Refine
Has Fulltext
- yes (2)
Is part of the Bibliography
- yes (2)
Document Type
- Journal article (1)
- Doctoral Thesis (1)
Keywords
- Hip arthroplasty (1)
- Hüftgelenk (1)
- Körperliche Aktivität (1)
- Operationstechnik (1)
- Therapieerfolg (1)
- Totalendoprothese (1)
- direct anterior approach (1)
- minimally invasive (1)
- prospective study (1)
- total hip arthroplasty (1)
Institute
Einführung
Der laterale Zugang nach Bauer ist weiterhin einer der etabliertesten Standardzugänge für die Hüftendoprothetik in Deutschland und weltweit. Im Zuge der Entwicklung in Richtung „Fast-Track“ Endoprothetik gewinnt die frühe postoperative Phase zunehmend an Bedeutung.
Material und Methoden:
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ergebnisse des lateralen OP-Zugangs bis sechs Wochen postoperativ, die in einer übergeordneten prospektiv randomisierten Studie zum Vergleich des lateralen mit dem anterioren MIS-Zugangs erhoben wurden. Diese Studie wurde bereits international publiziert. In der vorliegenden Arbeit sollte ermittelt werden, welche Änderungen sich in den Outcome-Kriterien Aktivität, Funktion und Lebensqualität durch den lateralen Zugang bis sechs Wochen postoperativ ergeben. Hierfür wurden neben den etablierten Scores HHS, AP, SF-36 und PHQ-D der Aktivitätsscore TWB sowie der Funktionsscore XSMFA-D erstmalig in der frühen postoperativen Phase eingesetzt.
Ergebnisse:
Maßgeblich für die Bewertung der Ergebnisqualität sind neben den Ergebnissen der Scores auch die intra- und postoperativen Komplikationen, welche auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau waren. 7,5 % der Patienten mit lateralem Zugang zeigten Hinweise für eine Schwächung der Hüftabduktoren, die häufig mit dem transglutealen Zugangsweg in Verbindung gebracht wird. Der laterale Zugang konnte bis sechs Wochen postoperativ und auch im Gesamtkontext der Studie nicht mit einem erhöhten peri- und postoperativen Komplikationsrisiko in Zusammenhang gebracht werden.
Das Outcome in Aktivität, Funktion und Lebensqualität zeigte im prä- und postoperativen W6-Vergleich signifikante Zunahmen in den Scores HHS, XSMFA-D, SF-36 und AP mit hohen Korrelationen untereinander und jeweils anhand der Score-Outcome-Kriterien und im Literaturvergleich guten bis sehr guten Ergebnissen. Dies trifft ebenfalls auf den Einsatz des StepWatch™ präoperativ und im weiteren Verlauf der Studie zu. Im Gesamtkontext der bereits publizierten übergeordneten Studie konnten jedoch für den MIS-Zugang in einzelnen Scores bessere Ergebnisse in den Outcome-Kategorien erzielt werde.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse des erstmalig früh postoperativ eingesetzten TWB lassen die Eignung des Scores zur validen Datenerhebung unter diesen Bedingungen fraglich erscheinen. Eine evtl. Revalidierung des TWB sollte deshalb, bei Bestätigung der vorliegenden Beobachtungen im weiteren klinischen Gebrauch in Betracht gezogen werden. Auch der PHQ-D konnte seine in der Literatur beschriebene Eignung zur postoperativen Datenerhebung von psychischen Komorbitäten bei chirurgischen Patienten bis W6 nicht unterstreichen.
Im Gegensatz zu TWB und PHQ-D hat sich der erstmalige Einsatz des XSMFA-D im frühen Nachuntersuchungsintervall bewährt. Es konnten Verbesserungen für Funktion und Beeinträchtigung sechs Wochen postoperativ bereits auf vergleichbarem Niveau wie zu den späteren Nachuntersuchungen ermittelt werden.
Schlussfolgern lässt sich, dass die frühe postoperative Phase eine in der klinischen Bedeutung und postoperativen Ergebnisbeurteilung zunehmend wichtige Zwischenstation darstellt, bei der die bis dort in den Outcome-Kriterien Aktivität, Funktion und Lebensqualität auftretenden signifikanten Verbesserungen auch Rückschlüsse auf die weitere Prognose und Outcome-Entwicklung zulassen. Der in der vorliegenden Arbeit speziell untersuchte laterale OP-Zugang konnte im Gesamtkontext der übergeordneten prospektiven randomisierten Studie die Ergebnisqualität des MIS-Verfahrens sechs Wochen postoperativ nicht erreichen. Die Ergebnisqualität des lateralen Zugangs zur Behandlung der Coxarthrose ist aber anhand der Score-Outcome-Kriterien und den verglichenen Literaturergebnissen bis sechs Wochen postoperativ dennoch als gut zu bewerten. Vorteilhaft und von Bedeutung sind diese Erkenntnisse insbesondere für diejenigen Patienten, welche nicht für das MIS-Verfahren, sondern den lateralen OP-Zugang in Frage kommen.
Background:
The presented prospective randomized controlled single-centre study compares the clinical outcome up to 12 months after total hip arthroplasty using a minimally invasive single-incision direct anterior (DAA) and a direct transgluteal lateral approach.
Methods:
A total of 123 arthroplasties were evaluated utilizing the Harris Hip Score (HHS), the extra short musculoskeletal functional assessment questionnaire (XSFMA), the Short Form 36 (SF-36) health survey, a Stepwatch™ Activity Monitor (SAM), and a timed 25 m foot walk (T25-FW). Postoperative x-ray images after THA were reviewed to determine inclination and stem positioning.
Results:
At final follow-up, the XSFMA functional index scores were 10.3 (anterior) and 15.08 (lateral) while the bother index summed up to a score of 15.8 (anterior) and 21.66 (lateral) respectively, thus only differing significantly for the functional index (p = 0.040 and p = 0.056). The SF-36 physical component score (PCS) was 47.49 (anterior) and 42.91 (lateral) while the mental component score (MCS) summed up to 55.0 (anterior) and 56.23 (lateral) with a significant difference evident for the PCS (p = 0.017; p = 0.714). Patients undergoing THA through a DAA undertook a mean of 6402 cycles per day while those who had undergone THA through a transgluteal approach undertook a mean of 5340 cycles per day (p = 0.012). Furthermore, the obtained outcome for the T25-FW with 18.4 s (anterior) and 19.75 s (lateral) and the maximum walking distance (5932 m and 5125 m) differed significantly (p = 0.046 and p = 0.045). The average HHS showed no significant difference equaling 92.4 points in the anterior group and 91.43 in the lateral group (p = 0.477). The radiographic analysis revealed an average cup inclination of 38.6° (anterior) and 40.28° (lateral) without signs of migration.
Conclusion:
In summary, our outcomes show that after 1 year THA through the direct anterior approach results in a higher patient activity compared to THA utilizing a transgluteal lateral approach while no differences regarding hip function are evident.