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The reactions of carbodiimides with the iron arylborylene complex [Fe=BDur(CO)\(_{3}\)(PMe\(_{3}\))] (Dur=2,3,5,6-Me\(_{4}\)C\(_{6}\)H) and the iron bis(borylene) complex [Fe{=BDur}{=BN(SiMe\(_{3}\))\(_{2}\)}(CO)\(_{3}\)] yield a wide variety of temperature-dependent products, including known FeBNC and novel FeBNB metallacycles, complexes of N-heterocyclic boracarbene and spiro-boracarbene ligands and a unique 1,3,2,4-diazadiborolyl pianostool complex, characterized by NMR spectroscopy and X-ray crystallography. The product distributions can be rationalized by considering sequences of cycloaddition, metathesis, insertion, and C−H activation pathways mainly governed by sterics.
Synthese und Reaktivität von Übergangsmetall-stabilisierten und Lewis-basenstabilisierten Borylenen
(2022)
Die vorliegende Arbeit befasst sich im ersten Teil mit der Reaktivität von Gruppe 8 Borylenkomplexen.
Zunächst wurde der Eisenborylenkomplex 71 mit verschiedenen Carbodiimiden umgesetzt. Die entstandenen Produkte in Form von Spiroverbindungen, [2+2]-Cycloadditionsprodukten sowie Diazadiboretidinen konnten strukturell und spektroskopisch untersucht werden. Außerdem wurde 71 mit Aziden umgesetzt, was NMR-spektroskopisch zur Bildung von Tetrazaborolen führt.
Der Eisenbis(borylen)komplex 72 wurde ebenfalls mit Carbodiimiden umgesetzt und die entstandenen Verbindungen, unter anderem Diazadiboretidine, strukturell und spektroskopisch untersucht. Eine Umsetzung von 72 mit Stickstoffbasen wie Azobenzol, 2,2'-Bipyridin oder Pyridazin führte bei letzterem zur Bildung eines Koordinationsprodukts.
Während die Umsetzungen des Eisentetrakis(borylen)komplexes 73 mit Methylisocyanid, Magnesium und Trimethylphosphan zu Zersetzung führten, konnten mit Bis(piperidyl)acetylen und Diisopropylcarbodiimid keine Umsetzungen festgestellt werden.
Nach Aufnahme eines UV/Vis- und CV-Spektrums des Eisentetraborkomplexes 74 wurde versucht, diesen mit diversen Erd- und Erdalkalimetallverbindungen zu reduzieren. Hierbei konnte entweder keine Reaktion oder Zersetzung festgestellt werden. Weitere Umsetzungen von 74 erfolgten mit unterschiedlichen Lewis-Basen, Stickstoffbasen, Säuren, Gasen, Chalkogenen, DIC und einer Platin(0)-verbindung. Diese Umsetzungen führten zu keinen identifizierbaren Produkten.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde die Synthese und Reaktivität des basenstabilisierten Borylens 89 untersucht.
Nach Verbesserung der Synthesebedingungen konnte ein photolytisch induzierter Ligandenaustausch des CO-Liganden mit verschiedenen Substraten durchgeführt werden.
Hierbei führten die Umsetzungen mit Carbenen oder Phosphanen in Abhängigkeit derer sterischer Eigenschaften zu den entsprechenden Adduktverbindungen. Außerdem konnte eine Adduktverbindung mit Schwefel dargestellt werden, während eine Umsetzung mit Selen nur zur Zersetzung führte.
Die Umsetzung mit DMAP lieferte im Gegensatz zur den vorherigen Adduktverbindungen ein biradikalisches Produkt, welches durch ESR-Messung charakterisiert werden konnte.
Eine lösungmittelabhängige Reaktion findet mit Trifluorophosphan statt, mit welchem die entsprechende instabile Borylenverbindung NMR-spektroskopisch untersucht werden konnte.
Die Borazidspezien 169 und 170 sowie das Aminoboran 171 konnten durch Umsetzung von 89 mit Mesityl- und Phenylazid generiert und vollständig charakterisiert werden.
In Anlehnung an die Synthese von Fischercarbenkomplexen wurde 89 mit Organometallverbindungen umgesetzt, um die Reaktivität des CO-Liganden zu erforschen. Nach Umsetzungen mit Phenyllithium, Methyllithium oder Benzylkalium erfolgte die Methylierung in situ mittels Methyltriflat oder dem Meerwein-Salz [Me3O][BF4]. Die entstandenen Fischercaben-analogen Verbindungen konnten strukturell und spektroskopisch charakterisiert werden.
The Fischer carbene synthesis, involving the conversion of a transition metal (TM)-bound CO ligand to a carbene ligand of the form [=C(OR’)R] (R, R’ = organyl groups), is one of the seminal reactions in the history of organometallic chemistry. Carbonyl complexes of p-block elements, of the form [E(CO)n] (E = main-group fragment), are much less abundant than their TM cousins; this scarcity and the general instability of low-valent p-block species means that replicating the historical reactions of TM carbonyls is often very difficult. Here we present a step-for-step replica of the Fischer carbene synthesis at a borylene carbonyl involving nucleophilic attack at the carbonyl carbon followed by electrophilic quenching at the resultant acylate oxygen atom. These reactions provide borylene acylates and alkoxy-/silyloxy-substituted alkylideneboranes, main-group analogues of the archetypal transition metal acylate and Fischer carbene families, respectively. When either the incoming electrophile or the boron center has a modest steric profile, the electrophile instead attacks at the boron atom, leading to carbene-stabilized acylboranes – boron analogues of the well-known transition metal acyl complexes. These results constitute faithful main-group replicas of a number of historical organometallic processes and pave the way to further advances in the field of main-group metallomimetics.
Bei der Einelektronenreduktion eines durch eine cyclisches (Alkyl)(amino)carben (CAAC) stabilisierten Arylborylen-Carbonylkomplexes erfolgt die Bildung eines dimeren Borylketyl-Radikalanions, bedingt durch eine intramolekulare Arylmigration zum CO Kohlenstoffatom. Computergestützte Analyse liefert Hinweise auf eine radikalanionische [(CAAC)B(CO)Ar]\(^{.-}\) Zwischenstufe. Weiterführende Reduktion des entstandenen Komplexes liefert ein hoch nukleophiles (Boranyliden)methanolat.