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Institut
- Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- u. Thorakale Gefäßchirurgie (5) (entfernen)
In der vorliegenden Arbeit wurden 6 der bekanntesten Risiko-Scores zur Abschätzung der perioperativen Mortalität bei herzchirurgischen Eingriffen miteinander verglichen (Parsonnet-Score, Cleveland Clinic-Score, Ontario Province Risk-Score, French-Score, Pons-Score und Euro-Score). Hierzu wurden die Daten von 135 Patienten, die sich von Mai bis einschließlich September 2002 einer Herzoperation (Bypass-, Herzklappen-, oder Kombinations-Operation) an der Klinik für Herz- und Thorax-Chirurgie der Universität Würzburg unterzogen, nachuntersucht. Da nur 3/6 der Risiko-Scores eine Aussage bezüglich der postoperativen Morbidität treffen, wurden die, die Morbidität betreffenden Daten keiner statistischen Analyse zugeführt. 3/135 Patienten verstarben perioperativ (2,2%). 74/135 Patienten entwickelten postoperativ Komplikationen (54,8%). Die Analyse der Daten zeigte für keinen der Risiko-Scores statistische Signifikanz (p ≤ 0,05). Der Euro-Score war der einzige Risiko-Score, der alle verstorbenen Patienten in die Gruppe mit dem höchsten Risiko eingeteilt hatte. Aufgrund seiner vielen Parameter und wenigen Punkte pro Parameter ist der Euro-Score für zufällige Ereignisse und Fehleinteilungen weniger anfällig als andere Risiko-Scores. Die Mortalität als Endpunkt ist für einen Risiko-Score besser geeignet als die Morbidität, da kein Raum für subjektive Auslegung und Fehleinschätzung besteht. Aufgrund der Schwierigkeit gemeinsame prädiktive Parameter für Mortalität und Morbidität zu finden sollten getrennte Score-Systeme zur Anwendung kommen. Jeder Risiko-Score sollte von Zeit zu Zeit überarbeitet und dem medizinischen Fortschritt angepasst werden, bei der Auswahl der Parameter ist auf ausreichende Objektivität und exakte Definition zu achten.
Die neue, gemeinsam von der ATS und der ERS verabschiedete Klassifikation der idiopathischen interstitiellen Lungenkrankheiten hat den Stellenwert der histopathologischen Zuordnung in Bezug auf die klinische Relevanz verdeutlicht. Es ist insbesondere von Wichtigkeit festzustellen ob eine idiopathische Lungenfibrose (IPF) mit ihrem histologischen Bild einer UIP vorliegt, da diese mit einer schlechten Prognose verbunden ist und auf eine immunsuppressive Therapie nur unzureichend anspricht. Dies könnte nach neuesten Erkenntnissen daran liegen, dass die entzündliche Komponente sekundärer Natur ist und die IPF eher Folge einer gestörten Wundheilung ist, bedingt durch das pathologische Verhalten von Fibroblasten, Myofibroblasten und Epithelzellen Ein wesentlicher Teil dieser Arbeit war herauszufinden, inwiefern die chirurgische Lungenbiopsie notwendig war, um zu einer abschließenden Diagnose zu gelangen. Bei 30 von 38 Patienten (~79 %) war die chirurgische Biopsiegewinnung nötig, um eine Diagnose stellen zu können. In Bezug auf die UIP betrug die Sensitivität der chirurgischen Biopsie 100 % und die Spezifität 89 %. Die transbronchiale Biopsie und die bronchoalveoläre Lavage spielen eine Rolle in der Ausschlussdiagnostik . Das HR-CT kann nicht in allen Fällen eine korrekte, eindeutige Diagnose gewährleisten. Seine Rolle liegt zum einen darin, die IPF von den anderen interstitiellen Lungenkrankheiten zu trennen, und zum anderen ein Fortschreiten der Krankheit zu quantifizieren Der andere wesentliche Teil dieser Arbeit beinhaltet die Frage, inwieweit die chirurgische Biopsiegewinnung, insbesondere die VATS bei diesen Krankheitsbildern mit Komplikationen behaftet war. Trotz verhältnismäßig schlechter präoperativer Lungenfunktion, kam es nur zu geringen, kontrollierbaren Komplikationen. Die Mortalitätsrate lag bei 0 %. In der Literatur wird der VATS im Allgemeinen eine geringere Morbidität, eine kürzere Thorax-Drainagedauer und eine kürzere stationäre Verweildauer bescheinigt. Zudem ermöglicht die VATS im Vergleich zu den anderen Untersuchungsverfahren eine Inspektion der gesamten Lunge, mit der Möglichkeit einer schonenden Gewebeprobenentnahme aus verschiedenen veränderten Bezirken der Lunge. Die chirurgische Lungenbiopsie ist momentan der „Goldstandard“ um eine definitive klinisch-pathologische Diagnose bezüglich der UIP/IPF zu stellen. Sie ist jedoch nicht in allen Fällen notwendig, um zumindest zu einer klinischen Diagnose zu gelangen.
Zusammenfassung Die Langzeitresultate von aortocoronaren Venenbypässen unter Verwendung von Vena saphena magna Interponaten hängen neben vielen anderen Faktoren maßgeblich von der Integrität des Gefäßendothels ab. Ein intaktes Endothel spielt für die Offenheit des Grafts eine entscheidende Rolle, da Endothelverletzungen die Entwicklung vorzeitiger thrombotischer Graftverschlüsse triggern und auch an den späten Graftverschlüssen durch Intimahyperplasie und Einsprossung glatter Muskelzellen beteiligt sind. So spielt die Vermeidung intraoperativer Endothelschädigungen der Venengrafts durch die Lagerungsmedien eine entscheidende Rolle. Diese Arbeit hatte zum Ziel, das Endothel von Venengrafts nach Inkubation mit verschiedenen Lagerungslösungen mit direkten Nachweismethoden wie Rasterelektronen- und Transelektronenmikroskopie zu untersuchen. Untersucht wurden sieben cm lange Venensegmente von sechs Patienten, die sich einer ACVB-Operation unterzogen. Die Präparation der Venen fand unter standardisierten Bedingungen statt. Anschließend erfolgte die Inkubation jeweils eines Drittels der entnommenen Segmente für 45 Minuten in einer der folgenden Lagerungsmedien, physiologische Kochsalzlösung, Medium 199 + 20mM HEPES + 5% bovines Serumalbumin und Medium 199 + 20mM HEPES + 20% humanes Serumalbumin. Die Auswertung des Endothelzellschadens erfolgte mittels raster- und transelektronenmikroskopischer Untersuchungen sowie histopathologischer Aufarbeitung. Venensegmente nach Lagerung in physiologischer Kochsalzlösung zeigen signifikante Schädigungen der Endothelzelloberfläche. Bereits nach 45-minütiger Lagerung findet sich in den rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen eine 56,5%ige Ablösung der Endothelzellschicht, transelektronenmikroskopisch kann man Zellschädigungen im Sinne von Zellhydrops und Karyolyse nachweisen. Dagegen findet man nach Lagerung in Medium 199 mit 20%igem Albuminanteil bei Betrachtung mit dem Rasterelektronenmikroskop deutlich geringere Zellschädigungen. Das Endothel von Venen nach Inkubation mit Nährmedium mit 5%igem Albuminanteil stellt sich nahezu intakt, ohne wesentliche Zerstörungen der Zelloberfläche dar. Unsere Arbeit konnte belegen, dass die Lagerungsmethode einen deutlichen Einfluss auf das Gefäßendothel ausübt. Um möglichst große Anteile intakten Endothels zu gewährleisten, bedarf es einer Modifizierung der bisherigen Handhabung der Venenlagerung während einer aortocoronaren Venenbypass-Operation. Eine Möglichkeit dazu könnte in der Lagerung in Zellkulturmedium mit einem 5%igen Albuminanteil gesehen werden.
Bei Transplantationen ist das Organ Ischämie und Reperfusion ausgesetzt. Dabei entstehen Sauerstoffradikale, die schädigenden Einfluss in Form von Lipidperoxidation auf das Organ haben können und so den Transplantationserfolg mindern können. Dem Ischämie-Reperfusions-Schaden sagt man nach, unter anderem ein Trigger für die Ausbildung einer Transplantatvaskulopathie zu sein. Um dies weiter zu untersuchen wurden anhand von heterotopen Herztranplantationen an Ratten die Bildung von Radikalen anhand der Reaktion der antioxidativ wirksamen endogenen Enzymsysteme untersucht. Ferner wurde das Verhalten des antioxidativ wirksamen Glutathions sowie die Bildung von Lipidhydroperoxiden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einfluss von langer kalter Ischämie auf das Myokard eine signifikante Aktivitätserhöhung der Enzyme Superoxiddismutase, Katalase, Glutathion-Peroxidase und Glutathion-Reduktase, einhergehend mit einer signifikanten Reduktion der Glutathion-Redoxratio (d.h. das Gleichgewicht verschiebt sich von reduziertem zu oxidiertem Glutathion) mit sich bringt. Die gemessenen Aktivitätserhöhungen sowie die Veränderung des Glutathion-Gleichgewichtes zugunsten von oxidiertem Glutathion weisen auf eine erhebliche oxidative Stressbelastung im ischämischen Myokard hin. Mit dem Einsetzen der Reperfusion kam es neben ischämie- und reperfusionszeitabhängigen Aktivitätsveränderungen der antioxidativen Enzyme vor allem zu einem dramatischen Verlust von reduziertem und oxidiertem Glutathion bei gleichzeitigem Aktivitätsverlust der Glutathion-Reduktase. Diese Veränderungen deuten auf eine erhebliche myokardiale Belastung hin, die in der Bildung von Lipidhydroperoxidationsprodukten und damit unmittelbarer Zellschädigung nach langen Ischämiezeiten deutlich wird. Insgesamt konnte durch verlängerte Ischämiezeit mit nachfolgender Reperfusion oxidativer Stress induziert werden. Diese myokardiale Stressbelastung wurde durch Schutzmechanismen wie die Regulierung der antioxidativen Enzyme und das Ausschleusen von oxidiertem Glutathion aus dem Myokard im Kurzzeitversuch kompensiert. Auch wenn ein Transplantatversagen ausblieb, ist durch die vermehrte Bildung von Lipidhydroperoxiden von einer initialen Schädigung z. B. des Endothels auszugehen, die möglicherweise im Langzeitverlauf zu einer frühzeitig auftretenden Transplantatvaskulopathie führt.
Hintergrund der Studie ist die Untersuchung der Auswirkung systematischer Lymphadenektomie bei chirurgischer Sanierung von Bronchial-Carcinomen auf die 5-Jahres-Überlebensrate der Patienten und der Vergleich zwischen dem präoperativ diagnostiziertem Tumorstadium und dem histologischem Befund. In der Studie werden die Daten von insgesamt 95 Patienten, die sich von 1996 bis 2001 einer Thorakotomie aufgrund eines Bronchial-Carcinoms unterziehen mussten, retrospektiv untersucht. Die 5-Jahres-Überlebensrate wurde nach Kaplan-Meier Methode errechnet. Es zeigte sich, dass der intra- sowie postoperative Verlauf durch die Lymphknotendissektion nicht beeinträchtigt wurde. Trotz der größeren Wundfläche, bedingt durch die Lymphknotenentfernung, benötigen 65% der Patienten keine Erythrozytenkonzentrate, 25% der Patienten benötigen 1-2 Konserven und bei den verbleibenden 10% war die Transfusion von 3 oder mehr Erythrozytenkonzentraten notwendig. Die Operationszeit betrug im Durchschnitt 4.6 Stunden vom Hautschnitt bis zum Wundverschluss. Der Vergleich zwischen dem radiologischem und dem histologischem Tumorstadium zeigte bei N0-Stadium eine 64%ige, bei N1-Stadium eine 91%ige und bei N2-Stadium eine 35%ige Übereinstimmung. Bezüglich der Lymphknotenmetastasierung wurde bei den Patienten ein regelmäßiges Überspringen von Lymphknotenlevel beobachtet. Dies ist am ehesten durch Querverbindungen zwischen den einzelnen Stationen zu erklären. Es muss daher immer eine komplette Lymphknotendisektion durchgeführt werden. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Tumorlokalisation und einem bestimmten Befallmuster von Lymphknotenlevel. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 50,4 %. Die 5-Jahres-Überlebensrate ist signifikant abhängig vom Lymphknotenstatium und in geringem Maße vom Tumorstadium. Patienten mit N2-Stadium erzielten eine 5-Jahres-Überlebensrate von 15%, während Patienten mit N0-Stadium eine 5-Jahres-Überlebensrate von 57% zeigten. Patienten mit linksseitigem Tumorbefall hatten eine 5-Jahres-Überlebensrate von 47,56 %, Patienten mit rechtsseitigem Tumorbefall 51,9 %. Somit konnte eine seitenunterschiedliche Prognose in unserer Untersuchung nicht bestätigt werden. Die vorliegende Studie konnte die Hypothese der Verschlechterung der Langzeitprognose durch die intraoperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten bestätigen. Wenn möglich, sollte daher auf eine Blutgabe intraoperativ verzichtet werden.