Augenklinik und Poliklinik
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CQ und HCQ werden häufig zur Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wie z.B. SLE oder RA eingesetzt. Die lange Anwendung birgt das Risiko der Entwicklung einer CQ/HCQ-assoziierten Makulopathie. Diese ist charakterisiert durch den irreversiblen Verlust von Photorezeptoren und RPE und im Verlauf progredienten Visusverlust.
Die QAF-Bildgebung ist eine nicht-invasive, innovative Methode zur Diagnostik krankhafter Netzhautveränderungen. Durch entsprechende technische Modifikationen eines cSLO sind inzwischen quantitative Aussagen bei Verlaufskontrollen der FAF derselben Patienten und Patientinnen sowie interpersonelle Vergleiche möglich.
In der vorliegenden Studie wurden 32 CQ/HCQ Patienten und Patientinnen über den Zeitraum von einem Jahr mittels multimodaler Bildgebung (IR-, FAF bei 488 nm und 787 nm, QAF bei 488 nm, rotfreie Aufnahmen sowie SD-OCT Bilder) auf BEM-typische Veränderungen am Augenhintergrund gescreent bzw. Verlaufskontrollen bei bekannter BEM durchgeführt.
Die QAF Entwicklung innerhalb eines Jahres wurde quantitativ und räumlich analysiert. Hierbei zeigte sich eine den erwarteten Alterseffekt übersteigende Erhöhung der QAF. Dies könnte durch eine erhöhte Lipofuzingenese oder metabolische Aktivität der Netzhaut erklärt werden.
Die vorgestellten Methoden könnten zukünftig eine nützliche Erweiterung zu den bereits bestehenden Diagnostik-Tools für Screening auf BEM sein. Bei CQ/HCQ Patienten und Patientinnen zeigt sich eine grundsätzlich erhöhte QAF gegenüber der Kontrollgruppe ohne das Medikament. Im Ein-Jahres-Verlauf gab es einige Patienten und Patientinnen, die einen überdurchschnittlich starken Anstieg der QAF zeigen. Es bleibt zu klären, ob diese Ausreißer Hinweise auf die spätere Entwicklung einer BEM liefern. So könnte die QAF im klinischen Alltag Anwendung finden und vor allem bei Verlaufskontrollen zusätzliche Informationen bieten.
Die Technik der strukturierten Beleuchtungsmikroskopie (structured illumination microscopy, SIM) ist eine etablierte ultrastrukturelle Aufnahmemethode, die der hochauflösenden Visualisierung intrazellulärer Strukturen dient. In der Ophthalmologie findet diese Art der Bildgebung bisher wenig Anwendung.
SIM ermöglicht die histologische Darstellung retinaler Strukturen, wie der Zellen des humanen retinalen Pigmentepithels (RPE). In den Zellen des RPE reichern sich Granula an, die für die Autofluoreszenz-Bildgebung von Bedeutung sind. Anhand der Morphologie und autofluoreszierenden Merkmale lassen sich grundsätzlich drei Granulatypen im RPE unterscheiden: Melanosomen (M), Melanolipofuszin (ML)- und Lipofuszin (L)-Granula. Die Anwendung der SIM ermöglicht die präzise Darstellung und Differenzierung dieser autofluoreszierenden Strukturen, sowie die Bestimmung ihrer Anzahl und Lokalisation.
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der im humanen RPE lokalisierten Granula mithilfe der SIM. Anhand der unterschiedlichen Autofluoreszenz (AF) der Granula können diese innerhalb des RPE-Zellkörpers klassifiziert, sowie deren Anzahl und Dichte analysiert werden. Diese Analyse wird in Altersgruppen und Retinalokalisationen differenziert. Zudem sind direkte Vergleiche zwischen der Histologie (SIM, ex vivo) und klinischen Aufnahmen (Fundusautofluoreszenz, in vivo) kaum existent. Durch Ermittlung der Gesamt-AF pro Zelle in Korrelation zu der intrazellulären Granuladichte und -verteilung soll eine neue Interpretationsebene ermöglicht werden.
Diese Arbeit soll helfen anhand der gewonnenen Daten die Stoffwechselmechanismen der Retina und deren Einfluss auf die Fundusautofluoreszenz (FAF) besser verstehen zu können. Sie soll insbesondere dazu beitragen bestehende und neue klinische FAF-Bildgebungsverfahren zu validieren, die Diagnostik pathologischer Prozesse der Retina zu optimieren und sowohl eine möglichst frühe Erkennung als auch präzise Prognostik zu ermöglichen.
Zudem sollen die Daten eine belastbare Basis darstellen, um die mit einem hohen Zeitaufwand verbundene manuelle Zellanalyse einer geschulten künstlichen Intelligenz zu überlassen. Damit könnte der Analyseprozess von Gewebeproben immens beschleunigt werden und in seiner Effizienz maximiert werden.
Tissue-engineered anterior segment eye cultures demonstrate hallmarks of conventional organ culture
(2023)
Background
Glaucoma is a blinding disease largely caused by dysregulation of outflow through the trabecular meshwork (TM), resulting in elevated intraocular pressure (IOP). We hypothesized that transplanting TM cells into a decellularized, tissue-engineered anterior segment eye culture could restore the outflow structure and function.
Methods
Porcine eyes were decellularized with freeze–thaw cycles and perfusion of surfactant. We seeded control scaffolds with CrFK cells transduced with lentiviral vectors to stably express eGFP and compared them to scaffolds seeded with primary TM cells as well as to normal, unaltered eyes. We tracked the repopulation behavior, performed IOP maintenance challenges, and analyzed the histology.
Results
Transplanted cells localized to the TM and progressively infiltrated the extracellular matrix, reaching a distribution comparable to normal, unaltered eyes. After a perfusion rate challenge to mimic a glaucomatous pressure elevation, transplanted and normal eyes reestablished a normal intraocular pressure (transplanted = 16.5 ± 0.9 mmHg, normal = 16.9 ± 0.9). However, eyes reseeded with eGFP-expressing CrFK cells could not regulate IOP, remaining high and unstable (27.0 ± 6.2 mmHg) instead.
Conclusion
Tissue-engineered anterior segment scaffolds can serve as readily available, scalable ocular perfusion cultures. This could reduce dependency on scarce donor globes in outflow research and may allow engineering perfusion cultures with specific geno- and phenotypes.
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist weltweit die häufigste Ursache von irreversibler Erblindung des alternden Menschen. Mit der anti-VEGF-Behandlung steht für die deutlich seltenere feuchte AMD eine zugelassene Therapie bereit, die deutlich häufigere trockene AMD entzieht sich aktuell jedoch jeglicher Therapie. Ein zentraler Pathomechanismus der AMD ist der progrediente Untergang des retinalen Pigmentepithels (RPE). Die Rarifizierung und letztendlich Atrophie des RPEs führt zum Untergang der funktionellen Einheit aus RPE, Photorezeptoren und Bruch’scher Membran und somit zum irreversiblen Funktionsverlust. Ein möglicher therapeutischer Ansatz, der progredienten Atrophie des RPEs entgegenzuwirken, ist, das prinzipiell post- mitotischen RPE zur Proliferation anzuregen.
Grundlage unserer in vitro Untersuchungen ist das ARPE-19 Zellmodell. Um die Proliferation anzuregen wurden die RPE-Zellen mit E2F2, einem Zellzyklus- regulierendem Transkriptionsfaktor, transfiziert.
Zunächst wurde ein nicht-proliferatives RPE-Zellmodell mit spontanem Wachstumsarrest etabliert. Innerhalb von zwei Wochen konnte die Ausbildung von Zonulae occludentes als Zeichen der Integrität des adhärenten Zellmonolayers beobachtet werden. Die chemische Transfektion von E2F2 unter einem CMV-Promoter führte zur Überexpression von E2F2-Protein. Der proliferationssteigernde Effekt von E2F2 konnte durch die Proliferationsmarker Cyclin D1 sowie Ki67, dem Anstieg der BrdU-Aufnahme und der nach Transfektion mit E2F2 zunehmenden Gesamtzellzahl nachgewiesen werden.
Der Zellzahlerhöhung standen jedoch potentiell qualitative und funktionelle Einbußen entgegen. So zeigten sich nach Behandlung mit E2F2 die Zellviabilität reduziert und die Apoptoserate sowie die Permeabilität des Epithels erhöht. Diese Einschränkungen waren jedoch nur passager bis 7 Tage nach Transfektion sichtbar und reversibel. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass diese Defizite nicht durch E2F2 selbst, sondern durch das Transfektionsreagenz PEI bedingt waren. Weitere funktionelle Defizite könnten durch epithelial-mesenchymale Transition (EMT) verursacht werden. Hier zeigte sich durch E2F2 keine De-Differenzierung im Sinne einer typischen EMT-Marker- Expression.
Die vorliegende Arbeit zeigt in einem in vitro Zellmodell die Grundlagen eines vielversprechenden Ansatzes zur Therapie der trockenen AMD: Durch Überexpression eines den Zellzyklus regulierenden Gens (hier E2F2) wurde die RPE-Regeneration angeregt. Analog zur schon zugelassenen Gentherapie des RPEs bei RPE65-assoziierten Netzhautdystrophien durch den Transfer von funktionstüchtigem RPE65-Gen mittels Adeno-assoziierten Viren könnte mittels E2F2, übertragen mit einem lentiviralen Verktor, eine Stimulation des RPEs zur Proliferation möglich sein. Entscheidend ist der möglichst gute Struktur- und Funktionserhalt des Photorezeptor-Bruch-Membran-RPE Komplexes. Eine Therapie sollte daher in frühen Krankheitsstadien erfolgen, um die Progression zu fortgeschrittenen Erkrankungsstadien mit irreversiblem Funktionsverlust zu verzögern oder zu verhindern.
Objective
Blindness is a feared complication of giant cell arteritis (GCA). However, the spectrum of pathologic orbital imaging findings on magnetic resonance imaging (MRI) in GCA is not well understood. In this study, we assess inflammatory changes of intraorbital structures on black blood MRI (BB-MRI) in patients with GCA compared to age-matched controls.
Methods
In this multicenter case-control study, 106 subjects underwent BB-MRI. Fifty-six patients with clinically or histologically diagnosed GCA and 50 age-matched controls without clinical or laboratory evidence of vasculitis were included. All individuals were imaged on a 3-T MR scanner with a post-contrast compressed-sensing (CS) T1-weighted sampling perfection with application-optimized contrasts using different flip angle evolution (SPACE) BB-MRI sequence. Imaging results were correlated with available clinical symptoms.
Results
Eighteen of 56 GCA patients (32%) showed inflammatory changes of at least one of the intraorbital structures. The most common finding was enhancement of at least one of the optic nerve sheaths (N = 13, 72%). Vessel wall enhancement of the ophthalmic artery was unilateral in 8 and bilateral in 3 patients. Enhancement of the optic nerve was observed in one patient. There was no significant correlation between imaging features of inflammation and clinically reported orbital symptoms (p = 0.10). None of the age-matched control patients showed any inflammatory changes of intraorbital structures.
Conclusions
BB-MRI revealed inflammatory findings in the orbits in up to 32% of patients with GCA. Optic nerve sheath enhancement was the most common intraorbital inflammatory change on BB-MRI. MRI findings were independent of clinically reported orbital symptoms.
Key Points
• Up to 32% of GCA patients shows signs of inflammation of intraorbital structures on BB-MRI.
• Enhancement of the optic nerve sheath is the most common intraorbital finding in GCA patients on BB-MRI.
• Features of inflammation of intraorbital structures are independent of clinically reported symptoms.
Ziel der Studie: Evaluation der Effektivität und Sicherheit des Kollagen-Crosslinkings der Hornhaut mit Riboflavin und UV-A (CXL) bei progressivem Keratokonus über einen Nachbeobachtungszeitraum von bis zu 10 Jahren.
Design: Retrospektive klinische Längsschnittstudie
Methoden: 131 Augen von 131 Patienten (männlich:weiblich = 95:36) erhielten an der Universitäts-Augenklinik Würzburg zwischen 2006 und 2016 ein Kollagen-Crosslinking (CXL) nach dem Dresdner Standardprotokoll, bestehend aus einer Abrasio, Applikation von iso-osmolaren Riboflavin/Dextran-Augentropfen für 30 min und anschließender UV-A-Bestrahlung mit 3 mW/cm2 für 30 min. Die retrospektive Nachbeobachtung betrug 1 (n=103 Augen) bis maximal 10 Jahre (n=44 Augen). Einschlusskriterien waren eine Zunahme des maximalen Hornhautkrümmungsradius (Kmax, gemessen mittels Pentacam HR) >1 dpt und eine Hornhautdicke >400 µm nach Abrasio. Für parametrische bzw. nichtparametrische Daten wurde der T-Test bzw. der Wilcoxon-Vorzeichen-Rangsummentest durchgeführt.
Ergebnisse: 1 bis 3 Jahre präoperativ nahm der Median von Kmax und K2 signifikant um 1,5 dpt (p=0,001) und 1,1 dpt (p<0,001) bis zur Behandlung zu. Die apikale Hornhautdicke nahm nach 1-3 Jahren präoperativ um 12 µm ab (p=0,003).
Postoperativ stieg der Median von K2 zunächst bis nach 1 Jahr um 0,1 dpt, nahm dann aber über den weiteren Nachbeobachtungszeitraum kontinuierlich ab, nach 10 Jahren lag er um 0,85 dpt (p=0,021) unter dem Ausgangswert. Die mittlere apikale Hornhautdicke nahm nach 3, 7 bzw. 10 Jahren um 11 µm (p<0,001), 9 µm (p=0,014) und 3 µm (p=0,358) ab. Der mediane Kmax zeigte Schwankungen ohne signifikante Veränderung. Der mittlere bestkorrigierte Visus (logMAR) nahm nach 5 Jahren signifikant um 0,13 und nach 10 Jahren um 0,08 ab (p=0,013 und p=0,010).
Der Anteil der Non-Responder, definiert durch einen postoperativen Anstieg von Kmax>2 dpt, nahm von 16% nach 5 auf 33% nach 10 Jahren zu. Risikofaktoren waren ein junges Alter, hoher Astigmatismus, eine dünne Hornhaut und atopische Dermatitis. 4 Augen erhielten im Verlauf komplikationslos eine Revernetzung, woraufhin sich keine weitere Krankheitsprogression zeigte.
Fazit: Die CXL-Behandlung kann die Progression des Keratokonus verlangsamen oder stoppen. Allerdings war ab 5 Jahren nach dem Eingriff eine Abnahme des Anteils der Responder zu beobachten. Regelmäßige Nachkontrollen sollten daher besonders auch im Langzeitverlauf durchgeführt werden, um eine erneute Progression frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Die nächtliche (24-stündige) Überwachung des intraokularen Drucks (IOD) bei stationären Glaukompatienten wird in Europa seit mehr als 100 Jahren eingesetzt, um Spitzenwerte zu erkennen, die während der regulären Sprechstundenzeiten übersehen werden. Daten, die diese Praxis unterstützen, fehlen, zum Teil weil es schwierig ist, manuell erstellte IOD-Kurven mit dem objektiven Verlauf des Glaukoms zu korrelieren. Um dieses Problem zu beheben, haben wir automatisierte IOD-Datenextraktionswerkzeuge eingesetzt und auf eine Korrelation mit einem fortschreitenden Verlust der retinalen Nervenfaserschicht auf der optischen Kohärenztomographie im Spektralbereich (SDOCT) getestet.
Die quantitative Fundusautofluoreszenz (QAF) erlaubt den Vergleich von Autofluoreszenzintensitäten zwischen Probanden. Zur QAF im sich entwickelnden und reifenden Auge liegen bisher nur sehr wenige Daten vor.
In dieser Studie wurde bei 70 augengesunden kaukasischen Kindern (5 - 18 Jahren) eine multimodale Bildgebung durchgeführt (QAF, OCT). Die QAF und retinalen Dicken wurden an definierten Lokalisationen bestimmt (entlang des horizontalen Meridians, ETDRS-Analysemuster, und weitere). Die weitere Analyse erfolgte mittels eigens dafür erstellten Fiji-plugins. Für die verschiedenen Altersgruppen wurden Standardretinae erstellt.
53 Patienten wurden eingeschlossen. Die QAF war in der Kindheit niedrig, nahm aber stetig zu, auch an der Fovea. Es bestanden keine Geschlechtsunterschiede. Die QAF-Verteilung war ähnlich der von Erwachsenen mit einem Maximum im superior-temporalen Quadranten. An individuellen Punkten blieben die retinalen Schichtdicken mit dem Alter stabil. Im ETDRS-Analysemuster zeigte sich ein signifikanter Anstieg des retinalen Pigmentepithel mit dem Alter. Die Standardretinae zeigten einen signifikanten Anstieg der QAF mit dem Alter.
QAF-Bildgebung ist auch bei jungen Kindern verlässlich durchführbar. Funktions-Struktur-Analysen zeigten eine Verdickung der äußeren Retina und zunehmender QAF mit dem Alter. Dies ist wahrscheinlich auf ein Zunahme von autofluoreszenten Granula in der äußeren Retina zurückzuführen. Standardretinae können zukünftig helfen Pathologien zu erkennen oder Therapien zu überwachen.
Mit der vorliegenden Arbeit wird das Management der Uveamelanome an der Augenklinik und Poliklinik der Universität Würzburg näher betrachtet. Das maligne Uveamelanom ist ein seltener, aber sehr aggressiver, intraokularer Tumor, der vorwiegend im hohen Alter auftritt. Es stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung, darunter auch die hier verglichenen Therapien Brachytherapie und Enukleation mit ihren Auswirkungen auf Melanom, Auge und Metastasierung/Überleben.
To investigate trabeculopuncture (TP) for predicting the outcome of ab interno trabeculectomy (AIT). Ex vivo porcine anterior segments were perfused and sequentially underwent two procedures, TP and AIT. We concluded that a 10% reduction in IOP after TP can be used to predict the success (>20% IOP decrease) of AIT in porcine eyes. As porcine eyes share many similarities with human eyes, our findings may have implications on the validity of this test as a predictor for surgical outcomes of AITs in humans.
Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss von CQ- und HCQ-Einnahme auf die quantitative Fundusautofluoreszenz (QAF) zu untersuchen. Untersucht wurde, ob sich die QAF als Screening Methode in der Früherkennung von CQ/HCQ induzierten retinalen Veränderungen eignet.
Dazu wurden erstmalig in einer prospektiven Querschnittsstudie 38 Patienten unter CQ/HCQ Therapie eingeschlossen und mittels multimodaler Bildgebung (FAF, QAF, SD-OCT) sowie weiteren funktionellen Test (mfERG und Perimetrie) untersucht. QAF Aufnahmen wurden mittels FIJI Plug-Ins analysiert und gegen eine alters- und geschlechtsadaptierte Kontrollgruppe verglichen. Bei 5 der 38 Patienten zeigten sich für die CQ/HCQ Makulopathie typische Veränderungen in allen Modalitäten. Aufgrund der kontrovers diskutierten Aussagekraft der QAF im Alter über 60 Jahren formten wir eine Subpopulation der Patienten bis 60 Jahre, bei denen in 4 von 29 Fällen CQ/HCQ induzierte Veränderungen sichtbar waren. Unabhängig vom Alter zeigt sich bei Patienten ohne BEM, verglichen zur Kontrollgruppe, signifikant erhöhte QAF Werte. Diese fallen bereits nach kurzer Einnahmedauer auf und bleiben Jahre nach Absetzen der Therapie bestehen. Die erhöhten QAF Werte treten, mit Ausnahme der Patientin mit ausgeprägter BEM, in Abwesenheit von Pathologien in den anderen Untersuchungsmethoden und Veränderungen der äußeren Netzhaut in der SD-OCT auf. Bei Patienten mit BEM sind in den QAF Aufnahmen das typische parafoveale Autofluoreszenzmuster, sowie hohe QAF Werte außerhalb der Atrophiezone in der Perifovea zu erkennen.
Erhöhte QAF Werte, bereits nach kurzer Einnahme, könnten auf Einlagerungen von CQ/HCQ oder deren Metaboliten zurückzuführen sein. Inwieweit sich Intensitäten und Muster der QAF im Verlauf der Medikamenteneinnahme verändern und so Hinweise auf mögliche frühe Netzhautschäden durch die Medikamente geben können, ist durch diese Arbeit nicht geklärt. Ob die QAF ein mögliches Screening Instrument zur frühen Detektion einer BEM sein kann, muss in weiteren Verlaufsstudien untersucht werden.
Abstract
Purpose: To compare ab interno trabeculectomy by trabecular meshwork excision to plasma-mediated ablation in primary open-angle glaucoma.
Methods: Retrospectively collected data of TrabEx+ (n=56) and Trabectome (n=99) were compared by coarsened exact matching to reduce confounding and matched based on baseline intraocular pressure and age. Primary outcomes were intraocular pressure and the number of glaucoma medications. Complications and the need for additional glaucoma surgery were assessed. Patients were followed for up to one year.
Results: 53 TrabEx+ could be matched to Trabectome. Baseline intraocular pressure was 16.5 ± 4.6 mmHg in both; age was 73.7 ± 8.8 years and 71.5 ± 9.9 years in TrabEx+ and Trabectome, respectively. TrabEx+ were taking more medications than Trabectome (p<0.001). Intraocular pressure was reduced to 14.8±4.3 in TrabEx+ and 13.4±3.4 in Trabectome at 6 months, and to 14.9±6.0 (p=0.13) in TrabEx+ and to 14.1±3.8 mmHg (all p<0.05) in Trabectome at 12 months. Medications were reduced at both 6 and 12 months (p< 0.05). No differences were seen between both groups at 6 and 12 months. In TrabEx+, only one serious complication occurred, and two patients required further glaucoma surgery.
Conclusion: Although both groups had a baseline intraocular pressure considered low for ab interno trabeculectomy, intraocular pressure and medications were reduced further at 6 and 12 months. Intraocular pressure reduction did not reach significance in TrabEx+ at 12 months. The inter-group comparison did not reveal any significant differences. Both had a low complication rate.
Transforming growth factor β (TGFβ) signaling has manifold functions such as regulation of cell growth, differentiation, migration, and apoptosis. Moreover, there is increasing evidence that it also acts in a neuroprotective manner. We recently showed that TGFβ receptor type 2 (Tgfbr2) is upregulated in retinal neurons and Müller cells during retinal degeneration. In this study we investigated if this upregulation of TGFβ signaling would have functional consequences in protecting retinal neurons. To this end, we analyzed the impact of TGFβ signaling on photoreceptor viability using mice with cell type-specific deletion of Tgfbr2 in retinal neurons and Müller cells (Tgfbr2\(_{ΔOC}\)) in combination with a genetic model of photoreceptor degeneration (VPP). We examined retinal morphology and the degree of photoreceptor degeneration, as well as alterations of the retinal transcriptome. In summary, retinal morphology was not altered due to TGFβ signaling deficiency. In contrast, VPP-induced photoreceptor degeneration was drastically exacerbated in double mutant mice (Tgfbr2\(_{ΔOC}\); VPP) by induction of pro-apoptotic genes and dysregulation of the MAP kinase pathway. Therefore, TGFβ signaling in retinal neurons and Müller cells exhibits a neuroprotective effect and might pose promising therapeutic options to attenuate photoreceptor degeneration in humans.
Die retinale in vivo Bildgebung gewann in den letzten 2 Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Es fehlt aber häufig die Korrelation der in vivo erstellten quasi „histologischen“ Aufnahmen mit der tatsächlichen Histologie. An der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Würzburg wurde ein standardisiertes System zur vergleichenden in vivo/ex vivo und histologischen retinalen Bildgebung des menschlichen Auges etabliert. In der vorliegenden „proof of concept study“ konnte der Arbeitsablauf erfolgreich gezeigt werden. Es wurden Abläufe geschaffen, die die ex vivo multimodale retinale Bildgebung analog zur in vivo Bildgebung an denselben Geräten ermöglichen. Die histologische Aufarbeitung des Gewebes erfolgt im Anschluss und ermöglicht die Korrelation von technisch gefundenen Veränderungen mit lichtmikroskopisch beschriebenen Auffälligkeiten. Diese histologischen Korrelate tragen zum besseren Verständnis von in vivo gefundenen Veränderungen bei. Gleichzeitig verbessern neu gefundene Auffälligkeiten in der in vivo Bildgebung das Verständnis und Früherkennung vieler retinaler Erkrankungen. Die Vorteile exzellent konservierter, aufbereiteter und histologisch untersuchter Proben wurde hier am Beispiel der CNTF-Expression dargestellt. Es konnte gezeigt werden, dass dieses Zytokin insbesondere bei neovaskulärer AMD in den Fotorezeptoraußensegmenten exprimiert wird.
We investigated whether trabeculopuncture (TP) could detect distal outflow resistance to predict the outcome of canal-based glaucoma surgery such as ab interno trabeculectomy (AIT). These procedures have a high utilization in open angle glaucoma, but fail in eyes with an unidentified distal outflow resistance. We assigned 81 porcine eyes to two groups: trial (n = 42) and control (n = 39). At 24 h, four YAG-laser trabeculopunctures were placed nasally, followed by a 180° AIT at the same site at 48 h. The proportion of TP responders between both AIT groups was compared. Histology and outflow canalograms were determined. Both post-TP and post-AIT IOPs were lower than baseline IOP (p = 0.015 and p < 0.01, respectively). The success rates of TP and AIT were 69% and 85.7%, respectively. Sensitivity and specificity values of TP as predictive test for AIT success were 77.7% and 83.3%, respectively. The positive and negative predictive values were 96.6% and 38.5%, respectively. We conclude that a 10% reduction in IOP after TP can be used as a predictor for the success (> 20% IOP decrease) of 180° AIT in porcine eyes.
Purpose
To determine whether 24-h IOP monitoring can be a predictor for glaucoma progression and to analyze the inter-eye relationship of IOP, perfusion, and progression parameters.
Methods
We extracted data from manually drawn IOP curves with HIOP-Reader, a software suite we developed. The relationship between measured IOPs and mean ocular perfusion pressures (MOPP) to retinal nerve fiber layer (RNFL) thickness was analyzed. We determined the ROC curves for peak IOP (T\(_{max}\)), average IOP(T\(_{avg}\)), IOP variation (IOP\(_{var}\)), and historical IOP cut-off levels to detect glaucoma progression (rate of RNFL loss). Bivariate analysis was also conducted to check for various inter-eye relationships.
Results
Two hundred seventeen eyes were included. The average IOP was 14.8 ± 3.5 mmHg, with a 24-h variation of 5.2 ± 2.9 mmHg. A total of 52% of eyes with RNFL progression data showed disease progression. There was no significant difference in T\(_{max}\), T\(_{avg}\), and IOP\(_{var}\) between progressors and non-progressors (all p > 0.05). Except for T\(_{avg}\) and the temporal RNFL, there was no correlation between disease progression in any quadrant and T\(_{max}\), T\(_{avg}\), and IOP\(_{var}\). Twenty-four-hour and outpatient IOP variables had poor sensitivities and specificities in detecting disease progression. The correlation of inter-eye parameters was moderate; correlation with disease progression was weak.
Conclusion
In line with our previous study, IOP data obtained during a single visit (outpatient or inpatient monitoring) make for a poor diagnostic tool, no matter the method deployed. Glaucoma progression and perfusion pressure in left and right eyes correlated weakly to moderately with each other.
Key messages
What is known:
● Our prior study showed that manually obtained 24-hour inpatient IOP measurements in right eyes are poor predictors for glaucoma progression. The inter-eye relationship of 24-hour IOP parameters and disease progression on optical coherence tomography (OCT) has not been examined.
What we found:
● 24-hour IOP profiles of left eyes from the same study were a poor diagnostic tool to detect worsening glaucoma.
● Significant inter-eye correlations of various strengths were found for all tested parameters
Das Neovaskularisationsglaukom (NVG) ist eine gravierende Erkrankung, die zur Erblindung und zum Verlust des Auges führen kann. Es gibt aktuell keine einheitlichen Behandlungsstrategien oder Leitlinien zur Behandlung des NVG. Das Ziel unserer konsekutiven, interventionellen Studie war es Effektivität und Sicherheit eines neuen kombinierten Operationsverfahrens, bestehend aus 23-Gauge-Pars-plana-Vitrektomie, panretinaler, nahezu konfluenter Endolaserkoagulation, transskleraler Zyklophotokoagulation (810-nm-Diodenlaser, 2W, 2s, 20 Herde), intravitrealer Bevacizumab-Eingabe und Lufttamponade retrospektiv zu analysieren. Bei allen phaken Augen wurde intraoperativ eine künstliche Intraokularlinse implantiert. Ausgewertet wurden bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA, logMAR), Augeninnendruck (IOD, mmHg), Glaukom-Medikations-Score, visuelle analoge Schmerzskala (VAPS, 0-10) präoperativ und nach 1, 3, 6, und 12 Monaten sowie Komplikationen, erneute Eingriffe und Erfolg. Blinde Augen wurden ausgeschlossen. 83 Augen von 83 Patienten (53 Männer, 30 Frauen; 78 Jahre, SD ± 11,6 Jahre) wurden eingeschlossen. 53 Augen erreichten ein Jahr Nachbeobachtungszeit. Zu den häufigsten Ätiologien des NVG zählten Zentralvenenverschluss (n=41), proliferative diabetische Retinopathie (n=25), Zentralarterienverschluss (n=10) und okuläres Ischämiesyndrom (n=6). Die bestkorrigierte Sehschärfe zeigte keine signifikante Änderung zwischen präoperativ (Mittelwert 2,0; SD ± 0,7 logMAR) und einem Jahr Nachbeobachtung (1,8 ± 0,8 logMAR) (p>0,05, Friedman-Test). Der präoperative IOD (Mittelwert 46,0 ± 10,3 mmHg) sank nach einem Jahr signifikant (14,2 ± 8,9 mmHg) (p<0,001, Friedman-Test). Der Glaukom-Medikations-Score (GMS) nahm zwischen präoperativ (4,8 ± 2,5) und einem Jahr (1,8 ± 1,8) (p<0,001, Friedman-Test) signifikant ab. Präoperativ gaben n=27 (32,5 %) der Patienten auf der visuellen Analogskala (VAS) Schmerzen mit einem Mittelwert von 6,3 ± 1,6 an. Postoperativ waren 96,4 % der Patienten (n=80) schmerzfrei (VAS 0,15 ± 0,5). Patienten mit Schmerzen (49,2 ± 7,9 mmHg) hatten einen signifikant höheren Augeninnendruck als schmerzfreie Patienten (44,5 ± 11,1 mmHg) (p=0,027, Welch-Test). Die postoperative Entzündung war häufig deutlich ausgeprägt, jedoch bei allen Augen vorübergehend und zu jedem Zeitpunkt schmerzlos. Eine Netzhautablösung trat bei insgesamt 4 Augen (6,9 %) auf. 3 von diesen Augen (5,7 %) entwickelten eine Phthisis bulbi.
Die in dieser Dissertation analysierte kombinierte chirurgische Behandlungsstrategie senkt den IOD signifikant, führt zu einer wirksamen Schmerzkontrolle, verringert den Bedarf an Glaukom-Medikamenten und zeigte eine ähnliche Effektivität und Erfolgsrate wie Glaukom-Drainage-Implantate bei vergleichsweise günstigerem Komplikationsspektrum. Der Visus blieb in den meisten Augen unverändert und im Gegensatz zu anderen Studien kam es seltener zu einem Sehverlust. Die Hälfte der Augen benötigten keine weiteren chirurgischen Eingriffe und kein Auge musste enukleiert werden.
In dieser Dissertation wurden die 2-Jahres-Ergebnisse einer FTO mit einer konventionellen TE bei Offenwinkelglaukom miteinander verglichen, um die Effektivität und Sicherheit zu analysieren. Das exact matching, bei dem die Patienten basierend auf dem Ausgangs-IOD und Glaukommedikation 1:1 (FTO:TE) gematcht wurden, ermöglicht eine genaue und ausgewogene Vergleichbarkeit der Daten.
Die FTO wurde bei 110 Patienten durchgeführt. Durch ein verbleibendes Trabeculo-Descemet-Fenster vor dem Sklerallappen konnte eine Iridektomie vermieden werden. Die TE, welche bei 86 Patienten durchgeführt wurde, verwendete eine Block-Exzision des Trabekelmaschenwerks und eine Iridektomie. Bei beiden Operationstechniken wurde MMC verwendet. Die Patienten wurden anhand des Ausgangsaugeninnendrucks (IOD) und der Anzahl der Glaukommedikamente verglichen. Ein absoluter Erfolg (IOD ≤ 18 mmHg und IOD-Reduktion ≥ 30 %, ohne Medikation) und relativer Erfolg (IOD ≤ 18 mmHg und IOD-Reduktion ≥ 30 %, mit Medikation) waren die primären Endpunkte. IOD, Sehschärfe (BCVA), Komplikationen und Interventionen waren sekundäre Endpunkte.
44 FTO-Patienten wurden mit einem IOD von 22,5 ± 4,7 mmHg und 3 ± 0,9 Medikamenten exakt auf 44 TE Patienten abgestimmt. Nach 24 Monaten wurde ein absoluter Erfolg von 59 % bei FTO und 66 % bei TE und ein relativer Erfolg von 59 % bei FTO und 71 % bei TE erzielt. In der FTO-Gruppe reduzierte sich der Augeninnendruck nach 12 Monaten auf 12,4 ± 4,3 mmHg und nach 24 Monaten auf 13,1 ± 4,1 mmHg. In der TE-Gruppe betrug der Augeninnendruck nach 12 Monaten 11,3 ± 2,2 mmHg und nach 24 Monaten 12,0 ± 3.5 mmHg. Die Medikation verringerte sich nach 24 Monaten auf 0,6 ± 1,3 in FTO und 0,2 ± 0,5 in TE.
Zu keinem Zeitpunkt gab es signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf Augeninnendruck, Medikamente, Komplikationen oder weitere Interventionen.
Die Modifikation des Kammerwasserabflusses durch eine begrenzte TE bei FTO führte zu ähnlichen klinischen Ergebnissen wie die herkömmliche Blockexzision des Trabekelmaschenwerks mit Iridektomie bei TE.
Verwendung multimodaler Netzhautbilder (einschließlich quantitativer Fundusautofluoreszenz (QAF)) für die spektrale optische Kohärenztomographie (SD-OCT)-basierte Bildregistrierung und Ausrichtung. Für jede Altersdekade gesunder Erwachsener wurden normative QAF-Netzhautkarten erstellt und erweiterte Methoden zur QAF-Bildanalyse angewendet.
Purpose
We used exact matching for a highly balanced comparison of ab interno trabeculectomy (AIT) with the trabectome to trabeculectomy with mitomycin C (TRAB).
Methods
A total of 5485 patients who underwent AIT were exact-matched to 196 TRAB patients by baseline intraocular pressure (IOP), number of glaucoma medications, and glaucoma type. Nearest-neighbor–matching was applied to age. Success was defined as a final IOP of less than 21 mmHg, IOP reduction of at least 20% reduction from baseline, and no secondary surgical interventions. Outcomes were measured at 1, 3, 6, 12, 18, and 24 months.
Results
A total of 165 AIT could be matched to 165 TRAB. The mean baseline IOP was 22.3 ± 5.6 mmHg, and the baseline number of glaucoma medications was 2.7 ± 1.1 in both groups. At 24 months, IOP was reduced to 15.8 ± 5.2 mmHg in AIT and 12.4 ± 4.7 mmHg in TRAB. IOP was lower than baseline at all visits (p < 0.01) and lower in TRAB than AIT (p < 0.01). Glaucoma medications were reduced to 2.1 ± 1.3 in AIT and 0.2 ± 0.8 in TRAB. Compared to baseline, patients used fewer drops postoperatively (p < 0.01) and more infrequently in TRAB than in AIT (p > 0.01). Secondary surgical interventions had the highest impact on success and became necessary in 15 AIT and 59 TRAB patients. Thirty-two challenging events occurred in TRAB and none in AIT.
Conclusion
Both AIT and TRAB reduced IOP and medications. This reduction was more significant in TRAB but at the expense of four times as many secondary interventions.