610 Medizin und Gesundheit
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EINLEITUNG:
Der apikal repositionierte Verschiebelappen (ARF) ist eine chirurgische Technik zur Augmentation der periimplantären keratinisierten Gingiva (KG). Ziel der Studie war die Quantifizierung des Gewinnes an KG sowie die Abhängigkeit des Behandlungsergebnisses von verschiedenen patientenbezogenen Faktoren.
MATERIAL UND METHODEN:
Die Studienpopulation bestand aus 13 Patienten mit insgesamt 31 Implantaten, bei allen wurde eine Augmentation der KG mittels des ARFs durchgeführt. Es wurden vier verschiedene Messungen der Breite der KG durchgeführt: präoperativ, postoperativ, zum Zeitpunkt der endgültigen prothetischen Versorgung und die durch die orale Inzision mobilisierte Breite der KG. Neben den absoluten Werten wurde die Abhängigkeit des Ergebnisses von verschiedenen patientenbezogenen Faktoren (Alter, Geschlecht, Einheildauer; Position des Implantates) ausgewertet.
ERGEBNISSE:
Die Breite der KG postoperativ (+3,94 mm, p < 0,0001) und zum Zeitpunkt der prothetischen Restauration (+3,55 mm, p < 0,0001) haben sich signifikant im Vergleich zu den Werten präoperativ erhöht. In der Einheilungsphase kam es zu einer signifikanten Schrumpfung der KG (-0,39 mm, p < 0,0421). Beim Vergleich der verschiedenen Gruppen konnten keine statistisch signifikanten Zusammenhänge festgestellt werden.
ZUSAMMENFASSUNG:
Der apikal repositionierte Verschiebelappen ist eine zuverlässige Methode zur Augmentation der KG.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression unterschiedlicher Marker für die Vaskularisation in verschiedenen Modifikationen zur Unterkieferaugmentation mit autologem kortikospongiösen Beckenkammtransplantaten in-vivo am Schafmodell untersucht. Wie schon aus Voruntersuchungen bekannt, zeigte vor allem die Modifikation des Transplantatlagers in der Kombination einer resorbierbaren Bio-Gide® Membran mit dem Knochenersatzmaterial (KEM) Bio-Oss® und einem kortikospongiösen Transplantat die geringsten Resorptionsraten. Dieser Konditionierung wurden verschiedene andere Modikifationen des Transplantatlagers gegenübergestellt und jeweils die Expression der Vaskularisationsmarker untersucht und verglichen. Sowohl die Untersuchungen zur Expression von Bone Morphogenetic Protein-2 (BMP-2), Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) und seinen Rezeptor-Isoformen VEGF-Rezeptor 1 und VEGF-Rezeptor 2, sowie den NOS-Isoformen eNOS und iNOS zeigen alle eine signifikant vermehrte Expression in der Konditionierung mit Bio-Oss® als KEM und einer resorbierbaren Bio-Gide® Membran. Lediglich die Expression des von-Willebrand-Faktors (vWF) als Marker des Endothels zeigte keine signifikant vermehrte Expression in der mit Bio-Oss® und Bio-Gide® modifizierten Gruppe. Hier wäre die Tatsache, dass der vWF auch als Marker der endothelialen Dysfunktion beschrieben wird und in den klinisch stärker atrophierten Modifikation vermehrt exprimiert wird, eine Erklärungsmöglichkeit. Die Untersuchungen zur Expression der Vaskularisationsmarker hinsichtlich der Regionen im Augmentat zeigen sowohl bei BMP-2 wie auch bei VEGF und seinen Rezeptorisoformen VEGF-R1 und VEGF-R2 eine signifikant vermehrte Expression im Bereich des Transplantates in der Bio-Oss® Modifikation. Diese Ergebnisse stützen den klinischen Aspekt der guten Vaskularisierung des Transplantates und unterstreichen die Bedeutung der Wachstumsfaktoren für die Vaskularisierung im Transplantat. Bei den Färbungen auf NOS findet sich eine signifikant vermehrte Expression im Transplantatlager. Diese Ergebnisse stellen die Bedeutung von NOS für die Regulation der Osteogenese und die direkten Wirkungen auf Osteoblasten und Osteoklasten. Die Tatsache, dass gerade in der Bio-Oss® Modifikation, in der klinisch die geringste Resorption zu beobachten war, signifikant mehr Vaskularisationsmarker exprimiert wurden, ist Nachweis der besseren Vaskularisation dieser Konditionierung und unterstreicht sowohl den Nutzen von KEM wie Bio-Oss® bei Transplantationen autologen Knochens, wie auch die Möglichkeiten der therapeutischen Verwendung einzelner Wachstumsfaktoren wie z. B. BMP-2.
90 Die autogene Knochentransplantation mittels Beckenkamm zur Unterkieferaugmentation stellt bis heute den Goldstandard dar. Verschiedene Operationsverfahren sind bereits in der klinischen Anwendung. In der vorliegenden Studie wurden verschiedene Konditionierungen des Transplantatlagers einander gegenübergestellt, um die Augmentationsmethode mit der größtmöglichen Volumenerhaltung des Transplantates zu identifizieren. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung bestand im Vergleich verschiedener Unterkieferaugmentationsverfahren mit Beckenkammtransplantaten beim Schaf. Sechzehn Schafen wurden nach vorheriger Transplantatlagerkonditionierung autogene kortikospongiöse Knochenstücke vom Beckenkamm auf den lateralen Unterkiefer transplantiert. Insgesamt wurden sechs verschiedene Operationsverfahren miteinander verglichen, indem die aus dem Schafunterkiefer gewonnenen Proben zunächst makroskopisch beurteilt und dann formalinfixiert in der QCT ausgewertet wurden. Zuletzt erfolgte noch die histologische Aufbereitung mittels einer HE-Färbung und mikroskopischen Beurteilung der Proben. Es zeigt sich, dass die Unterkieferaugmentation mit spongiosaseitiger Auflagerung des kortikospongiösen Knochenspans vom Becken des Schafes allein eine suffiziente Methode darstellt. Der Knochenspan heilt gut ein, die Einheilung geht jedoch mit einer ausgeprägten Volumenminderung des Transplantates einher, so dass 12 Wochen nach der Augmentationsoperation mit einem Transplantatverlust durch atrophische und/oder resorptive Vorgänge zu rechnen ist. Das Anfrischen des Transplantatlagers durch Perforation der Kortikalis erbringt in unserer Studie keinen Vorteil gegenüber dem nicht perforierten Empfängerbett. Im Gegenteil ist zu bedenken, dass durch raschere Vaskularisation aus den eröffneten Spongiosaräumen eine schnellere Resorption bedingt werden kann. Es wurde eine beschleunigte Atrophie und die Gefahr von Hämorrhagien in der Kontaktregion von Transplantat und Transplantatlager mit nachfolgendem infektiösem Transplantatverlust beobachtet. Auf den Erhalt des Periosts sollte bei der Transplantation penibel geachtet werden. Wie in der vorliegenden Studie gezeigt, kann das Periost ein vermehrtes Eindringen nicht- osteogener Zellen verhindern und vermeidet dadurch einen bindegewebig bedingten Umbau des Transplantates. Eine Konditionierung der Transplantation mittels Auflagerung einer resorbierbaren Kollagenmembran zeigt deutliche Vorteile gegenüber einer Transplantation eines kortikospongiösen Spans allein. Eine gesteigerte Knochenneubildung führt zu einem Volumenerhalt des Transplantates. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch die intakte und nicht dislozierte Membran. Bei intakter Membran und darunter zusätzlich eingebrachten BioOss®-Partikeln ist der größtmögliche Volumenerhalt des Transplantates in der vorliegenden Studie beobachtet worden. Zu beachten ist jedoch auch eine vermehrte Infektionsanfälligkeit dieses Verfahrens. Eine Anpassung des Transplantatlagers und eine rigide Fixierung des Transplantates ist eine unabdingbare Vorraussetzung für eine erfolgreiche Unterkieferaugmentation mittels eines kortikospongiösen Knochenspans bei allen untersuchten Verfahren. Die in unserer Untersuchung angewandte Methode der QCT -Messung hat sich als gutes Verfahren zur Messung der Knochendichte erwiesen. Spongiöser und kortikaler Knochen konnten ohne Beeinflussung durch bindegewebige Strukturen gut unterschieden werden. Allerdings sollte für eine möglichst gute Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowohl die ROI- Positionierung als auch die ROI-Größe vor Beginn der Messungen standardisiert werden, um eine größtmögliche Reproduzierbarkeit zu erreichen.
Ziel der vorliegenden Untersuchungen war der Vergleich von autogenen spongiösen und korti-kospongiösen Knochentransplantaten mit verschiedenen Knochenersatzmaterialien (KEM) in-vitro - an osteoblastären Zellen - und in-vivo - beim Sinuslift am Schafmodell. In den Zellkulturversuchen zeigten sich deutliche Unterschiede bezüglich der Proliferation und Differenzierung osteoblastärer Zellen für die verwendeten Niedrig-Temperatur-Hydroxylapatite (Bio-Oss, Algipore). Die besten Ergebnisse zeigten sich in Gegenwart des bioaktiven Glases Biogran, der demineralisierten allogenen Knochenmatrix (Grafton) und des β -Trikalzium-Phosphates (Cerasorb). Im Vergleich mit den übrigen KEM blieben die Resultate für das α- Trikalziumphosphat (Biobase) hinter der demineralisierten Knochenmatrix Grafton und den bioaktiven Gläsern und Osteograf/N zurück. Ein Vorteil der zellbindenden Eigenschaften der synthetisch hergestellten Peptidkette des PepGen P-15 (Hoch-Temperatur-Hydroxylapatit) hinsichtlich Zellproliferation und – differenzierung der osteoblastären Zellen war nicht eindeutig erkennbar. Alle von uns untersuchten autogenen Transplantate und KEM zeigten am Schafmodell eine kli-nisch gute Inkorporation. Es kam zu keinerlei Infektionen oder Abstoßungen des eingebrachten Materials. Die eingebrachten KEM heilten komplikationslos ein und waren alle in der Lage supportiv auf die Knochenneubildung einzuwirken. Die Verwendung autogenen Knochens als Goldstandard im mund-, kiefer- und gesichtschirurgi-schen Fachgebiet konnten wir in unserer Untersuchung bestätigen. Der transplantierte spongiöse und kortikospongiöse Knochen zeigte die besten Ergebnisse und konnte nach 12 Wochen nicht mehr eindeutig vom ortsständigen Knochen unterschieden werden. Allerdings war eine Atrophie, vor allem der Spongiosatransplantate nach 16 Wochen zu beobachten. Die eingebrachten auto-genen Transplantate erzielten quantitativ und qualitativ die beste Knochenneubildung. Die höhe-ren Knochenneubildungswerte bei gleichzeitig geringerer Atrophie sprechen für eine bessere biomechanische Adaptation des autogenen, kortikospongiösen Transplantates. Eine Diskrepanz der Ergebnisse zwischen dem in-vitro- und in-vivo- Versuchsteil konnte für das KEM PepGen P-15 (Hoch-Temperatur-Hydroxylapatit) beobachtet werden, begründet durch die Heterogenität des Zellgemisches. Im Vergleich zu den anderen verwendeten KEM lagen die für dieses Hoch-Temperatur-Hydroxylapatit tierexperimentell ermittelten Werte auf vergleichbarem Niveau. Im Tierversuch konnte Cerasorb (β -Trikalzium-Phosphate) eine deutliche Kno-chenneubildung bei gleichzeitiger Resorbierbarkeit attestiert werden. Tierexperimentell lagen die für das β -Trikalzium-Phosphat (Cerasorb) ermittelten Werte über denen des bioaktiven Glases (Biogran), aber hinter denen für Niedrig-Temperatur-Hydroxylapatite (Bio-Oss), welches die besten Ergebnisse auswies. Unter den verwendeten Knochenersatzmaterialien zeigen sich das Niedrig- Temperatur-Hydroxylapatit Bio-Oss im Tierversuch als das erfolgreichste. Bio-Oss zeigte keine Tendenz zur Biodegradierbarkeit. Die deutliche Diskrepanz zwischen dem in-vitro und in-vivo Teil der Versuche wurde explizit für dieses KEM beschrieben und ist durch das im Tierversuch breitere Zellspektrum zu erklären. Die Ergebnisse unserer Untersuchung bekräftigen den klinisch verbreiteten und weitestgehend komplikationslosen Einsatz von Bio-Oss.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 250 Patienten, die zwischen 1993 und 2004 an der Glandula parotidea operiert worden waren, retrospektiv ausgewertet. Der Nachbeobachtungszeitraum musste mindestens 6 Monate betragen. Bei 146 Patienten wurde im Anschluss an eine Parotidektomie frei transplantiertes, abdominelles Fettgewebe in den Operationssitus eingebracht. Bei weiteren 104 Patienten wurde auf eine solche Augmentation verzichtet. Das Ziel war es, herausfinden, ob eine Bauchfettaugmentation nach Parotidektomie das kosmetische Ergebnis positiv beeinflusst, in wie weit das Auftreten eines Frey-Syndroms verhindert wird und ob eine Augmentation Auswirkungen auf die Wundheilung hat. Vereinzelt konnten sehr gute kosmetische Ergebnisse erzielt werden. Insgesamt zeigte sich jedoch kein signifikanter Unterschied in der kosmetischen Zufriedenheit zwischen den beiden Gruppen. Ein Frey-Syndrom trat mit 23% in der Gruppe der augmentierten Patienten signifikant seltener auf als in der nicht-augmentierten Gruppe (31%). Demgegenüber hatten die Patienten der augmentierten Gruppe signifikant häufiger eine Wundheilungsstörung (39%) als jene Patienten, bei welchen auf eine Augmentation verzichtet worden war (18%). Die Wundheilung wird somit durch Einbringen von Fettgewebe verzögert.