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In einem Zeitraum von 8 Jahren (01.01.2008 – 31.12.2015) wurden 51 Patienten am Universitätsklinikum Würzburg mit einer dorsalen Plattenosteosynthese bei distaler Radiusfraktur versorgt. Von diesen 51 Patienten konnten durchschnittlich 5 ± 2 Jahre postoperativ ( 1,4 – 9,2 Jahre) 90 % (46 Patienten) der Patienten nachuntersucht werden. Es wurden nur 6 % aller Patienten die eine Plattenosteosynthesen bei distaler Radiusfraktur innerhalb von 8 Jahren (01.01.2008 – 31.12.2015) am Universitätsklinikum Würzburg erhalten haben von dorsal versorgt. 94% der Plattenosteosynthesen bei distaler Radiusfraktur erfolgten von palmar. Zu Diesem Patientenkollektiv wurde ebenfalls eine klinische Studie mit den gleichen Auswertungsmethoden, Fragebögen und Untersuchungsgeräten wie in unserer Studie durchgeführt. Die niedrige Fallzahl in diesem Zeitraum ist auf die seltene Indikationsstellung zur dorsalen Plattenosteosynthese zurückzuführen. Die Indikation wurde am Universitätsklinikum Würzburg fast ausschließlich computertomographisch präoperativ festgelegt und lag vor bei einer zentralen Gelenksimpression, dorsaler Fragmente und einer SL-Bandverletzung, welche per se von dorsal
versorgt werden muss. Die Operationstechnik erfolgte immer mit einer Retinaculumplastik und EPL-Sehnen Subkutanverlagerung. Allen Patienten wurde eine Implantatentfernung nach 6 Monaten empfohlen, da auch Spätrupturen der Sehnen vorkommen können. Von den 46 nachuntersuchten
Patienten zeigte sich ein sehr selektiertes Patientenkollektiv mit insgesamt 76% (35 Patienten) C Frakturen, über der Hälfte der Patienten hatte mit 52% (24 Patienten) eine C3 Fraktur, 30% (14 Patienten) SL-Bandverletzung und mehr als die Hälfte der Patienten (52%, 24 Patienten) hatte zudem eine relevante Begleitverletzung. Am Häufigsten davon die Frakturen am ipsilateralen Arm (9 Patienten, 20%), Karpusfrakturen (6 Patienten, 13%) und Polytrauma (6 Patienten, 13%). Das Patientengut zeigte sich selektiert aufgrund der sehr speziellen Indikationsstellung zur dorsalen Plattenosteosynthese, weshalb ein direkter Vergleich zur palmaren Plattenosteosynthese nicht möglich war. Die Studie dient dazu das klinische mittelfristige Outcome und die Komplikationsrate
nach dorsaler Plattenosteosynthese darzustellen. Keiner der Patienten erlitt eine Nervenverletzung, Revisionsoperation oder Sehnenschädigung. Interessant dabei zu erwähnen ist, dass sich nur 34 Patienten (74%) für eine Implantatentfernung entschieden, obwohl 6 Monate postoperativ allen Patienten eine Implantatentfernung empfohlen wurde. Trotzdem kam es zu keiner
Sehnenschädigung. 4 Patienten (14%) ohne relevante Begleitverletzung gaben einen seltenen Ruheschmerz an, der höchstens einmal alle 2 Wochen auftrat. 7 Patienten (15%) gaben einen leichten Belastungsschmerz bei mittelschwerer bis schwerer Belastung an und 4 Patienten (16%) entwickelten eine nach distaler Radiusfraktur typische Arthrose. Alle Patienten mit Arthrose erlitten initial eine C3 Fraktur. Die hälft davon zeigte einen Kellgran & Lawrence Score von 1. Der Bewegungsumfang des Handgelenks zeigte in allen Bewegungsgraden keinen signifikanten Unterschied zwischen der Fraktur- und Gegenseite, außer in der Palmarflexion. Trotzdem erreichte die Palmarflexion der Frakturseite durchschnittlich 93% der Gegenseite. Folgende Kraftmessungen wurden durchgeführt: Fingerkraft (Vigorimeter), Pinzettengriffkraft (Pinch-O-Meter) und Griffkraft (Dynamometer). In keiner Kraftmessung zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Fraktur- und Gegenseite. Es wurden folgende radiologische Parameter erfasst: Palmare Kippwinkel, Radiopalmarwinkel, Ulnavarianz und Radiushöhe. Aufgrund der schweren Einstauchung und
dorsalen Abkippung präoperativ konnte postoperativ durchschnittlich nur eine annähernd normwertige Aufrichtung des palmaren Kippwinkels (von -3,1° auf 6,8°) und des Radiopalmarwinkels (von 19,3° auf 21,4°) erreicht werden, dennoch zeigte sich eine deutliche Aufrichtung des Gelenks. Die Funktionseinschränkung zeigte sehr gute Ergebnisse mit einem durchschnittlichen DASH Score von 5,5 ± 10. Der Gartland & Werley Score zeigte in 80% ein sehr gutes in 13% ein gutes, in nur 7% ein befriedigendes und bei keinem Patienten ein schlechtes Ergebnis. Die allgemeine Zufriedenheit wurde von den Patienten nach dem deutschen Schulnotensystem mit durchschnittlich
1,9 bewertet. Die dorsale Plattenosteosynthese bei distaler Radiusfraktur empfiehlt sich demnach bei CT gesicherter Indikationsstellung und richtiger Technik als modernes, alternatives Osteosyntheseverfahren.
Hintergrund:
Distale Radiusfrakturen sind eine der häufigsten Frakturformen und stellen den Operateur nicht selten vor eine große Herausforderung.
In unserer Studie bewerten wir die Rolle der prä- und postoperativen CT-Untersuchung in Bezug auf das postoperative Outcome und prüfen erneut die Indikationsstellung.
Patienten und Methoden:
In dieser Studie waren 163 Patienten mit insgesamt 173 Frakturen eingeschlossen. Es wurden zwei Gruppen gebildet ohne (Gruppe 1, 78 Patienten) und mit (Gruppe 2, 85 Patienten) postoperativer CT. Die postoperativen Röntgenbilder der Gruppe 2 wurden in 3 Kategorien geteilt, welche mit der postoperativen CT-Untersuchung verglichen wurden.
Ergebnis:
Es zeigte sich eine hohe Korrelation zwischen den beiden Untersuchungsmethoden bezüglich der Revisionsrate.
Schlussfolgerung:
Die postoperative CT-Untersuchung kann in vielen Fällen durch eine einfache Röntgenaufnahme vermieden werden.
Um den Operateur bei der Entscheidung für oder gegen eine postoperative CT-Untersuchung zu unterstützen erstellten wir einen einfachen Algorithmus, um die Strahlenbelastung der Patienten zu minimieren ohne das postoperative Outcome zu verschlechtern.