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- Epistemata. Reihe Literaturwissenschaft ; 483 (1)
- GenderCodes - Transkriptionen zwischen Wissen und Geschlecht; 17 (1)
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Jutta Kneisel, Anna K. Loy, Oliver Nakoinz und Stefanie Schaefer-Di Maida formulieren ein Modell, das verschiedene Stufen der Eskalation und der Deeskalation von Konflikten unterscheidet, und untersuchen für die Südzone des Nordischen Kreises sowie für Polen, wie die Deeskalationsstufen in der materiellen Kultur der Bronze- und frühen Eisenzeit – von einzelnen Objekten bis hin zur Umgestaltung von Landschaften – Ausdruck fanden.
Raimund Karl diskutiert Konfliktlösungsmodi, wie sie üblich waren während der allmählichen Herausbildung (staatlicher) Zentralgewalten in Europa. Die frühen europäischen Rechtssysteme bestanden in der Explikation mündlich tradierter oder der Verschriftlichung lokal konstituierter Rechtsverständnisse, für die trotz der entstehenden Zentralgewalten vor allem Selbsthilfemechanismen maßgebend waren.
Auf der Suche nach Frieden. Zur Gestaltung von Nachkriegsordnungen – eine archäologische Spurensuche
(2024)
Ein in der archäologischen Konfliktforschung bislang wenig beachtetes Thema, die Geschehnisse nach Kampfhandlungen und die Etablierung einer Nachkriegsordnung, verbunden mit der Entstehung symbolischer Landschaften als Element einer Erinnerungskultur, behandelt Stefan Burmeister, der unter anderem die Ereignisse nach dem sog. Karfreitagsgefecht der Bundeswehr am 2. April 2010 in Afghanistan und die Rolle der materiellen Kultur in diesem Kontext analysiert.
Lotta Mayer fragt nach akephalen Konfliktkonstellationen in Gesellschaften, in denen entweder eine Zentralgewalt zwar existiert, jedoch faktisch nicht willens bzw. nicht in der Lage ist, Konflikte zu regulieren, oder aber den Konfliktparteien selbst daran gelegen ist, ein Eingreifen der Zentralgewalt durch klandestines Handeln zu verhindern, und sie deshalb auf Formen der Selbstregulation von Konflikten zurückgreifen
In einer ethnologisch-vergleichenden Perspektive zeigt Christoph Antweiler auf, dass auch in nichtindustriellen Gesellschaften Gewaltlosigkeit aktiv hergestellt werden muss, welche Ressourcen und kulturellen Kompetenzen dazu erforderlich sind und welche Rolle dritte Personen oder Instanzen dabei spielen können. Mechanismen gewaltfreier Konfliktregelung beschreibt er anhand des Fallbeispiels der Semai in Malaysia.
Auf der Grundlage einer quantitativen Analyse untersucht Hans-Jürgen Brandt Konfliktlösungen und deren Wandel unter der Bedingung des Rechtspluralismus in andinen Gemeinschaften Perus und Ecuadors. Die indigene Justiz ist einerseits wegen ihrer friedensstiftenden und integrativen Funktion angesehen, sie ist andererseits aber nicht universalistisch orientiert und steht, beispielsweise im Hinblick auf Körperstrafen, zuweilen in Widerspruch zu den Menschenrechten.
Ebenfalls ethnologisch-vergleichend befasst sich Jürg Helbling mit dem Einfluss bestimmter Drittparteien auf den Verlauf tribaler Kriege: den Alliierten einer Lokalgruppe, die sie im Kampf gegen einen Feind unterstützen, und einem gemeinsamen Feind, gegen den sich zwei Lokalgruppen verbünden. Beide Typen von Drittparteien beeinflussen nicht nur die Einhegung oder Beilegung von Gewaltkonflikten, sie können auch zu ihrer Verlängerung und Verschärfung beitragen.
Eigentümlichkeiten diplomatischer Konfliktlösungen unter den Rahmenbedingungen segmentärer Gesellschaften geht Ramy Youssef nach. Zu diesen Bedingungen zählen die Kollektivverantwortlichkeit, also die Zurechnung individuellen Verhaltens auf die Gruppenzugehörigkeit des Individuums, sowie die Alternativlosigkeit einer Kommunikation unter Anwesenden. Darüber hinaus kontrastiert er die Besonderheiten tribaler und moderner Diplomatie.
Vor dem Hintergrund einer Theorie der strukturellen oder konstitutiven Reziprozität geht Thomas Loer der Frage nach, wie eine Transgression von positiver zu negativer Reziprozität (und umgekehrt) gestaltet werden kann, welche Möglichkeiten empirisch bezeugt sind, auf Dynamiken negativer Reziprozität zu reagieren, und welche sozialen Folgen diese Reaktionen jeweils nach sich ziehen.
Die Verweigerung von Reziprozität schildert Ferdinand Sutterlüty am Beispiel einer Blutspendeaktion, die ein türkischer Moscheeverein als Teil einer Integrationsstrategie initiierte. Mit dem symbolisch hoch aufgeladenen Blut werden von der autochthonen Bevölkerung zugleich die angestrebten Einebnungen interethnischer Ungleichheiten sowie die mit den Spenden verbundenen konkreten Reziprozitätserwartungen zurückgewiesen.
Im Mittelpunkt des Beitrags von Peter Münte steht die detaillierte Analyse von Ausschnitten des Transkripts einer Mediationssitzung, die exemplarische Einblicke in die Struktur und den Verlauf mediatorischer Interaktion gewährt – auch bezüglich der Frage, welchen Einfluss die Artefaktkultur moderierter Kommunikation, insbesondere die Verwendung eines Flipcharts, auf diesen Verlauf nimmt.
Ulrich Veit reflektiert Fragen der archäologischen Modell- und Theoriebildung, insbesondere die Aktualität einer sich als kulturanthropologisch verstehenden und auf allgemein-vergleichenden Analogien basierenden Archäologie, die zur Deutung des Quellenmaterials einer Erweiterung um kultur- bzw. sozialwissenschaftliche Konzepte bedarf.
Justus Heck untersucht vergleichend Formen der Konfliktvermittlung in segmentären Gesellschaften einerseits und funktional differenzierten Gesellschaften andererseits. Während in gering differenzierten sozialen Systemen diese selbst als implizite Dritte fungieren, unabhängig davon, ob konkrete Personen schlichtend intervenieren, und die Vermittlung ritualhafte Züge trägt, ermöglichen funktional differenzierte Gesellschaften verfahrensförmige, formalisierte und professionalisierte Vermittlungen.
Über Eskalation
(2024)
Das Phänomen der Eskalation von Auseinandersetzungen zwischen Konfliktparteien ist seitens der Philosophie und Ethik bislang kaum untersucht worden. Dietmar Hübner nimmt sich dieses Desiderates an und analysiert die normative Tiefenstruktur von Eskalationen als Schlüssel zu einem Verständnis der Stabilität eskalierender Konflikte, ihrer psychosozialen Dynamik sowie paradoxal erscheinender Ausdrucksformen.
Martin Dinges’ Konzept der „Justiznutzung“ meint eine Instrumentalisierung der Justiz beispielsweise mittels einer gleichzeitigen oder alternativen Nutzung verschiedener justizförmiger Angebote nach Opportunitätskriterien. Ausgehend von diesem Konzept, ermittelt er Gemeinsamkeiten mit und Differenzen zu der Nutzung medizinischer Angebote in der europäischen Frühmoderne.
Nach ersten, wenig erfolgreichen Entwicklungsimpulsen in den 1990er Jahren ist der Online-Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland inzwischen in eine Expansionsphase übergegangen, die durch einen Wandel unterschiedlicher Einflussfaktoren begünstigt wurde, so zuletzt beispielsweise durch Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie. Diese Entwicklung führt dabei nicht nur zu einer Herausbildung neuer oder transformierter Betriebsformen, sondern treibt auch einen Wandel von räumlichen Organisationstrukturen an, der veränderte Standortanforderungen handelnder Akteure mit sich bringt.
Diese Arbeit untersucht jene Veränderungen in Bezug auf Logistik, Lagerinfrastruktur und Filialsysteme anhand von ausgewählten Unternehmensbeispielen aus dem ergänzenden, reinen sowie kombinierten E-Commerce. Dabei bedient sich die Arbeit einerseits am theoretischen Ansatz der Multi-Level-Perspektive aus dem Blickwinkel der Transitionsforschung, um zu ergründen, warum eine Expansion des Online-Lebensmitteleinzelhandels heute im Gegensatz zu den 1990er Jahren begünstigt wird. Andererseits wird mithilfe eines Methodenmixes aus Sekundärdatenanalyse und qualitativer Forschung analysiert, welche Charakteristika die neuen Betriebsformen aufweisen und welche veränderten Ansprüche diese an die Organisationsstruktur sowie die Standorte von Handelsunternehmen stellen.
Dabei kann verdeutlicht werden, dass logistische Abläufe (wie auch der Ort der Warenübergabe) heute eine hohe Relevanz für die Charakteristik einer Betriebsform aufweisen und der Online-Lebensmitteleinzelhandel somit zu einer größeren Hybridisierung des Lebensmitteleinkaufs – überwiegend in urbanen Räumen – führt. Dies zeigt zudem, dass bisherige Betriebsformensystematiken nicht mehr ausreichen, um die komplexen Merkmale der neuen Betriebsformen und Vertriebsmodelle hinreichend abzubilden.
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This paper discusses the problem of finding multiple shortest disjoint paths in modern communication networks, which is essential for ultra-reliable and time-sensitive applications. Dijkstra’s algorithm has been a popular solution for the shortest path problem, but repetitive use of it to find multiple paths is not scalable. The Multiple Disjoint Path Algorithm (MDPAlg), published in 2021, proposes the use of a single full graph to construct multiple disjoint paths. This paper proposes modifications to the algorithm to include a delay constraint, which is important in time-sensitive applications. Different delay constraint least-cost routing algorithms are compared in a comprehensive manner to evaluate the benefits of the adapted MDPAlg algorithm. Fault tolerance, and thereby reliability, is ensured by generating multiple link-disjoint paths from source to destination.
State Management at line rate is crucial for critical applications in next-generation networks. P4 is a language used in software-defined networking to program the data plane. The data plane can profit in many circumstances when it is allowed to manage its state without any detour over a controller. This work is based on a previous study by investigating the potential and performance of add-on-miss insertions of state by the data plane. The state keeping capabilities of P4 are limited regarding the amount of data and the update frequency. We follow the tentative specification of an upcoming portable-NIC-architecture and implement these changes into the software P4 target T4P4S. We show that insertions are possible with only a slight overhead compared to lookups and evaluate the influence of the rate of insertions on their latency.
Utilizing multiple access networks such as 5G, 4G, and Wi-Fi simultaneously can lead to increased robustness, resiliency, and capacity for mobile users. However, transparently implementing packet distribution over multiple paths within the core of the network faces multiple challenges including scalability to a large number of customers, low latency, and high-capacity packet processing requirements. In this paper, we offload congestion-aware multipath packet scheduling to a smartNIC. However, such hardware acceleration faces multiple challenges due to programming language and platform limitations. We implement different multipath schedulers in P4 with different complexity in order to cope with dynamically changing path capacities. Using testbed measurements, we show that our CMon scheduler, which monitors path congestion in the data plane and dynamically adjusts scheduling weights for the different paths based on path state information, can process more than 3.5 Mpps packets 25 μs latency.
Web caches often use a Time-to-live (TTL) limit to validate data consistency with web servers. We study the impact of TTL constraints on the hit ratio of basic strategies in caches of fixed size. We derive analytical results and confirm their accuracy in comparison to simulations. We propose a score-based caching method with awareness of the current TTL per data for improving the hit ratio close to the upper bound.
This paper presents a novel concept to extend state-of-the-art buffer monitoring with additional measures to estimate service-curves. The online algorithm for service-curve estimation replaces the state-of-the-art timestamp logging, as we expect it to overcome the main disadvantages of generating a huge amount of data and using a lot of CPU resources to store the data to a file during operation. We prove the accuracy of the online-algorithm offline with timestamp data and compare the derived bounds to the measured delay and backlog. We also do a proof-of- concept of the online-algorithm, implement it in LabVIEW and compare its performance to the timestamp logging by CPU load and data-size of the log-file. However, the implementation is still work-in-progress.
This paper presents a prototypical implementation of the In-band Network Telemetry (INT) specification in P4 and demonstrates a use case, where a Tofino Switch is used to measure device and network performance in a lab setting. This work is based on research activities in the area of P4 data plane programming conducted at the network lab of HTW Berlin.
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Packets sent over a network can either get lost or reach their destination. Protocols like TCP try to solve this problem by resending the lost packets. However, retransmissions consume a lot of time and are cumbersome for the transmission of critical data. Multipath solutions are quite common to address this reliability issue and are available on almost every layer of the ISO/OSI model. We propose a solution based on a P4 network to duplicate packets in order to send them to their destination via multiple routes. The last network hop ensures that only a single copy of the traffic is further forwarded to its destination by adopting a concept similar to Bloom filters. Besides, if fast delivery is requested we provide a P4 prototype, which randomly forwards the packets over different transmission paths. For reproducibility, we implement our approach in a container-based network emulation system called Kathará.
Der Lebensmittelonlinehandel in Deutschland gewann, verstärkt durch die Covid-19-Pandemie, an Umsatzanteilen im Lebensmitteleinzelhandel. Hierdurch wurden neue Anforderungen an Arbeit und Beschäftigung in Deutschland geschaffen. Insbesondere in urbanen Räumen hat die Lebensmittelzustellung durch neu entstandene Betriebsformen zugenommen. So entstehen durch das Versprechen der Betriebe, Lebensmittel in kurzen Zeiträumen zu liefern, verschiedene Logistikstandorte und u.a. urbane Fahrradlieferdienste. Während Medien und Gewerkschaften bereits vor der Entstehung prekärer Arbeitsbedingungen warnen, sind die genauen Auswirkungen des Lebensmittelonlinehandels auf die Entwicklung neuer Arbeitsstandorte und die dort stattfindende Beschäftigung nur unzureichend bekannt. Diese Arbeit untersucht den Lebensmittelonlinehandel anhand seiner Betriebsformen, Standorte und Arbeitsprozesse sowie deren Auswirkungen auf Beschäftigte in Deutschland. Den konzeptionellen Hintergrund bilden Arbeiten der geographischen Handelsforschung sowie Debatten zu Arbeitsplatzqualität und Beschäftigung. Für die Analyse sind Primärdaten und Sekundärdaten erhoben worden. Es zeigt sich, dass teilweise komplexe Betriebsformen entstehen, bei denen sich die Arbeit und Arbeitsorte verändern. Zudem entstehen neue Herausforderungen für die Beschäftigten (u.a. physische und psychische Belastung), welche in dieser Arbeit identifiziert werden.
Am westlichen Rand der sogenannten Windsheimer Bucht wurde in den Jahren 2012–2019 der Randbereich einer, nach allgemeiner Befundlage wohl nur kurzfristig bestehenden, Siedlung der älteren Linearbandkeramik ausgegraben. Herausragende Einzelbefunde sind ein vollständiger und ein baugleicher halber Grundriss eines Langhauses mit Y-Pfostenstellung. Anhand der keramischen Funde ist eine Einordnung an den Beginn der Phase Flomborn möglich, ältestbandkeramische Elemente sind allerdings noch deutlich vertreten. Somit liegt ein wichtiger Fundplatz für diesen Übergangsbereich vor. Radiocarbondaten stützen eine Datierung ins 51. Jh. v. Chr. Beobachtungen zur Verfüllungsgeschichte und Sedimentgenese an den hausbegleitenden Gruben lassen Erkenntnisse zur Bauweise erwarten.
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Archäobotanische Großrestuntersuchungen in der frühneolithischen Fundstelle Gallmersgarten-Mörlbach erbrachten, trotz geringer Fundmengen, ein zeittypisches Kulturpflanzenspektrum. Drei Getreidearten – Emmer (Triticum dicoccon), Einkorn (Triticum monococcum), Nacktgerste (Hordeum vulgare) –, eine Hülsenfrucht – Erbse (Pisum sativum) – und Lein (Linum usitatissmum) als Öl- und Faserpflanze fanden sich in den Proben, welche aus archäologischen Strukturen genommen wurden. Wildpflanzen wie Weißer Gänsefuß (Chenopodium album-Typ), Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) oder Gezähnter Feldsalat (Valerianella dentata) könnten durchaus die bandkeramische Küche bereichert haben. Als Besonderheit dürfte das Grannenfragment von Pfriemengras (Stipa) gelten, welches in den wohl offenen Wäldern in der Umgebung der Siedlung wuchs.
In Schönbach wurden im Rahmen der Erschließung eines Neubaugebiets Reste einer frühneolithischen Siedlung auf der „Aindlinger Terrassentreppe“ gefunden, die im Areal der Ausgrabung u. a. acht Hausgrundrisse, Öfen und zahlreiche Schlitzgruben umfassten. Sechs der Hausgrundrisse lassen durch Überlagerungen auf eine gewisse Siedlungskontinuität mit mindestens zwei Phasen schließen. Die Häuser entsprechen grundsätzlich in Ausrichtung und Aufbau dem Typus der Zeitstellung. Etwas aus dem Rahmen fallen jedoch die unterdurchschnittliche Größe der Häuser und der Siedlungsstandort mit einer Lage von etwa 460 m üNN und außerhalb der üblichen Lössböden.
Perlen aus grünem Gestein stellen eine regional sehr eng auf das östliche Südbayern begrenzte Besonderheit innerhalb der Linienbandkeramischen Kultur (LBK) dar. Mithilfe petrographischer und chemischer Analysen derartiger Stücke aus Stephansposching und Aiterhofen-Ödmühle können Chlorit und seltener Serpentinit als Rohmaterialien identifiziert werden. Dabei handelt es sich jeweils um ausgesprochen weiche Gesteine. Zwar ist eine Herkunft aus dem Bereich des Bayerischen Waldes – und somit aus der Nähe der Fundorte – möglich, kann aber nicht belegt werden.
Im Landkreis Regensburg, zwischen den Ortschaften Sünching und Riekofen wurde 2020/21 im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen eine Kreisgrabenanlage der späten Münchshöfener Kultur entdeckt. Die ovaloide, SSW-NNO-orientierte Anlage umspannte ehemals ein Areal von 110 × 70 m, wurde aber nur partiell ergraben. Sie besteht aus zwei großen Außengräben, zwei kleineren Innengräbchen, von denen eines als Palisadengräbchen identifiziert wurde, sowie aus drei Querriegeln. Die Außengräben deuten eine Zweiphasigkeit des Grabenwerks an. Ursprünglich wurde es mit Eingängen im Norden und Südosten angelegt. Der nördliche Eingang wurde später geschlossen und der südöstliche stark verkleinert. Eingangssituationen in den Innengräbchen ließen sich nicht beobachten.
Bemerkenswert ist das Riekofener Erdwerk dadurch, dass es über eine mehrphasige Innenbebauung verfügt. Hervorzuheben sind hierbei die Reste dreier NNW-SSO ausgerichteter Wandgräbchenbauten, von denen bayernweit nur wenige vergleichbare Exemplare bekannt sind. Ein weiterer, wenngleich nicht vollständig gesicherter Wandgräbchenbau findet sich am einstigen nördlichen Eingang der Anlage. Ferner konnten die Grundrisse dreier, wohl ebenfalls münchshöfenzeitlich datierender Pfostenbauten dokumentiert werden. Gebäude dieser Art finden ebenfalls nur wenige Vergleiche und stellen, wie die Wandgräbchenbauten eine wichtige Bereicherung des bisher bekannten Quellenbestands dar.
Für die Steinartefakte der ältesten Linearbandkeramik (LBK) liegen bisher kaum mikrofossile oder chemische Analysen zur Herkunftsbestimmung der Rohmaterialien vor, was das Bild der Rohmaterialversorgung auf einem sehr allgemeinen Niveau hält. Es werden die Rohmaterialanalysen des Inventars Langenbach-Niederhummel, Lkr. Freising, Obb., vorgestellt und mit dem bisherigen Forschungsstand diskutiert. Es zeigt sich die intensive Anbindung an das Revier des Ortenburger Raumes, was die Bedeutung der Isar als Verbindungsweg unterstreicht. Aufgrund der technologischen Analyse des Inventars ist von einer Produktion innerhalb der Siedlung auszugehen, was auf eine Selbstversorgung der Siedlung schließen lässt. Dies betont, dass sich die Siedlung in einer eher isolierten Position befand und es noch kein etabliertes Weitergabenetzwerk für Austauschprozesse gab. Mehrere Rohmaterialtypen weisen über das Verbreitungsgebiet der ältesten Linearbandkeramik hinaus. Vor allem die angezeigten transalpinen Verbindungen lassen sich durch weitere Beispiele in einen räumlichen und zeitlichen Kontext setzen. Die Ergebnisse bestätigen eine Kontinuität dieser Routen seit dem Mesolithikum, die sich nach der Linearbandkeramik auch in späteren neolithischen Phasen abzeichnen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse stellt sich die Frage nach dem Mobilitätsfaktor, der ursächlich für solche Rohmaterialbezüge ist.
Im Rahmen bauvorgreifender Untersuchungen durch die Stadtarchäologie Straubing unter Leitung von Frau Ildiko Bősze konnten in den Jahren 2018 und 2019 im Südosten von Straubing, im Bereich des dortigen Wasserwerks, Teile einer älterlinienbandkeramischen Siedlung erfasst werden. Neben einigen Gruben und vier Hausgrundrissen kamen im nördlichen Bereich der Fläche die Überreste zweier Grubenöfen zu Tage, die hier ausführlich besprochen werden sollen. Als in den letzten Jahren selten anzutreffende Befundgattung und aufgrund ihrer auffällig unterschiedlichen Konstruktionsweisen mit und ohne Steinpflasterung bilden die beiden Straubinger Grubenöfen zwei interessante Untersuchungsobjekte. Mit der Verbreitung der Grubenöfen vom Rheinland bis zum Donauknie und der zeitlichen Beschränkung praktisch ausschließlich auf die LBK handelt es sich um ein Konstruktionsprinzip, das in der Zeit vor den ersten Ackerbauern und auch im anschließenden Mittelneolithikum nicht genutzt wurde (Pechtl 2008, 72–74). Es erscheint daher erstrebenswert, die Befunde sowie die anzusprechende Keramik aus den beiden Grubenöfen aufzuarbeiten und vorzulegen.
In network research, reproducibility of experiments is not always easy to achieve. Infrastructures are cumbersome to set up or are not available due to vendor-specific devices. Emulators try to overcome those issues to a given extent and are available in different service models. Unfortunately, the usability of emulators requires time-consuming efforts and a deep understanding of their functionality. At first, we analyze to which extent currently available open-source emulators support network configurations and how user-friendly they are. With these insights, we describe, how an ease-to-use emulator is implemented and may run as a Network Emulator as a Service (NEaaS). Therefore, virtualization plays a major role in order to deploy a NEaaS based on Kathará.
Service orchestration requires enormous attention and is a struggle nowadays. Of course, virtualization provides a base level of abstraction for services to be deployable on a lot of infrastructures. With container virtualization, the trend to migrate applications to a micro-services level in order to be executable in Fog and Edge Computing environments increases manageability and maintenance efforts rapidly. Similarly, network virtualization adds effort to calibrate IP flows for Software-Defined Networks and eventually route it by means of Network Function Virtualization. Nevertheless, there are concepts like MAPE-K to support micro-service distribution in next-generation cloud and network environments. We want to explore, how a service distribution can be improved by adopting machine learning concepts for infrastructure or service changes. Therefore, we show how federated machine learning is integrated into a cloud-to-fog-continuum without burdening single nodes.
On the basis of four relevées of hedges around Straiton en Dailly in South Ayrshire, Scotland, some features of hedges are discussed. On the basis of the brambles, the vegetation of these hedges can be assigned to the Pruno-Rubion sprengelii, which comprises the bramble scrubs of circumneutral and nutrient rich soils in West Europe (Haveman et al. 2017, Haveman & de Ronde 2019). Until now, this alliance was thought to be restricted to the northwestern edge of the European continent, but based on these relevées and the known distribution area of Rubus nemoralis and Rubus polyanthemus, both characteristic for the Pruno-Rubion sprengelii, large parts of North England and Scotland have to be included in the distribution area of the alliance.
The Pruno-Rubion sprengelii is optimally developed in rather narrow structures, like hedges, which are pruned every year. Here, brambles and herbs alike can grow with and under the shrubs, facilitated by the light that reaches large parts of the ground. Where the economic base of hedges perishes, they are not longer maintained, and the shrubs can grow out to their natural proportions. This changes the amount of light reaching the surface in the inner parts of the thicket, changing the competition between the species. The brambles as well as the herbs are displaced to the outer edges of the scrub, and the vegetation "dissociates" in a high-growing scrub, a fore-mantle ("cuff") with brambles, and a fringe with perennial herbs. These elements can hardly ever be assigned to the Pruno-Rubion anymore.
The Pruno-Rubion sprengelii in optima forma is a scrub in which the three elements (shrubs, brambles, and herbs) grow closely intertwined. This is rarely found in natural landscapes, and thus the alliance is a typical element of the old farmer landscape. What is more: the typical species of the alliance, like Rubus nemoralis and R. polyanthemus, could only evolve after the landscape was opened by farmers in the last six millennia (Matzke-Hajek 1997), giving way to Rubus ulmifolius to expand its distribution area. This caused an explosion of hybrids which stabilised through apomixis into the wealth of Rubus species inhibiting the West European landscape nowadays (Sochor et al. 2015). Many of these species have their original home in a man-made landscape. Therefore, the Pruno-Rubion sprengelii can be characterised as a "farmers alliance" pur sang.