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Circadianes und Stress-System sind zwei physiologische Systeme, die dem Organismus helfen sich an Veränderungen ihrer Umwelt anzupassen. Während letzteres spontane und schnelle Antworten auf akute, unvorhersehbare Umweltreize liefert, sagt das circadiane System täglich wiederkehrende Ereignisse vorher and bereitet den Organismus so vorzeitig auf diese nahende Umweltveränderung vor. Dennoch, trotz dieser unterschiedlichen Reaktionsmechanismen agieren beide Systeme nicht komplett autonom. Studien der vergangen Jahre belegen vielmehr eine Interaktion beider Systeme. So postulieren sie zum einem Unterschiede in der Stressantwort in Abhängigkeit von der Tageszeit zu der der Reiz auftritt und weisen zugleich auf eine Zunahme von gestörten biologischen Tagesrhythmen, wie zum Beispiel Schlafstörungen, in Folge von unkontrollierten oder exzessiven Stress hin. Ebenso liefern kürzlich durchgeführte Studien an Vertebraten und Pilzen Hinweise, dass mit p38, eine Stress-aktivierte Kinase, an der Signalweiterleitung zur inneren Uhr beteiligt ist (Hayashi et al., 2003), sogar durch dieses endogene Zeitmesssystem reguliert wird (Vitalini et al., 2007; Lamb et al., 2011) und deuten damit erstmals eine mögliche Verbindung zwischen Stress-induzierten und regulären rhythmischen Anpassungen des Organismus an Umweltveränderungen an. Molekulare und zelluläre Mechanismen dieser Verknüpfung sind bisher noch nicht bekannt.
Während die Rolle von p38 MAPK bei der Stress- und Immunantwort in Drosophila melanogaster gut charakterisiert ist, wurden Expression und Funktion von p38 in der inneren Uhr hingegen bislang nicht untersucht. Die hier vorliegende Arbeit hatte daher zum Ziel mittels immunhistochemischer, verhaltensphysiologischer und molekularer Methoden eine mögliche Rolle der Stress-aktivierten Kinase im circadianen System der Fliege aufzudecken. Antikörperfärbungen sowie Studien mit Reporterlinien zeigen deutliche Färbesignale in den s-LNv, l-LNv und DN1a und erbringen erstmals einen Nachweis für p38 Expression in den Uhrneuronen der Fliege. Ebenso scheint die Aktivität von p38 MAPK in den DN1a uhrgesteuert zu sein. So liegt p38 vermehrt in seiner aktiven Form in der Dunkelphase vor und zeigt, neben seiner circadian regulierten Aktivierung, zusätzlich auch eine Inaktivierung durch Licht. 15-Minuten-Lichtpulse in der subjektiven Nacht führen zu einer signifikanten Reduktion von aktivierter, phosphorylierter p38 MAPK in den DN1a von Canton S Wildtypfliegen im Vergleich zu Fliegen ohne Lichtpuls-Behandlung. Aufzeichnungen der Lokomotoraktivität offenbaren zusätzlich die Notwendigkeit von p38 MAPK für wildtypisches Timing der Abendaktivität sowie zum Erhalt von 24-Stunden-Verhaltensrhythmen unter konstanten Dauerdunkel-Bedindungen. So zeigen Fliegen mit reduzierten p38 Level in Uhrneuronen einen verzögerten Beginn der Abendaktivität und stark verlängerte Freilaufperioden. In Übereinstimmung mit Effekten auf das Laufverhalten scheint darüber hinaus die Expression einer dominant-negativen Form von p38b in Drosophila’s wichtigsten Uhrneuronen eine verspätete nukleäre Translokation von Period zur Folge zu haben. Westernblots legen zusätzlich einen Einfluss von p38 auf den Phosphorylierungsgrad von Period nahe und liefern damit einen mögliche Erklärung für den verspäteten Kerneintritt des Uhrproteins. Abschließende Stützung der Westernblotergebnisse bringen in vitro Kinasenassays und deuten auf p38 als eine potentielle „Uhrkinase“ hin, welche auch in vivo Period an Serin 661 sowie weiteren potentiellen Phosphorylierungsstellen phosphorylieren könnte.
Zusammengenommen deuten die Ergebnisse der hier vorliegenden Arbeit eindeutig auf eine bedeutende Rolle von p38, neben dessen Funkion im Stress-System, auch im circadianen System der Fliege hin und offenbaren damit die Möglichkeit, dass p38 als Schnittstelle zwischen beider Systeme fungiert.
Feeding and sleep are fundamental behaviours with significant interconnections and cross-modulations. The circadian system and peptidergic signals are important components of this modulation, but still little is known about the mechanisms and networks by which they interact to regulate feeding and sleep. We show that specific thermogenetic activation of peptidergic Allatostatin A (AstA)-expressing PLP neurons and enteroendocrine cells reduces feeding and promotes sleep in the fruit fly Drosophila. The effects of AstA cell activation are mediated by AstA peptides with receptors homolog to galanin receptors subserving similar and apparently conserved functions in vertebrates. We further identify the PLP neurons as a downstream target of the neuropeptide pigment-dispersing factor (PDF), an output factor of the circadian clock. PLP neurons are contacted by PDF-expressing clock neurons, and express a functional PDF receptor demonstrated by cAMP imaging. Silencing of AstA signalling and continuous input to AstA cells by tethered PDF changes the sleep/activity ratio in opposite directions but does not affect rhythmicity. Taken together, our results suggest that pleiotropic AstA signalling by a distinct neuronal and enteroendocrine AstA cell subset adapts the fly to a digestive energy-saving state which can be modulated by PDF.
The fruit fly Drosophila melanogaster is an established model organism in chronobiology, because genetic manipulation and breeding in the laboratory are easy. The circadian clock neuroanatomy in D. melanogaster is one of the best-known clock networks in insects and basic circadian behavior has been characterized in detail in this insect. Another model in chronobiology is the honey bee Apis mellifera, of which diurnal foraging behavior has been described already in the early twentieth century. A. mellifera hallmarks the research on the interplay between the clock and sociality and complex behaviors like sun compass navigation and time-place-learning. Nevertheless, there are aspects of clock structure and function, like for example the role of the clock in photoperiodism and diapause, which can be only insufficiently investigated in these two models. Unlike high-latitude flies such as Chymomyza costata or D. ezoana, cosmopolitan D. melanogaster flies do not display a photoperiodic diapause. Similarly, A. mellifera bees do not go into “real” diapause, but most solitary bee species exhibit an obligatory diapause. Furthermore, sociality evolved in different Hymenoptera independently, wherefore it might be misleading to study the social clock only in one social insect. Consequently, additional research on non-model insects is required to understand the circadian clock in Diptera and Hymenoptera. In this review, we introduce the two chronobiology model insects D. melanogaster and A. mellifera, compare them with other insects and show their advantages and limitations as general models for insect circadian clocks.