitativ mehr Behandlung gewünscht hätten, wobei vorwiegend Patienten, die die Behandlung als unzufriedenstellend/schädlich einstuften, auch die Behandlungsmenge als zu viel beurteilten.
Zusammenfassend wird anhand der eigenen Ergebnisse deutlich, dass es eine besondere Herausforderung darstellt, für Patienten mit AN, eine Therapie zur Verfügung zu stellen, welche deren Akzeptanz und Zufriedenheit findet (Gulliksen et al. 2012). Dementsprechend ist es wichtig, bestehende Therapien weiterzuentwickeln und Behandlungsformen bereitzustellen, die an die Bedürfnisse der Patientengruppe angepasst sind. Hierfür ist ein systematisches Wissen darüber, was Zufriedenheit und Unzufriedenheit bei AN-Patienten generiert, von Nöten (Gulliksen et al. 2012).
Die vorliegende Arbeit ist unseres Wissens nach die erste Studie zur Behandlungszufriedenheit an ausschließlich kindlichen AN-Patienten/-innen als Patientenkollektiv. Daher konnten die Ergebnisse nur mit Studiendaten aus anderen Patientenkollektiven (allgemeinpsychiatrische, kinder- und jugendpsychiatrische, Essstörungs-, erwachsene und jugendliche oder z. T. kindliche AN-Patienten) verglichen werden. Weitere Studien mit kindlichen AN-Patienten/innen sind sinnvoll und wünschenswert, um die hier dargestellten Ergebnisse zu validieren und praktische Schlüsse für eine individualisierte Behandlung, welche die Bedürfnisse der jungen Patienten bestmöglich berücksichtigt, ziehen zu können.
Ziel:
Das Ziel dieser retrospektiven, naturalistischen Studie ist zum einen die Untersuchung der Zusammenhänge von Dosierung und Serumkonzentration, Serumkonzentration und Therapieeffekt sowie von Serumkonzentration und unerwünschten Arzneimittel-Wirkungen (UAW) bei an Schizophrenie erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Risperidon-Therapie. Zum anderen soll die Anwendbarkeit des therapeutischen Serumkonzentrations-Referenzbereichs von Erwachsenen für Kinder und Jugendliche untersucht werden.
Methode:
Die von mehreren Kliniken in den Jahren 2005 – 2009 erhobenen Daten von 40 Kindern und Jugendlichen, die mittels des Therapeutischen Drug Monitorings überwacht wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die gemessenen Serumkonzentrationen erfolgten im Steady State und beziehen sich auf die Summe von Risperidon und 9-hydroxy-Risperidon (aktive Menge). Die Beurteilung der Therapieeffekte erfolgte mittels der CGI-C-Unterskala (Clinical Global Impression of Change), die der UAW mithilfe der UKU-Skala (Udvalg for Kliniske Undersøgelser).
Ergebnis und Fazit:
Es zeigt sich eine signifikante, positive Korrelation zwischen der Tagesdosierung und der Serumkonzentration und keine signifikante Korrelation zwischen der Serumkonzentration und dem Therapieeffekt bzw. den UAW. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern erste Hinweise für einen möglicherweise niedrigeren therapeutischen Referenzbereich für an Schizophrenie erkrankten Kindern und Jugendlichen unter Risperidon-Behandlung. Aufgrund der Limitationen des naturalistischen Studiendesigns ist der vorgeschlagene Referenzbereich eine richtungsweisende Empfehlung. Weitere Studien mit größeren Stichprobenzahlen sind nötig um diese Ergebnisse zu validieren.
Bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) handelt es sich um ein weltweit verbreitetes Störungsbild mit Beginn in der Kindheit, das sich anhand der Symptome Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität manifestiert. Ein Fortbestehen der Störung in das Jugend- und Erwachsenenalter ist nicht selten. Die Auswirkungen sind dabei vielfältig und führen bei fehlender Behandlung zu psychosozialen Beeinträchtigungen der Betroffenen. Obwohl ADHS mittels multimodaler Therapie behandelbar ist, werden die Diagnose und vor allem die medikamentöse Behandlung weiterhin kontrovers diskutiert. Bei einer zu Grunde liegenden komplexen, multifaktoriellen Genese der Störung ist die Erforschung objektiver Diagnosekriterien, wie es zum Beispiel Biomarker sein könnten, in den Fokus der Forschung gerückt. Für andere neurologische und psychiatrische Erkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Parkinson, ist eine Veränderung der Geruchsfunktion bekannt. Auch für die ADHS existieren Studien, die sich mit der Geruchsleistung von Patienten befassen. Eine verbesserte Geruchsensitivität bei Kindern mit ADHS ohne Medikation konnte bereits gezeigt werden. Mit Methylphenidat (MPH) behandelte Patienten zeigten aber keine Verbesserung in der Geruchsleistung. Daher ist es Gegenstand dieser Studie die Geruchsfunktion für die Leistungen Sensitivität (Schwellenwahrnehmung eines Geruchs), Diskrimination (Unterscheidung zweier Gerüche) und Identifikation (Erkennen und Benennen von Gerüchen) bei ADHS- Patienten zu untersuchen, sowie verschiedene Medikationsstatus zu berücksichtigen. Die Geruchsleistung wurde mittels Sniffin´ Sticks, einer klinischen Geruchstestungsbatterie zur Erhebung der genannten Parameter, durchgeführt. Eingeschlossen wurden 112 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit ADHS sowie 86 Kontrollprobanden zwischen 6 und 12 Jahren. Die Patienten wurden eingeteilt in solche, die noch nie Stimulanzienmedikation erhalten hatten (medikationsnaiv), solche, die aktuell MPH erhielten und solche, die ihre
Medikation zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgesetzt hatten (vor maximal 6 Tagen, vor maximal 31 Tagen, vor mehr als 30 Tagen).
Es konnte eine signifikant bessere Sensitivitätsleistung bei Patienten, welche ihre Medikation länger als 30 Tage abgesetzt hatten, im Vergleich zu Kontrollprobanden und allen medizierten Patienten gezeigt werden. Des Weiteren konnte eine verbesserte Sensitivitätsleistung bei ADHS-Patienten, welche ihre Medikation seit einem längeren Zeitraum abgesetzt hatten, im Vergleich zu Kontrollprobanden gefunden werden. Dies ist ein Hinweis für eine mögliche Anpassung der Sensitvitätsleistung an das ursprünglich verbesserte Niveau nach einer gewissen Medikationskarenz.
Bei der ADHS liegt unter anderem eine dopaminerge Dysregulation als krankheitsursächlich zu Grunde. Aufgrund eines erhöhten dopaminergen Tonus beim AHDS in mesolimbischen Bereichen könnte es zu einer verminderten Proliferation von adulten Stammzellen und somit zur Verminderung der Anzahl nachrückender Interneurone, mit daraus resultierender verbesserter Geruchsfunktion bei geringerer dopaminerger Hemmung kommen. Für die Auswirkung der unterschiedlichen Absetzzeiträume auf die Sensitivitätsleistung könnten kurzfristige Mechanismen, wie eine Erhöhung der Durchblutung, und langfristige Mechanismen, die sich durch Veränderungen von Rezeptorprofilen ergeben, bei MPH-Einnahme verantwortlich sein.
Für die Diskriminationsleistung ergab sich in dieser Arbeit eine Verbesserung allein in der medikationsnaiven Patientengruppe, jedoch nur unter Berücksichtigung potentieller Einflussfaktoren wie IQ, Alter und Geschlecht. Daher müssen diese Erkenntnisse mit Vorsicht interpretiert werden.
Auch im Fall der verbesserten Diskriminationsleistung gibt es Hinweise, dass eine veränderte Stammzellproliferation verantwortlich sein könnte.
Bezüglich der Identifikationsleistung ergab sich in der vorliegenden Arbeit eine Verschlechterung der Leistung allein in der Patientengruppe, welche ihre Medikation seit kurzem abgesetzt hatte. Im Gegensatz zur Sensitivität
unterliegen Diskrimination und Identifikation noch weiterer zentraler Prozessierung zum Beispiel im orbitofrontalen Kortex. Die Zusammenhänge sind hier also komplexer. Dennoch unterliegt auch der Hippocampus adulter Neurogenese, so dass Zusammenhänge zwischen dopaminerger Dysregulation und Identifikationsleistung diskutiert werden können.
Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie sind ein weiterer Schritt in der Etablierung der Sensitvitätsleistung als Biomarker für ADHS im Kindesalter. Weitere bildgebende Studien könnten die Erkenntnisse erweitern beziehungsweise die genauen Hintergründe bezüglich Diskriminations- und Identifikationsleistung verifizieren. Methodische Unterschiede scheinen für die heterogene Studienlage bezüglich Diskriminations- und Identifikationsleistung verantwortlich.
Background
Obsessive-Compulsive Disorder (OCD) is a common and chronic disorder in which a person has uncontrollable, reoccurring thoughts and behaviours. It is a complex genetic condition and, in case of early onset (EO), the patients manifest a more severe phenotype, and an increased heritability. Large (>500 kb) copy number variations (CNVs) previously associated with autism and schizophrenia have been reported in OCD. Recently, rare CNVs smaller than 500 kb overlapping risk loci for other neurodevelopmental conditions have also been reported in OCD, stressing the importance of examining CNVs of any size range. The aim of this study was to further investigate the role of rare and small CNVs in the aetiology of EO-OCD.
Methods
We performed high-resolution chromosomal microarray analysis in 121 paediatric OCD patients and in 124 random controls to identify rare CNVs (>50 kb) which might contribute to EO-OCD.
Results
The frequencies and the size of the observed rare CNVs in the patients did not differ from the controls. However, we observed a significantly higher frequency of rare CNVs affecting brain related genes, especially deletions, in the patients (OR = 1.98, 95% CI 1.02–3.84; OR = 3.61, 95% CI 1.14–11.41, respectively). Similarly, enrichment-analysis of CNVs gene content, performed with three independent methods, confirmed significant clustering of predefined genes involved in synaptic/brain related functional pathways in the patients but not in the controls. In two patients we detected \(de-novo\) CNVs encompassing genes previously associated with different neurodevelopmental disorders \(\textit{NRXN1, ANKS1B, UHRF1BP1}\)).
Conclusions
Our results further strengthen the role of small rare CNVs, particularly deletions, as susceptibility factors for paediatric OCD.
Neurotrophine beeinflussen durch die Modulation von Prozessen wie Zellproliferation, -migration, Apoptose und Synapsenbildung entscheidend die neuronale Plastizität. Sie gelten deshalb als Kandidatengene neuronaler Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Die vorgelegte Arbeit zielt auf die weitere Klärung der Rolle von Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) bei der Ätiopathophysiologie der ASS durch Expressionsanalysen im Blut als potenziellem Surrogat zentralnervöser Prozesse.
In gut charakterisierten ASS-Stichproben und - neben gesunden Kontrollprobanden - einer klinischen Kontrollgruppe von Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde die BDNF-mRNA-Expression in Vollblut sowie BDNF-Proteinserumkonzentrationen untersucht. Zusätzlich wurden mögliche Einflussfaktoren auf die BDNF-Werte wie Alter, IQ, autismusspezifische Symptomatik, Komorbidität und Medikation analysiert.
In einer ersten Stichprobe (ASS-Patienten versus gesunde Kontrollen) wurden
signifikant erniedrigte BDNF-Serumkonzentrationen in der Patientengruppe mittels
Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay gemessen (p = 0,040). In einer zweiten unabhängigen Stichprobe (Patienten mit ASS, Patienten mit ADHS und gesunde Kontrollen) wurde auf mRNA-Ebene mittels quantitativer Real-Time-Polymerasekettenreaktion ebenfalls ein signifikanter Gruppenunterschied ermittelt mit erniedrigter BDNF-Expression in der ASS-Gruppe im Vergleich zu gesunder Kontrollgruppe (p = 0,011), sowie einem Trend zu erniedrigten BDNF-Werten bei ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden (p = 0,097). Des Weiteren wurde eine signifikante negative Korrelation zwischen Alter und BDNF-mRNA-Expression bei Patienten mit ASS sowie eine positive Korrelation von Alter und BDNF-Serumkonzentrationen bei gesunden Kontrollen gemessen. Auch korrelierten die BDNF-Werte im Serum mit der Ausprägung des autistischen Phänotyps. In einer Subgruppe der ADHS-Patienten wurde kein Einfluss von Psychostimulanzien auf die BDNF-mRNA-Expression gemessen.
Der Einbezug größerer Stichproben sowie die systematische Erfassung weiterer potenzieller Einflussfaktoren auf die BDNF-Expression (wie pubertärer Entwicklungsstand bzw. Geschlechtshormonkonzentrationen) könnten in zukünftigen Studien zu einer weiteren Klärung der pathophysiologischen Rolle von BDNF bei Kindern und Jugendlichen mit ASS beitragen.
Tiaprid wird bei Kindern und Jugendlichen im deutschsprachigen Raum als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Ticstörungen off-label eingesetzt. Es gilt dabei die generelle Empfehlung, Therapeutischen Drug Monitoring (TDM) bei der Behandlung von Minderjährigen mit Neuro-/Psychopharmaka durchzuführen. Therapeutische Referenzbereiche für Tiaprid sind bisher jedoch nur für erwachsene Patienten mit Chorea Huntington definiert worden (1000 bis 2000 ng/ml) (Hiemke et al., 2011).
An ausgewählten Zentren im Rahmen des Kompetenznetzwerks Therapeutisches Drug Monitoring Kinder- und Jugendpsychiatrie (www.tdm-kjp.com) wurden von 2007 bis 2014 standardisiert TDM-Daten erfasst, um den Zusammenhang zwischen Dosis, Serumkonzentration, Wirksamkeit und UAW von Tiaprid zu untersuchen sowie Hinweise auf einen möglichen alters- und diagnosespezifischen therapeutischen Referenzbereich zu generieren.
Bei den 49 Patienten (mittleres Alter 12,5 Jahre; 84 % männlich) zeigte sich eine positive Korrelation (r= 0.76; p< .001) zwischen der Dosis (Mittelwert 354 mg) und der Serumkonzentration von Tiaprid (Mittelwert 1324 ng/ml) mit einer ausgeprägten interindividuellen Variabilität, jedoch keine Beziehung zwischen Serumkonzentration und Wirkeffekt (83,3 % profitierten) bzw. UAW in der Gesamtpopulation.
Die Auswertung der Verlaufsmessungen von Patienten mit mehreren Messungen der Tiaprid-Serumkonzentration ergab beim dritten Messzeitpunkt eine negative Korrelation zwischen Wirkeffekt und Serumkonzentration (r= -.68; p= .032). Bei Patienten mit Serumkonzentrationen unter 2000 ng/ml wurde ein günstigerer klinischer Effekt dokumentiert als bei solchen mit Konzentrationen oberhalb dieses Wertes. Die ROC-Analyse ergab eine Sensitivität von 86 %, ab einer Konzentration von 618 ng/ml zu respondieren (AUC= .524). Kein Patient litt an einer schweren UAW und nur wenige Patienten unter leichten oder mittelschweren UAW (n=13).
Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass der untere therapeutische Referenzbereich für jugendliche Patienten mit einer Tic-Störung bei etwa 600 ng/ml liegt und die obere Grenze von 2000 ng/ml auch als Orientierungswert auf Kinder und Jugendliche gelten könnte. Bevor diesbezüglich gültige Empfehlungen für den klinischen Alltag formuliert werden, müssen Studien mit höheren Fallzahlen und mehr kontrollierten Studiendesigns abgewartet werden.