Institut für Pharmakologie und Toxikologie
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RKIP ist ein Kinaseregulator, der unter anderem Raf und GRK-2 kontrolliert. Im Herzen inhibiert RKIP die GRK-2 und verstärkt daher die beta-adrenerge Signalweiterleitung. Eine Überexpression von RKIP im murinen Herzen führt zu einer Steigerung der kardialen Kontraktilität, die gut toleriert wird. Aufgrund einer ausgewogenen Aktivierung der beta1- und beta2-Adrenorezeptoren (beta-AR) hat der positiv inotrope Effekt -unerwarteterweise- keine schädlichen Auswirkungen auf das Herzgewebe. Der beobachtete Phänotyp weist auf einen erhöhten Energiebedarf hin. Da dies möglicherweise einen Effekt von RKIP auf Mitochondrien beinhaltet, war das Ziel dieses Projekts die Aufklärung einer möglichen Achse aus RKIP, betaAR und Mitochondrien.
Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten einen Effekt von RKIP auf die mitochondriale Morphologie. Die Mitochondrien in wildtypischen (Wt) Mausherzen reihten sich entlang der Myofilamente auf. In Mäusen mit einer Herz-spezifischen Überexpression von RKIP (RKIP-tg) war ein größerer Anteil des Herzgewebes mit Mitochondrien bedeckt, hervorgerufen durch eine erhöhte Anzahl an Mitochondrien im Vergleich zu Wt. Trotzdem ist die hochgeordnete Struktur von Mitochondrien und Myofilamenten nicht gestört. Die Mitochondrien bilden sogar mehrschichtige Reihen zwischen den Myofilamenten aus. Im Gegensatz dazu sind Mitochondrien aus RKIP-knockout Tieren (RKIP-KO) kleiner und ihre Konnektivität, die die geordnete Struktur ausprägt, geht verloren. Die Veränderungen der mitochondrialen Morphologie gehen einher mit Anomalitäten im Expressionsniveau von Proteinen der mitochondrialen Teilung und Fusion. Mitochondrien sind sehr dynamische Organellen, die permanenten Teilungs- und Fusionsprozessen unterliegen, die von einem Set aus GTPasen ausgeführt werden. Die Expression von DRP-1, einem Protein der mitochondrialen Teilung, ist in RKIP-KO Mausherzen hochreguliert im Vergleich zu Wt und RKIP-tg. Das könnte die reduzierte Größe von Mitochondrien in RKIP-KO Herzen erklären. Im Gegensatz dazu ist Mfn-1, ein Protein der mitochondrialen Fusionsmaschinerie, zwischen den Genotypen nicht verändert. Das passt gut zu der Beobachtung, dass RKIP nicht zu einer Vergrößerung von individuellen Mitochondrien führt. Trotzdem ist Mfn-2, ein Protein das zur Verknüpfung von Mitochondrien und von Mitochondrien mit anderen Organellen beiträgt, in RKIP-tg Mausherzen verglichen mit Wt und RKIP-KO hochreguliert. Das könnte zu der Ausbildung eines Netzwerkes zwischen der erhöhten Anzahl an Mitochondrien beitragen.
Um zu überprüfen, ob die morphologischen Veränderungen auf funktionaler Ebene gespiegelt werden, wurden Sauerstoffverbrauchsmessungen durchgeführt. Tatsächlich zeigten Mitochondrien, die aus RKIP-KO Herzen gewonnen wurden, eine erniedrigte ADP-stimulierte Atmung verglichen mit Wt Mitochondrien. Bezieht man die Hyperpolarisation der inneren Mitochondrienmembran, die in isolierten Kardiomyozyten beobachtet wurde, mit ein, könnte das auf einen Defekt in der ATP-Synthese zurückzuführen sein. Im Einklang damit ist das Expressionsniveau von ATP5a, einem Protein, das am Aufbau der ATP-Synthase beteiligt ist, in isolierten Mitochondrien aus RKIP-KO Mausherzen reduziert. Das deutet auf eine essentielle Funktion von RKIP bei der mitochondrialen Funktion hin.
Im Gegensatz dazu war die mitochondriale Funktion in RKIP-überexprimierenden Herzen normal. Der Sauerstoffverbrauch und das mitochondriale Membranpotential waren nicht von Wt zu unterscheiden. Jedoch steigerte eine RKIP-Überexpression das Expressionsniveau von Proteinen der Atmungskette. Dies führte uns zu der Hypothese, dass RKIP kardiale Mitochondrien schützt. Um dies zu testen, wurden Ischämie/Reperfusionsbedingungen in isolierten Kardiomyozyten simuliert, indem ein Puffer zugesetzt wurde, der die metabolischen Veränderungen während einer Ischämie imitiert. Während das mitochondriale Membranpotential in Wt Kardiomyozyten kollabiert, wenn der Ischämiepuffer zugegeben wird, waren RKIP-tg Kardiomyozyten vor diesem schädlichen Effekt geschützt. Das deutet einen RKIP-vermittelten Schutz der kardialen Mitochondrien unter ischämischen Bedingungen an.
Da RKIP im Herzen als GRK-2-Inhibitor fungiert, wollten wir als nächstes die Beteiligung der betaAR am RKIP-vermittelten Effekt auf Mitochondrien untersuchen. Daher wurden die RKIP-induzierten Veränderungen der Proteinexpression in Abwesenheit von beta1AR oder beta2AR analysiert. Interessanterweise hebt der Verlust des beta2AR den RKIP-vermittelten Anstieg der Mfn-2 Expression und der Proteine der Atmungskette komplett auf, während ein beta1-KO keinen Effekt hat. Um die Rolle des beta2AR als Mitochondrien-protektiven Rezeptor weiter zu beleuchten, wiederholten wir die Experimente, bei denen adulte Kardiomyozyten mit Ischämiepuffer behandelt wurden. In Abwesenheit des beta2AR verlor RKIP seinen schützenden Effekt auf kardiale Mitochondrien. Zusammengenommen weist das darauf hin, dass RKIP einen Effekt auf morphologischer und funktionaler Ebene sowie auf Proteinebene auf Mitochondrien ausübt. Die erhöhte Anzahl an funktionalen Mitochondrien könnte dabei helfen, die zusätzliche Energie bereitzustellen, die für eine langfristige Erhöhung der kardialen Kontraktilität benötigt wird.
Da wir beobachtet haben, dass RKIP Mitochondrien beeinflussen könnte, war die nächste Überlegung, die Rolle von Mitochondrien im Kontext von genetischen Formen der Kardiomyopathie zu untersuchen. Die PLNR9C Mutation verursacht eine schnell fortschreitende Form der dilatativen Kardiomyopathie. In einem Mausmodell verlängerte die gleichzeitige Überexpression von RKIP das Überleben und stellte die Herzfunktion in PLNR9C Mäusen wieder her. Zunächst beobachten wir einen reduzierten Sauerstoffverbrauch in kardialen Mitochondrien aus PLNR9C Mäusen. Nimmt man die Depolarisation des mitochondrialen Membranpotentials dazu, scheint die mitochondriale Fehlfunktion auf einem Defekt der Substratoxidation zu beruhen. Eine gleichzeitige Überexpression von RKIP normalisierte den mitochondrialen Phänotyp der PLNR9C Mäuse fast vollständig. Das legt nahe, dass Mitochondrien nicht nur Teil der PLNR9C-induzierten Kardiomyopathie sind, sondern auch des RKIP-abhängigen Schutzes.
Da Mitochondrien in einer Vielzahl von kardialen Situationen eine zentrale Rolle einnehmen, war das nächste Ziel die mitochondriale Gesundheit als Parameter für die Testung von Substanztoxizität zu etablieren. Die Messung des mitochondrialen Membranpotentials wurde angewandt, um eine kleine Bibliothek von MEK-Inhibitoren auf ihre mitochondriale Toxizität zu testen. Die bekannten Nebenwirkungen der MEK-Inhibitoren auf Kardiomyozyten und die Rolle der ERK-Aktivierung bei der Apoptose veranlasste uns dazu. Tatsächlich brach das mitochondriale Membranpotential nach Behandlung mit MEK-Inhibitoren ein und verringerte sich unter oxidativem Stress noch weiter. Im Gegensatz dazu führte eine neue Interventionsstrategie für die Raf/MEK/ERK-Kaskade, die spezifisch mit der nukleären Akkumulation von ERK interferiert, die zytosolische ERK-Aktivität aber erhält, nicht zu einer Depolarisation des mitochondrialen Membranpotentials und schützte die Kardiomyozyten sogar unter Wasserstoffperoxidbehandlung.
Zusammen genommen betont das Projekt die immens wichtige Rolle von Mitochondrien für neue Strategien zur Kontraktionskraftsteigerung, in pathologischen Situationen, wie Kardiomyopathien, und deren Interventionsstrategien und sogar für das Sicherheitsprofil von neuen therapeutischen Substanzen.
Dichloromethane (DCM) is a high production volume chemical (>1000 t/a) mainly used as an industrial solvent. Carcinogenicity studies in rats, mice and hamsters have demonstrated a malignant tumor inducing potential of DCM only in the mouse (lung and liver) at 1000–4000 ppm whereas human data do not support a conclusion of cancer risk. Based on this, DCM has been classified as a cat. 2 carcinogen. Dose-dependent toxicokinetics of DCM suggest that DCM is a threshold carcinogen in mice, initiating carcinogenicity via the low affinity/high capacity GSTT1 pathway; a biotransformation pathway that becomes relevant only at high exposure concentrations. Rats and hamsters have very low activities of this DCM-metabolizing GST and humans have even lower activities of this enzyme. Based on the induction of specific tumors selectively in the mouse, the dose- and species-specific toxicokinetics in this species, and the absence of a malignant tumor response by DCM in rats and hamsters having a closer relationship to DCM toxicokinetics in humans and thus being a more relevant animal model, the current classification of DCM as human carcinogen cat. 2 remains appropriate.
The purpose of the “Micronuclei and Disease” special issue (SI) is to: (i) Determine the level of evidence for association of micronuclei (MN), a biomarker of numerical and structural chromosomal aberrations, with risk of specific diseases in humans; (ii) Define plausible mechanisms that explain association of MN with each disease; (iii) Identify knowledge gaps and research needed to translate MN assays into clinical practice.
The “MN and Disease” SI includes 14 papers. The first is a review of mechanisms of MN formation and their consequences in humans. 11 papers are systematic reviews and/or meta-analyses of the association of MN with reproduction, child health, inflammation, auto-immune disease, glycation, metabolic diseases, chronic kidney disease, cardiovascular disease, eleven common cancers, ageing and frailty. The penultimate paper focuses on effect of interventions on MN frequency in the elderly. A road map for translation of MN data into clinical practice is the topic of the final paper.
The majority of reviewed studies were case-control studies in which the ratio of mean MN frequency in disease cases relative to controls, i.e. the mean ratio (MR), was calculated. The mean of these MR values, estimated by meta-analyses, for lymphocyte and buccal cell MN in non-cancer diseases were 2.3 and 3.6 respectively, and for cancers they were 1.7 and 2.6 respectively. The highest MR values were observed in studies of cancer cases in which MN were measured in the same tissue as the tumour (MR = 4.9–10.8).
This special issue is an important milestone in the evidence supporting MN as a reliable genomic biomarker of developmental and degenerative disease risk. These advances, together with results from prospective cohort studies, are helping to identify diseases in which MN assays can be practically employed in the clinical setting to better identify high risk patients and to prioritise them for preventive therapy.
Pyrrolizidinalkaloide sind eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, welche durch ihre Genotoxizität und Kanzerogenität schon lange in der Kritik des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) stehen. In der Leber werden diese Stoffe metabolisiert und in ihre aktive Form überführt. Als Folge eines übermäßigen Konsums von Pyrrolizidinalkaloiden wurden Fälle der venösen okklusiven Lebererkrankungen beobachtet und auch die Entstehung von Tumoren in Tiermodellen konnte auf eine Pyrrolizidinalkaloidexposition zurückgeführt werden.
Die vorliegende Arbeit verglich das genotoxische Potenzial der drei Pyrrolizidinalkaloide Lasiocarpin, Seneciphyllin und Europin in den humanen Leberzelllinien HepG2 und Huh6. Die Einschätzung erfolgte anhand der Ergebnisse der durchgeführten Mikrokerntests. Des Weiteren wurde die Rolle des metabolischen Enzyms CYP-3A4, durch Zugabe entsprechender Inhibitoren und Stimulatoren, sowie die Wirkung des intrazellulären Glutathions auf die Toxizität der Pyrrolizidinalkaloide untersucht. Zudem wurde ein Schwerpunkt auf die Analyse der Mitose von mit Pyrrolizidinalkaloiden behandelten Zellen gelegt. Hier lag die Konzentration auf der Formatierung der Mikrotubuli und auf der Entstehung der Mikrokerne. Eine abschließende Lebendzellmikroskopie visualisierte den toxischen Einfluss des Pyrrolizidinalkaloides Lasiocarpin auf die Mitose und Kernteilung der HepG2-Zellen und erlaubt einen Ausblick auf weitere Forschungshypothesen.
Das toxische Potenzial der drei untersuchten Pyrrolizidinalkaloide zeigte gleiche Tendenzen in den untersuchten toxischen Merkmalen. Bei allen verwendeten Substanzen konnte ein Anstieg der Mikrokernzahl und der apoptotischen Zellen beobachtet werden. Gegenläufig dazu zeigte sich bei allen drei Pyrrolizidinalkaloiden eine Reduktion der Mitoserate und auch ein Rückgang des Proliferationsindex. Lasiocarpin zeigte eindeutig das höchste genotoxische Potenzial.
Die Rolle des Metabolisierungsenzyms Cytochrom P450 auf den Stoffwechsel konnte anhand von klaren Ergebnissen definiert werden. Nach Hemmung des CYP-3A4-Enzyms durch das Antibiotikum Ketoconazol wurden weniger Mikrokerne durch das Pyrrolizidinalkaloid gebildet und die Zellproliferation stieg an. Die Behandlung mit Rifampicin, das eine Induktion der CYP-3A4-Expression verursachen kann, führte zu einer signifikant höheren Mikrokernzahl und einer Reduktion des Proliferationsindex im Beisein von Lasiocarpin.
Die Auswirkung einer Glutathiondepletion auf die Zyto- und Genotoxizität von Lasiocarpin wurde in dieser Studie ebenfalls untersucht. Zum einen wird klar, dass Glutathion eine Rolle in der Zytotoxizität der Pyrrolizidinalkaloiden spielt. Nach Behandlung von Gluatathion-depletierten Zellen mit Lasiocarpin sank der Proliferationsindex im Vergleich zu den Zellen, welche lediglich mit Lasiocarpin behandelt wurden. Aber auch die genotoxische Wirkung des Lasiocarpins kann durch Depletion des Glutathions verstärkt werden, was die signifikante Erhöhung der Mikrokernrate in den Huh6-Zellen belegt.
Ein großer Teil dieser Forschungsarbeit behandelt den Einfluss von Pyrrolizidinalkaloiden auf die Zellteilung. So wurde einerseits die Veränderung der Anteile der mitotischen Stadien beurteilt und die Entwicklung von mitotischen Störungen quantifiziert. Alle durchgeführten Versuche zeigten, dass die Zahl der mitotischen Zellen konzentrationsabhängig durch Lasiocarpin gesenkt wird. In der Analyse der prozentualen Verteilung der mitotischen Stadien fiel auf, dass sich durch Lasiocarpin vor allem der Anteil der Zellen in der Pro- und Metaphase verringerte. Besonders deutlich zeigte sich zudem dosisabhängig die stärkere Formatierung von fehlerhaften mitotischen Figuren. Durch die durchgeführte Kinetochor-Antikörperfärbung konnte aufgezeigt werden, dass die Mikrokerne chromosomale DNA enthalten und vermutlich durch den Verlust von vollständigen Chromosomen entstehen. Die bereits beschriebene Zunahme an gestörten mitotischen Figuren wurde ebenfalls durch die alpha-Tubulin-Antikörperfärbung bestätigt. Diese Untersuchung richtete den Fokus auf die Ausbildung der Mikrotubuli während der Mitose und den genotoxischen Einfluss des Pyrrolizidinalkaloids Lasiocarpin darauf. Durch Lasiocarpin entstanden signifikant mehr Zellen mit multiplen Spindelpolen und gleichzeitig nahm der Anteil an korrekt ausgebildeten Spindeln ab. Durch den toxischen Einfluss von Lasiocarpin bildeten sich zudem häufiger Zellen ohne erkennbaren Spindelpol mit einer deutlich gestörten Spindelorganisation. In der abschließend durchgeführten Lebendzellmikroskopie konnten die gewonnenen Ergebnisse über die genotoxische und zytotoxische Wirkung von Lasiocarpin auf die Leberzellen bestätigt und visualisiert werden. Eine neue Erkenntnis durch die Lebendzellmikroskopie ist die Zunahme der Dauer der Mitose durch Lasiocarpin. Diese Verlängerung der Zellteilung kann möglicherweise durch einen mitotischen Arrest, welcher durch Aktivierung eines Checkpoint-Signalwegs ausgelöst wird, erklärt werden. Daher sollte zukünftig die Auswirkung von Pyrrolizidinalkaloiden auf die verschiedenen Kontrollpunkte der Zellteilung untersucht werden, um die Toxizität der Pyrrolizidinalkaloide besser beurteilen zu können.
Adipositas wurde mit erhöhtem oxidativem DNA-Schaden und verminderter DNA- Reparatur in Verbindung gebracht. Die Auswirkungen bariatrischer Chirurgie auf oxidativen DNA-Schaden sind bis heute nicht vollständig verstanden. Ziel dieser Arbeit war es, diese Fragestellung weiter zu erörtern. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante BMI-Reduktion nach bariatrischer Operation. Unterschiedliche Operationsmethoden führten zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen, wobei der RYGB zu einer etwas stärkeren Gewichtsreduktion führte als die SG. Eine Reduktion des DNA-Schadens wurde ebenfalls beobachtet und steht im Einklang mit früheren Ergebnissen. Der genaue Mechanismus für die Abnahme des DNA-Schadens ist nicht vollständig verstanden. Neben dem Gewichtsverlust treten komplexe metabolische Veränderungen auf, die möglicherweise eine Rolle spielen. Bei der vergleichenden Untersuchung von PBMCs vor und ein Jahr nach Operation konnte keine Verbesserung des oxidativen Status der Patienten gezeigt werden. Es wurde jedoch eine Reduktion des oxidativen Stresses nach der Operation in anderen Studien beobachtet, wobei die Datenlage sehr inkohärent ist. Des Weiteren wurde der Einfluss von Adipositas auf oxidativen DNA-Schaden in Plazentazellen untersucht. Bei adipösen Müttern wurde ein erhöhter basaler DNA- Schaden festgestellt, jedoch zeigten diese keine signifikanten Unterschiede der oxidativen DNA-Schäden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Außerdem wurden die Reparaturaktivitäten der NER und BER in PBMCs adipöser Patienten und normalgewichtiger Kontrollen verglichen. Obwohl die PBMCs der Kontrollgruppe eine höhere Reparaturaktivität aufwiesen, war der Unterschied nicht signifikant. Weitere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die DNA- Reparaturkapazität bei adipösen Personen verringert ist. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten gesucht, Reparaturaktivität in kryokonservierten PBMCs nachzuweisen. Weder die Stimulation durch PHA noch die Zugabe von ATP oder längere Inkubationszeiten zur Regeneration führten zu einer nachweisbaren Reparaturaktivität. Die Herstellung von Proteinextrakten aus gefrorenen Zellen erwies sich als vielversprechende Alternative, um spezifische Reparaturwege zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Adipositas mit erhöhtem DNA-Schaden und oxidativem Stress assoziiert ist, eine Gewichtsabnahme nach bariatrischer Operation jedoch nicht zu der erwarteten Abnahme des oxidativen Stresses führte. Weitere Forschung ist notwendig, um die Hintergründe dieser Assoziation genauer zu verstehen.
DNA damage in circulating leukocytes measured with the comet assay may predict the risk of death
(2021)
The comet assay or single cell gel electrophoresis, is the most common method used to measure strand breaks and a variety of other DNA lesions in human populations. To estimate the risk of overall mortality, mortality by cause, and cancer incidence associated to DNA damage, a cohort of 2,403 healthy individuals (25,978 person-years) screened in 16 laboratories using the comet assay between 1996 and 2016 was followed-up. Kaplan–Meier analysis indicated a worse overall survival in the medium and high tertile of DNA damage (p < 0.001). The effect of DNA damage on survival was modelled according to Cox proportional hazard regression model. The adjusted hazard ratio (HR) was 1.42 (1.06–1.90) for overall mortality, and 1.94 (1.04–3.59) for diseases of the circulatory system in subjects with the highest tertile of DNA damage. The findings of this study provide epidemiological evidence encouraging the implementation of the comet assay in preventive strategies for non-communicable diseases.
An interplay between Ca2+/calmodulin-dependent protein kinase IIδc (CaMKIIδc) and late Na+ current (INaL) is known to induce arrhythmias in the failing heart. Here, we elucidate the role of the sodium channel isoform NaV1.8 for CaMKIIδc-dependent proarrhythmia. In a CRISPR-Cas9-generated human iPSC-cardiomyocyte homozygous knock-out of NaV1.8, we demonstrate that NaV1.8 contributes to INaL formation. In addition, we reveal a direct interaction between NaV1.8 and CaMKIIδc in cardiomyocytes isolated from patients with heart failure (HF). Using specific blockers of NaV1.8 and CaMKIIδc, we show that NaV1.8-driven INaL is CaMKIIδc-dependent and that NaV1.8-inhibtion reduces diastolic SR-Ca2+ leak in human failing cardiomyocytes. Moreover, increased mortality of CaMKIIδc-overexpressing HF mice is reduced when a NaV1.8 knock-out is introduced. Cellular and in vivo experiments reveal reduced ventricular arrhythmias without changes in HF progression. Our work therefore identifies a proarrhythmic CaMKIIδc downstream target which may constitute a prognostic and antiarrhythmic strategy.
It was previously shown that the estrogen-receptor negative breast cancer cell line MBA-MD-231 expresses high levels of A2B adenosine receptors as the sole adenosine receptor subtype. These receptors couple to both, stimulation of adenylyl cyclase and a Ca2+ signal. In order to establish a potential role of A2B adenosine receptors in tumor growth and development MAPK signaling was investigated in these breast cancer cells. Although it is known that A2B adenosine receptors may stimulate MAPK it was found that in MBA-MD-231 cells ERK1/2 phosphorylation is reduced upon agonist-stimulation of A2B adenosine receptors. This reduction is also triggered by forskolin, but abolished by the PKA inhibitor H89, suggesting an important role for the cAMP-PKA pathway. Likewise, a role for intracellular Ca2+ was established as the Ca2+ chelator 1,2-bis-(o-aminophenoxy)-ethane-N,N,N’,N’-tetraacetic acid, tetraacetoxymethyl ester (BAPTA-AM) abolished the reduction of ERK1/2 phosphorylation triggered by A2B stimulation. It was shown that various pathways downstream from A2B adenosine receptors resulted in a stimulation of MAPK phosphatase-1 (MKP-1) which dephosphorylates phospho ERK1/2, and thus plays a critical role in the regulation of the phosphorylation state of ERK1/2. The reduction of ERK1/2 phosphorylation mediated by A2B adenosine receptors might provide an interesting approach for adjuvant treatment leading to reduced growth of certain tumors expressing the A2B subtype.
Parkinson’s disease (PD) is a neurodegenerative disorder characterized by progressive loss of dopaminergic neurons in the substantia nigra of the human brain, leading to depletion of dopamine production. Dopamine replacement therapy remains the mainstay for attenuation of PD symptoms. Nonetheless, the potential benefit of current pharmacotherapies is mostly limited by adverse side effects, such as drug-induced dyskinesia, motor fluctuations and psychosis. Non-dopaminergic receptors, such as human A2A adenosine receptors, have emerged as important therapeutic targets in potentiating therapeutic effects and reducing the unwanted side effects. In this study, new chemical entities targeting both human A2A adenosine receptor and dopamine D2 receptor were designed and evaluated. Two computational methods, namely support vector machine (SVM) models and Tanimoto similarity-based clustering analysis, were integrated for the identification of compounds containing indole-piperazine-pyrimidine (IPP) scaffold. Subsequent synthesis and testing resulted in compounds 5 and 6, which acted as human A2A adenosine receptor binders in the radioligand competition assay (Ki = 8.7–11.2 μM) as well as human dopamine D2 receptor binders in the artificial cell membrane assay (EC50 = 22.5–40.2 μM). Moreover, compound 5 showed improvement in movement and mitigation of the loss of dopaminergic neurons in Drosophila models of PD. Furthermore, in vitro toxicity studies on compounds 5 and 6 did not reveal any mutagenicity (up to 100 μM), hepatotoxicity (up to 30 μM) or cardiotoxicity (up to 30 μM).
In response to cardiac injury, increased activity of the hexosamine biosynthesis pathway (HBP) is linked with cytoprotective as well as adverse effects depending on the type and duration of injury. Glutamine-fructose amidotransferase (GFAT; gene name gfpt) is the rate-limiting enzyme that controls flux through HBP. Two protein isoforms exist in the heart called GFAT1 and GFAT2. There are conflicting data on the relative importance of GFAT1 and GFAT2 during stress-induced HBP responses in the heart.
Using neonatal rat cardiac cell preparations, targeted knockdown of GFPT1 and GFPT2 were performed and HBP activity measured. Immunostaining with specific GFAT1 and GFAT2 antibodies was undertaken in neonatal rat cardiac preparations and murine cardiac tissues to characterise cell-specific expression. Publicly available human heart single cell sequencing data was interrogated to determine cell-type expression. Western blots for GFAT isoform protein expression were performed in human cardiomyocytes derived from induced pluripotent stem cells (iPSCs).
GFPT1 but not GFPT2 knockdown resulted in a loss of stress-induced protein O-GlcNAcylation in neonatal cardiac cell preparations indicating reduced HBP activity. In rodent cells and tissue, immunostaining for GFAT1 identified expression in both cardiac myocytes and fibroblasts whereas immunostaining for GFAT2 was only identified in fibroblasts. Further corroboration of findings in human heart cells identified an enrichment of GFPT2 gene expression in cardiac fibroblasts but not ventricular myocytes whereas GFPT1 was expressed in both myocytes and fibroblasts. In human iPSC-derived cardiomyocytes, only GFAT1 protein was expressed with an absence of GFAT2.
In conclusion, these results indicate that GFAT1 is the primary cardiomyocyte isoform and GFAT2 is only present in cardiac fibroblasts. Cell-specific isoform expression may have differing effects on cell function and should be considered when studying HBP and GFAT functions in the heart.