Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie (Chirurgische Klinik I)
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Die Transplantation ist die einzige effektive Therapie für irreversibel geschädigte Organe. Um jedoch das Transplantat vor der Zerstörung zu schützen, wird die Abwehrfunktion des Immunsystems gezielt geschwächt. Diese notwendige dauerhafte Schwächung mit so genannten Immunsuppressiva haben jedoch in ihrer Langzeitanwendung erhebliche Nebenwirkungen für die Patienten. Sie sind einer größeren Gefahr als die Normalbevölkerung ausgesetzt, an schwerwiegenden Infektionen und Tumore zu erkranken. Zwei antigenspezifische Strategien als Grundlage für zukünftige therapeutische Konzepte, die nicht die Immunabwehr behindern, werden unter dem Begriff "ideale Therapie" erläutert.
Die Transplantation von mikroverkapselten porzinen langerhans-Inseln ist ein attraktives Konzept, um zukünftig Typ I Diabetiker zu therapieren. Unklar ist jedoch, ob die zur Immunisolation verwendeten Alginat-Mikrokapseln die humorale Immunantwort gegen die porzinen Inselzellen hemmen oder sogar vollständig ausschliessen können. Methoden. Isolierte, hochreine porzine Langerhansinseln (PLI) wurden nach kurzer In-Vitro-Kultur mit einem hochreinen Ba2+-Alginat mikroverkapselt und ohne Immunsuppression in Streptozotozin-diabetische Wistar-Ratten transplantiert. Kontrolltiere erhielten unverkapselte PLI, bzw. leere Mikrokapseln. Blutzuckerspiegel und Gewicht wurden täglich kontrolliert, Serumentnahmen erfolgten einmal wöchentlich. Etwa 30% aller Empfänger waren für mehr als 200 Tage normoglykämisch. In der indirekten Immunfluoreszenz wurden die Antikörpertiter (AkT) gegen porzine Inselzellen im Pankreas des Spenderschweines bestimmt. Ergebnisse. (1) Ratten, die nicht transplantiert wurden (n=6) zeigen sehr niedrige AkT gegen porzine Inselzellen (IgM 1:4 bis 1:8; IgG 1:2). (2) In Ratten, die leere Mikrokapseln erhielten, waren die AkT mit den AkT in (1) identisch. (3) Ratten (n=6), die unverkapselte PLI erhielten, entwickelten innerhalb der ersten Woche sehr hohe AkT (IgG 1:2.048, IgM 1:64). (4) Ratten (n=10) mit nur kurzfristig (Tag 1-20) funktionierenden IPLI bildeten schon nach wenigen Tagen vornehmlich IgG (1:32 bis 1:1.024), schwächer IgM (1:8 bis 1:128). (5) In Ratten mit langfristig funktionierenden IPLI (n=8) waren die AkT deutlich niedriger und erreichten ihr Maximum erst um den Tag +80 (IgG 1:128, IgM 1:8). (6) IgG bestand hauptsächlich aus dem Isotyp IgG2a; IgG1 und IgG2b wurden nur in geringen Mengen nachgewiesen. (7) IgG und IgM gegen porzine Inselzellen waren sowohl Zell- als auch Spezies-spezifisch. Zusammenfassung. Neben der Normoglykämie induzieren IPLI in diabetischen Wistar-Ratten eine gegen sie gerichtete humorale Immunantwort. Deren Stärke korreliert mit der Dauer der Transplantatfunktion. Erste Hinweise lassen vermuten, dass eine unvollständige Immunisolation die Ursache der starken Antikörperbildung in der Frühphase nach Transplantation ist. Im Gegensatz dazu dürfte bei Ratten mit Langzeit-Normoglykämie die Immunisolation biotechnologisch einwandfrei sein; allerdings ist derzeit nicht auszuschliessen, dass aus den Mikrokapseln freigesetzte porzine Peptide die indirekte Immunantwort aktivieren und so ursächlich für die späte schwache Antikörperbildung verantwortlich sind (Abstract für DTG 2003 aus dieser Arbeit)
1.) Die Operation des Hodenhochstandes ist eine relativ häufige und sowohl für die Fertilität als auch zur Vermeidung potentiell maligner Erkrankungen des Hodens wichtige Operation. 2.) Anhand einer körperlichen Untersuchung mit anschließender Blut – Hormonwert – Bestimmung ist es nicht möglich, eine Aussage über die Fertilität zu treffen. 3.) Eine Aussage über die Fertilität beim erwachsenen Mann lässt sich ausschließlich über ein Spermiogramm machen. 4.) Das Vorhandensein von Ad – Spermatogonien stellt einen günstigeren Prognosefaktor hinsichtlich der Fertilität dar, als das Fehlen von Ad – Spermatogonien. 5.) Das Vorhandensein von mehr als 0,5 Spermatogonien pro ausgezähltem Tubulus verbessert die Prognose abermals. 6.) Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob die Werte in den Spermiogrammen durch eine frühzeitige Operation oder eine Buserelin Nachbehandlung verbessert werden können.
Fragestellung: Welchen Nutzen bringt eine adjuvante Therapie mit intravenösem Immunglobulin bezüglich des Krankheitsverlaufs bei intraabdominellen Infektionen? Material und Methode: 71 Patienten mit intraabdominellen Infektionen wurden mit Immunglobulin oder Placebo behandelt. Verschiedene Score-Systeme wurden für die Auswertung des Schweregrades der Krankheit verwendet. Ergebnisse: Die Gesamtanalyse der Daten zeigt, daß Patienten mit Peritonitis von einer Behandlung mit Immunglobulin profitieren können. Zusammenfassung: Eine zusätzliche Gabe von Immunglobulin kann einen nützlichen Effekt für den Verlauf intraabdomineller Infektionen haben.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Etablierung des Modells „Ratte-anti-Schwein“ zur xenogenen Transplantation mikroverkapselter Langerhans-Inseln. Funktionelle und histologische Analysen geben Auskunft über das Schicksal der Inselzell-Transplantate in den diabetischen Ratten. Isolierung, Kultivierung und die Mikroverkapselung der porzinen Langerhans-Inseln mit hochreinen Alginaten erfolgen in der eigenen Arbeitsgruppe. 8-12 Wochen alte, männliche Wistar Ratten wurden mittels Streptozotozin (STZ) diabetisiert und erhielten mikroverkapselte porzine Langerhans-Inseln unter die linke Nierenkapsel und intraperitoneal. Weder vor noch nach Transplantation erfolgte eine medikamentöse Immunsuppression. Zur Beurteilung des metabolischen Verlaufes wurden nach Transplantation regelmässig Blutzuckerwerte und Gewicht bei den Empfängertieren bestimmt. Zusätzlich erfolgte der orale Glukose-Toleranztest. Zur histologischen und immunhistochemischen Beurteilung wurden Leber, Pankreas, beide Nieren, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Omentum, Mesenterium, sowie intra-peritoneal verbliebene Mikrokapseln explantiert. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: 1.In-Vitro-Funktionsanalysen porziner Langerhans Inseln zeigten, dass diese nach Glukose-Stimulation Insulin reguliert freisetzen. Eine Langzeitkultur der Inseln wirkt sich nachteilig auf die Inselfunktion aus. Durch Zugabe von Nicotinamid zum Kulturmedium kann die Inselfunktion restauriert und somit eine Verbesserung der Inselvitalität erzielt werden. Nach der Isolierung der porzinen Langerhans-Inseln erfolgte deren 1-2 tägige Kultivierung unter sterilen Bedingungen und unter Zusatz von Nicotinamid zum Kulturmedium. Sodann wurden die porzinen Langerhans-Inseln mit hochreinem Barium-Alginat mikro-verkapselt und erneut für 24 Stunden steril in selbigem Medium kultiviert. Kurz vor der Transplantation wurde eine weitere Vitalitätsprüfung der mikroverkapselten Langerhans-Inseln durchgeführt. So wurde gewährleistet, dass nur ausreichend vitale Transplantate übertragen wurden. 2.Um die Sicherheit der STZ-Behandlung zur Diabetesinduktion einschätzen zu können, wurde eine Kontrollgruppe von Wistar Ratten mit STZ behandelt und sodann deren Blutzucker- und Gewichtsverläufe über mehrere Tage, in einem Fall sogar bis zu 75 Tagen dokumentiert. Bei keinem Tier kam es zu einer spontanen Normalisierung der Blutzucker- und Gewichtswerte. Mittels immunhistochemischer Insulinfärbung am Pankreas dieser Tiere wurden keine restliche Insulin-positive Zellen identifiziert. Damit war sichergestellt, dass STZ einen stabilen Diabetes induziert. 3.Die Transplantation mikroverkapselter Langerhans-Inseln führte bei Empfängertieren zu Normoglykämien unterschiedlicher Dauer. Bereits 24 Stunden nach erfolgreicher Trans-plantation zeigten die Empfängertiere in der Regel physiologische Blutzuckerwerte. Die typischen Symptome des Diabetes mellitus, wie Polyurie und Polydipsie wurden nicht mehr beobachtet und es konnte in der folgenden Zeit eine deutliche Gewichtszunahme verzeichnet werden. Bei einigen Empfängertieren kam es nach Transplantation der mikroverkapselten Langerhans-Inseln nicht zur Normoglykämie. Drei Gruppen kristallisierten sich heraus: (a) Empfängertiere mit primärer Non-Funktion des Transplantates, (b) Em-fängertiere mit Transplantat-Kurzzeitfunktion (Transplantat-Funktion bis zu 20 Tagen) und (c) Empfängertiere mit Transplantat-Langzeitfunktion (Transplantat-Funktion mehr als 20 Tage und bis zu mehr als 500 Tagen). Im Vergleich dazu wurden auch Wistar Ratten mit unverkapselten porzinen Langerhans-Inseln transplantiert. Hier zeigte sich stets eine fehlende bzw. nur wenige Tage andauernde Transplantatfunktion. Bei erfolgreich transplantierten Empfängertieren mündete die orale Glukosebelastung in einer physiologischen Blutzuckerregulation. Diese unterschied sich nicht von jener gesunder Kontrolltiere. 4.Nach dem Versagen der Transplantatfunktion erfolgten Organentnahmen und makroskopische Inspektionen: Sie zeigten die Unversehrtheit der abdominellen Organe und die Unversehrtheit der transplantierten Mikrokapseln. Die Mikrokapseln waren in nahezu allen Fällen stark kapillarisiert. Die histologischen Untersuchungen der explantierten Mikro-kapseln zeigten unterschiedlich stark ausgeprägte Fibrosierungen der Mikrokapseln, sowie Infiltrationen von CD4+ und CD8+ T-Zellen, Makrophagen, Granulozyten, NK-Zellen und Fibroblasten im interkapsulären Spalt. Insulinfärbungen der Pankreata der Empfängertiere zeigten nur wenige bzw. keine Insulin-positiven Zellen, was einerseits die zuverlässige Wirkung des STZ bestätigt, andererseits für die Wirkung des transplantierten Gewebes spricht. 5.Die Implantation leerer Alginat-Mikrokapseln für bis zu 250 Tage und deren anschliessende histologische Untersuchung zeigte, dass hier keine Fibrosierungen und nur ein ge-ringer Besatz mit Empfängerzellen stattfindet – im Gegensatz zu Mirokapseln, die porzine Langerhans-Inseln enthalten. Damit konnte gezeigt werden, dass das Kapselmaterial per se biokompatibel ist. Die Transplantation von Langerhans-Inseln stellt eine attraktive Möglichkeit der Therapie des Typ I Diabetes mellitus dar. Durch Mikoverkapselung des Gewebes kann dieses vom Emp-fänger-Immunsystem abgeschirmt werden und so kann auf die herkömmliche Immunsuppressiva nach Transplantation verzichtet werden. Die xenogene Transplantation von Langerhans-Inseln des Schweins bietet zudem die Möglichkeit, den gravierenden Mangel an menschlichen Spenderorganen zu überwinden. Die verbesserte Isolierung der porzinen Inseln ist ein wesent-licher Beitrag zu diesem Transplantations-Konzept. Im experimentellen Rattenmodell konnte gezeigt werden, dass nach Transplantation mikroverkapselter porziner Langerhans-Inseln eine dauerhafte Normalisierung der Blutzuckerwerte möglich ist. Weitere Untersuchungen müssen nun dazu beitragen, die Transplantation der xenogenen Langerhans-Inseln noch effizienter zu machen, damit sich dieses Verfahren in Zukunft zu einer leicht zu handhabenden und sicheren Therapieoption für Typ I Diabetiker entwickeln kann.
Erkrankungen der Nebenschilddrüsen stellen sich pathophysiologisch als Hyper- oder Hypoparathyreoidismus dar. Beim Hypoparathyreoidismus, der auf einer Nebenschilddrüsenunterfunktion basiert, wird zu wenig oder kein Parathormon gebildet. Infolgedessen kommt es pathophysiologisch zu einer Hypokalzämie und Hyperphosphatämie. Das Blut ist übersäuert, und die Betroffenen leiden unter Tetanie mit Stimmritzenkrampf und Pfötchenstellung aufgrund einer erhöhten neuromuskulären Erregbarkeit der Skelettmuskulatur. Längerfristige Folgen können eine gestörte Zahnentwicklung, trockene Haut, Katarakt („Tetaniestar“) und Haarausfall sein. Seltener wird eine Verkalkung der Stammganglien mit einhergehender geistiger Retardierung beobachtet. Diese Symptome unterstreichen, dass es sich bei einem un¬behandelten Hypoparathyreoidismus um eine schwerwiegende, in einigen Fällen sogar lebensbedrohliche Erkrankung handelt. Ursache einer solchen Nebenschilddrüsenunterfunktion sind oft medizinische Eingriffe, so z. B. Bestrahlungen oder Schilddrüsenoperationen, wie die radikale Thyreoidektomie aufgrund maligner Neoplasmen. Gerade in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, hauptsächlich in Russland, Weißrussland und der Ukraine, sind derzeit zahlreiche Fälle des Hypoparathyreoidismus bekannt. Ursache hierfür war die verheerende Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1986. Die durch die hohe Strahlenexposition induzierten Schilddrüsentumore mussten oftmals radikal chirurgisch entfernt werden, wobei häufig die Nebenschilddrüsen nicht erhalten wurden. Die vorliegende Arbeit befasst sich im Wesentlichen mit der Frage, ob eine kurzfristige immunsuppressive Behandlung die Abstoßung von primär nicht-vaskularisierten Nebenschilddrüsentransplantaten verhindert. Nach aktuellen Erkenntnissen führt eine kurzfristige, d.h. eine weniger als drei Monate dauernde niedrigdosierte immunsuppressive Therapie nicht zu den gefürchteten Nebenwirkungen. Diese Strategie ist zwar für vaskularisierte Großorgane wie Niere, Leber oder Herz nicht anwendbar, doch sind gegenwärtig keine Informationen vorhanden, ob nicht-vaskularisierte allogene Nebenschilddrüsentransplantate durch ein solches immunsuppressives Regime vor der Ab¬stoßung geschützt werden. Um dies zu untersuchen, wurden Therapieansätze an transplantierten hypokalzämischen Lewis-Ratten getestet, die zuvor allogene Nebenschilddrüsentransplantate erhalten hatten. Darüber hinaus sollte für das Experimentalmodell Ratte die Frage geklärt werden, inwieweit der Transplantationsort, Glutaeusmuskel oder Nierenkapsel, die Wirkung der Immunsuppression beeinflusst.
In der vorliegenden Arbeit wurden postoperative Beinachsenaufnahmen nach Implantation einer CPR-Knieprothese begutachtet. Es galt dabei die Frage zu klären, ob die Ausrichtung des femoralen Implantates allein nach der Kollateralbandspannung ein korrektes Alignment des Beines ermöglicht. In dieser Arbeit wurde ein Quotient eingeführt, der eine exakte Beschreibung des Traglinienverlaufes im Bereich des Kniegelenkes zulässt. Dieser „Plateau-Quotient“ korreliert hervorragend mit dem frontalen Kniegelenkswinkel (R=96,9%), und ist damit ein geeignetes Werkzeug, eine Kniegelenksdeformität zu beschreiben. Der Mittelwert der postoperativen anatomischen Beinachsen entspricht dem in der Literatur und in Lehrbüchern der Anatomie angegebenen Wert des frontalen Kniewinkels von 175°. Die Streuung der Werte (165°-186°; Standardabweichung 3,96° ) ist ebenfalls vergleichbar. Die postoperativ resultierende Beinachse bei Implantation einer CPR-Knieprothese mit alleiniger Ausrichtung nach der Kollateralbandspannung ist offensichtlich mit der klassischen, anatomischen Resektion anhand eines definierten Valguswinkels vergleichbar. Ob diese Orientierung der Prothesenimplantation nach der Spannung der Kollateralbänder auch – wie theoretisch postuliert – klinisch stabilere Kniegelenke als bei Orientierung anhand der Achsenverhältnisse ergibt und ob sich dieser Vorteil in einer Verbesserung der Langzeitergebnisse niederschlägt, muss dringend durch weitere Studien untersucht werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluß operativ versorgter abdomineller Aneurysmarupturen auf die Lebensqualität zu evaluieren. Als Kontrollgruppe dienten zum einen Patienten mit elektiv operierten Aortenaneurysmen, zum anderen die gesunde Normalbevölkerung. Des weiteren sollten Faktoren, die das postoperative Überleben nach Aneurysmaruptur beeinflussen können untersucht werden. 35 von 52 Patienten (67,3%) wurden am Tag der Primärdiagnose im Rupturstadium operiert. Bei 17 war das Aneurysma bereits bekannt. Zwischen Primärdiagnose und Ruptur vergingen durchschnittlich 10,5 Monate. Es lagen 42 infrarenale (80,8%) und 9 interrenale (17,3%) Aneurysmen vor. Bei 45 Patienten (86,5%) fand sich eine retroperitoneale Blutung, bei einem eine aortovavale und bei einem eine aortoenterische Fistel. Zwei Aneurysmen (3,8%) rupturierten in die freie Bauchhöhle. Fünf Patienten verstarben vor Erfassung der Rupturform. 46 (88,5%) von 52 Patienten konnten operiert werden. Hierbei wurde 17-mal eine Rohrprothese (37%), 16-mal eine aortobiiliakale (34,8%) und 13-mal (28,3%) eine aortobifemorale Prothese verwendet. Die 30-Tage-Letalität betrug 43,5%. Das mittlere Überleben lag im Gesamtbeobachtungszeitraum (maximal 98,5 Monate) bei 27,3 Monaten, das mediane Überleben bei 1,27 Monaten, d.h. die Hälfte der Patienten überlebte weniger als 40 Tage. Die durchschnittliche Operationsdauer lag bei 163 Minuten. Weder die Art des operativen Eingriffs, die Bekanntheit der Primärdiagnose, Revisionseingriffe noch die Lokalisation des Aneurysmas hatten Einfluß auf das Überleben. Dies traf lediglich für die Art des operativen Vorgehens zu. Bei der Verwendung einer aortobiiliakalen Prothese wurden die besten Ergebnisse erzielt. Ein signifikanter Einfluß auf die 30-Tage-Letalität konnte auch für den Ausbildungsstand des Operateurs ermittelt werden.Von allen erhobenen Risikofaktoren hatte nur der Hypertonus signifikanten Einfluß auf das Überleben. Die 30-Tage-Überlebenskurve wird auch durch das Alter bei Operation beeinflusst. Ein Alter über 75 Jahren wirkte sich negativ aus. Hinsichtlich aufgetretener postoperativer Komplikationen konnte in unserem Patientkollektiv kein Einfluß auf das Überleben ermittelt werden. Lediglich das akute Nierenversagen verfehlte knapp das Signifikanzniveau. Auch Durchmesser und Längenausdehnung hatten keine Auswirkung. Insgesamt konnten Daten von 37 Patienten bzgl. der Lebensqualität erhoben werden. Diese wurden in zwei Gruppen unterteilt. Von den 52 Patienten mit Aneurysmaruptur lebten zum Zeitpunkt der Untersuchung noch 11. 8 waren bereit, an der Studie teilzunehmen. Bei 29 Patienten war ein elektiver Eingriff erfolgt. Das Durchschnittsalter bei Operation lag in der Patientengruppe mit Ruptur bei 73,2 (55-86) Jahren. Die Patienten mit elektivem Eingriff waren durchschnittlich 72,1 (50-81) Jahre. In beiden Gruppen waren zwei Frauen. Die Lebensqualität wurde anhand der allgemein gesundheitsbezogenen Fragebögen SF-36, NHP, WHOQOL und HADS-d von den Patienten selbst eingeschätzt. Patienten mit Aneurysmaruptur waren v.a. in der Mobilität, Energie und bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben stärker eingeschränkt als Patienten mit elektivem Eingriff. Hinsichtlich „Angst“ und „Depressivität“ ergaben sich keine Unterschiede.Die Elektivgruppe unterschied sich nicht von der gesunden Normalbevölkerung. Patienten mit Aneurysmaruptur schnitten in den Bereichen „Mobilität“, „Alltag“ und „Energie“ schlechter ab als die gesunde Normalbevölkerung. Außerdem ergaben sich im HADS-d schlechtere Werte in der Subskala „Angst“.
Es wurden 6 verschiedene Brustimplantate mit unterschiedlichen Füllmaterialien auf ihre Strahlendurchlässigkeit geprüft. Ein Implantat mit dem Füllmaterial Sojaöl, zwei mit Silikon, davon eins mit Polyurethanbeschichtung und zwei mit PVP- Hydrogel gefüllt. Zur Simulation von in vivo - Bedingungen wurde weibliches Brustgewebe, welches bei Mammareduktionen gewonnen wurde, verwendet. Außerdem ein Phantom welches Tumorgewebe, Mikrokalk und fibröse Veränderungen imitieren sollte. Nach Durchführung der Mammographien mit 16 verschiedenen Gewebetaschen wurden die optischen Dicheten für die einzelnen Implantate mit einem Densitometer ermittelt (objektiv quantitative Auswertung) und desweiteren fünf Radiologen in einem Doppelblindverfahren vorgelegt (subjektiv qualitative Auswertung). Es zeigt sich signifikant höhere Strahlendurchlässigkeit für Sojaöl und PVP als Füllmaterial.
Heutige Therapieformen können dem Anspruch einer spezifischen Unterdrückung der Immunreaktion gegen das Transplantat bislang nicht gerecht werden. Langfristiges Ziel muss es sein, ausschließlich die T-Lymphozyten zu unterdrücken, die an der Transplantatabstoßung beteiligt sind. Dazu ist es notwendig, die von diesen Zellen ausgelösten immunologischen Effekte zu charakterisieren. T-Zellen erkennen intakte Allo-MHC Moleküle auf der Oberfläche von Spenderzellen über den direkten oder als prozessierte Allo-Peptide auf der Oberfläche von syngenen antigenpräsentierenden Zellen über den indirekten Weg der Allo-Antigenerkennung. Wir untersuchten die funktionelle Rolle von MHC-Klasse-II Peptiden nach Dünndarm- oder Nierentransplantation in der Stammkombination WF>LEW (RT1u, RT1l). Lew Empfänger wurden 7 Tage präoperativ mit synthetischen MHC-Klasse-II-Peptiden (je 100µg) aus der RT1.Du(WF) ß-Kette (Positionen 20-44) (Gp I) oder mit dem nicht immunogenen Kontroll-Peptid RT1.Bu ß (Positionen 20-44) (Gp II) immunisiert. Den Tieren wurde entweder Dünndarm oder Niere transplantiert (WF) und nochmals Allo-Peptid D2 (Gp I) oder B2 (Gp II) intraperitoneal appliziert (200 µg). Gruppe III und IV Empfänger mit Dünndarm- oder Nierentransplantation wurden mit Cyclosporin A (CsA, DDTx: 20mg/kg von Tag 0-13, NTx: 5mg/kg von Tag 0-4) behandelt und an Tagen 20 und 27 mit D2 (Gp III) oder mit B2 (Gp IV) immunisiert oder nicht immunisiert (Gp V). Kontrollen der Gruppe VI erhielten weder Immunsuppression noch wurden sie mit Peptid immunisiert. Der Proliferations Assay wurde mit Milz- oder LK-Zellen durchgeführt und die Zytokinexpression anhand der Überstände im ELISA gemessen. Außerdem wurde die Zytokinexpression in Dünndarm und Niere durch den RNase Protection Assay bestimmt. Kontrollen der Gruppe V zeigten ein mittleres Überleben >250 Tage (sekundär transplantierte WF Herzen und Haut wurden spezifisch akzeptiert) wohingegen Gruppe III und IV Tiere ihre Transplantate akut abstießen (DDTx: Gp III 33,7 vs. Gp IV 69,7d; NTx: Gp III 37,0 vs. Gp IV 49,5d). Im Vergleich zu Kontrolltieren aus Gruppe VI wurde die Abstoßung in Gruppen I und II beschleunigt (DDTx: Gp I 3,5 vs. Gp II 4,0 gegenüber Gp VI 5,3d; NTx: Gp I 4,0 vs. Gp II 5,6 gegenüber Gp VI 7,5d). Im Proliferations Assay konnte bei D2-immunisierten Tieren eine spezifische T-Zellreaktivität gegenüber dem Immunisierungs-Peptid nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu B2-immunisierten Tieren zeigte sich eine hohe IL-6 Expression nach D2-Immunisierung, wobei vergleichbar hohe Werte für IL-4 nach B2-Immunisierung gefunden wurden. Der Vergleich der Zytokinmuster nach RT1.B2- oder RT1.D2-Immunisierung verdeutlicht, dass nach Immunisierung mit dem immundominanten Peptid RT1.D2 unabhängig vom Organmodell die erhöhte Expression von IL-2 und IFN-gamma mit einer beschleunigten akuten Abstoßung korreliert. Diese Arbeit zeigt, dass der indirekte Weg der Allo-Antigenerkennung nach Transplantation auch schon zu einem frühen Zeitpunkt der Abstoßung von Bedeutung ist. Diese Ergebnisse stellen die Grundlage für die gezielte Entwicklung synthetischer Peptide und deren therapeutischen Einsatz zur Immunmodulation dar. In neuen therapeutischen Ansätzen könnten individuell designte synthetische Peptide in Verbindung mit Immunsuppression angewendet werden, um eine spezifische Transplantattoleranz zu erreichen.
In den Jahren 1987 bis 2000 wurden 93 Patienten mit subkutanen Achillessehnenrupturen operativ behandelt. Im Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung konnten 77 Patienten (82,8%) erfasst werden. Es hndelte sich um 80 Männer und 13 Frauen. Das Durchschnittsalter betrug 39,2 Jahre. Zwei Rerupturen wurden beobachtet.
In der vorliegenden Arbeit stellte sich die Frage, ob die bewährte Methode der Kryokonservierung von Erythrozytenkonzentraten in Kombination mit einer Beimpfung mit der als Antioxidans ebenfalls bekannten a-Liponsäure (R-Enantiomer und Razemat) in einer wesentlichen Qualitätsverbesserung sowohl hinsichtlich der quantitativen Ausbeute als auch der biochemischen Eigenschaften der gelagerten Eryhtrozyten resultiert. Die Erythrozytenkonzentrate wurden vor der Kryokonservierung mit der a-Liponsäure behandelt und nach dem Auftauen für 5, 30 und 60 min. mit PMS als Radikalbildner versetzt. Es erfolgte ein Vergleich gegen eine Kontrollkonserve ohne a-Liponsäure.
Die Monate nach Transplantation auftretende Abstoßung ist ein Haupthindernis für eine erfogreiche Transplantat-Langzeitfunktion des Dünndarms. Ursache ist das hohe Immunitätspotential dieses Organes. Ziel dieser Arbeit war es, sowohl die histomorphologischen Zeichen der chronischen Abstoßung, als auch die hierzu führenden immunlogischen Vorgänge zu klären. Die histologischen und durchflußzytometrischen Untersuchungen wurden an einem Experimental-Modell zur orthotopen Dünndarm-Transplantation untersucht. Mit Hilfe des Immunsuppressivums FK 506, das die akute Abstoßung verhindert, war es möglich, die zeitliche Abfolge der immunologischen und hieraus resultierenden histomorphologischen Ereignisse zu analysieren. Mit unterschiedlichen FK 506-Dosierungen ließ sich auch der Zeitpunkt der chronischen Abstoßung variieren. Wurde FK 506 täglich in einer Dosierung von 2 mg/kg bis Tag 5 verabreicht, war das Vollbild der chronischen Abstoßung um den Tag 100 nach der Transplantation zu beobachten. Dieses war charakterisiert durch folgende vier histomorphologische Merkmale:(1) Massives transmurales Infiltrat (2) deutliche Reduktion der Zottenhöhe und Verlust der Epithel-Integrität, (3) Hypertrophie der Muskulatur und Sklerosierung des Bindesgewebes sowie (4) die okklusive Transplantat-Vaskulopathie. Die chronische Abstoßung entwickelte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem milden lymphozytären Infiltrat im Bereich der Lamina propria und der Submukosa, das sich innerhalb von 14 Tagen nach Transplantation manifestierte. Die Ursache für dieses Infiltrat wird in der antigenspezifischen Immunaktivierung durch die hochpolymorphen MHC-Moleküle gesehen, die von den Transplantatzellen exprimiert werden.
Die Allotransplantation der Epithelkörperchen stellt eine gute Alternative zur konservativen Therapie des permanenten Hypoparathyreoidismus dar; dennoch konnten die bisherigen langfristigen Ergebnisse von anderen Gruppen nicht reproduziert werden. Die Standardisierung der Transplantationsparameter und das so angestrebte langfristige Überleben des Transplantates sind essenzielle Voraussetzungen für die erfolgreiche klinische Allotransplantation von Nebenschilddrüsengewebe. In-Vitro-Untersuchungen der Mikroverkapselungsqualität, der Vitalität und der Funktion des mikroverkapselten Gewebes kann beim Auswählen des optimalen Transplantates für die humane Allotransplantation helfen.
Die Pilonfraktur Zwischen 1987 und 1998 wurden 83 Patienten mit einer intraartikulären Pilonfraktur des Typs B oder C nach der AO-Klassifikation in der Unfallchirurgischen Klinik der Julius- Maximilian Universitätsklinik operativ versorgt. Art und Schwere der Fraktur, Grad des Weichteilschadens, zeitliches Management, operative Verfahren und postoperatives Repositionsergebnis erfassten wir anhand der Krankenakten sowie den archivierten Röntgenbildern. In einer retrospektiven Studie konnten 62 Patienten nach durchschnittlich 5,6 Jahren klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Zur klinischen Nachuntersuchung wurden die Ergebnisse nach den objektiven und subjektiven Beurteilungskriterien von Ovadia klassifiziert. Der Grad der posttraumatischen Arthrose wurde nach Bargon ermittelt. 22 Frakturen waren offen, 61 geschlossen. Die Typ-C-Frakturen machten einen Anteil von 79,5%, die Typ-B-Frakturen 20,5% aus. Die primäre Versorgung erfolgte immer innerhalb der ersten 24 Stunden, zur Anwendung kamen 3 Verfahren, die Ruhigstellung und antiödematöse Therapie, die Calcaneusdrahtextension und der Fixateur-extern. 16 Patienten wurden primär definitiv osteosynthetisch versorgt, 67 in einem Intervall von durchschnittlich 15,9 Tagen, nach Weichteilkonsolidierung. 17 sehr weichteilkritischen Patienten, darunter 8 mit offenen Frakturen, die mit externen Osteosyntheseverfahren austherapiert wurden, stehen insgesamt 66 Patienten gegenüber, die 58 mal mittels einzeitiger oder zweizeitiger minimal invasiver Osteosynthese, 7 mal mit Plattenosteosynthese nach den Regeln der AO und in einem Fall mit einer Arthrodese versorgt wurden. Als weitere operative Maßnahmen war 35 mal eine autologe Spongiosaplastik erforderlich, 3 Spalthautransplantationen, eine Defektdeckung mit freiem Radialislappen, drei Kompartmentspaltungen und eine mikrochirurgische Gefäßrekonstruktion der A. tibialis posterior. 14,5% unserer Patienten mussten auf Grund von Wundinfektionen mindestens einmal revidiert werden, 71,4% davon waren Typ-C-Frakturen. Die Hälfte der revisionspflichtigen Wundinfekte traten nach offenen Frakturen auf. An ossären Komplikationen verzeichneten wir 3 Pseudarthrosen bei offenen Frakturen und eine Osteomyelitis nach offener C 1 Fraktur. Bezüglich der posttraumatischen Arthrose, bestimmt anhand von Seitenvergleichenden Röntgenaufnahmen, hatten je 50% unserer Patienten keine bis leichte arthrotische Veränderungen und 50% eine Grad 3 bis 4 Arthrose nach Bargon. Hier zeigte sich bei den Typ-B-Frakturen eine bessere Prognose gegenüber den C-Verletzungen. Die höchste posttraumatische Arthroserate entfällt auf die C3-Frakturen. Zur Erfassung der objektiven Langzeitergebnisse diente die Beurteilung von Flexion/ Extension, Pronation/ Supination, chronischer Schwellung, tibialer Verkürzung, Equinus-/ Calcaneus- sowie Varus- und Valgusdeformität. 40,3% der von uns untersuchten Patienten hatten ein ausgezeichnetes, 35,5% ein gutes, 9,7% ein befriedigendes und 14,5% ein unbefriedigendes Resultat. Subjektiv befragten wir die Patienten nach Schmerzen, Gehstrecke, Analgetikaeinnahme sowie Einschränkungen in den Bereichen Beruf und Sport. Es zeigte sich hier, das 37,1% ein ausgezeichnetes und 32,3% ein gutes Ergebnis aufwiesen. Insgesamt waren somit 69,4% der Patienten subjektiv nach Durchschnittlich 5,6 Jahren mit dem Endergebnis sehr zufrieden. In 21% der Fälle wurde ein befriedigendes und zu 9,6% ein schlechtes subjektives Outcome verzeichnet. Erwähnenswert ist hierbei, dass die schlechten Ergebnisse zu 100% Typ-C-Frakturen betreffen.
Von Oktober 1992 bis Januar 1998 wurden in der Handchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg 137 Patienten mit akuten und chronischen Handgelenksschmerzen arthroskopiert. Von diesen konnten 55 nachuntersucht werden, davon waren 45 Männer und 10 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei 40 Jahren. Entsprechend dem arthroskopischen Befund wurden die Patienten retrospektiv in sechs Gruppen eingeteilt. Das Ergebnis wurde mit dem Mayo Modified Wrist Score und mit dem Krimmer-Score evaluiert. Bei der Gruppe mit Ulnar Impaction Syndrome infolge primärer oder sekundärer Ulnaplusvariante (n=10) konnten mit Wafer-Resections und Ulnaverkürzungen sehr gute Ergebnisse erreicht werden. Durch diese Behandlungsmethoden bleibt der TFCC in Form und Funktion erhalten und wird optimal entlastet. Die Handgelenksbeweglichkeit betrug postoperativ 76 % im Vergleich zur Gegenseite, die Kraft 63 %. Bei 60 % der Patienten kam es zu einer Schmerzlinderung. Bei skapholunären Dissoziationen ist die Behandlung vom Grad der Verletzung abhängig. Bei den Patienten mit erstgradiger skapholunärer Dissoziation (n=12) konnten gute Ergebnisse mit konservativer Behandlung, Débridement und Denervationen erzielt werden. Hier betrug die Handgelenksbeweglichkeit postoperativ 91 % im Vergleich zur Gegenseite, die Kraft 73 %. 75 % der Patienten gaben eine Schmerzlinderung an. Die Patienten mit zweitgradiger skapholunärer Dissoziation (n=5) wurden entweder konservativ oder operativ mit Bandnaht, Débridement oder Denervation behandelt. Postoperativ betrug die Handgelenksbeweglichkeit 83 % im Vergleich zur Gegenseite, die Kraft 63 %. Ein Patient hatte bei der Nachuntersuchung keine Schmerzen mehr, einer gab eine deutliche Besserung an, drei gaben eine Zunahme der Schmerzen an. Drei beurteilten das Ergebnis als sehr gut und 2 als mangelhaft. Bei zweitgradigen skapholunären Dissoziationen waren konservatives Vorgehen und Débridement auf lange Sicht nicht ausreichend, die Entwicklung zum schmerzhaften SLAC-Wrist zu verhindern. Die Patienten mit drittgradiger skapholunärer Dissoziation (n=4) erreichten nach einer mediokarpalen Teilarthrodese eine Handgelenksbeweglichkeit von 61 % und eine Kraft von 35 % im Vergleich zur Gegenseite. Drei der vier Patienten gaben eine Schmerzlinderung an. Bei den Patienten mit erst- bis zweitgradiger Arthrose des Radiokarpalgelenks ohne skapholunäre Dissoziation und Ulnar Impaction Syndrome (n=14) konnte sowohl mit konservativer Behandlung als auch mit einem arthroskopischen Débridement der Bänder und der Knorpelflächen eine zuverlässige Beschwerdebesserung erreicht werden. Postoperativ betrug die Handgelenksbeweglichkeit durchschnittlich 89 % und die Kraft 85 % im Vergleich zur Gegenseite. 86 % der Patienten gaben eine Schmerzlinderung an. In der Gruppe mit dritt- bis viertgradiger Arthrose im Radiokarpalgelenk ohne skapholunäre Dissoziation und Ulnar Impaction Syndrome (n=10) wurden zur Behandlung das Débridement, die Denervation und die Arthrodese eingesetzt. Dabei konnte nur mit der Denervation eine Schmerzlinderung erreicht werden (einer schmerzfrei, 4 deutlich verringert, einer unverändert). Nach Débridement und Arthrodese blieb der Schmerz unverändert oder verschlechterte sich. Nach der Denervation waren die Handgelenksbeweglichkeit mit 87 % der Gegenseite und die Kraft mit 75 % etwa doppelt so groß wie nach Débridement oder Arthrodese. Mit Hilfe der Handgelenksarthroskopie konnte in allen Fällen die richtige Diagnose gestellt werden. Nach den Kriterien von Jackson und Abe (modifiziert von Morrey) konnte mit den Informationen aus der Gelenkspiegelung in 65 % der Fälle die präoperative Diagnose korrigiert werden beziehungsweise erstmals eine Erklärung für die Beschwerden gefunden werden. In 35 % wurde die präoperative Diagnose bestätigt.
Laut statistischem Bundesamt ergibt sich eine Zahl von über 1000 Patienten, die pro Jahr an einer Nebenschilddrüsenunterfunktion erkranken. Aufgrund der komplexen Funktion des Parathormons sowie der schwierigen und aufwendigen Therapie besteht nach wie vor Bedarf an einer kausalen Therapie dieser Mangelerscheinung. Diese Arbeit soll ein Transplantationsmodell in der Ratte etablieren und den Einfluss der Histokompatibilitätsantigene MHC I und II auf die Transplantatfunktion untersuchen.
Es gibt heutzutage eine Vielzahl verschiedener Nahtmaterialien. Der chirurgisch tätige Arzt steht stets vor der Wahl, welches Nahtmaterial er zu welchem Zweck verwenden soll, um optimale Resultate zu erzielen. Ein großes Einsatzgebiet der modernen Chirurgie nehmen resorbierbare Nahtmaterialien ein. Diese sollen nach dem Wundverschluss das Gewebe während der Heilungsphase zusammenhalten und nachfolgend ihre Zugfestigkeit durch Hydrolyse verlieren. Die Anwendung von modernen synthetischen resorbierbaren Nahtmaterialien bei der Erstellung von gastrointestinalen Anastomosen zeigte insbesondere im colorectalen Bereich immer wieder ein Nichtverheilen der durch die Nähte adaptierten Darmenden mit dadurch bedingter Leckage. Die vorliegende Arbeit sollte nun in einem mikrobiologischen in vitro Teil klären, ob Mikroorganismen oder andere Faktoren einen Einfluss auf das Abbauverhalten von resorbierbaren Nahtmaterialien haben. Es konnte gezeigt werden, dass das Umgebungsmilieu der Wunde bzw. des Nahtmaterials eine Schlüsselrolle beim Abbauverhalten resorbierbarer Nahtmaterialien einnimmt. Vermögen niedrige ph-Werte des Milieus den Abbau der Nahtmaterialien zu verzögern, so beschleunigen hohe ph-Werte den Abbau. Bakterienkulturen wie Escherichia coli oder Proteus mirabilis, welche ihr Umgebungsmilieu rasch zu alkalisieren vermögen, führen zu einem vorzeitigen Zugfestigkeitsverlust der Nahtmaterialien. Bakterienkulturen wie Enterokokkus faecium und faecalis, welche ihr Umgebungsmilieu ansäuern, verzögern tendenziell den Abbau resorbierbarer Nahtmaterialien im Vergleich zur Reininkubation bei ph 7,4. In welchem Ausmaß Mikroorganismen direkten Einfluss –z.B. durch spezielle Enzyme- auf den Abbau von Nahtmaterialien ausüben, sollte Gegenstand weiterer Untersuchungen sein. In vivo Untersuchungen am Rattencolon konnten zeigen, dass durch eine selektive Darmdekontamination mittels Tobramycin, Polymyxin, Vancomycin und Metronidazol die colorectale Mikroflora verändert und deren Keimzahl messbar reduziert werden kann. Dadurch konnte die Resorptionszeit der resorbierbaren Nahtmaterialien verlängert werden, was sich unmittelbar an den Ergebnissen der Zugfestigkeitsmessung der implantierten Nahtmaterialien belegen ließ. Die Zugfestigkeiten der Gruppen mit SDD waren an jedem Tag und bei jedem Nahtmaterial höher als bei der Kontrollgruppe ohne SDD. Dieser Unterschied war in nahezu der Hälfte der Fälle hoch signifikant. Zudem konnte gezeigt werden, dass eine SDD eine Verbesserung der Anastomosenheilung und eine Erhöhung der mechanischen Stabilität im Anastomosenbereich bewirkt. Dies ließ sich durch folgende Ergebnisse belegen. Bei der Berstungsdruckmessung stellte sich heraus, dass die mittlere Wandspannung der Dekontaminationsgruppe (SDD) an jedem einzelnen Tag höher war als die der unbehandelten Tiere; am Tag 7 war sie sogar signifikant höher (4.2.2.). Durch eine SDD kommt es also zu einer Reduzierung der Entzündungsreaktion im Anastomosensegment. Diese Reduzierung der Entzündungsreaktion bedingt wahrscheinlich die histologisch beobachtete geringere Ödembildung des Gewebes in der exsudativen Phase der Wundheilung, welche der Anastomose bereits an den ersten Tagen der Wundheilung mehr Festigkeit verleiht. Es kommt seltener zum typischen Ausreißen des Nahtmaterials. Auch die proliferative Phase der Wundheilung mit ihrer typischen Kollagenbildung und -integration profitiert von einer SDD. Dies zeigte die höhere Zugfestigkeit und Belastbarkeit der Anastomosen mit SDD der Tage 7 und 14. (...) Ob die Anwendung einer SDD auch am Menschen sinnvoll und von Nutzen ist, dürfte aufgrund der Nebenwirkungen der verschiedenen Antibiotika und der beobachteten Resistenzbildung vor allem von Proteus mirabilis fraglich sein. Der operativ tätige Arzt sollte sich aber der Problematik der resorbierbaren Nahtmaterialien unter der Anwesenheit von Mikroorganismen gerade im colorektalen Bereich bewusst sein. Er sollte ein Nahtmaterial wählen, welches während der Heilungsphase des Gewebes eine ausreichende Festigkeit behält und nicht vorzeitig resorbiert wird.
Das Ziel dieser Arbeit ist, die kurz und mittelfristigen Ergebnisse, und insbesondere die Lebensqualität von Patienten mit gastro-ösophagealem Reflux, die einer differenziert zugeschnittenen Antireflux-Operation zugeführt wurden, zu untersuchen. Bei 77 Patienten wurde im gastrointestinalen Funktionslabor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg eine gastro-ösophageale Refluxkrankheit diagnostiziert. Aufgrund der Anamnese, der Ergebnisse der Endoskopie, Manometrie und 24-Stunden-pH-Metrie wurden Rückschlüsse auf die verschiedenen Ursachenkomponenten gezogen und die Patienten einer differenzierten operativen Therapie zugeführt. Die Lebensqualität wurde mit dem GLQI gemessen. Bei 28 Patienten wurde eine anteriore 180°-Hemifundoplikatio und bei 49 Patienten eine 360°-Fundoplikatio nach Nissen DeMeester durchgeführt. 89% der Patienten konnten laparoskopisch operiert werden, bei 7,8% wurde aufgrund von intraoperativen Komplikationen konvertiert. 3 Patienten wurden primär laparotomiert. Ein Jahr postoperativ wurden die Patienten erneut zur gastrointestinalen Funktionsdiagnostik einbestellt. Von den 77 operierten Patienten wurden jeweils 1 Jahr nach der Operation 66,2% endoskopiert, 59,7% manometriert und bei 55,8% eine gastro-ösophageale pH-Messung durchgeführt. 73% der operierten Patienten beantworteten den Fragebogen zur gastrointestinalen Lebensqualität. Die funktionsdiagnostischen Untersuchungen wiesen für beide Kollektive eine positive Entwicklung auf. Der Sphinkterruhedruck war im Median von 4 mmHg (0-20) auf 1 Jahr postoperativ auf 8 mmHg (5-20) angestiegen. Bei 83,7% der Patienten wurde ein negativer DeMeester-Score gemessen. In der Gruppe der nach Nissen DeMeester operierten Patienten litten 1 Jahr postoperativ 4,1% der Patienten an Dysphagie, 6,1% an einem Gas bloat Syndrom und 2,0% der Patienten an einem Rezidiv. Unter den Patienten mit Hemifundoplikatio gab es 7,1% mit einer persistierenden Dysphagie, 7,1% mit Gas bloat Symptomatik und 7,1% die ein Rezidiv erfuhren. Die Lebensqualität, gemessen an dem gastrointestinalen Lebensqualitätsindex, stieg im 1. postoperativen Jahr in der 180°-Gruppe um 18,6%. In der 360°-Gruppe konnte ein Anstieg von 20,2% verzeichnet werden. Aufgrund der hohen Rezidivrate in der 180°-Gruppe wurde gegen Ende der Studie eine hintere 240° Manschette nach Toupet für Patienten mit schlechter Motilität eingeführt, bei Vorliegen einer guten Motilität wurde weiterhin mit guten Erfolgen eine Nissen Fundoplikatio gewählt. Mit der Antirefluxchirurgie kann eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Bei lediglich 10% der Patienten resultieren langfristige Probleme wie Refluxrezidiv, Dysphagie und Gas bloat.
Einleitung/Zielsetzung: Chronische Abstoßung ist der Hauptgrund für die späte Transplantatdysfunktion. Derzeit ist wenig bekannt über den möglichen Einfluß der intraepithelialen Lymphozyten (IEL) auf die chronische Abstoßung nach Dünndarmtransplantation (DDTx). Deshalb wird hier die Zusammensetzung der IEL im Dünndarm (DD) und ihre Bedeutung in der Phase der Abstoßung sowie in der Phase der Toleranz nach experimenteller DDTx an der Ratte untersucht. Material und Methodik: Nach orthotoper Dünndarmtransplantation in der allogenen BN-auf-LEW Rattenstammkombination erhielten die Transplantatempfänger täglich das Immunsuppressivum FK 506 in der Dosierung von 2 mg/kg KG/Tag intramuskulär: von Tag 0 bis Tag 5 p.op. im Abstoßungsmodell (AB) und von Tag 0 bis 9 p.op. im Toleranzmodell (TOL). An den postoperataiven Tagen 3, 7, 14, 30, 60, 100 und 250 wurden die IEL (3,5 x10 hoch 6 pro DD)isoliert und durchflußzytometrisch analysiert. Ergebnisse: Im AB-Modell betrug die mittlere Transplantatüberlebenszeit 98+-2,8 Tage, während im TOL-Modell mit der im Vergleich zum AB-Modell um vier Tage verlängerten Immunsuppression Toleranz induziert wurde. Der Versuch wurde an Tag 250 ohne klinische und histologische Zeichen einer Transplanttabstoßung beendet. Der Nachweis von Toleranz wurde durch heterotop transplantierte allogene BN-Herzen an Tag 60 nach DDTx gezeigt. Die dominierende Population im intraepithelialen Kompartiment waren CD8+ ab T-Lymphozyten (64%), gefolgt von 10% CD4+ ab T-Lymphozyten und 8,5% CD8+ gd T-Lymphozyten. Mit fast 5% gehörten auch Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) zur Normalpopulation des intraepithelialen Kompartiments. Nach allogener DDTx erfolgte in beiden Modellen ein Austausch der Spenderlymphozyten durch Empfängerlymphozyten aus der Peripherie. An Tag 100 waren die IEL zu 98% empfängerspezifisch, unabhängig davon, ob sich eine Abstoßung entwickelt hat (AB) oder nicht (TOL). Während im AB-Modell die NK-Zell-Infiltration im DD-Epithel an Tag 100 ein Maximum von fast 40% erreichte, betrug ihr Anteil im Tol-Modell wie in der physiologischen Normalpopulation 5%. In der Phase der Abstoßung stieg auch der Anteil aktivierter IEL signifikant von 3% auf 20%. Hiervon entfiel ein Drittel auf die NK-Zellen. Schlußfolgerung: Während die Abstoßung im intraepithelialen Kompartiment des DD-Transplantates ein NK-Zell-dominierter Entzündungsprozeß zu sein scheint, blieben die NK-Zellen im TOL-Modell als normaler Bestandteil der IEL-Subpopulation unauffällig.