910 Geografie, Reisen
Refine
Has Fulltext
- yes (46)
Year of publication
Document Type
- Journal article (27)
- Doctoral Thesis (12)
- Book (6)
- Preprint (1)
Keywords
- Germany (4)
- Nachhaltigkeit (4)
- Einzelhandel (3)
- time series (3)
- Central Asia (2)
- Deutschland (2)
- Fernerkundung (2)
- Geografie (2)
- Klima (2)
- Klimaänderung (2)
Institute
Schriftenreihe
Sonstige beteiligte Institutionen
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Deutsches Fernerkundungsdatenzengrum (DFD) (1)
- Geographisches Institut (Humboldt Universität zu Berlin) (1)
- Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Fakultät für Tourismus (1)
- Sonderforschungsbereich Re-Figuration von Räumen (Technische Universität Berlin) (1)
This study explores the potential of Sentinel-1 Synthetic Aperture Radar (SAR) to identify phenological phases of wheat, sugar beet, and canola. Breakpoint and extreme value analyses were applied to a dense time series of interferometric (InSAR) and polarimetric (PolSAR) features recorded during the growing season of 2017 at the JECAM site DEMMIN (Germany). The analyses of breakpoints and extrema allowed for the distinction of vegetative and reproductive stages for wheat and canola. Certain phenological stages, measured in situ using the BBCH-scale, such as leaf development and rosette growth of sugar beet or stem elongation and ripening of wheat, were detectable by a combination of InSAR coherence, polarimetric Alpha and Entropy, and backscatter (VV/VH). Except for some fringe cases, the temporal difference between in situ observations and breakpoints or extrema ranged from zero to five days. Backscatter produced the signature that generated the most breakpoints and extrema. However, certain micro stadia, such as leaf development of BBCH 10 of sugar beet or flowering BBCH 69 of wheat, were only identifiable by the InSAR coherence and Alpha. Hence, it is concluded that combining PolSAR and InSAR features increases the number of detectable phenological events in the phenological cycles of crops.
Air pollution is associated with morbidity and mortality worldwide. We investigated the impact of improved air quality during the economic lockdown during the SARS-Cov2 pandemic on emergency room (ER) admissions in Germany. Weekly aggregated clinical data from 33 hospitals were collected in 2019 and 2020. Hourly concentrations of nitrogen and sulfur dioxide (NO2, SO2), carbon and nitrogen monoxide (CO, NO), ozone (O3) and particulate matter (PM10, PM2.5) measured by ground stations and meteorological data (ERA5) were selected from a 30 km radius around the corresponding ED. Mobility was assessed using aggregated cell phone data. A linear stepwise multiple regression model was used to predict ER admissions. The average weekly emergency numbers vary from 200 to over 1600 cases (total n = 2,216,217). The mean maximum decrease in caseload was 5 standard deviations. With the enforcement of the shutdown in March, the mobility index dropped by almost 40%. Of all air pollutants, NO2 has the strongest correlation with ER visits when averaged across all departments. Using a linear stepwise multiple regression model, 63% of the variation in ER visits is explained by the mobility index, but still 6% of the variation is explained by air quality and climate change.
Nearly a quarter of the Alpine area is covered by a dense network of large protected areas (LPAs) of the four categories national park(NP), biosphere reserve (BR), nature park and world natural heritage site (WNHS). From the time of early industrialization, the Alpine area has undergone a mixed and increasingly polarized demographic development between the poles of immigration and emigration. This article investigates the possible mutual impact of population development and the existence of LPAs. The research design includes a quantitative survey of all Alpine LPAs in terms of their population development and the structure of immigration in the first decade of the 21st century. This will be linked with qualitative expert interviews in four selected NPs. The overall results allow an interpretation of the statistical
correlations between type of LPA and migration.
Grünflächen stellen einen der wichtigsten Umwelteinflüsse in der Wohnumwelt der Menschen dar. Einerseits wirken sie sich positiv auf die physische und mentale Gesundheit der Menschen aus, andererseits können Grünflächen auch negative Wirkungen anderer Faktoren abmildern, wie beispielsweise die im Laufe des Klimawandels zunehmenden Hitzeereignisse. Dennoch sind Grünflächen nicht für die gesamte Bevölkerung gleichermaßen zugänglich. Bestehende Forschung im Kontext der Umweltgerechtigkeit (UG) konnte bereits aufzeigen, dass unterschiedliche sozio-ökonomische und demographische Gruppen der deutschen Bevölkerung unterschiedlichen Zugriff auf Grünflächen haben. An bestehenden Analysen von Umwelteinflüssen im Kontext der UG wird kritisiert, dass die Auswertung geographischer Daten häufig auf zu stark aggregiertem Level geschieht, wodurch lokal spezifische Expositionen nicht mehr genau abgebildet werden. Dies trifft insbesondere für großflächig angelegte Studien zu. So werden wichtige räumliche Informationen verloren. Doch moderne Erdbeobachtungs- und Geodaten sind so detailliert wie nie und Methoden des maschinellen Lernens ermöglichen die effiziente Verarbeitung zur Ableitung höherwertiger Informationen.
Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit besteht darin, am Beispiel von Grünflächen in Deutschland methodische Schritte der systematischen Umwandlung umfassender Geodaten in relevante Geoinformationen für die großflächige und hochaufgelöste Analyse von Umwelteigenschaften aufzuzeigen und durchzuführen. An der Schnittstelle der Disziplinen Fernerkundung, Geoinformatik, Sozialgeographie und Umweltgerechtigkeitsforschung sollen Potenziale moderner Methoden für die Verbesserung der räumlichen und semantischen Auflösung von Geoinformationen erforscht werden. Hierfür werden Methoden des maschinellen Lernens eingesetzt, um Landbedeckung und -nutzung auf nationaler Ebene zu erfassen. Diese Entwicklungen sollen dazu beitragen bestehende Datenlücken zu schließen und Aufschluss über die Verteilungsgerechtigkeit von Grünflächen zu bieten.
Diese Dissertation gliedert sich in drei konzeptionelle Teilschritte. Im ersten Studienteil werden Erdbeobachtungsdaten der Sentinel-2 Satelliten zur deutschlandweiten Klassifikation von Landbedeckungsinformationen verwendet. In Kombination mit punktuellen Referenzdaten der europaweiten Erfassung für Landbedeckungs- und Landnutzungsinformationen des Land Use and Coverage Area Frame Survey (LUCAS) wird ein maschinelles Lernverfahren trainiert. In diesem Kontext werden verschiedene Vorverarbeitungsschritte der LUCAS-Daten und deren Einfluss auf die Klassifikationsgenauigkeit beleuchtet. Das Klassifikationsverfahren ist in der Lage Landbedeckungsinformationen auch in komplexen urbanen Gebieten mit hoher Genauigkeit abzuleiten. Ein Ergebnis des Studienteils ist eine deutschlandweite Landbedeckungsklassifikation mit einer Gesamtgenauigkeit von 93,07 %, welche im weiteren Verlauf der Arbeit genutzt wird, um grüne Landbedeckung (GLC) räumlich zu quantifizieren.
Im zweiten konzeptionellen Teil der Arbeit steht die differenzierte Betrachtung von Grünflächen anhand des Beispiels öffentlicher Grünflächen (PGS), die häufig Gegenstand der UG-Forschung ist, im Vordergrund. Doch eine häufig verwendete Quelle für räumliche Daten zu öffentlichen Grünflächen, der European Urban Atlas (EUA), wird bisher nicht flächendeckend für Deutschland erhoben. Dieser Studienteil verfolgt einen datengetriebenen Ansatz, die Verfügbarkeit von öffentlichem Grün auf der räumlichen Ebene von Nachbarschaften für ganz Deutschland zu ermitteln. Hierfür dienen bereits vom EUA erfasste Gebiete als Referenz. Mithilfe einer Kombination von Erdbeobachtungsdaten und Informationen aus dem OpenStreetMap-Projekt wird ein Deep Learning -basiertes Fusionsnetzwerk erstellt, welche die verfügbare Fläche von öffentlichem Grün quantifiziert. Das Ergebnis dieses Schrittes ist ein Modell, welches genutzt wird, um die Menge öffentlicher Grünflächen in der Nachbarschaft zu schätzen (𝑅 2 = 0.952).
Der dritte Studienteil greift die Ergebnisse der ersten beiden Studienteile auf und betrachtet die Verteilung von Grünflächen in Deutschland unter Hinzunahme von georeferenzierten Bevölkerungsdaten. Diese exemplarische Analyse unterscheidet dabei Grünflächen nach zwei Typen: GLC und PGS. Zunächst wird mithilfe deskriptiver Statistiken die generelle Grünflächenverteilung in der Bevölkerung Deutschlands beleuchtet. Daraufhin wird die Verteilungsgerechtigkeit anhand gängiger Gerechtigkeitsmetriken bestimmt. Abschließend werden die Zusammenhänge zwischen der demographischen Komposition der Nachbarschaft und der verfügbaren Menge von Grünflächen anhand dreier exemplarischer soziodemographischer Gesellschaftsgruppen untersucht. Die Analyse zeigt starke Unterschiede der Verfügbarkeit von PGS zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Ein höherer Prozentsatz der Stadtbevölkerung hat Zugriff das Mindestmaß von PGS gemessen an der Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation. Die Ergebnisse zeigen auch einen deutlichen Unterschied bezüglich der Verteilungsgerechtigkeit zwischen GLC und PGS und verdeutlichen die Relevanz der Unterscheidung von Grünflächentypen für derartige
Untersuchungen. Die abschließende Betrachtung verschiedener Bevölkerungsgruppen arbeitet Unterschiede auf soziodemographischer Ebene auf.
In der Zusammenschau demonstriert diese Arbeit wie moderne Geodaten und Methoden des maschinellen Lernens genutzt werden können bisherige Limitierungen räumlicher Datensätze zu überwinden. Am Beispiel von Grünflächen in der Wohnumgebung der Bevölkerung Deutschlands wird gezeigt, dass landesweite Analysen zur Umweltgerechtigkeit durch hochaufgelöste und lokal feingliedrige geographische Informationen bereichert werden können. Diese Arbeit verdeutlicht, wie die Methoden der Erdbeobachtung und Geoinformatik einen wichtigen Beitrag leisten können, die Ungleichheit der Wohnumwelt der Menschen zu identifizieren und schlussendlich den nachhaltigen Siedlungsbau in Form von objektiven Informationen zu unterstützen und überwachen.
The positive phase of the subtropical Indian Ocean dipole (SIOD) is one of the climatic modes in the subtropical southern Indian Ocean that influences the austral summer inter-annual rainfall variability in parts of southern Africa. This paper examines austral summer rain-bearing circulation types (CTs) in Africa south of the equator that are related to the positive SIOD and the dynamics through which specific rainfall regions in southern Africa can be influenced by this relationship. Four austral summer rain-bearing CTs were obtained. Among the four CTs, the CT that featured (i) enhanced cyclonic activity in the southwest Indian Ocean; (ii) positive widespread rainfall anomaly in the southwest Indian Ocean; and (iii) low-level convergence of moisture fluxes from the tropical South Atlantic Ocean, tropical Indian Ocean, and the southwest Indian Ocean, over the south-central landmass of Africa, was found to be related to the positive SIOD climatic mode. The relationship also implies that positive SIOD can be expected to increase the amplitude and frequency of occurrence of the aforementioned CT. The linkage between the CT related to the positive SIOD and austral summer homogeneous regions of rainfall anomalies in Africa south of the equator showed that it is the principal CT that is related to the inter-annual rainfall variability of the south-central regions of Africa, where the SIOD is already known to significantly influence its rainfall variability. Hence, through the large-scale patterns of atmospheric circulation associated with the CT, the SIOD can influence the spatial distribution and intensity of rainfall over the preferred landmass through enhanced moisture convergence.
The July 2021 heavy rainfall episode in parts of Western Europe caused devastating floods, specifically in Germany. This study examines circulation types (CTs) linked to extreme precipitation in Germany. It was investigated if the classified CTs can highlight the anomaly in synoptic patterns that contributed to the unusual July 2021 heavy rainfall in Germany. The North Atlantic Oscillation was found to be the major climatic mode related to the seasonal and inter-annual variations of most of the classified CTs. On average, wet (dry) conditions in large parts of Germany can be linked to westerly (northerly) moisture fluxes. During spring and summer seasons, the mid-latitude cyclone when located over the North Sea disrupts onshore moisture transport from the North Atlantic Ocean by westerlies driven by the North Atlantic subtropical anticyclone. The CT found to have the highest probability of being associated with above-average rainfall in large part of Germany features (i) enhancement and northward track of the cyclonic system over the Mediterranean; (ii) northward track of the North Atlantic anticyclone, further displacing poleward, the mid-latitude cyclone over the North Sea, enabling band of westerly moisture fluxes to penetrate Germany; (iii) cyclonic system over the Baltic Sea coupled with northeast fluxes of moisture to Germany; (iv) and unstable atmospheric conditions over Germany. In 2021, a spike was detected in the amplitude and frequency of occurrence of the aforementioned wet CT suggesting that in addition to the nearly stationary cut-off low over central Europe, during the July flood episode, anomalies in the CT contributed to the heavy rainfall event.
The occurrence of a likely graptolite in lowest Wuliuan strata of the Franconian Forest almost certainly records the oldest known graptolithoid hemichordate in West Gondwana and possibly the oldest graptolite presently known. The fossil is a delicate, erect, apparently unbranched rhabdosome with narrow thecae tentatively assigned to the poorly known genus Ovetograptus of the Dithecodendridae. This report includes an overview of pre-Furongian graptolithoids with slight corrections on the stratigraphic position of earlier reported species.
New U–Pb age and Hf isotope data obtained on detrital zircon grains from Au- and U-bearing Archaean quartz-pebble conglomerates in the Singhbhum Craton, eastern India, specifically the Upper Iron Ore Group in the Badampahar Greenstone Belt and the Phuljhari Formation below the Dhanjori Group provide insights into the zircon provenance and maximum age of sediment deposition. The most concordant, least disturbed \(^{207}\)Pb/\(^{206}\)Pb ages cover the entire range of known magmatic and higher grade metamorphic events in the craton from 3.48 to 3.06 Ga and show a broad maximum between 3.38 and 3.18 Ga. This overlap is also mimicked by Lu–Hf isotope analyses, which returned a wide range in \(_{εHf}\)(t) values from + 6 to − 5, in agreement with the range known from zircon grains in igneous and metamorphic rocks in the Singhbhum Craton. A smaller but distinct age peak centred at 3.06 Ga corresponds to the age of the last major magmatic intrusive event, the emplacement of the Mayurbhanj Granite and associated gabbro, picrite and anorthosite. Thus, these intrusive rocks must form a basement rather than being intrusive into the studied conglomerates as previously interpreted. The corresponding detrital zircon grains all have a subchondritic Hf isotopic composition. The youngest reliable zircon ages of 3.03 Ga in the case of the basal Upper Iron Ore Group in the east of the craton and 3.00 Ga for the Phuljhari Formation set an upper limit on the age of conglomerate sedimentation. Previously published detrital zircon age data from similarly Au-bearing conglomerates in the Mahagiri Quartzite in the Upper Iron Ore Group in the south of the craton gave a somewhat younger maximum age of sedimentation of 2.91 Ga. There, the lower limit on sedimentation is given by an intrusive relationship with a c. 2.8 Ga granite. The time window thus defined for conglomerate deposition on the Singhbhum Craton is almost identical to the age span established for the, in places, Au- and U-rich conglomerates in the Kaapvaal Craton of South Africa: the 2.98–2.78 Ga Dominion Group and Witwatersrand Supergroup in South Africa. Since the recognition of first major concentration of gold on Earth’s surface by microbial activity having taken place at around 2.9 Ga, independent of the nature of the hinterland, the above similarity in age substantially increases the potential for discovering Witwatersrand-type gold and/or uranium deposits on the Singhbhum Craton. Further age constraints are needed there, however, to distinguish between supposedly less fertile (with respect to Au) > 2.9 Ga and more fertile < 2.9 Ga successions.
The effects of drought on tree mortality at forest stands are not completely understood. For assessing their water supply, knowledge of the small-scale distribution of soil moisture as well as its temporal changes is a key issue in an era of climate change. However, traditional methods like taking soil samples or installing data loggers solely collect parameters of a single point or of a small soil volume. Electrical resistivity tomography (ERT) is a suitable method for monitoring soil moisture changes and has rarely been used in forests. This method was applied at two forest sites in Bavaria, Germany to obtain high-resolution data of temporal soil moisture variations. Geoelectrical measurements (2D and 3D) were conducted at both sites over several years (2015–2018/2020) and compared with soil moisture data (matric potential or volumetric water content) for the monitoring plots. The greatest variations in resistivity values that highly correlate with soil moisture data were found in the main rooting zone. Using the ERT data, temporal trends could be tracked in several dimensions, such as the interannual increase in the depth of influence from drought events and their duration, as well as rising resistivity values going along with decreasing soil moisture. The results reveal that resistivity changes are a good proxy for seasonal and interannual soil moisture variations. Therefore, 2D- and 3D-ERT are recommended as comparatively non-laborious methods for small-spatial scale monitoring of soil moisture changes in the main rooting zone and the underlying subsurface of forested sites. Higher spatial and temporal resolution allows a better understanding of the water supply for trees, especially in times of drought.
A fuzzy classification scheme that results in physically interpretable meteorological patterns associated with rainfall generation is applied to classify homogeneous regions of boreal summer rainfall anomalies in Germany. Four leading homogeneous regions are classified, representing the western, southeastern, eastern, and northern/northwestern parts of Germany with some overlap in the central parts of Germany. Variations of the sea level pressure gradient across Europe, e.g., between the continental and maritime regions, is the major phenomenon that triggers the time development of the rainfall regions by modulating wind patterns and moisture advection. Two regional climate models (REMO and CCLM4) were used to investigate the capability of climate models to reproduce the observed summer rainfall regions. Both regional climate models (RCMs) were once driven by the ERA-Interim reanalysis and once by the MPI-ESM general circulation model (GCM). Overall, the RCMs exhibit good performance in terms of the regionalization of summer rainfall in Germany; though the goodness-of-match with the rainfall regions/patterns from observational data is low in some cases and the REMO model driven by MPI-ESM fails to reproduce the western homogeneous rainfall region. Under future climate change, virtually the same leading modes of summer rainfall occur, suggesting that the basic synoptic processes associated with the regional patterns remain the same over Germany. We have also assessed the added value of bias-correcting the MPI-ESM driven RCMs using a simple linear scaling approach. The bias correction does not significantly alter the identification of homogeneous rainfall regions and, hence, does not improve their goodness-of-match compared to the observed patterns, except for the one case where the original RCM output completely fails to reproduce the observed pattern. While the linear scaling method improves the basic statistics of precipitation, it does not improve the simulated meteorological patterns represented by the precipitation regimes.
Cocoa growing is one of the main activities in humid West Africa, which is mainly grown in pure stands. It is the main driver of deforestation and encroachment in protected areas. Cocoa agroforestry systems which have been promoted to mitigate deforestation, needs to be accurately delineated to support a valid monitoring system. Therefore, the aim of this research is to model the spatial distribution of uncertainties in the classification cocoa agroforestry. The study was carried out in Côte d’Ivoire, close to the Taï National Park. The analysis followed three steps (i) image classification based on texture parameters and vegetation indices from Sentinel-1 and -2 data respectively, to train a random forest algorithm. A classified map with the associated probability maps was generated. (ii) Shannon entropy was calculated from the probability maps, to get the error maps at different thresholds (0.2, 0.3, 0.4 and 0.5). Then, (iii) the generated error maps were analysed using a Geographically Weighted Regression model to check for spatial autocorrelation. From the results, a producer accuracy (0.88) and a user’s accuracy (0.91) were obtained. A small threshold value overestimates the classification error, while a larger threshold will underestimate it. The optimal value was found to be between 0.3 and 0.4. There was no evidence of spatial autocorrelation except for a smaller threshold (0.2). The approach differentiated cocoa from other landcover and detected encroachment in forest. Even though some information was lost in the process, the method is effective for mapping cocoa plantations in Côte d’Ivoire.
Performance assessment of CORDEX regional climate models in wind speed simulations over Zambia
(2023)
There is no single solution to cutting emissions, however, renewable energy projects that are backed by rigorous ex-ante assessments play an important role in these efforts. An inspection of literature reveals critical knowledge gaps in the understanding of future wind speed variability across Zambia, thus leading to major uncertainties in the understanding of renewable wind energy potential over the country. Several model performance metrics, both statistical and graphical were used in this study to examine the performance of CORDEX Africa Regional Climate Models (RCMs) in simulating wind speed across Zambia. Results indicate that wind speed is increasing at the rate of 0.006 m s\(^{−1}\) per year. RCA4-GFDL-ESM2M, RCA4-HadGEM2-ES, RCA4-IPSL-CM5A-MR, and RCA4-CSIRO-MK3.6.0 were found to correctly simulate wind speed increase with varying magnitudes on the Sen’s estimator of slope. All the models sufficiently reproduce the annual cycle of wind speed with a steady increase being observed from April reaching its peak around August/September and beginning to drop in October. Apart from RegCM4-MPI-ESM and RegCM4-HadGEM2, the performance of RCMs in simulating spatial wind speed patterns is generally good although they overestimate it by ~ 1 m s\(^{−1}\) in the western and southern provinces of the country. Model performance metrics indicate that with a correlation coefficient of 0.5, a root mean square error of 0.4 m s\(^{−1}\), an RSR value of 7.7 and a bias of 19.9%, RCA4-GFDL-ESM2M outperforms all other models followed by RCA4-HadGEM2, and RCA4-CM5A-MR respectively. These results, therefore, suggest that studies that use an ensemble of RCA4-GFDL-ESM2M, RCA4-HadGEM2, and RCA4-CM5A-MR would yield useful results for informing future renewable wind energy potential in Zambia.
Performance of a regional climate model with interactive vegetation (REMO-iMOVE) over Central Asia
(2022)
The current study evaluates the regional climate model REMO (v2015) and its new version REMO-iMOVE, including interactive vegetation and plant functional types (PFTs), over two Central Asian domains for the period of 2000–2015 at two different horizontal resolutions (0.44° and 0.11°). Various statistical metrices along with mean bias patterns for precipitation, temperature, and leaf area index have been used for the model evaluation. A better representation of the spatial pattern of precipitation is found at 0.11° resolution over most of Central Asia. Regarding the mean temperature, both model versions show a high level of agreement with the validation data, especially at the higher resolution. This also reduces the biases in maximum and minimum temperature. Generally, REMO-iMOVE shows an improvement regarding the temperature bias but produces a larger precipitation bias compared to the REMO conventional version with interannually static vegetation. Since the coupled version is capable to simulate the mean climate of Central Asia like its parent version, both can be used for impact studies and future projections. However, regarding the new vegetation scheme and its spatiotemporal representation exemplified by the leaf area index, REMO-iMOVE shows a clear advantage over REMO. This better simulation is caused by the implementation of more realistic and interactive vegetation and related atmospheric processes which consequently add value to the regional climate model.
Individual mobility and human patterns analyses is receiving increasing attention in numerous interdisciplinary studies and publications using the concept of time-geography but is largely unknown to the subdiscipline of sports geography. Meanwhile the visualization and evaluation of large data of individual patterns are still a major challenge. While a qualitative, microscale view on spatial-temporal topics is more common in today's pattern research using mostly 24h time intervals, this work examines a quantitative approach focusing on an extended period of life. This paper presents a combination of time-geographic approaches with 3D-geoinformation systems and demonstrates their value for analysing individual mobility by implementing a path-homogeneity factor (HPA). Using the example of professional athletes, it is shown which groups display greater similarities in their career paths. While a high homogeneity suggests that groups make similar decisions through socially influenced processes, low values allow the assumption that external processes provide stronger, independent individual structures.
In Germany, as in many Western societies, demographic change will lead to a higher number of senior visitors to natural recreational areas and national parks. Given the high physiological requirements of many outdoor recreation activities, especially in mountain areas, it seems likely that demographic change will affect the spatial behaviour of national park visitors, which may pose a challenge to the management of these areas. With the help of GPS tracking and a standardized questionnaire (n=481), this study empirically investigates the spatial behaviour of demographic age brackets in Berchtesgaden National Park (NP) and the potential effects of demographic change on the use of the area. Cluster analysis revealed four activity types in the study area. More than half of the groups with visitors aged 60 and older belong to the activity type of Walker.
While the place of birth plays a crucial role for women’s birth experiences, the interest in out-of-hospital births has increased during the Covid-19 pandemic. Related to this, various international policies recommend enabling women to choose where to give birth. We aimed to analyze Swiss women’s choice between birth hospitals and birth centers. Employing spatial accessibility analysis, we incorporated four data types: highly disaggregated population data, administrative data, street network data, addresses of birth hospitals and birth centers. 99.8% of Swiss women of childbearing age were included in the analysis (N = 1.896.669). We modelled car travel times from a woman’s residence to the nearest birth hospital and birth center. If both birth settings were available within 30 minutes, a woman was considered to have a true choice. Only 58.2% of women had a true choice. This proportion varied considerably across Swiss federal states. The main barrier to a true choice was limited accessibility of birth centers. Median travel time to birth hospitals was 9.8 (M = 12.5), to birth centers 23.9 minutes (M = 28.5). Swiss women are insufficiently empowered to exercise their reproductive autonomy as their choice of place of birth is significantly limited by geographical constraints. It is an ethical and medical imperative to provide women with a true choice. We provide high-resolution insights into the accessibility of birth settings and strong arguments to (re-)examine the need for further birth centers (and birth hospitals) in specific geographical areas. Policy-makers are obligated to improve the accessibility of birth centers to advance women’s autonomy and enhance maternal health outcomes after childbirth. The Covid-19 pandemic offers an opportunity to shift policy.
This study investigates the surroundings of Munigua (municipium Flavium Muniguense), a small Roman town in the ancient province of Hispania Baetica (SW Spain). The city's economy was based primarily on copper and iron mining, which brought financial prosperity to its citizens. Local production of agricultural goods is thought to have been of little importance, as the regional soil conditions do not seem to be suitable for extensive agriculture.
To evaluate the recent soil agro-potential and to find evidence for prehistoric and historic land use in the surroundings of Munigua, we applied a pedo-geomorphological approach based on the physico-chemical analysis of 14 representative soil and sediment exposures. Selected samples were analyzed for bulk chemistry, texture and phytoliths. The chronostratigraphy of the sequences was based on radiocarbon dating of charcoal samples. The site evaluation of the present-day soil agro-potential was carried out according to standard procedures and included evaluation of potential rootability, available water-storage capacity and nutrient budget within the uppermost 1 m.
The results show that moderate to very good soil agro-potential prevails in the granitic and floodplain areas surrounding Munigua. Clearly, recent soil agro-potential in these areas allows the production of basic agricultural goods, and similar limited agricultural use should also have been possible in ancient times. In contrast, weak to very weak present-day soil agro-potential prevails in the metamorphic landscape due to the occurrence of shallow and sandy to stony soils.
In addition, the study provides pedo-geomorphological evidence for prehistoric and historic land use in pre-Roman, Roman and post-Roman times. Catenary soil mapping in the vicinity of a Roman house complex reveals multi-layered colluvial deposits. They document phases of hillslope erosion mainly triggered by human land use between 4063 ± 82 and 3796 ± 76 cal BP, around 2601 ± 115 cal BP, and between 1424 ± 96 and 421 ± 88 cal BP. Moreover, geochemical and phytolith analyses of a Roman hortic Anthrosol indicate the local cultivation of agricultural products that contributed to the food supply of Munigua.
Overall, the evidence of Roman agricultural use in the Munigua area indicates that the city's economy was by no means focused solely on mining. The production of basic agricultural products was also part of Munigua's economic portfolio. Our geoarcheological study thus supports the archeological concept of economically diversified Roman cities in the province of Baetica and in Hispania.
The Seville Strategy spurred a signifi cant paradigm shift in UNESCO’s MAB Programme, re-conceptualising the research programme as a modern tool for the dual mandate of nature conservation and sustainable development. However, many biosphere reserves failed to comply with the new regulations and in 2013 the ‘Exit Strategy’ was announced to improve the quality of the global network.
This study presents a global assessment of the implementation of the quality enhancement strategies, highlighting signifi cant differences worldwide through 20 country-specifi c case studies. It concludes that the strategies have been fundamental in improving the credibility and coherence of the MAB Programme. Challenges in the implementation were not unique to individual countries but were common to all Member States with pre-Seville sites, and in many states the process has led to a rejuvenation of national biosphere reserve networks.
Snow cover (SC) and timing of snowmelt are key regulators of a wide range of Arctic ecosystem functions. Both are strongly influenced by the amplified Arctic warming and essential variables to understand environmental changes and their dynamics. This study evaluates the potential of Sentinel-1 (S-1) synthetic aperture radar (SAR) time series for monitoring SC depletion and snowmelt with high spatiotemporal resolution to capture their understudied small-scale heterogeneity. We use 97 dual-polarized S-1 SAR images acquired over northeastern Greenland and 94 over southwestern Greenland in the interferometric wide swath mode from the years 2017 and 2018. Comparison of S-1 intensity against SC fraction maps derived from orthorectified terrestrial time-lapse imagery indicates that SAR backscatter can increase before a decrease in SC fraction is observed. Hence, the increase in backscatter is related to changing snowpack properties during the runoff phase as well as decreasing SC fraction. We here present a novel empirical approach based on the temporal evolution of the SAR signal to identify start of runoff (SOR), end of snow cover (EOS) and SC extent for each S-1 observation date during melt using backscatter thresholds as well as the derivative. Comparison of SC with orthorectified time-lapse imagery indicates that HV polarization outperforms HH when using a global threshold. The derivative avoids manual selection of thresholds and adapts to different environmental settings and seasonal conditions. With a global configuration (threshold: 4 dB; polarization: HV) as well as with the derivative, the overall accuracy of SC maps was in all cases above 75 % and in more than half of cases above 90 %. Based on the physical principle of SAR backscatter during snowmelt, our approach is expected to work well in other low-vegetation areas and, hence, could support large-scale SC monitoring at high spatiotemporal resolution (20 m, 6 d) with high accuracy.
Durch die globale Organisation von Lebensmittelwarenketten steht Konsument*innen heute ein vielfältiges, ganzjährig nahezu gleichbleibendes Angebot an frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel zur Verfügung. Damit einher geht eine erhöhte Komplexität beim Lebensmitteleinkauf und ein verändertes Wissen von Konsument*innen, über die Waren: Das eigene Erfahren der Lebensmittelproduktion ist im Alltag heute nicht mehr möglich. Statt praktischem Wissen gewinnt damit explizites und objektiviertes Wissen über die Waren, z.B. in Form von Siegeln an Bedeutung. Viele Produkt- und Produktionseigenschaften entziehen sich zudem der Kenntnis der Konsument*innen, während gleichzeitig das Bewusstsein für Fragen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit steigt.
Die vorliegende Studie geht vor diesem Hintergrund am Beispiel des Einkaufs von frischem Obst und Gemüse der Frage nach, welche Bedeutung die Herkunftsangabe als Hinweis auf die Geographien der Waren für die Bewertung von frischem Obst und Gemüse hat und welches Wissen Konsument*innen über Waren und deren Biographien haben. Es wird zudem aufgezeigt, welche Rolle Nichtwissen beim Lebensmittelkonsum spielt.
Die Studie liefert Erkenntnisse für die bislang im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise wenig repräsentierte Konsumgeographie und macht Konzepte aus der Wissens- und Organisationssoziologie für die wirtschaftsgeographische Forschung fruchtbar. Aus einer Praxisperspektive bietet sie Anschlusspunkte für Fragen des nachhaltigen Konsums sowie des Verbraucherschutzes.
Digital platforms, understood as multi-sided matchmakers, have amassed huge power, reimagining the role of consumers, producers, and even ownership. They increasingly dictate the way the economy and urban life is organized. Yet, despite their influential and far-reaching role in shaping our economic as well as sociocultural world, our understanding of their embeddedness, namely how their activities are embedded in systems of social and societal relationships and how they conceptualize their main functions and actions in relation to their wider setting, remains rudimentary. Consequently, the purpose of this frontier paper is threefold. Firstly, it reveals the need to discuss and evaluate (dis-)embedding processes in platform urbanism in order to understand the underlying dynamics of platform power and urban transformation. Secondly, it aims to reveal the main reasons in regard to the difficulties in pinpointing digital platforms embeddedness. Thirdly, it seeks to propose future research unravelling the (dis-)embeddedness of the platform economy.
This paper argues for three main reasons namely unawareness, unaccountability and non-transparency of digital platforms that drive the lack of embeddedness and reaffirms platform power. This is mainly based on the configuration of new commodities, platforms’ strategic avoidance of labour protections and other regulatory frameworks as well as platforms’ secrecy in which they operate. This frontier paper argues that transferring the concept of embeddedness to the platform economy might serve as a valuable tool to understand and pinpoint essential dynamics and relationships at play, therefore proposing embeddedness as a basis for future research on the platform economy. It strongly argues that a more detailed understanding is urgently needed, in order to be able to understand, accompany and actively influence the development of the platform economy in regulatory terms.
Purpose
Rapid accessibility of (intensive) medical care can make the difference between life and death. Initial care in case of strokes is highly dependent on the location of the patient and the traffic situation for supply vehicles. In this methodologically oriented paper we want to determine the inequivalence of the risks in this respect.
Methods
Using GIS we calculate the driving time between Stroke Units in the district of Münster, Germany for the population distribution at day- & nighttime. Eight different speed scenarios are considered. In order to gain the highest possible spatial resolution, we disaggregate reported population counts from administrative units with respect to a variety of factors onto building level.
Results
The overall accessibility of urban areas is better than in less urban districts using the base scenario. In that scenario 6.5% of the population at daytime and 6.8% at nighttime cannot be reached within a 30-min limit for the first care. Assuming a worse traffic situation, which is realistic at daytime, 18.1% of the population fail the proposed limit.
Conclusions
In general, we reveal inequivalence of the risks in case of a stroke depending on locations and times of the day. The ability to drive at high average speeds is a crucial factor in emergency care. Further important factors are the different population distribution at day and night and the locations of health care facilities. With the increasing centralization of hospital locations, rural residents in particular will face a worse accessibility situation.
Remote sensing time series is the collection or acquisition of remote sensing data in a
fixed equally spaced time period over a particular area or for the whole world. Near
daily high spatial resolution data is very much needed for remote sensing applications
such as agriculture monitoring, phenology change detection, environmental
monitoring and so on. Remote sensing applications can produce better and accurate
results if they are provided with dense and accurate time series of data. The current
remote sensing satellite architecture is still not capable of providing near daily
or daily high spatial resolution images to fulfill the needs of the above mentioned
remote sensing applications. Limitations in sensors, high development, operational
costs of satellites and presence of clouds blocking the area of observation are some
of the reasons that makes near daily or daily high spatial resolution optical remote
sensing data highly challenging to achieve. With developments in the optical sensor
systems and well planned remote sensing satellite constellations, this condition
can be improved but it comes at a cost. Even then the issue will not be completely
resolved and thus the growing need for high temporal and high spatial resolution
data cannot be fulfilled entirely. Because the data collection process relies on satellites
which are physical system, these can fail unpredictably due to various reasons
and cause a complete loss of observation for a given period of time making a gap
in the time series. Moreover, to observe the long term trend in phenology change
due to rapidly changing environmental conditions, the remote sensing data from
the present is not just sufficient, the data from the past is also important. A better
alternative solution for this issue can be the generation of remote sensing time series
by fusing data from multiple remote sensing satellite which has different spatial and
temporal resolutions. This approach will be effective and efficient. In this method
a high temporal low spatial resolution image from a satellite such as Sentinel-2 can
be fused with a low temporal and high spatial resolution image from a satellite such
as the Sentinel-3 to generate a synthetic high temporal high spatial resolution data.
Remote sensing time series generation by data fusion methods can be applied to
the satellite images captured currently as well as the images captured by the satellites
in the past. This will provide the much needed high temporal and high spatial
resolution images for remote sensing applications. This approach with its simplistic
nature is cost effective and provides the researchers the means to generate the
data needed for their application on their own from the limited source of data available
to them. An efficient data fusion approach in combination with a well planned
satellite constellation can offer a solution which will ensure near daily time series of
remote sensing data with out any gap. The aim of this research work is to develop
an efficient data fusion approaches to achieve dense remote sensing time series.
Accurate and detailed spatial soil information is essential for environmental modelling, risk assessment and decision making. The use of Remote Sensing data as secondary sources of information in digital soil mapping has been found to be cost effective and less time consuming compared to traditional soil mapping approaches. But the potentials of Remote Sensing data in improving knowledge of local scale soil information in West Africa have not been fully explored. This study investigated the use of high spatial resolution satellite data (RapidEye and Landsat), terrain/climatic data and laboratory analysed soil samples to map the spatial distribution of six soil properties–sand, silt, clay, cation exchange capacity (CEC), soil organic carbon (SOC) and nitrogen–in a 580 km2 agricultural watershed in south-western Burkina Faso. Four statistical prediction models–multiple linear regression (MLR), random forest regression (RFR), support vector machine (SVM), stochastic gradient boosting (SGB)–were tested and compared. Internal validation was conducted by cross validation while the predictions were validated against an independent set of soil samples considering the modelling area and an extrapolation area. Model performance statistics revealed that the machine learning techniques performed marginally better than the MLR, with the RFR providing in most cases the highest accuracy. The inability of MLR to handle non-linear relationships between dependent and independent variables was found to be a limitation in accurately predicting soil properties at unsampled locations. Satellite data acquired during ploughing or early crop development stages (e.g. May, June) were found to be the most important spectral predictors while elevation, temperature and precipitation came up as prominent terrain/climatic variables in predicting soil properties. The results further showed that shortwave infrared and near infrared channels of Landsat8 as well as soil specific indices of redness, coloration and saturation were prominent predictors in digital soil mapping. Considering the increased availability of freely available Remote Sensing data (e.g. Landsat, SRTM, Sentinels), soil information at local and regional scales in data poor regions such as West Africa can be improved with relatively little financial and human resources.
Städte sehen sich in der Entwicklung ihres Einzelhandelsangebots zunehmend Konkurrenzsituationen zwischen traditionellen Innenstadt- und neu entstehenden Stadtrandlagen ausgesetzt, die einerseits die gestiegenen Flächen- und Produktivitätsansprüche der Unternehmen eher erfüllen, während andererseits Bürger, Politik und etablierter Handel ein ‚Aussterben’ der Innenstädte befürchten. Die Konsequenzen planerischer Entscheidungen in dieser Hinsicht abzuschätzen, wird zunehmend komplexer. Dafür sind ebenso eine stärkere Individualisierung des Konsumverhaltens verantwortlich, wie eine gestiegene Sensibilität gegenüber Verkehrs- und Emissionsbelastungen. Modellierungen und Simulationen können einen Beitrag zu fundierter Entscheidungsfindung leisten, indem sie durch Prognosen von Szenarien mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen solche Auswirkungen aufzeigen.
In der Vergangenheit wurden Kaufkraftströme durch Modelle abgebildet, die auf aggregierten Ausgangsdaten und Analogieschlüssen zu Naturgesetzen (Gravitations-, Potenzialansatz) oder nutzentheoretischen Annahmen (Diskreter Entscheidungsansatz) beruhten. In dieser Arbeit wird dafür erstmals ein agentenbasierter Ansatz angewendet, da sich so individuelle Ausdifferenzierungen des Konsumentenhandelns wesentlich leichter integrieren und Ergebnisse anschaulicher präsentieren lassen. Ursprünglich entstammt die Idee zur Agententechnologie einem Forschungsfeld der Informatik, der Künstlichen Intelligenz. Ziel war hier, Algorithmen zu entwickeln, die aus einer Menge von kleinen Softwarebausteinen bestehen, die zur Lösung eines Problems miteinander in Kommunikation treten und sich selbst zielbezogen anordnen. Somit schreibt sich der Algorithmus im Grunde selbst. Dieses Konzept kann in den Sozialwissenschaften als Modellierungsparadigma genutzt werden, insofern als dass sie der Idee der Selbstorganisation von Gesellschaften recht nahe kommt. Insbesondere zeichnen sich Multiagentensysteme durch eine dezentrale Kontrolle und Datenvorhaltung aus, die es darüber hinaus ermöglichen, auch komplexe Systeme von Entscheidungsprozessen mit wenigen Spezifikationen darzustellen. Damit begegnet der Agentenansatz vielen Einwänden gegen Analogie- und Entscheidungsmodelle. Durch die konsequente Einnahme einer individuenbezogenen Sichtweise ist die individuelle Ausdifferenzierung von Entscheidungsprozessen viel eher abbildbar.
Für das Forschungsprojekt konnten für einenm ntersuchungsraum in Nordschweden (Funktionalregion Umeå, ca. 140.000 Einwohner) individuenbezogene Einwohnerdaten verfügbar gemacht werden. Diese enthielten u.a. Lagekoordinaten des Wohn- und Arbeitsorts, Alter, Geschlecht, verfügbares Einkommen und Angaben zur Haushaltsstruktur. Verbunden mit Erkenntnissen aus empirischen Untersuchungen (Konsumentenbefragung, Geschäftskartierung) stellten sie die Eingabegrößen für ein agentenbasiertes Modell der Einkaufsstättenwahl bei der Lebensmittelversorgung dar. Die Konsumentenbefragung stellte regressionsanalytische Abhängigkeiten zwischen sozioökonomischen Daten und Konsumpräferenzen bezüglich einzelner Geschäftsattribute (Preisniveau, Produktqualität, Sortimentsbreite, Service etc.) her, die gleichen Attribute wurden für die Geschäfte erhoben. Somit können Kaufkraftströme zwischen Einzelelementen der Nachfrage (individuelle Konsumenten) und des Angebots (einzelne Geschäftsstandorte) als individuell variierende Bewertung der Geschäfte durch die Agenten dargestellt werden, gemäß derer die Agenten ihre lebensmittelrelevante Kaufkraft auf die Geschäfte verteilen.
Für die Geschäfte der gesamten Region konnten Gütemaßwerte bis 0,7 erreicht werden, für einzelne Betriebsformate auch über 0,9. Dies zeigt, dass auch bei der Verwendung individuenbezogener Modelle, die mit einer deutlich höheren Anzahl Freiheitsgraden behaftet sind als ihre aggregierten Gegenstücke, hohe Prognosequalitäten für Umsatzschätzungen von Standorten erreicht werden können. Gleichzeitig bietet der Agentenansatz die Möglichkeit, einzelne Simulationsobjekte bei ihrer Entscheidungsfindung und ihren Aktivitäten zu verfolgen. Dabei konnten ebenfalls plausible Einkaufsmuster abgebildet werden.
Da die Distanz vom Wohn- bzw. Arbeitsort zum Geschäft Bestandteil des Modells ist, können auch die von den Einwohnern zum Zweck der Grundversorgung zu leistenden Distanzaufwände in verschiedenen Angebotssituationen analysiert werden. Als Fallstudie wurde ein Vergleich von zwei Situationen 1997 und 2004 vorgenommen. Während dieses Zeitraums haben im Untersuchungsgebiet grundlegende Veränderungen der Einzelhandelsstruktur stattgefunden, die zu einem weitgehenden Rückzug des Angebots aus den peripheren ländlichen Gebieten geführt haben. Die Ergebnisse zeigteneine hohe Übereinstimmung mit den auf nationaler Ebene erhobenen Mobilitätsdaten, ließen aber auch einen differenzierten Blick auf die unterschiedliche Betroffenheit der Einwohner der Region zu.
An agentenbasierte Simulationen werden in den Sozialwissenschaften große Erwartungen geknüpft, da sie erstmals ermöglichen, gesellschaftliche Phänomene auf der Ebene ihres Zustandekommens, dem Individuum, zu erfassen, sowie komplexe mentale Vorgänge des Handelns, Lernens und Kommunizierens auf einfache Weise in ein Modell zu integrieren. Mit der vorliegenden Arbeit wurde im Bereich der Konsumentenforschung erstmals ein solcher Ansatz auf regionaler Ebene angewendet, um zu planungsrelevanten Aussagen zu gelangen. In Kombination mit anderen Anwendungen im Bereich der Bevölkerungsprognose, des Verkehrs und der innerstädtischen Migration haben Agentensimulationen alle Voraussetzungen zu einem zukunftsweisenden Paradigma für die Raum- und Fachplanung.
Einzelhandel und Stadtverkehr - Neue Entwicklungstendenzen durch Digitalisierung und Stadtgestaltung
(2019)
Handel und Verkehr sind eng miteinander verzahnt, und Standortsysteme im (Einzel-)handel können die Konfiguration von (städtischen) Verkehrssystemen weitreichend beeinflussen – gleiches gilt aber auch in umgekehrter Richtung. Aktuelle Wandlungsprozesse zeichnen sich insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung ab. So differenzieren sich Distributionsformen mit neuen IT-basierten Zustellsystemen aus. Onlineshopping steht dabei im Wettbewerb mit dem stationären Einzelhandel und initiiert zunehmende Transportströme (auch für Warenrückläufe). Wie wirkt sich diese Entwicklung im Einzelhandel auf Einkaufsverhalten und Mobilitätder Kunden aus? Was bedeutet dies wiederum für den Handel? Und inwieweit stimmt der dadurch ausgelöste Wandel mit den Leitbildern von Handel, Stadtplanung und Nachhaltigkeit überein oder verlangt neue Anpassungen? Diesen und weiteren Fragen geht der vorliegende Sammelband „Einzelhandel und Stadtverkehr. Neue Entwicklungstendenzen durch Digitalisierung und Stadtgestaltung“ der Schriftenreihe Geographische Handelsforschung nach. Die sieben Beiträge des Bandes standen im Zentrum der Vorträge und Diskussionen anlässlich der gemeinsamen Jahrestagung der VGDH-Arbeitskreise „Verkehr“ und „Geographische Handelsforschung“ vom 7. bis 9. Juni 2018 an der Leuphana Universität Lüneburg. Aus wissenschaftlicher und dabei praktischer Perspektive diskutierten die Autoren aktuelle Trends und Entwicklungsperspektiven des nicht immer einfachen Managements von Mobilität und Konsum.
Die hier vorgelegte geographisch-historische Abhandlung basiert auf dem Vergleich von zwei im zeitlichen Abstand von ca 60 Jahren (1958/59 = Dissertation und 2016/17 = wiederholendes Geländeprojekt) erfolgten Untersuchungen zum Verlauf und zum morphologischen Ergebnis von Bodenerosion nach akuten Starkregen sowie infolge schleichend-langfristiger Abspülung von Feinboden in verschiedenen Relieftypen des Taubertalgebietes. Alle Vorgänge der Bodenabtragung erfuhren erhebliche Differenzierung durch die unterschiedlichen Verfahren der landwirtschaftlichen Nutzung (z.B. Weinbau, Ackerbau,Viehhaltung). In zeitlichem Vergleich der einzelnen Lokalitäten und Fallstudien (Kartierung, Fotografie, Datenerfassung)konnte einerseits Abschwächung, andererseits Verstärkung der Bodenabspülung festgesetllt werden. Um längerfristig rückblickend die Wirkungsweise der flächen- u. linienhaften Bodenabtragung einzubeziehen, wurden historisch-archivalische Berichte über Folgen von Witterungsereignissen einbezogen und als Auswahl entsprechend der verschiedenen Bodennutzungsarten zusammengestellt. Diese Belege geben Aufschluss über historische Methoden und Techniken zur Verminderung erosionsbedingter Bodenverluste und damit zur Vermeidung existenzmindernder Ernteschäden. Mit diesem Rückblick ergaben sich auch Hinweise auf Phasen historisch-klimatisch veränderter Niederschlagsregime. Im Hinblick auf die durch den Klimawandel zu erwartende Zunahme der Starkregenanteile ergibt sich die Notwendigkeit, den Oberflächenabfluss von Regenmengen und damit deren Erosionskraft durch bodenschonende Nutzungsweisen zu verlangsamen.
Drei Dinge sind es, die den Erfolg eines Einzelhandelsbetriebes bestimmen: 1. Der Standort, 2. Der Standort und 3. Der Standort – dieses Bonmot kennt jeder, der beruflich mit dem Einzelhandel zu tun hat. Was aber einen guten Standort ausmacht, wie man ihn findet und ihn bei Kräften hält - das ist nicht so klar. Das Buch möchte hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen und diskutiert deshalb in vier Beiträgen die theoretischen Grundlagen und praktischen Probleme von klassischen und modernen Methoden der Standortplanung, Standortbewertung und Einzugsbereichsmessung. Der Band richtig sich nicht nur an Standortplaner von Einzelhandelsunternehmen, die hier ein nützliches Kompendium für die tägliche Arbeit erhalten, sondern auch an Planer und Politiker, die über die Ansiedlung von Einzelhandels(-groß)betrieben zu entscheiden haben, und für die es oft von entscheidender Bedeutung ist zu wissen, wie ein neuer Standort in
bestehenden Strukturen eingreift.
Alle Autoren verfügen über langjährigen Erfahrung mit den im Buch behandelten Methoden – sowohl aus der Perspektive der akademischen Grundlangeforschung als auch aus der Perspektive der Auftragsforschung für Unternehmen und Kommunen. Dies bürgt für eine kenntnisreiche Verbindung von Wissenschaft und Praxis und macht das Buch auch für Studierende der Geographie und der Betriebswirtschaft interessant, die sich während des Studiums mit dem Einzelhandel beschäftigen oder eine berufliche Laufbahn in diesem Sektor anstreben.
Zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen innerhalb des Klimasystems der Erde sind Kenntnisse über den hydrologischen Zyklus und den Energiekreislauf essentiell. Eine besondere Rolle obliegt hierbei der Evapotranspiration (ET), da sie eine wesentliche Teilkomponente beider oben erwähnter Kreisläufe ist. Die exakte Quantifizierung der regionalen, tatsächlichen Evapotranspiration innerhalb der Wasser- und Energiekreisläufe der Erdoberfläche auf unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Skalen ist für hydrologische, klimatologische und agronomische Fragestellungen von großer Bedeutung. Dabei ist eine realistische Abschätzung der regionalen tatsächlichen Evapotranspiration die wichtigste Herausforderung der hydrologischen Modellierung. Besonders die unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Auflösungen von Satelliteninformationen machen die Fernerkundung sowohl für globale als auch regionale hydrologischen Fragestellungen interessant. Zusätzlich zur Notwendigkeit des Prozessverständnisses des Wasserkreislaufs auf globaler Ebene kommt dessen regionale Bedeutung für die Landwirtschaft, insbesondere in Bewässerungssystemen arider Regionen. In ariden Klimazonen übersteigt die Menge der Verdunstung oft bei weitem die Niederschlagsmengen. Aufgrund der geringen Niederschlagsmenge muss in ariden agrarischen Regionen das zum Pflanzenwachstum benötigte Wasser mit Hilfe künstlicher Bewässerung aufgebracht werden. Der jeweilige lokale Bewässerungsbedarf hängt von der Feldfrucht und deren Wachstumsphase, den Klimabedingungen, den Bodeneigenschaften und der Ausdehnung der Wurzelzone ab. Die Evapotranspiration ist als Komponente der regionalen Wasserbilanz eine wichtige Steuerungsgröße und Effizienzindikator für das lokale Bewässerungsmanagement. Die Bewässe-rungslandwirtschaft verbraucht weltweit etwa 70 % der verfügbaren Süßwasservorkom-men. Dies wird als einer der Hauptgründe für die weltweit steigende Wasserknappheit identifiziert. Dabei liegt die Wasserentnahme des landwirtschaftlichen Sektors in den OECD Staaten im Mittel bei etwa 44 %, in den Staaten Mittelasiens bei über 90 %.
Bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit kam die Methode der residualen Bestimmung der Energiebilanz zum Einsatz. Eines der weltweit am häufigsten eingesetzten und vali-dierten fernerkundlichen Residualmodelle zur ET Ableitung ist das SEBAL-Modell (Surface Energy Balance Algorithm for Land, mit über 40 veröffentlichten Studien. SEBAL eignet sich zur Quantifizierung der Verdunstung großflächiger Gebiete und wurde bisher über-wiegend in der Bewässerungslandwirtschaft eingesetzt. Aus diesen Gründen wurde es für die Bearbeitung der Fragestellungen in dieser Arbeit ausgewählt. SEBAL verwendet physikalische und empirische Beziehungen zur Berechnung der Energiebilanzkomponenten basierend auf Fernerkundungsdaten, bei gleichzeitig minimalem Einsatz bodengestützter Daten. Als Eingangsdaten werden u.a. Informationen über Strahlung, Bodenoberflächentemperatur, NDVI, LAI und Albedo verwendet. Zusätzlich zu SEBAL wurden einige Komponenten der SEBAL Weiterentwicklung METRIC (Mapping Evapotranspiration with Internalized Calibration) verwendet, um die Modellierung der ET vorzunehmen. METRIC überwindet einige Limitierungen des SEBAL Verfahrens und kann beispielsweise auch in stärker reliefierten Regionen angewendet werden. Außerdem ermöglicht die Integration einer gebietsspezifischen Referenz-ET sowie einer Landnutzungsklassifikation eine bessere regionale Anpassung des Residualverfahrens. Unter der Annahme der Bedingungen zum Zeitpunkt der Fernerkundungsaufnahme ergibt sich die Energiebilanz an der Erdoberfläche
RN = LvE + H + G. Demnach teilt sich die verfügbare Strahlungsenergie RN in die Komponenten latenter Wärme (LVE), fühlbarer Wärme (H) und Bodenwärme (G) auf. Durch Umstellen der Gleichung kann auf die latente Wärme geschlossen werden.
Das wesentliche Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Optimierung, Erweiterung und Validierung des ausgewählten SEBAL Verfahrens zur regionalen Modellierung der Energiebilanzkomponenten und der daraus abgeleiteten tatsächlichen Evapotranspiration. Die validierten Modellergebnisse der Gebietsverdunstung der Jahre 2009-2011 sollen anschließend als Grundlage dienen, das Gesamtverständnis der regionalen Prozesse des Wasserkreislaufs zu verbessern. Die Arbeit basiert auf der Datengrundlage von MODIS Daten mit 1 km räumlicher Auflösung. Während die Komponenten verfügbare Strahlungsenergie und fühlbarer Wärmestrom physikalisch basiert ermittelt werden, beruht die Berechnung des Bodenwärmestroms ausschließlich auf empirischen Abschätzungen. Ein großer Nachteil des empirischen Ansatzes ist die Vernachlässigung des zeitlichen Versatzes zwischen Strahlungsbilanz und Bodenwärmestrom in Abhängigkeit der aktuellen Bodenfeuchtesituation.
Ein besonderer Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf der Bewertung und Verbesserung der Modellgüte des Bodenwärmestroms durch Verwendung eines neuen Ansatzes zur Integration von Bodenfeuchteinformationen. Daher wird in der Arbeit ein physikalischer Ansatz entwickelt der auf dem Ansatz der periodischen Temperaturveränderung basiert. Hierbei wurde neben dem ENVISAT ASAR SSM Produkt der TU Wien das operationelle Oberflächenbodenfeuchteprodukt ASCAT SSM als Fernerkundungseingangsdaten ausgewählt. Die mit SEBAL modellierten Energiebilanzkomponenten werden durch eine intensive Validierung mit bodengestützten Messungen bewertet, die Messungen stammen von Bodensensoren und Daten einer Eddy-Kovarianz-Station aus den Jahren 2009 bis 2011.
Die Region Khorezm gilt als charakteristisch für die wasserbezogene Problematik der Bewässerungslandwirtschaft Mittelasiens und wurde als Untersuchungsgebiet für diese Arbeit ausgewählt. Die wesentlichen Probleme dieser Region entstehen durch die nach wie vor nicht nachhaltige Land- und Wassernutzung, das marode Bewässerungsnetz mit einer Verlustrate von bis zu 40 % und der Bodenversalzung aufgrund hoher Grundwasserspiegel. Im Untersuchungsgebiet wurden in den Jahren 2010 und 2011 umfangreiche Feldarbeiten zur Erhebung lokaler bodengestützter Informationen durchgeführt.
Bei der Evaluierung der modellierten Einzelkomponenten ergab sich für die Strahlungsbi-lanz eine hohe Modellgüte (R² > 0,9; rRMSE < 0,2 und NSE > 0,5). Diese Komponente bildet die Grundlage bei der Bezifferung der für die Prozesse an der Erdoberfläche zur Verfügung stehenden Energie. Für die fühlbaren Wärmeströme wurden ebenfalls gute Ergebnisse erzielt, mit NSE von 0,31 und rRMSE von ca. 0,21. Für die residual bestimmte Größe der latenten Wärmeströmung konnte eine insgesamt gute Modellgüte festgestellt werden (R² > 0,6; rRMSE < 0,2 und NSE > 0,5). Dementsprechend gut wurde die tägliche Evapotranspiration modelliert. Hier ergab sich, nach der Interpolation täglicher Werte, eine insgesamt ausreichend gute Modellgüte (R² > 0,5; rRMSE < 0,2 und NSE > 0,4). Dies bestätigt die Ergebnisse vieler Energiebilanzstudien, die lediglich den für die Ableitung der Evapotranspiration maßgebenden Wärmestrom untersuchten. Die Modellergebnisse für den Bodenwärmestrom konnten durch die Entwicklung und Verwendung des neu entwickelten physikalischen Ansatzes von NSE < 0 und rRMSE von ca. 0,57 auf NSE von 0,19 und rRMSE von 0,35 verbessert werden. Dies führt zu einer insgesamt positiven Einschätzung des Verbesserungspotenzials des neu entwickelten Bodenwärmestromansatzes bei der Berechnung der Energiebilanz mit Hilfe von Fernerkundung.
Schutzgebiete und insbesondere Nationalparke haben nach den Richtlinien der IUCN ein Doppelmandat bzw. eine doppelte Funktion: Sie sollen zum einen Räume für Natur- und Artenschutz und zum anderen für Erholung, Umweltbildung und Tourismus bieten und durch letztgenanntes zur Stärkung der Regionalökonomie beitragen. Um diesen Spagat zu meistern, sollten sich Schutzgebiete bzw. deren Verwaltungen und kooperierende Destinationsmarketingorganisationen darüber im Klaren sein, welche Besuchersegmente bzw. Tourismusprodukte im Schutzgebiet anzutreffen sind, bzw. angeboten werden und welchen Einfluss diese auf die Erfüllung des Doppelmandates haben. Die deduktiv entworfene Product-based Typology for Nature-based Tourism von ARNEGGER et al. (2010) bietet hierfür einen zweidimensionalen Analyserahmen, der die Angebots- und Nachfrageperspektive auf den Tourismus und dessen Produkte vereint und bisher noch nicht empirisch angewendet wurde, was das vorrangige Ziel dieser Studie ist.
Hierfür wurde von Theorien und empirischen Studien aus dem Kontext von Natur- und Ökotourismus eine Operationalisierung der Typologie abgeleitet, die am Beispiel des Nationalparks Berchtesgaden eingesetzt wurde. Dabei wurden zwei Ansätze verfolgt, eine angebotsseitige und eine nachfrageseitige Abgrenzung von Tourismusprodukten. Zur empirischen Erfassung von Tourismusprodukten wurde eine umfassende Besucherbefragung in der Sommersaison 2014 durchgeführt, bei der Informationen von rund 1.400 Besuchern des Nationalparks gesammelt werden konnten.
Aus Sicht der Nachfrager wurden sechs Produkt-Cluster identifiziert, die sich bezüglich Reiseaktivitäten und Motiven unterscheiden. Das mit der höchsten Naturaffinität ist das Produkt-Cluster der „Naturbildungsurlauber“ bzw. der „Ökotouristen“. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen die „Passiven Erholungsurlauber“ mit einer geringen Nationalparkaffinität. Des Weiteren wurden spezifische Tourismusprodukte aus der Angebotsperspektive, wie Exkursionen der Nationalparkverwaltung oder mehrtägige geführte Wanderungen von spezialisierten Nischenreiseveranstaltern, identifiziert.
Nach der empirischen Abgrenzung der Produkte wurden diese dahingehend überprüft, ob sie sich bezüglich ökonomischer und ökologischer Indikatoren unterscheiden, um zu eruieren, inwieweit die Segmente aus Sicht einer nachhaltigen Regionalentwicklung bzw. aus Sicht des Doppelmandats zu beurteilen sind. Auch hier schneiden etwa die Naturbildungsurlauber relativ gut ab, da sie Muster von structured ecotourism aufweisen und sich durch eine hohe Naturaffinität, positive Einstellungen zu nachhaltigem Tourismus und relativ hohe Reiseausgaben auszeichnen. Bei drei Clustern zeigt sich ein gewisser trade-off: Während die Bergsteiger aus ökologischer jedoch nicht aus ökonomischer Perspektive interessant sind, ist dies bei den allgemeinen Vergnügungs- und Naturerlebnisurlaubern und den passiven Erholungsurlaubern genau umgekehrt.
Basierend auf den Ergebnissen werden mögliche Adaptionen der Typologie diskutiert und darauf aufbauend ein Analyserahmen für eine „Typologie für Nachhaltige Park-Tourismus Produkte“ erarbeitet. Zudem werden theoretische und erste praktische Implikationen für das Management von Schutzgebiets-Destinationen diskutiert, um unter Berücksichtigung der trade-offs das Produktportfolio weiterzuentwickeln, das eine Destination auf den Pfad des sogenannten enlightened mass tourism bringen kann.
Mapping threatened dry deciduous dipterocarp forest in South-east Asia for conservation management
(2014)
Habitat loss is the primary reason for species extinction, making habitat conservation a critical strategy for maintaining global biodiversity. Major habitat types, such as lowland tropical evergreen forests or mangrove forests, are already well represented in many conservation priorities, while others are underrepresented. This is particularly true for dry deciduous dipterocarp forests (DDF), a key forest type in Asia that extends from the tropical to the subtropical regions in South-east Asia (SE Asia), where high temperatures and pronounced seasonal precipitation patterns are predominant. DDF are a unique forest ecosystem type harboring a wide range of important and endemic species and need to be adequately represented in global biodiversity conservation strategies. One of the greatest challenges in DDF conservation is the lack of detailed and accurate maps of their distribution due to inaccurate open-canopy seasonal forest mapping methods. Conventional land cover maps therefore tend to perform inadequately with DDF. Our study accurately delineates DDF on a continental scale based on remote sensing approaches by integrating the strong, characteristic seasonality of DDF. We also determine the current conservation status of DDF throughout SE Asia. We chose SE Asia for our research because its remaining DDF are extensive in some areas but are currently degrading and under increasing pressure from significant socio-economic changes throughout the region. Phenological indices, derived from MODIS vegetation index time series, served as input variables for a Random Forest classifier and were used to predict the spatial distribution of DDF. The resulting continuous fields maps of DDF had accuracies ranging from R-2 = 0.56 to 0.78. We identified three hotspots in SE Asia with a total area of 156,000 km(2), and found Myanmar to have more remaining DDF than the countries in SE Asia. Our approach proved to be a reliable method for mapping DDF and other seasonally influenced ecosystems on continental and regional scales, and is very valuable for conservation management in this region.
Central Asia consists of the five former Soviet States Kazakhstan, Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan, and Uzbekistan, therefore comprising an area of similar to 4 Mio km(2). The continental climate is characterized by hot and dry summer months and cold winter seasons with most precipitation occurring as snowfall. Accordingly, freshwater supply is strongly depending on the amount of accumulated snow as well as the moment of its release after snowmelt. The aim of the presented study is to identify possible changes in snow cover characteristics, consisting of snow cover duration, onset and offset of snow cover season within the last 28 years. Relying on remotely sensed data originating from medium resolution imagers, these snow cover characteristics are extracted on a daily basis. The resolution of 500-1000 m allows for a subsequent analysis of changes on the scale of hydrological sub-catchments. Long-term changes are identified from this unique dataset, revealing an ongoing shift towards earlier snowmelt within the Central Asian Mountains. This shift can be observed in most upstream hydro catchments within Pamir and Tian Shan Mountains and it leads to a potential change of freshwater availability in the downstream regions, exerting additional pressure on the already tensed situation.
Defining the Spatial Resolution Requirements for Crop Identification Using Optical Remote Sensing
(2014)
The past decades have seen an increasing demand for operational monitoring of crop conditions and food production at local to global scales. To properly use satellite Earth observation for such agricultural monitoring, high temporal revisit frequency over vast geographic areas is necessary. However, this often limits the spatial resolution that can be used. The challenge of discriminating pixels that correspond to a particular crop type, a prerequisite for crop specific agricultural monitoring, remains daunting when the signal encoded in pixels stems from several land uses (mixed pixels), e.g., over heterogeneous landscapes where individual fields are often smaller than individual pixels. The question of determining the optimal pixel sizes for an application such as crop identification is therefore naturally inclined towards finding the coarsest acceptable pixel sizes, so as to potentially benefit from what instruments with coarser pixels can offer. To answer this question, this study builds upon and extends a conceptual framework to quantitatively define pixel size requirements for crop identification via image classification. This tool can be modulated using different parameterizations to explore trade-offs between pixel size and pixel purity when addressing the question of crop identification. Results over contrasting landscapes in Central Asia demonstrate that the task of finding the optimum pixel size does not have a “one-size-fits-all” solution. The resulting values for pixel size and purity that are suitable for crop identification proved to be specific to a given landscape, and for each crop they differed across different landscapes. Over the same time series, different crops were not identifiable simultaneously in the season and these requirements further changed over the years, reflecting the different agro-ecological conditions the crops are growing in. Results indicate that sensors like MODIS (250 m) could be suitable for identifying major crop classes in the study sites, whilst sensors like Landsat (30 m) should be considered for object-based classification. The proposed framework is generic and can be applied to any agricultural landscape, thereby potentially serving to guide recommendations for designing dedicated EO missions that can satisfy the requirements in terms of pixel size to identify and discriminate crop types.
In this work the potential of polarimetric Synthetic Aperture Radar (PolSAR) data of dual-polarized TerraSAR-X (HH/VV) and quad-polarized Radarsat-2 was examined in combination with multispectral Landsat 8 data for unsupervised and supervised classification of tundra land cover types of Richards Island, Canada. The classification accuracies as well as the backscatter and reflectance characteristics were analyzed using reference data collected during three field work campaigns and include in situ data and high resolution airborne photography. The optical data offered an acceptable initial accuracy for the land cover classification. The overall accuracy was increased by the combination of PolSAR and optical data and was up to 71% for unsupervised (Landsat 8 and TerraSAR-X) and up to 87% for supervised classification (Landsat 8 and Radarsat-2) for five tundra land cover types. The decomposition features of the dual and quad-polarized data showed a high sensitivity for the non-vegetated substrate (dominant surface scattering) and wetland vegetation (dominant double bounce and volume scattering). These classes had high potential to be automatically detected with unsupervised classification techniques.
Crop mapping in West Africa is challenging, due to the unavailability of adequate satellite images (as a result of excessive cloud cover), small agricultural fields and a heterogeneous landscape. To address this challenge, we integrated high spatial resolution multi-temporal optical (RapidEye) and dual polarized (VV/VH) SAR (TerraSAR-X) data to map crops and crop groups in northwestern Benin using the random forest classification algorithm. The overall goal was to ascertain the contribution of the SAR data to crop mapping in the region. A per-pixel classification result was overlaid with vector field boundaries derived from image segmentation, and a crop type was determined for each field based on the modal class within the field. A per-field accuracy assessment was conducted by comparing the final classification result with reference data derived from a field campaign. Results indicate that the integration of RapidEye and TerraSAR-X data improved classification accuracy by 10%–15% over the use of RapidEye only. The VV polarization was found to better discriminate crop types than the VH polarization. The research has shown that if optical and SAR data are available for the whole cropping season, classification accuracies of up to 75% are achievable.
The topic of the present study focuses on landslide susceptibility assessment in the Northern Vienna Forest by GIS-based, statistic-probabilistic and deterministic modelling. The study is based on two complementary approaches for integrated landslide susceptibility assessment, which is not limited to one single methodology and its inherent assumptions.
A statistic-probabilistic method is applied to the whole region of the Northern Vienna Forest. This regional model investigates the basic disposition for landslides under consideration of controlling factors, which are persistent and more or less constant over time. A deterministic method is applied on a larger scale in a sub-study site of the Hagenbach Valley. These detailed models aim to investigate the variable disposition as a function of substrate wetness, which is in turn dependent on meteorological conditions. A main aspect of the work is the development of various wetness scenarios, which consider short-term weather phenomena, like heavy or long-lasting rainfall, but which also investigate the influence of meteorological and climate conditions on slope stability, which may vary in mid-term and long-term.
Furthermore, the assessment of the effects of climate change on the disposition for landslides is a major aspect of the study. Hence, average changes in air temperature and precipitation as predicted by Regional Climate Models are incorporated into modelling. In this context, it is tested whether changes in substrate wetness and thus in slope stability can be identified and quantified as a consequence of changed climate conditions.
As further objective shallow slope movements are incorporated into disposition modelling. According to geomorphological and sedimentological studies, these quaternary sediments are essential for slope formation in the Vienna Forest. In general, it is assumed that landslides primarily occur in weathered flysch sandstones rich in marl. Field-based surveys, however, identified shallow landslide activity in the quaternary sediments covering the flysch bedrock in wide areas. Therefore, the influence of these sediments on slope dynamics is studied in the present work within GIS-based slope stability models.
The results of the statistic-probabilistic landslide susceptibility assessment provide information on the basic disposition of the Northern Vienna Forest for landslides. The resulting regional susceptibility map reveals that the Northern Zone, a tectonic unit in the north of the study area, has extensive areas with the highest degree of landslide susceptibility. In this overthrust area in transition to the Molasse Zone there are geological units which are highly susceptible to landslides. The “Wolfpassing Formation” and the “Calcareous Klippen” of the Northern Zone show significant landslide densities. These geological zones start in the north near St. Andrä-Wördern and continue in south-western direction along the ridges of Tulbinger Kogel, Klosterberg, Frauenberg, and Eichberg.
Statistical weighting carried out in the course of regional landslide susceptibility assessment provides information on the spatial relation between landslide processes and specific controlling factors. The modelling highlights the relevance of zones rich in clay within the flysch formations as controlling geofactor. The highest landslide susceptibility is calculated for the geological units, which contain layers of Gaultflysch rich in clay and shale. Furthermore, a close correlation between the distribution of landslides on the one hand and the spatial distribution of the fault system and nappe boundaries on the other hand is ascertained. Hence, the tectonic conditions can be seen as crucial controlling geofactor for landslide activity in the study area. In the proximity of drainage lines an increased landslide frequency is revealed. In combination with heavy rainfall, torrential discharge can occur in creeks and may cause instabilities in adjacent hillslopes. In addition, the model documents an enhancement of landslide susceptibility on north-west facing slopes. In comparison to meteorological data it is obvious that the north-west exposition corresponds to the prevailing wind direction of the study area. Therefore, north-west facing slopes might be exposed to enhanced advective rainfall amounts, which can increase substrate wetness and thus landslide susceptibility. The latter geofactors indicate the significance of meteorological and hydrological conditions for the occurrence of landslides in the study area.
As described above, the regional assessment is based on controlling factors that are persistent over a long period of time and can therefore be considered as constant. On the contrary, the large-scale, physically based deterministic modelling investigates the disposition for landslides under variable humidity conditions in the substrate. In conclusion it can be stated that the disposition for slope instability is strongly varying in dependence of the humidity conditions in the substrate. A heavy rainfall event causes a drastic reduction of stable areas by 23% compared to monthly average wetness conditions in summer (July). In summary the wetness scenarios demonstrate, that apart from short-term weather conditions, like long-lasting or heavy rainfall, the long-term-development of substrate moisture has impact on slope stability. The more persistent, seasonally fluctuating wetness conditions show measureable influence on slope stability: As a consequence of increased topographic wetness in the winter month February there is an increase of instable areas by 5% in comparison with the summer month July. The modelling further revealed that quaternary sediments are more moisture sensitive and the influence of changing wetness conditions is stronger in these layers than in the bedrock.
The results of modelling, which are based on climate change, indicate that a moderate change of slope stability on a monthly average is possible in comparison to the conditions of the climate normal period. An assumed average monthly temperature increase of 2°C in combination with a precipitation increase of 30% in the winter months lead to an augmentation of recharge of 7% in the model in comparison with the long-term average conditions. Due to this increased recharge, there is a slight increase of topographic wetness in the model. This wetness augmentation results in an extension of instable slope areas by 3% and a reduction of the stable slope areas proportional to this extension. This slightly increased instability reduces critical triggering thresholds for single rainfall events meaning that even lower precipitation amounts or intensities can cause instabilities.
In contrast to the winter months, the incorporation of forecasted climate change into the modelling reveals a reduction of instable slope areas in favour of stable areas in the summer scenario. The forecasted average air temperature increase of 2.5°C in combination with a reduction of the average monthly precipitation amount of 15% drastically decreases substrate moisture. Consequently, instable slope areas are reduced by 11% of the study area. This effect on slope stability in the model mainly results from the reduced monthly rainfall amounts, but also from increased evapotranspiration as a consequence of the increased air temperature causing reduced recharge amounts. However, in spite of the monthly decrease of precipitation amounts, precipitation intensities are probable to rise according to climate studies. In this context the results of the modelling indicate, that a drastic, short-term increase of landslide disposition due to heavy rainfall events has to be expected more frequently in summer.
The results of the complementary methods are then assembled. Based on this synthesis the following conclusion can be drawn: The regional landslide susceptibility assessment yields that hillslopes with an inclination of 26° to 31° are highly landslide prone. The physically based models indicate that in this slope gradient range the presence of quaternary sediments is of major importance for landslides. Therefore, it can be concluded that a considerable portion of known landslides mapped in flysch actually occurred in quaternary sediments.
„Raus aus dem Grau, aus der hektischen Enge der Stadt. Sehnsucht nach der grünen Alternative“ (Linnenbrink 2013). Der Slogan des Internetportals „Landleben“, das gegenseitigen Informationsaustausch, Hilfe bei der Suche nach einer Immobilie sowie Ratschläge zur Gartenpflege für derzeitige und zukünftige Landbewohner bietet, bringt eine aktuelle Tendenz zum Ausdruck: Die Sehnsucht nach dem Landleben bzw. die Wiederentdeckung des Ruralen. Das Leben auf dem Lande ist wieder „In“, nachdem es jahrzehntelang kaum eine Alternative zum urbanen Leben darstellte (Hoppe 2010. 7ff.; Franzen et al. 2008. 1). Im Zuge des sozialen und kulturellen Wandels, einer Beschleunigung der Lebensverhältnisse und einer zunehmenden Orientierungslosigkeit sehnen sich viele Menschen nach Ruhe, Nähe zur Natur und einer engen Gemeinschaft (Richter 2004. 118ff.; Grothues 2006. 21). Häufig besteht die verklärte Vorstellung einer ländliche Idylle, welche wenig mit dem tatsächlichen Leben auf dem Lande gemein hat (Valentine 2001. 256). Das Landleben kann nicht mehr nur durch Landwirtschaft, Tradition, Solidarität und Natur beschrieben werden. Der Zuzug von Stadtbewohnern führte zu einer Herausbildung unterschiedlichster Lebensstile. Eine ländliche Lebensweise ist nicht mehr nur durch strukturelle Bedingungen vorgegeben, sondern die freie Entscheidung der Menschen. Die Kommunikation des Landlebens und der Landbewohner durch neue Medien, wie in dem genannten Beispiel ein Internetportal, zeigt, dass die moderne Welt in Form von neuen Kommunikationstechniken in die Dörfer eingezogen ist (Schneider 2004. 9; Richter 2004. 118ff.; Reinecke 1983. 115f.; Hauptmeyer, Henkel 2005. 43). Der ländliche Raum hat sich in vielerlei Hinsicht der Stadt angenähert. Er ist moderner geworden. Stadt und Land stellen keinen extremen Gegensatz mehr dar (GROTHUES 2006. 13; SCHMIDT-THOMÉ 2005. 14f.). Nichtsdestotrotz bestehen nach wie vor Unterschiede: Menschen, die urbanes Leben suchen, werden dies in einem ländlichen Dorf kaum finden. Bars, Diskotheken, Museen, Kinos oder Edelboutiquen sind in ruralen Regionen eher selten anzutreffen. Die Verkehrsinfrastruktur, vor allem die Ausstattung mit öffentlichem Personennahverkehr, ist oftmals defizitär. Für tägliche Erledigungen sind mitunter weite Wege zurückzulegen. Das Einkaufen z.B. kann zu einer regelrechten Tortur werden, wenn der Tante-Emma-Laden um die Ecke geschlossen wurde und sogar für die Deckung des Grundbedarfs die nächste Stadt aufgesucht werden muss (Grothues 2006. 25; Reinecke 1983. 116f.). Während das Dorfleben von vielen Personen, wie den Nutzern des Internetportals, als positiv und erstrebenswert angesehen wird, bedeutet es für andere, z.B. Großstadtliebhaber, Einschränkungen und ist negativ konnotiert (Hauptmeyer, Henkel 2005. 44; Menzl 2007 340f.). Ländliche Räume und ihre Bewohner haben viele Gesichter.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich die forschungsleitende Fragestellung der Arbeit: Wie können die Dorfbewohner des 21. Jahrhunderts vor dem Hintergrund postmoderner Veränderungen charakterisiert werden? Konkretisiert man diese Frage, ergeben sich folgende Teilfragestellungen:
- Wie werden die Einschränkungen und Möglichkeiten ländlicher Räume von den Bewohnern wahrgenommen?
- Welche Muster der Lebensführung (Lebensstile) herrschen in ländlichen Räumen vor?
- Welche Bedeutung hat der (ländliche) Raum für die Menschen in der Postmoderne?
- Welche Konsummuster bestehen vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des Konsums sowie der eingeschränkten Konsummöglichkeiten in ländlichen Räumen?
Das Ziel der Arbeit ist eine Annäherung an die Dorfbewohner, ihrer Raumwahrnehmung und -bewertung. Zudem sollen ländliche Lebensstile und Konsummuster untersucht werden. Zunächst werden die Wechselbeziehungen der Dorfbewohner zum Raum herausgearbeitet, um zu analysieren, welche Rolle dieser in der Postmoderne spielt. Zudem werden die Beziehungen zum Wohnort beschrieben. Ein weiteres zentrales Thema bilden ländliche Konsummuster, da die mangelnde Einzelhandelsausstattung ein Hauptproblem ländlicher Räume darstellt und die Kenntnis der Konsumgewohnheiten die Voraussetzung für eine angemessene Reaktion darstellt. Schließlich werden ländliche Lebensstile gebildet, wobei Raumbeziehungen und Konsummuster im Zentrum stehen. Die Fragestellung wird durch einen Mix quantitativer und qualitativer Methoden beantwortet. Eine standardisierte schriftliche Haushaltsbefragung liefert die Basis für eine erste Annäherung an die Raumbeziehungen und Konsummuster der Dorfbewohner und dient als Grundlage für die Lebensstilbildung. Zur weiterführenden Interpretation der Raumbeziehungen werden qualitative Leitfadeninterviews mit Bewohnern ländlicher Gemeinden durchgeführt. Eine standardisierte Einzelhandelskartierung dient als Grundlage für die Bewertung des örtlichen Handels. Die Untersuchungsgemeinden Großaitingen und Scheuring befinden sich im ländlichen Raum im Umfeld der Städte München und Augsburg.
Mit diesem Beitrag ("Syrien und Jordanien") liegt Teil 1 der dreiteiligen Online-Publikation "Historische Aufnahmen aus dem Vorderen Orient" vor, die als Zeitdokumente Bilder und begleitende Texte von Reisen aus den Jahren 1968 bis 1979 in einige Länder des Nahen Ostens vorstellt. Die Bildauswahl zeigt v. a. Kunstobjekte und Landschafts- bzw. Architekturaufnahmen mit Bezug zur Archäologie und Kunstgeschichte.
The Mediterranean area reveals a strong vulnerability to future climate change due to a high exposure to projected impacts and a low capacity for adaptation highlighting the need for robust regional or local climate change projections, especially for extreme events strongly affecting the Mediterranean environment. The prevailing study investigates two major topics of the Mediterranean climate variability: the analysis of dynamical downscaling of present-day and future temperature and precipitation means and extremes from global to regional scale and the comprehensive investigation of temperature and rainfall extremes including the estimation of uncertainties and the comparison of different statistical methods for precipitation extremes. For these investigations, several observational datasets of CRU, E-OBS and original stations are used as well as ensemble simulations of the regional climate model REMO driven by the coupled global general circulation model ECHAM5/MPI-OM and applying future greenhouse gas (GHG) emission and land degradation scenarios.
Von den drei aktuell in Deutschland zu unterscheidenden Großschutzgebietskategorien Nationalpark, Naturpark und Biosphärenreservat stellt der Nationalpark gewiss die höchsten Ansprüche an den Naturschutz. Im Idealfall sollen bis zu drei Viertel der betreffenden Flächen gänzlich aus der Nutzung genommen werden. Dieser Nutzungsverzicht hat im Vorfeld einer Gebietsausweisung aufgrund der damit verbundenen ökonomischen Einbußen oftmals Bedenken der lokalen Bevölkerung gegenüber diesem Flächenschutzinstrument zur Folge. Nationalparke können jedoch als Attraktionspunkte im Tourismus durchaus zu einer eigenständigen Entwicklung ländlich-peripherer Regionen beitragen. Die vorliegende Arbeit untersucht deshalb die Strukturen des Tourismus und dessen ökonomischen Stellenwert in den deutschen Nationalparkregionen. Auf Grundlage einer Typisierung der bestehenden vierzehn Gebiete wurden zunächst fünf Untersuchungsregionen ausgewählt (Bayerischer Wald, Eifel, Hainich, Kellerwald-Edersee sowie Niedersächsisches Wattenmeer), für die mittels des nachfrageseitigen Vorgehens einer Wertschöpfungsanalyse die regionalwirtschaftlichen Effekte des Tourismus bestimmt wurden. Darauf aufbauend ist schließlich eine Hochrechnung für den gesamtdeutschen Nationalparktourismus durchgeführt worden. Insgesamt halten sich jährlich demnach etwas mehr als 50 Mio. Besucher in den deutschen Nationalparken auf, die einen touristischen Bruttoumsatz von 2,1 Mrd. € generieren. Daraus resultieren Einkommen in Höhe von ungefähr 1,1 Mrd. €, woraus sich ein Einkommensäquivalent von etwas mehr als 69.000 Personen ableitet. Für die vor allem aus regionalpolitischer Sicht relevante Besuchergruppe mit hoher Nationalparkaffinität (= National-parktouristen im engeren Sinn) reduzieren sich diese Werte auf rund 11 Mio. Besucher und 431 Mio. € Bruttoumsatz, was ca. 212 Mio. € Einkommen und ein Einkommensäquivalent von rund 14.000 Personen bewirkt. Diese Resultate auf Ebene der einzelnen Untersuchungsgebiete stellen dabei lediglich den gegenwärtigen Status-quo dar, können aber als Grundlage für ein dauerhaftes Monitoring dienen. Dazu ist allerdings von Managementseite der Wille für eine kontinuierliche Bewertung nicht nur der ökologischen, sondern auch der sozioökonomischen Entwicklung erforderlich. Der aktuelle Forschungsstand zeigt in dieser Hinsicht noch ein enormes Potenzial. Um eine möglichst kostengünstige Variante des eingesetzten Verfahrens zur Erfassung der Besucherstrukturen und des Ausgabeverhaltens der Touristen zu konzipieren, werden Vorschläge für eine mögliche Reduzierung des empirischen Aufwands ausgearbeitet. Denn angesichts der bestehenden Budgets deutscher Nationalparkverwaltungen muss es Ziel sein, das bisher wissenschaftlich ausgerichtete Instrumentarium der empirischen Erhebungen zu einem praxisnahen und leicht anwendbaren Vorgehen weiter zu entwickeln und damit für einen Monitoringeinsatz für die Verantwortlichen vor Ort zu optimieren. Nur dadurch könn-ten auf objektiver Basis die Entwicklungen im Nationalparktourismus und folglich der Stellenwert der Schutzgebiete als Stimuli der regionalen Entwicklung mittel- bis langfristig beurteilt werden.
No abstract available
Politische Geographie
(1981)
No abstract available
Mit der vorliegenden Arbeit wurde exemplarisch die holozäne Klima- und Landschaftsentwicklung für einen semiariden Natur- und Kulturraum in Südost-Spanien rekonstruiert. Dabei wurden unterschiedliche klimatologische, orographische und anthropogene Einflussfaktoren beschrieben und deren interdependentes Wirkungsgefüge abgeleitet. Dies erfolgte durch die Analyse des subrezenten Regionalklimas, anhand eines an die semi-ariden Bedingungen angepassten Wasserhaushaltsmodells sowie durch die Einbeziehung von stratigraphischen und geochemischen Untersuchungen an Sedimentaufschlüssen, die eine Interpretation der regionalen holozänen Klima- und Umweltgeschichte ermöglicht. Um eine Vergleichsbasis für die holozänen Klimabedingungen zu erhalten, wurde das Klima der letzten 50 Jahre im Hinblick auf subrezente Änderungen analysiert. Dazu wurden die räumlichen und zeitlichen Eigenschaften der Niederschlagsquantität und –intensität ausgewertet und beschrieben. Durch die differenzierte Gegenüberstellung der Resultate der verschiedenen Auswertever¬fahren wird eine detaillierte Beschreibung der rezenten und subrezenten pluvio-klimatischen Steuergrößen für das Untersuchungsgebiet möglich. Die Analysen zeigen, dass die 30 jährigen Mittelwerte der Jahresniederschlagssummen im Untersuchungsgebiet zwischen 281 und 426 mm schwanken und, entgegen dem für das westliche Mediterraneum postulierten negativen Trend, zunehmen. Die Anzahl der annuellen Niederschlagstage unterliegt einer hohen Variabilität, wenngleich ein positiver Trend der Starkniederschlagsereignisse, insbesondere für die Monate September und Oktober, zu erkennen ist. Dies ist vor dem Hintergrund der sommerlichen Trockenheit (40 bis 150 Tage) entscheidend, da frühherbstliche Starkniederschlagsereignisse aufgrund des erhöhten Oberflächenabflusses besonders erosionswirksam sind. Die relative annuelle Niederschlagsvariabilität im Untersuchungsgebiet erreicht bis zu 36 % und liegt damit teilweise über den Werten von ariden nordafrikanischen Gebieten. Ein deutlicher Unterschied des pluvio-klimatischen Regimes konnte im Untersuchungsgebiet in Abhängigkeit der orographischen Verhältnisse festgestellt werden. So schwanken die Werte für die Niederschlagssumme, -intensität und -dauer sowie zeitlichem Auftreten in Abhängigkeit von der umgebenden Reliefstruktur und Höhenlage deutlich. Um mögliche Veränderungen der ephemeren und periodischen Abflusscharakteristik sowie der Wasserhaushaltsgrößen ableiten zu können, wurde ein flächendifferenziertes Wasserhaushalts-Simulationsmodell an die semi-ariden Bedingungen des Untersuchungsgebietes angepasst. Auf der Basis der Modellergebnisse für die Jahre 1988 bis 1993 konnte gezeigt werden, dass der mittlere Gebietsniederschlag von rund 430 mm zu 87 % verdunstet, was auf die hohen Lufttemperaturen, die häufigen Strahlungswetterlagen, die Windverhältnisse sowie die reduzierte Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens zurückgeführt wird. Die mittlere, modellierte Gesamtabflussspende beträgt lediglich 32 mm, was rund 7.5 % der Gebietsniederschlagssumme entspricht und als charakteristisch für semi-aride Naturräume angesehen werden kann. Die Änderung des Boden- und Grundwasser¬speichers von +24 mm wird teilweise durch die anthropogene Nutzung, durch Bewässerung und den Bau von Rückhaltebecken erklärt. Neben der hydrologischen Modellierung wurden des Weiteren Landbedeckungsszenarien erstellt und in das adaptierte Modell integriert, um die holozänen Umweltbedingungen zu rekonstruieren. Dabei hat sich gezeigt, dass unter potentiell natürlicher Vegetation eine Erhöhung der Bodenfeuchte und des Zwischenabflusses, eine Reduzierung des Oberflächenabflusses und eine Steigerung der potentiellen Evapotranspiration gegenüber dem heutigen Zustand erfolgt. Unter intensivierten Landnutzungsbedingungen, die möglicherweise zu Beginn des Subatlantikums geherrscht haben oder in Zukunft auftreten könnten, erfolgt hingegen eine Erhöhung des Oberflächenabflusses, eine Reduzierung der pflanzenverfügbaren Bodenfeuchte sowie eine verminderte aktuelle Evapotranspiration, wenngleich die Änderungs¬beträge geringer als in Szenario 1 ausfallen. Dies liegt vermutlich daran, dass die heutige Landnutzung mit Trockenfeldbau, Bewässerungskulturen und Weidewirtschaft als intensiv beschrieben werden kann und durch Landdegradation und Erosion gekennzeichnet ist. Dazu zählen insbesondere Erosionsprozesse, die durch fließendes Wasser, Wind oder durch Gravitation ausgelöst werden und vornehmlich auf steilen ackerbaulich und weidewirtschaftlich genutzten Flächen auftreten. Der Mensch greift seit der Antike in unterschiedlicher Intensität in dieses Prozessgeschehen ein, und verändert durch seine wirtschaftende Tätigkeit die Pflanzenbedeckung, die Bodeneigenschaften (z.B. Bodenwasserhaushalt) sowie das Mikro- und Mesorelief, und verstärkt oder vermindert damit die natürlichen Erosionsprozesse. Die anthropogenen Auswirkungen auf die historische Landschaftsentwicklung wurden in der vergleichenden Betrachtung der stratigraphischen und geochemischen Untersuchungen von drei Sedimentaufschlüssen aufgezeigt. Zwei Sedimentaufschlüsse im hydrologischen Einzugsgebiet des Río Caramel zeigen erhöhte Akkumulationsraten, steigende Anteile von organischem Kohlenstoff und eine Änderung der stratigraphischen Charakterisik für die letzten 3.000 Jahre BP an. Auf der Basis von geochemischen Untersuchungen der Sedimente wurden Verhältniswerte zwischen MgO/CaO, Fe2O3/MnO und SiO2/(CaO+MgO) bestimmt, deren Änderungen als Maß für die vorzeitlichen Umweltbedingungen angesehen werden können. Für das Spätglazial zeigen diese Untersuchungen relativ trockene Umweltbedingungen an. Zum Ende des Präboreals steigen die Indizes an und deuten auf eine Veränderung der Umweltbedingungen im Untersuchungsraum hin, deren Trend bis ins späte Subboreal anhält. Die feuchteste Phase erfolgt im Übergang zwischen Atlantikum und Subboreal und fällt somit mit dem Beginn der ackerbau¬lichen Nutzung der Region zusammen. Seither erfolgt eine Aridisierungstendenz, die mit kurzen Unterbrechungen das gesamte Subatlantikum andauert. Basierend auf den vorgestellten klimatischen und orographischen Analysen sowie unter Berücksichtigung der Resultate der Wasserhaushaltsmodellierung und Szenarien konnte in dieser interdisziplinären Arbeit ein Beitrag zur Rekonstruktion der subrezenten und holozänen Klima- und Umweltgeschichte des hydrologischen Einzugsgebietes des oberen Rio Guadalentín geleistet werden. Dieser Beitrag ist im übergeordneten Kontext der holozänen Forschung des westlichen Mediterraneums zu sehen, die ein besseres Verständnis der allgemeinen Landschafts- und Klimaentwicklung der letzten 10.000 Jahre für die Iberische Halbinsel ermöglicht. Insbesondere die Ergebnisse der stratigraphischen und geochemischen Untersuchungen der Sedimentaufschlüsse erscheinen im Hinblick auf die holozäne Umweltgeschichte für eine großräumige Übertragung geeignet, um die zukünftige Landschaftsentwicklung besser verstehen und prognostizieren zu können.
Die Volkswirtschaft Griechenlands wird durch die ungleichmässige Entwicklung ihrer Wirtschaftsbereiche und Regionen charakterisiert. Im Laufe der wirtschaftlichen Entwicklung haben sich somit in den Wirtschaftssektoren und/oder -regionen des Landes ein moderner und ein traditioneller bzw. wirtschaftlich rückständiger Bereich herausgebildet. Die Auseinanderentwicklung der beiden Wirtschaftsbereiche wird zusätzlich verstärkt, weil sie weitgehend unverbunden nebeneinander bestehen und sich somit gegenseitig kaum, bzw. nur unzureichend fördern. Durch diesen Vorgang kann sich folglich keine integrierte nationale Wirtschaftsstruktur herausbilden. Man spricht in diesem Zusammenhang von dualistischen Raum- und Wirtschaftsstrukturen. In einer Analyse der griechischen Volkswirtschaft unter Berücksichtigung ihrer dualistischen Struktur, werden die einzelnen Erscheinungsformen bzw. Ausprägungen des wirtschaftlichen Dualismus erkennbar. Sie existieren sowohl innerhalb als auch zwischen der einzelnen Sektoren bzw. Regionen des Landes, sie treten allerdings im primären Sektor am deutlichsten hervor. Solche Erscheinungsformen sind der technologische Dualismus, der dualistische Arbeitsmarkt, der gespaltene Geld- und Kapitalmarkt, der finanzielle Dualismus sowie die dualistischen Märkte. Ausgehend von der vorher dargestellten Problemsituation der griechischen Wirtschaft werden in dieser Arbeit Lösungsvorschläge bzw. Massnahmen entwickelt. Die formale Trennung von Massnahmen ist heuristischer Art. Sie ist notwendig, da erst die Aufspaltung der gesamten Dualismusproblematik in Teilabschnitte eine systematische Analyse der verschiedenen Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen ermöglicht. In der praktischen Wirtschaftspolitik müssen hingegen diese Teilbereiche insgesamt berücksichtigt werden. Eine Wirtschaftspolitik, die die Überwindung der dualistischen Wirtschaftsstrukturen als Hauptziel hat, muss logischerweise ihr Augenmerk zuerst auf strukturellen Reformen richten. In dieser Arbeit befassen wir uns mit der Reform des griechischen Verwaltungsapparates sowie mit einer notwendigen Boden- und Agrarreform. Zur Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus ist ein uneingeschränkter Austausch von Sach- und Dienstleistungen, insbesondere zwischen den traditionellen und den modernen Bereich einer Volkswirtschaft unabdingbar. Wenn das freie Spiel der Marktkräfte schwache Ausbreitungseffekte und starke Kontereffekte in den rückständigen Gebieten hervorruft, dann ist eine organisierende und finanzierende Einwirkung des Staates auf dieses freie Kräftespiel geboten, um der tendenziellen Auseinanderentwicklung der Sektoren und Regionen entgegenzuwirken. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Umstrukturierungsprozess können auch die privaten Unternehmer leisten. Deshalb muss der griechische Staat mit einer Unternehmerförderungspolitik die Voraussetzungen dazu schaffen. Der Erfolg einer Wirtschaftspolitik zur Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus hängt auch von der Frage ab, ob und inwieweit der moderne und der traditionelle Bereich einer Volkswirtschaft in ihren Wirtschaftstätigkeiten, aufeinander reagieren. Die wirtschaftliche und regionale Integration der gespaltenen Wirtschaftsstruktur und die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Bereich sind grundsätzlich dann möglich, wenn die wirtschaftlichen Aktivitäten beider Bereiche in komplementärer Weise und ohne Diskriminierung des traditionellen Bereichs aufeinander angewiesen sind. Deshalb muss die Wirtschaftspolitik die Diffusion des technischen Fortschritts in Richtung zum traditionellen Wirtschaftsbereich mit entsprechenden Massnahmen fördern und unterstützen. Die Kräfte der Wachstumsimpulse aus dem modernen Bereich einer dualistischen Wirtschaft sind oft zu schwach, um eine Aufwärtsbewegung im rückständigen Bereich effizient zu ermöglichen. Das liegt nicht nur in der regionalen Konzentration der Wachstumsimpulse, sondern vielmehr am Fehlen von geeigneten Organisationen. Ihre zentrale Aufgabe wäre die Wachstumsimpulse aufzufangen und an den rückständigen Wirtschaftsbereich weiter zu vermitteln. Dazu können genossenschaftliche Organisationen im rückständigen Wirtschaftsbereich Abhilfe schaffen. Die Förderung von Genossenschaften muss deshalb ein fundamentaler Bestandteil der Wirtschaftspolitik Griechenlands sein. Wesentliche Inhalte einer Förderungspolitik für den Genossenschaftssektor sind ausser den direkten finanziellen Hilfeleistungen an die Genossenschaften, der Auf- und Ausbau der Marktinfrastruktur im rückständigen Wirtschaftsbereich, die Förderung des genossenschaftlichen Integrationsprozesses, die Festlegung von genossenschaftlichen Organisationsprinzipien sowie die Förderung einer modernen genossenschaftlichen Organisationsbürokratie. Die Überwindung des wirtschaftlichen Dualismus in Griechenland kann nur in einem langfristigen Umstrukturierungsprozess erfolgen. Dazu sind seitens der Wirtschaftspolitik rahmensetzende Richtlinien und Massnahmen erforderlich. Jede wirtschaftliche Unterstützung vom Ausland bzw. von der europäischen Union für die griechische Wirtschaft wird kaum einem sichtbaren Erfolg haben, solange die wirtschaftlichen Strukturen des Landes in einem Desintegrationsprozess beharren. Eine gesunde Wirtschaftspolitik kann und muss nur von den endogenen Kräften getragen werden. Die Hilfe von aussen bzw. von der Europäischen Union kann diese Kräfte ergänzen und verstärken, und das auch nur dann, wenn man es versteht, von ihr kritisch und strategisch Gebrauch zu machen.