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Über die Bedeutung der Halswirbelmethode zur skelettalen Reifebestimmung ist man sich in Fachkreisen uneins. Bislang veröffentlichte Arbeiten setzen sich zumeist mit dem im prä-und peripuberalen Wachstumsabschnitt auseinander. Ziel dieser Studie wares, die Anwendbarkeit der CVM-Methode im Erwachsenenalter zu untersuchen. Dazu wurden insgesamt 420 Fernröntgenseitenaufnahmen des Universitätsklinikums Würzburg herangezogen und digitalisiert. Darunter befanden sich 320 Probanden, die das 20. Lebensjahr bereits überschritten haben, sowie 100 Kinder im Alter von 8-10 Jahren als Vergleichsgruppe. Anschließend wurden die Röntgenbilder durch das Programm Onyx-Ceph 3 TMdigital analysiert. Es wurden relevante Strukturen der Halswirbelkörper durch den Beobachter markiert und die benötigten Strecken und Winkel berechnet. Zur Überprüfung des Intrabeobachterfehlers bei der Punktierung wurden 50 zufällig ausgewählte Aufnahmenim Abstand von zwei Wochen erneut punktiert.Alle Aufnahmen wurden zudem durch einen Beobachter nach den CVM-Klassifizierungen von Hassel und Farman sowie Baccetti et al.bewertet. Nach zwei Wochen wurde dieser Vorgang erneut wiederholt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass ausgereifte Halswirbelkörper deutlich von der vorgegebenen Form nach den finalen Reifestadien nach Baccetti et al.sowie Hassel und Farman abweichen. Die Konkavitäten der basalen Wirbelbegrenzung fallen flacher aus als in der bisherigen Literatur angenommen (149° -156°). Dieses Merkmal ist bei Frauen tendenziell stärker ausgeprägt. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass ausgereifte Halswirbelkörper zumeist quadratischer Form sind (Höhen-Breiten-Verhältnis von 0,93 -0,99). Die Messungen ergaben ebenfalls, dass beide superioren Winkel durchschnittlichnicht das Kriterium des rechten Winkels erfüllen und somit keine eindeutig rechteckige Form gebildet wird.
80Die Auswertung der Vergleichsgruppe von 8-10Jährigen zeigte deutliche Überschneidungen einzelner Merkmale. Vor allem am anterior-superior und posterior-superioren Winkel konnte eine große Übereinstimmung der Werte der Adulten mit den der Kinder festgestellt werden. Auch die inferioren Konkavitäten an C2 und C3 sowie das anterior-posteriore Höhenverhältnis zeigten maßgebliche Überschneidungen der Werte beider Gruppen. Es kann also geschlussfolgert werden, dass die Form der Wirbelkörper kein verlässlicher Parameter bei der Bestimmung der skelettalen Reife ist. Diese Ergebnisse konnten bereits in der internationalen Fachzeitschrift „Journal of Forensic Odonto-Stomatology“ publiziert werden [49].Die visuelle Analyse wird zusätzlich dadurch erschwert, dass die Stadien oftmals nicht deutlich voneinander abgrenzbar sind, sondern regelrecht ineinander übergehen. Diese Grenzfälle führten zu einer nicht ausreichenden Intrabeobachterreliabilität, was auf eine unzureichende Verlässlichkeit der oben genannten Klassifikationen schließen lässt.Im Vergleich zu bisherigen Methoden kann die Bestimmung der skelettalen Reife nach der Halswirbelmethode durch die hohe Varianz in der Anatomie nicht eindeutigerfolgen.Somit sollte die CVM-Methode nicht als alleiniges Mittel bei der Bestimmung der skelettalen Reife genutzt werden, sondern eher zur Stützung bereits bewährter Methoden. Es sollte über eine zukünftige Klassifizierung diskutiert werden, die diese anatomischen Varianzen vor allem in den Endstadien berücksichtigt.
Es wurde anhand von 500 OPGs aus der kieferorthopädischen Abteilung des Universitätsklinikums Würzburg eine dentale Altersbestimmung mit Hilfe des London Atlas of Dental Development, der Methode nach Demirjian sowie ihrer Modifikation nach Willems durchgeführt. Ziel war es herauszufinden, ob zuverlässig vom dentalen auf das chronologische Alter geschlossen werden kann.
Die Methode nach Willems (M= -0,33J, SD=1,06J) ist der Methode nach Demirjian (M=-0,08J SD= 1,27J) und dem London Atlas (M=0,34J SD=1,09J) überlegen und kann auf die deutsche Population angewendet werden.