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Background
PCR testing is considered the gold standard for SARS-CoV-2 diagnosis but its results are earliest available hours to days after testing. Rapid antigen tests represent a diagnostic tool enabling testing at the point of care. Rapid antigen tests have mostly been validated by the manufacturer or in controlled laboratory settings only. External validation at the point of care, particularly in general practice where the test is frequently used, is needed. Furthermore, it is unclear how well point of care tests are accepted by the practice staff.
Methods
In this prospective multicenter validation study in primary care, general practitioners included adult individuals presenting with symptoms suggesting COVID-19. Each patient was tested by the general practitioner, first with a nasopharyngeal swab for the point of care test (Roche SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test) and then with a second swab for PCR testing. Using the RT-PCR result as a reference, we calculated specificity, sensitivity, positive predictive value and negative predictive value, with their 95% confidence intervals. General practitioners and medical assistants completed a survey to assess feasibility and usefulness of the point of care tests.
Results
In 40 practices in Würzburg, Germany, 1518 patients were recruited between 12/2020 and 06/2021. The point of care test achieved a sensitivity of 78.3% and a specificity of 99.5% compared to RT-PCR. With a prevalence of 9.5%, the positive predictive value was 93.9% and the negative predictive value was 97.8%. General practitioners rated the point of care test as a helpful tool to support diagnostics in patients with signs and symptoms suggestive for infection, particularly in situations where decision on further care is needed at short notice.
Conclusion
The point of care test used in this study showed a sensitivity below the manufacturer’s specification (Sensitivity 96.25%) in the practice but high values for specificity and high positive predictive value and negative predictive value. Although widely accepted in the practice, measures for further patient management require a sensitive interpretation of the point of care test results.
Das Durchführen von Beratungsgesprächen mit rauchenden PatientInnen auf Basis validierter Leitfäden, beispielsweise des 5A-Modells, ist eine wichtige Kompetenz, die noch zu wenig gelehrt und im ärztlichen Alltag zu selten durchgeführt wird (Twardella et al., 2005; Strobel et al., 2012). Der Erwerb von Wissen und praktischen Beratungsfähigkeiten ist für die Behandlung rauchender PatientInnen unerlässlich und sollte ein integraler Bestandteil der medizinischen Ausbildung werden. Im Zentrum dieser prospektiven randomisierten Interventionsstudie steht der Vergleich zweier didaktischer Ansätze hinsichtlich der Aneignung von Wissen, Einstellung und praktischen Gesprächsfertigkeiten.
An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wurde im Wintersemester 2018/2019 eine neu konzipierte Lehrveranstaltung zur Raucherberatung im Humanmedizinstudium implementiert. Alle 145 Studierenden des sechsten Semesters wurden nach dem Zufallsprinzip einem Online- oder einem Präsenzkurs zugewiesen. Die Studierenden wurden in einer einmaligen, für einen Zeitraum von 90 Minuten ausgelegten Veranstaltung in der Raucherentwöhnungsberatung nach dem 5A-Modell (ask, advise, assess, assist, arrange) geschult. Unabhängig von der Lehrmethode bestand die Intervention aus einem inhaltlich identischen Theorieteil und einem Übungsteil. Im Übungsteil wurde der Online-Gruppe ein Beratungsgespräch als Videobeispiel zur Verfügung gestellt, während die TeilnehmerInnen der Seminargruppe in Kleingruppen ein Rollenspiel mit KommilitonInnen durchführten.
Durch die Kombination verschiedener, neu entwickelter Messinstrumente (Fragebögen, Klausur, OSCE) wurde die Leistung der Studierenden auf den Miller’schen Kompetenzebenen knows und knows how und shows how (Miller GE, 1990) subjektiv und objektiv erfasst. Die praktischen Gesprächsfertigkeiten wurden mittels eines OSCE erhoben und stellen den primären Endpunkt dieser prospektiven Vergleichsstudie dar. Als sekundäre Endpunkte wurden Veränderungen im theoretischen Wissen und der Einstellung zum Thema Tabak durch prä- und postinterventionelle Fragebögen und eine abschließende schriftliche Prüfung bewertet.
Die Ergebnisse von 130 Studierenden konnten ausgewertet werden. Die Stichprobe charakterisierte sich durch einen hohen Frauen- und Nichtraucher-Anteil und war repräsentativ für ein Semester deutscher Medizinstudierender im klinischen Studienabschnitt. Auf Grundlage einer Fallzahlberechnung wurde der OSCE mit 19 Studierenden je Gruppe durchgeführt. Die Seminargruppe erzielte im OSCE deskriptiv ein besseres Gesamtergebnis (Ms = 70,8 % vs. 62,8 %; U = 119; p = .087; n = 36). Ein statistisch signifikanter Vorteil wurde jedoch ausschließlich in einem einzelnen Gesprächsabschnitt ("Assist": Ms = 66,7 % vs. 51,4 %; p = .049) erreicht. Auch die SchauspielpatientInnen bewerteten die Beratungsleistungen der Seminargruppe besser (Ms = 4,7 vs. 4,2 von 5 Punkten, t(27,836) = 2,0; p = .028). Die Ergebnisse der Selbsteinschätzung der Studierenden (n = 130) und die Resultate der schriftlichen Prüfungen deuten darauf hin, dass beide didaktische Ansätze gleich gut geeignet sind, das theoretische Wissen zu erweitern. Der Online-Kurs war dabei zeitlich effizienter (90 vs. 73 Minuten). Die Einstellung zum Thema Tabakrauchen blieb in beiden Lehrformaten praktisch unverändert. Die Studierenden bewerteten die Veranstaltung als „gut“. Die TeilnehmerInnen bearbeiteten den Online-Kurs ernsthaft und sind offen gegenüber E-Learning-Angeboten.
Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden, dass Seminar und Online-Kurs gleichermaßen gut geeignet sind, um Medizinstudierenden das für ein Beratungsgespräch zur Tabakentwöhnung nötige Wissen und die erforderlichen Fertigkeiten zu vermitteln. Unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Stärken könnten diese beiden Lehransätze zu einer Inverted Classroom – Veranstaltung kombiniert werden.
Eine Folgestudie, zur Untersuchung zu längerfristigen Effekten auf das Wissen und die Gesprächsfertigkeiten sowie der Durchführbarkeit einer praktischen Umsetzung mit PatientInnen wurde im Sommersemester 2020 durchgeführt. Da sich die Veranstaltung als effektiv erwiesen hat, sollte sie verpflichtend im frühen klinischen Studienabschnitt weitergeführt und das Thema im Sinne eines longitudinalen Kompetenzerwerbs zum Ende des Studiums nochmals aufgegriffen werden. Größere zeitliche oder inhaltliche Änderungen stehen nach der Evaluation dieses Kurses nicht an. Persönliche Berichte von (Ex)- RaucherInnen den Umgang mit der Nikotinsucht könnten die Praxisnähe stärken und helfen, Barrieren abzubauen und die Studierenden zum regelhaften und proaktiven Ansprechen des Themas Rauchens zu motivieren. Der Online-Kurs könnte anderen Universitäten oder Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im deutschsprachigen Raum für die Ausbildung zur Verfügung gestellt werden.
The reversibility of bacterial resistance to antibiotics is poorly understood. Therefore, the aim of this study was to determine, over a period of five years, the effect of fluoroquinolone (FQ) use in primary care on the development and gradual decay of Escherichia coli resistance to FQ. In this matched case–control study, we linked three sources of secondary data of the Health Service of the Autonomous Province of Bolzano, Italy. Cases were all those with an FQ-resistant E. coli (QREC)-positive culture from any site during a 2016 hospital stay. Data were analyzed using conditional logistic regression. A total of 409 cases were matched to 993 controls (FQ-sensitive E. coli) by the date of the first isolate. Patients taking one or more courses of FQ were at higher risk of QREC colonization/infection. The risk was highest during the first year after FQ was taken (OR 2.67, 95%CI 1.92–3.70, p < 0.0001), decreased during the second year (OR 1.54, 95%CI 1.09–2.17, p = 0.015) and became undetectable afterwards (OR 1.09, 95%CI 0.80–1.48, p = 0.997). In the first year, the risk of resistance was highest after greater cumulative exposure to FQs. Moreover, older age, male sex, longer hospital stays, chronic obstructive pulmonary disease (COPD) and diabetes mellitus were independent risk factors for QREC colonization/infection. A single FQ course significantly increases the risk of QREC colonization/infection for no less than two years. This risk is higher in cases of multiple courses, longer hospital stays, COPD and diabetes; in males; and in older patients. These findings may inform public campaigns and courses directed to prescribers to promote rational antibiotic use.
Der Begriff CAM beschreibt ein breites Spektrum von Therapiemethoden, die nicht gänzlich Teil des konventionellen Gesundheitssystems sind. Da CAM häufig als immunstimulierend beworben wird, kann die Nutzung gerade für Patienten mit primärem Immundefekt interessant sein. Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos in diesem Patientenkollektiv empfiehlt das Robert Koch-Institut darüber hinaus spezielle Indikationsimpfungen zur Infektionsprophylaxe.
Ziel dieser Studie war es, Informationen zur Inanspruchnahme von CAM bei Patienten mit primärem Immundefekt zu sammeln sowie einen Überblick über deren Impfstatus zu geben. In dieser multizentrischen Studie wurden 101 Patienten in die Analyse eingeschlossen. Im Zentrum der Studie stand ein selbst entwickelter Fragebogen zur Inanspruchnahme von CAM. Dieser wurde durch etablierte psychologische Tests (MARS-D, WHO-5, PHQ9 und EFK) ergänzt.
Im Rahmen ihrer Erkrankung hatten 72 % der befragten Patienten CAM bereits angewandt. Charakteristisch für den klassischen CAM-Nutzer zeigte sich das weibliche Geschlecht, ein mittleres Alter und mindestens ein Realschulabschluss. Am verbreitetsten waren die Nutzung von Bewegungstraining, Nahrungsergänzungsmitteln sowie Homöopathie.
Ungeachtet der STIKO-Empfehlungen zeigten sich im Patientenkollektiv niedrige Durchimpfungsraten. Allerdings waren die Impfquoten ähnlich hoch wie die der deutschen Allgemeinbevölkerung. Oft waren zudem gerade saisonale Impfungen, wie Influenza, unzureichend erfolgt bzw. dokumentiert.
Bei der Betreuung von Patienten mit Immundefekten sollte daher mehr Wert auf die Um-setzung der Impfempfehlungen gelegt werden. Da auch CAM für das Wohlergehen der Patienten förderlich sein kann, sollten Ärzte im klinischen Alltag eine Plattform zur Diskussion von Bedürfnissen bieten, die über die konventionelle Therapie hinausgehen.