610 Medizin und Gesundheit
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Mittels einer klinischen Studie wurden die Furchtgeneralisierung und Aufmerksamkeitslenkung von 44 gesunden Kindern und Jugendlichen im Alter von 9-17 Jahren untersucht. Eine Übergeneralisierung konditionierter Furcht sowie veränderte Aufmerksamkeitsprozesse werden in zahlreichen Arbeiten mit der Entstehung und Aufrechterhaltung von Angsterkrankungen in Verbindung gebracht. Der Hauptteil der Forschung beschränkte sich bislang auf die Untersuchung von erwachsenen Probanden. Da Angsterkrankungen jedoch häufig bereits im Kindes- und Jugendalter entstehen und sich in der Erforschung psychiatrischer Erkrankungen zunehmend eine dimensionale Betrachtungsweise durchsetzt, bestand das Ziel der Studie darin, etwaige Alterseffekte und den Einfluss der Ängstlichkeit auf die genannten Phänomene bei gesunden Probanden zu untersuchen. Darüber hinaus wurde ein potentiell präventiver Ansatz erforscht. Im Ergebnis zeigten sich in den Gruppenvergleichen keine relevanten Differenzen. Interessanterweise deutete sich in der Gruppe der älteren Probanden entgegen der Erwartung eine verstärkte Furchtgeneralisierung an, die womöglich mit einer veränderten Beziehung zu Furcht und Risiko in der Adoleszenz zusammenhängt. Aus den Befunden ergibt sich die Notwendigkeit weiterer, prospektiver Arbeiten, um unser Verständnis der Ätiologie von Angsterkrankungen zu verbessern. Weiterhin ist noch offen, inwiefern es sich bei der Übergeneralisierung und einer veränderten Aufmerksamkeitslenkung um Risikofaktoren für die Entwicklung von Angsterkrankungen oder vielmehr um Epiphänomene handelt, die erst mit Ausbruch der Erkrankung auftreten. Der Einsatz von Methoden der virtuellen Realität erscheint besonders geeignet, diese Prozesse zukünftig noch besser zu erforschen.
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob eine anodale tDCS über der Elektrodenposition AF3 und der Kathode über dem kontralateralen Mastoid Extinktionslernen modulieren kann. Auf Basis aktueller Forschungsergebnisse wurden die Hypothesen aufgestellt, dass im Vergleich von real stimulierter zu sham stimulierter Gruppe ein Unterschied in der Hautleitfähigkeitsrekation, dem Arousalrating und dem Valenzrating der Versuchsteilnehmenden im Vergleich von CS+ und CS- und im zeitlichen Verlauf von Akquisition zu Extinktion gezeigt werden kann. Um dies zu prüfen wurde eine randomisiert doppelt-verblindete Studie mit insgesamt 86 Probanden durchgeführt, von denen nach Überprüfen einer suffizienten Furchtkonditionierungsreaktion nach der Akquisitionsphase noch 46 Teilnehmer eingeschlossen wurden. Diese wurden auf zwei tDCS Gruppen im Sinne von realer Stimulation und sham Stimulation verblindet und zufällig aufgeteilt. Alle Teilnehmer durchliefen ein eintägiges Furchtkonditionierungsparadigma mit drei Phasen: Habituation, Akquisition und Extinktion. Während allen Phasen wurde die Hautleitfähigkeitsreaktion gemessen und die Probanden wurden gebeten die ihnen präsentierten Stimuli hinsichtlich deren Valenz und Arousal einzuschätzen. Die tDCS fand in einer zehnminütigen Pause vor der Extinktion und während destdcs
Extinktionsdurchlaufs statt. In den Ergebnissen zeigt sich kein differenzieller Effekt der tDCS. In den erhobenen Hautleitfähigkeitsdaten zeigt sich in der frühen Extinktionsphase eine verringerte Hautleitfähigkeit in der verum stimulierten tDCS Gruppe unabhängig davon, ob ein CS+ oder ein CS- zu sehen war. Dies deutet auf eine generell verminderte Aufregung bei realer tDCS hin. In den Bewertungen bezüglich Arousal und Valenz findet sich ebenfalls kein Effekt der tDCS. In den Bewertungen zeigt sich jedoch die erfolgreiche Konditionierung und deren Extinktion. Nachfolgend stellt sich die Frage, ob zukünftig Paradigmen mit einem zweitägigen Design bevorzugt werden sollten, da diese realen Bedingungen näherkommen und teilweise auch Effekte der tDCS gezeigt haben. Abschließend lässt sich die große Rolle des vmPFC in der Verarbeitung von aversiven Reizen darstellen und betonen, welch großes Potential in einer Beeinflussung der Aktivität des vmPFC liegt, das zukünftig genauer untersucht werden muss.
Immunological abnormalities associated with pathological conditions, such as higher infection rates, inflammatory diseases, cancer or cardiovascular events are common in patients with panic disorder. In the present study, T cell receptor excision circles (TRECs), Forkhead-Box-Protein P3 gene (FOXP3) methylation of regulatory T cells (Tregs) and relative telomere lengths (RTLs) were investigated in a total and subsamples of 131 patients with panic disorder as compared to 131 age- and sex-matched healthy controls in order to test for a potential dysfunction and premature aging of the immune system in anxiety disorders. Significantly lower TRECs (p = 0.004) as well as significant hypermethylation of the FOXP3 promoter region (p = 0.005) were observed in female (but not in male) patients with panic disorder as compared to healthy controls. No difference in relative telomere length was discerned between patients and controls, but significantly shorter telomeres in females, smokers and older persons within the patient group. The presently observed reduced TRECs in panic disorder patients and FOXP3 hypermethylation in female patients with panic disorder potentially reflect impaired thymus and immunosuppressive Treg function, which might partly account for the known increased morbidity and mortality of anxiety disorders conferred by e.g. cancer and cardiovascular disorders.
Serotonin receptor 1A gene (HTR1A) knockout mice show pronounced defensive behaviour and increased fear conditioning to ambiguous conditioned stimuli. Such behaviour is a hallmark of pathological human anxiety, as observed in panic disorder with agoraphobia (PD/AG). Thus, variations in HTR1A might contribute to neurophysiological differences within subgroups of PD/AG patients. Here, we tested this hypothesis by combining genetic with behavioural techniques and neuroimaging. In a clinical multicentre trial, patients with PD/AG received 12 sessions of manualized cognitive-behavioural therapy (CBT) and were genotyped for HTR1A rs6295. In four subsamples of this multicentre trial, exposure behaviour (n = 185), defensive reactivity measured using a behavioural avoidance test (BAT; before CBT: n = 245; after CBT: n = 171) and functional magnetic resonance imaging (fMRI) data during fear conditioning were acquired before and after CBT (n = 39). HTR1A risk genotype (GG) carriers more often escaped during the BAT before treatment. Exploratory fMRI results suggest increased activation of the amygdala in response to threat as well as safety cues before and after treatment in GG carriers. Furthermore, GG carriers demonstrated reduced effects of CBT on differential conditioning in regions including the bilateral insulae and the anterior cingulate cortex. Finally, risk genotype carriers demonstrated reduced self-initiated exposure behaviour to aversive situations. This study demonstrates the effect of HTR1A variation on defensive behaviour, amygdala activity, CBT-induced neural plasticity and normalization of defence behaviour in PD/AG. Our results, therefore, translate evidence from animal studies to humans and suggest a central role for HTR1A in differentiating subgroups of patients with anxiety disorders.
In der Literatur wird eine hohe Komorbidität zwischen Anorexia nervosa und Angststörungen beschrieben. Die Dissertation beinhaltet eine klinische Studie anhand von 29 anorektischen Patientinnen, in der der Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Angst und dem Schweregrad der Anorexia nervosa untersucht wurde. Als Testverfahren kamen zur Anwendung State-Trait-Angstinventar (Stai), Sozialphobie und -angstinventar für Kinder (SPAIK), Anorexia nervosa Inventar zur Selbstbeobachtung (ANIS), Fragebogen zum Eßverhalten (FEV), Eating Disorder Inventory (EDI) und Body Mass Index (BMI). Es zeigte sich eine deutliche Korrelation zwischen der Angst und der Ausprägung der psychopathologischen Symptomatik der Eßstörung. Ein vermuteter Zusammenhang zwischen niedrigem Ausgangs - BMI und hohem Angstniveau konnte nicht bestätigt werden.