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- I-5818-2014 (1)
Nature-based tourism and ecotourism experienced a dynamic development over the past decade. While originally often described as specialized post-Fordist niche markets for ecologically aware and affluent target groups, in many regions they are nowadays characterized by a heterogeneous structure and the presence of a wide product range, from individual travels to package tours.
The present dissertation analyzes the structure and economic importance of tourism in two highly frequented protected areas in middle income countries, the Sian Ka’an Biosphere Reserve (SKBR) in Mexico and the Souss-Massa National Park (SMNP) in Morocco. Both areas are situated in close proximity to the most important package tour destinations Cancún (Mexico) and Agadir (Morocco) and are subject to high touristic use and development pressure. So far, the planning of a more sustainable tourism development is hampered by the lack of reliable data.
Based on demand-side surveys and income multipliers calculated with the help of regionalized input-output models, the visitor structure and economic impact of tourism in both protected areas are described. With regional income effects of approximately 1 million USD (SKBR) and approximately 1.9 million USD (SMNP), and resulting income equivalents of 1,348 and 5,218 persons, both the SKBR and the SMNP play an important—and often undervalued—role for the regional economies in underdeveloped rural peripheral regions of the countries.
Detailed analyses of the visitor structures show marked differences with regard to criteria such as travel organization, nature/protected area affinity and expenditures. With regard to planning and marketing of nature-based tourism, protected area managers and political decision-takers are advised to focus on ecologically and economically attractive visitor groups. Based on the results of the two case studies as well as existing tourism typologies from the literature, a classification scheme is presented that may be used for a more target-oriented development and marketing of nature-based tourism products.
Der vielschichtige Begriff Entwicklung stellt die Basis für die multidisziplinäre Entwicklungsforschung, aber auch die Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit dar und wird demzufolge auf verschiedenste Art und Weise verwendet. Insbesondere zu den Auswirkungen regionaler Entwicklungsprozesse auf lokaler Ebene existieren innerhalb der entwicklungstheoretischen Ideengeschichte eine Vielzahl unterschiedlicher Zugänge, über die die vorliegende Arbeit einen kurzen Überblick gibt. Unter Berücksichtigung anthropogeographischer Ansätze zur Erforschung des Verhältnisses von Entwicklung und Raum werden im ersten (theoretischen) Teil die Konzepte der lokalen Partizipation sowie der Politischen Ökologie als geeignete Analyseinstrumente für das Verständnis konkreter lokaler Entwicklungsprozesse erarbeitet; Entwicklung wird hierbei akteurs- und kontextorientiert als Ergebnis von Mensch-Umwelt-Interaktionen angesehen.
Im Rahmen eines case study research wird im zweiten Teil der Arbeit die Praxistauglichkeit dieser Analyseinstrumente überprüft. Hierfür werden in zwei Untersuchungsregionen regionale Entwicklungsdynamiken beschrieben und analysiert, um deren räumliche und soziale Auswirkungen zu verstehen. In beiden Gebieten (Mampu/Mbankana in der Demokratischen Republik Kongo sowie Wasini Island in Kenia) hat in den vergangenen Jahren eine durch unterschiedliche Prozesse verursachte rasante Regionalentwicklung stattgefunden, die die Gebiete jeweils deutlich von ihrem Umland abhebt. Im Fallbeispiel Wasini Island wurde die Entwicklung durch den (internationalen) Tourismus bedingt, in Mampu/Mbankana durch ein Entwicklungsprojekt der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS). Für beide Gebiete wird zuerst der naturräumliche, politische und historische Kontext aufgezeigt, welcher die Rahmenbedingungen für die Analyse der einzelnen Akteure und Akteursgruppen darstellt. Sowohl für Wasini Island als auch für Mampu/Mbankana können während des Untersuchungszeitraums Ereignisse identifiziert werden, die von der einheimischen Bevölkerung (bzw. Teilen dieser) als stark situationsverändernd und zudem nicht endogen verursacht wahrgenommen werden (externe Krisen): in Wasini der drastische Einbruch der Touristenzahlen nach den Unruhen im Nachgang der Präsidentschaftswahlen (2007/08 Kenyan Crisis), im kongolesischen Untersuchungsgebiet der schrittweise Rückzug der HSS aus dem operativen Projekt ab 2009 und die damit einhergehende Übertragung von Verantwortung auf lokale Gremien und Organisationen.
Durch die Zusammenführung der Ergebnisse aus beiden Fallbeispielen wird konstatiert, dass Entwicklung auf regionaler Ebene als ein kontext- und akteursabhängiger dynamischer Prozess anzusehen ist, der aus den kumulierten, in beide Richtungen wirksamen Mensch-Umwelt-Interaktionen in der betrachteten Region resultiert, und damit in der Tradition geopossibilistischer Perspektiven steht, in denen die natürliche bzw. geographische ebenso wie die gesellschaftliche Umwelt die Rahmenbedingungen für menschliches Handeln und damit Entwicklung vorgibt, jedoch nicht determiniert.
Regionalvermarktung ist in deutschen Biosphärenreservaten ein wichtiges Instrument zur Umsetzung des Leitbilds der nachhaltigen Entwicklung. Die Dachmarke Rhön im Biosphärenreservat Rhön hat in den vergangenen Jahren einen Vorbildcharakter in diesem Kontext entwickelt. Doch nur wenige quantitative Untersuchungen befassen sich bis jetzt mit der Frage, welche regionalökonomischen Effekte diese Initiativen haben. In der Arbeit werden die internen Wirtschaftsstrukturen, wie z.B. die Vorleistungen, der Dachmarkenmitglieder mit einer zufälligen Kontrollgruppe von regionalen Betrieben verglichen. Die wirtschaftlichen Differenzen zwischen den Untersuchungsgruppen stellen sich deutlicher dar, wenn die Dachmarke Rhön nicht als eine Einheit gesehen wird, sondern in drei Untergruppen geteilt wird.
Die Betriebe der Dachmarke Rhön haben aufgrund von tendenziell höheren Vorleistungsausgaben geringere Wertschöpfungsquoten auf der ersten Stufe des regionalökonomischen Modells. Die Analyse der Einkaufsbeziehungen und Investitionen macht aber deutlich, dass die Betriebe der Dachmarke Rhön dennoch einen Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung in der Rhön leisten können. Zur Erreichung dieses Ziels handeln die Betriebe der Dachmarke in vielerlei Hinsicht aus idealistischen Motiven.
The global-local sustainable development and climate change adaptation policy, and the emerging political discourse on the value of local Adaptation, have positioned the local institutions and their governance space within the strategic enclaves of multilevel governance system. Such shifts have transformed the context for sustainable Nature Based Tourism (NBT) development and adaptation in Nepal in general, and its protected areas, in particular. The emerging institutional adaptation discourse suggests on the need to link tourism development, adaptation and governance within the sustainability concept, and also to recognize the justice and inclusive dimensions of local adaptation. However, sociological investigation of institutional adaptation, particularly at the interface between sustainability, justice and inclusive local adaptation is an undertheorized research topic.
This exploratory study examined the sociological process of the institutional adaptation, especially the social resilience and adaptive governance capacities of the NBT institutions, in 7 Village Development Committees of the Mustang district, a popular destination in the Annapurna Conservation Area, Nepal. Using the sphere (a dynamic social space concept) and quality of governance as the analytical framework, the integrative adaptation as the methodological approach and the case study action research method, the study investigated and generated a holistic picture on the state of the social resilience and adaptive governance capacities of the NBT institutions.
The findings show institutional social resilience capacities to be contingent on socio-political construction of adaptation knowledge and power. Factors influencing such constructions among NBT institutions include: the site and institutions specific political, economic and environmental dispositions; the associated socio-political processes of knowledge constructions and volition action; and the social relationships and interaction, operating within the spheres and at multiple governance levels. The adaptive governance capacities hinge on the institutional arrangements, the procedural aspects of adaptation governance and the governmentality. These are reflective of the diverse legal frameworks, the interiority perspective of the decision making and governance practices of the NBT institutions.
In conclusion, it is argued that effective local adaptation in the Mustang district is contingent on the adaptation and institutional dynamics of the NBT institutions, consisting of the cognitive, subjective, process and procedural aspects of the adaptation knowledge production and its use.
Die 15 deutschen UNESCO-Biosphärenreservate sollen als Modellregionen eine nachhaltige Entwicklung verwirklichen, wozu neben dem Schutz des Naturhaushaltes und der genetischen Ressourcen auch die sozio-ökonomische Entwicklung der Region zu gewährleisten ist. Als Zielgebiete touristischer Nachfrage stellt der Tourismus potentiell eine Entwicklungschance, und laut den deutschen MAB-Kriterien, ein relevantes Handlungsfeld für die Biosphärenreservats-Verwaltungen dar. Die vorliegende Arbeit behandelt aus zwei unterschiedlichen Perspektiven die Frage, inwieweit Tourismus zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den deutschen Biosphärenreservaten beiträgt.
Zum einen wird mittels einer Wertschöpfungsanalyse die touristische Nachfrage und dadurch ausgelöste regionalökonomische Effekte untersucht, was eine Erfassung der Besucher hinsichtlich Anzahl, Strukturen, Ausgabenniveaus, Aufenthaltsmerkmalen sowie Einstellungen umfasst. Zum anderen wird ermittelt, inwieweit die Biosphärenreservats-Verwaltungen die touristische Entwicklung auf regionaler Ebene im Sinne der nachhaltigen Regionalentwicklung mitgestalten. Basierend auf einer touristischen Typisierung der deutschen Biosphärenreservate werden hierzu sechs ausgewählte Biosphärenreservate (Pfälzerwald, Rhön, Schaalsee, Spreewald, Südost-Rügen, Vessertal-Thüringer Wald) eingehend untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Besucherzahlen zwischen 487.000 im Vessertal-Thüringer Wald und 6,4 Mio. in der Rhön schwanken. Insgesamt wird in den sechs Gebieten ein Bruttoumsatz von 908 Mio. € generiert, was einer Wertschöpfung von 474 Mio. € und 28.000 Einkommensäquivalenten entspricht. Der Wert relativiert sich, betrachtet man die Biosphärenreservatsbesucher im engeren Sinn, die für rund 7 % des Bruttoumsatzes bzw. 1.917 Einkommensäquivalente verantwortlich sind. Das Segment ist tendenziell schwach vertreten, jedoch empfänglich für die Ansätze der nachhaltigen Ausrichtung des Tourismus seitens der Biosphärenreservats-Verwaltung. Es präferiert z.B. traditionelle Kulturlandschaftsbilder, Bio-Labels und Regionalität bei Produkten und ist offen gegenüber Schutzbemühungen, was sich jedoch noch nicht im Ausgabeverhalten widerspiegelt.
Hier setzen die Verwaltungen der Biosphärenreservate im Tourismus an und werden auf Destinationsebene im Bereich der strategischen Planung, der Fördermittelakquise, der Generierung touristischer Angebote und Dienstleistungen, der Entwicklung von Regionalvermarktungs- und Partner-Initiativen sowie der Positionierung des Biosphärenreservates als Destination und Marke aktiv. Dennoch wird in allen Gebieten nahezu ausnahmslos die Integration des Biosphärenreservates als Akteur, Attraktion und Angebotsfamilie und verbindende Thematik auf Destinationsebene als verbesserungswürdig eingestuft. Im Rahmen der Arbeit können dafür relevante Faktoren abgeleitet werden, die somit Ansatzpunkte darstellen, den noch ausbaufähigen Beitrag des Tourismus zur nachhaltigen Regionalentwicklung in Biosphärenreservaten im Sinne tangibler und intangibler Effekte zu steigern.