Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
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Die Einbeziehung der Orbita in eine akute oder chronisch exazerbierte Sinusitis ist deren häufigste Komplikation. Sie kann wiederum Ausgangspunkt für lebensbedrohliche intrakranielle Folgeerkrankungen sein. In der hier vorliegenden Studie wurden die Symptome, die Ätiologie, die mikrobiologischen, augenärztlichen und neuroradiologischen Befunde von 132 betroffenen Patienten in einem Zeitraum von 1988-2005 analysiert. Weiterhin wurden die Indikationen, Art, Umfang und Langzeitergebnisse der konservativen und chirurgischen Therapie retrospektiv untersucht. Das Alter der Patienten lag zwischen 2 und 71 Jahren (Durchschnittsalter: 24 Jahre). Insgesamt traten 161 orbitale Komplikationen auf. Der Großteil der Patienten hatte eine akute Sinusitis (77%). Die Häufigkeiten der orbitalen Komplikationen, in Stadien eingeteilt, stellen sich wie folgt dar: entzündliches Ödem (44%), orbitale Periostitis (11%), subperiostaler Abszess (12%), Orbitaphlegmone (21%), sowie in 20 Fällen eine Zele. In 78% der Fälle wurde endonasal, mikroskopisch-endoskopisch und in 22% der Fälle wurde zusätzlich oder ausschließlich extranasal operiert. 26 Patienten waren von einem Rezidiv betroffen und mussten nachoperiert werden. Gründe hierfür waren u. a. eine zusätzliche Abkapselung des Abszesses in der Orbita. Die Resultate zeigen, dass die orbitale Komplikation einer akuten oder chronisch exazerbierten Sinusitis einer schnellen interdisziplinären Diagnostik bedarf. Abhängig von den erhobenen Befunden entsprechend der Stadieneinteilung sollte entweder ein konservativer Therapieversuch oder eine unverzügliche chirurgische Intervention erfolgen. Jeder einzelne Fall bedarf jedoch einer genauen Analyse, auf die in dieser Studie eingegangen wird.
Im Zeitraum zwischen 1982 bis 2004 wurden an der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke des Universitätsklinikums Würzburg 41 Patienten mit einem Pectoralis-Major-Lappen (PM) und/oder Deltopectorallappen (DP) versorgt. Insgesamt wurden 28 PM und 22 DP transplantiert, um einen Defekt nach ausgiebiger Tumorentfernung im Kopf-Hals-Bereich zu decken, eine persistierende Fistel zu verschließen oder eine Rekonstruktion von Teilen des Pharynx, des Hypopharynx, des Mundbodens oder der Zunge vorzunehmen. Die hier vorliegende Arbeit gibt Aussage über die präoperative und periopertive Behandlungen sowie den postoperativen Verlauf wie Komplikationsrate und Einheilungsrate. Es wurde zwei Kollektive gebildet. Das zu untersuchende Kollektiv A bestand aus 34 Patienten, die entweder nur einen DP (15 Patienten) oder nur einen PM (19 Patienten) erhalten hatten. Kollektiv B bestand aus 7 Patienten, die mit mehr als einem Lappen versorgt wurden, dabei traten der PM und der DP auch nebeneinander auf. Der PM und DP sind im Kopf-Hals-Bereich mit ihren hohen Einheilungsraten sehr gut geeignet, auch wenn die Anzahl der Komplikationsarten als auch die Komplikationsraten beim DP signifikant höher liegen als beim PM.
Hintergrund: Der Morbus Menière beeinträchtigt durch seine charakteristischen Symptome die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig und in vielfältiger Weise. Nach erfolglosen konservativ-medikamentösen Maßnahmen verbleibt als Lebensqualität-verbessernde Therapie neben der transtympanalen Gentamicinapplikation nur die chirurgische Intervention. Patienten und Methoden: Im Zeitraum von 1989 bis 2001 wurden 151 Patienten mit Morbus Menière saccotomiert. 56.3% waren männlich und 43.7% weiblich. Das mittlere Alter lag bei 48.4 Jahre. Bei 76% der Patienten war der Ersteingriff erfolgreich. 32 Patienten (21.2%) benötigten nach der Saccotomie eine Saccusrevision und bei 4 Patienten erfolgte nach der Saccotomie/Resaccotomie eine transtemporale bzw. translabyrinthäre Neurektomie. Ergebnisse: Bei 69% der erstoperierten Patienten besserten sich Dauer, Schwere und Frequenz der Schwindelanfälle dauerhaft, wobei ein Drittel aller Patienten vollkommen beschwerdefrei wurde. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 85.3 Monate. Bei 11 Patienten traten intra-/postoperative Komplikationen nach Saccotomie auf. Bei 4 Patienten (2,7%) kam es zu einer Duraverletzung und bei 3 Patienten (2%) zu einer Eröffnung des Bogenganges mit anschließender Ertaubung. Eine Verletzung des N. facialis trat in keinem Fall auf. Insgesamt ertaubten 7 Patienten (4.6%) nach Saccotomie, wobei in allen Fällen präoperativ eine pancochleäre Schwerhörigkeit von 60–70 dB bestand. Schlussfolgerung: Auch im Vergleich zu publizierten Ergebnissen nach transtympanaler Gentamicintherapie bleiben differenzierte chirurgische Konzepte zentrale Therapiepfeiler in der Behandlung des Morbus Menière, die bei Versagen konservativer Möglichkeiten komplikationsarm eingesetzt werden können.
Die Dissertation befasste sich mit dem äquilibriometrischen Verhalten von 360 Patienten, die sich mit Schwindelsymptomen vorstellten. Es wurde versucht, Zusammenhänge zwischen der durch die Patienten individuell angegebenen Schwindelqualität und der durch die verschiedenen neurootologischen Vestibularistests festgestellten Lokalisation der Störung im zentralen oder peripheren Nervensystem festzustellen. In die Datenbank wurden nur Patienten aufgenommen, die einen ausschließlichen Schwank- oder Drehschwindel oder ein Unsicherheitsgefühl angaben. Zunächst wurde das Gesamtkollektiv untersucht, danach folgten Vergleiche zwischen gebildeten Patientenkollektiven und -unterkollektiven, das heißt zwischen verschiedenen Altersgruppen, zwischen den Geschlechtern und den drei Schwindelgefühlen. Daraufhin wurden die Werte bei der Ermittlung der Lokalisation der Gleichgewichtsstörung mit Hilfe der unterschiedlichen Messverfahren wie ENG, VRRSV und CCG ermittelt und mit anderen Parametern auf eventuelle Zusammenhänge hin überprüft. Eine Kasuistik stellte sechs repräsentative Patientenfälle vor, wobei jeweils kurz die Anamnese, Diagnose und die Resultate aus den Verstibularisprüfungen dargestellt wurden. Die Diskussion konzentrierte sich zunächst auf die wichtigsten anatomischen und physiologischen Sachverhalte. Im zweiten Teil wurden die Ergebnisse dieser Arbeit mit den Befunden anderer Autoren verglichen und auf mögliche Widersprüche oder Gemeinsamkeiten hin untersucht. Das letzte Thema der Diskussion befasste sich dann mit der Bedeutung einer vom behandelnden Arzt sorgfältig ausgeführten Anamnese.
Die Anzahl der mit einem Cochlea-Implantat versorgten Patienten stieg an der HNO-Universitätsklinik Würzburg in den letzten Jahren kontinuierlich. Diese Entwicklung wurde wesentlich durch die Einführung der CIS-Strategie, die den Patienten ein deutlich besseres Sprachverständnis ermöglichte, gefördert. Nach wie vor ist es jedoch schwierig und zeitaufwändig, das CI individuell so anzupassen, dass sich daraus für den Patienten ein optimaler Nutzen ergibt. Nicht zuletzt wird die Anpassung eines Cochlea-Implantats dadurch erschwert, dass der deutschen Sprache Ausdrucksmittel fehlen, die es erlauben, Höreindrücke präzise zu beschreiben. Bisher war es bei der Anpassung des MED-EL-Systems üblich, die Einstellungen des Herstellers für die Bandpassfilter ohne Veränderung zu übernehmen. In der vorliegenden Arbeit wird ein Ansatz verfolgt, der eine weitgehend automatische, vom Audiologen unabhängige Anpassung auch der Bandpassfilter an die speziellen Gegebenheiten des Patienten ermöglichen soll. Dazu wurden fünf Cochlea-Implantat-Patienten synthetisch erzeugte Vokale vorgespielt. Die Frequenz der ersten Formanten F1 wurde, ausgehend von der an Normalhörenden bestimmten Referenzfrequenz, für jeden Vokal gezielt variiert. Die auf diese Weise unterschiedlich synthetisierten Vokale wurden von den Patienten hinsichtlich ihrer "Güte" in Form von Schulnoten von eins bis sechs bewertet. Gleichzeitig war in dem abgegebenen Urteil auch kodiert worden, welcher Vokal gehört worden war. Aus beiden Informationen wurde eine Punkteskala konstruiert. Auf dieser Skala variieren die Bewertungspunkte von -5 bis +5. Alle Auswertungen basieren auf dieser Skala. Die Abhängigkeit der Bewertungspunkte von der benutzen Synthesefrequenz wurde mit einer Bewertungsfunktion beschrieben, die an die Messwerte angepasst wurde. Über das Maximum dieser Funktion wurde auf die optimale Synthesefrequenz für den tieffrequenten Formanten F1 des entsprechenden Vokals geschlossen. Durch Vergleich mit den an den Normalhörenden gewonnen Referenzfrequenzen konnten Fehlanpassungen erkannt und korrigiert werden. Im Einzelnen wurden aus den Daten folgende Schlussfolgerungen gezogen: a) Die Korrektur der Frequenzzuordnung der Bandpässe im Sprachprozessor führte zu einer besseren Bewertung der Zielvokale bei der Referenzfrequenz. b) Durch die Korrektur verschob sich das Maximum der Bewertungsfunktion wie erwartet in Richtung der Referenzfrequenz. c) Nach der Korrektur zeigte sich ein Trend zu einer besseren Bewertung aller Vokale. d) Die Verteilung der Falschurteile änderte sich wie erwartet mit der geänderten Prozessoranpassung. e) In den Daten zeigte sich, dass die Urteile der CI-Patienten und der hörgesunden Probanden abhängig vom vorgespielten Vokal in unterschiedlicher Weise mit der Synthesefrequenz variieren. Daraus wurde ein "Empfindlichkeitsmaß" abgeleitet.
Der neu entwickelte Würzburger Kindersprachtest erweitert das Repertoire der konventionellen Tests der Kinderaudiometrie. Der Test beinhaltet vier Subtests. Zwei Zweisilber für Kleinkinder und Schulkinder,sowie zwei Einsilber für Vorschul- und Schulkinder. Bei den normalhörenden Kindern wurde über das Sprachverständnis bei 30, 35 und 40 dB eine Diskriminationskurve erstellt. Bei den Cochleaimplantierten Kindern wurde die Wort und Phonemverständlichkeit ausgewertet. Der neue Kindersprachtest erwies sich bei beiden Kindergruppen als gut anwendbar.
Es wurde eine Literaturübersicht der Jahre 1966 bis 1996 über Therapieergeb-nisse von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx erstellt. Als Endergebnis wurde die 5-Jahres-Überlebenszeit festgelegt. Die Hauptlokalisationen für Oropharynxtumoren sind mit absteigender Häufigkeit die Tonsillenregion, der Zungengrund, der weiche Gaumen mit Uvula und die Pharynxwand. Die Behandlungsregime umfassten die alleinige Operation, die alleinige externe Strahlentherapie mit oder ohne interstitieller Bestrahlung, die Kombinations-therapie aus Operation und Radiotherapie sowie die kombinierte Behandlung aus Chemotherapie und Bestrahlung mit oder ohne Operation. Über die alleinige Radiotherapie fanden sich die meisten Publikationen, gefolgt von Veröffent-lichungen über die chirurgisch-radiologische Kombinationstherapie. Über die kombinierte Behandlung aus Chemotherapie und Bestrahlung mit oder ohne Ope-ration gab es die geringste Anzahl verwertbarer Veröffentlichungen. Beim Vergleich der verschiedenen Behandlungsarten lieferte die Operation mit nachfolgender Bestrahlung (OP+post-op.RT), die externe Bestrahlung plus interstitieller Radiotherapie (RT+iRT) und die alleinige Operation (all. OP) die besten Gesamtüberlebenszeiten, in denen die Verteilung der Tumorstadien nicht berücksichtigt wurden, für das Oropharynxkarzinom in den 90er Jahren. Für Patientenkollektive mit überwiegend frühen Tumorstadien zeigte die alleinige Operation (all. OP) die deutlichste Verbesserung der Überlebens-zeiten über den Beobachtungszeitraum und die besten Überlebenszeiten in den 90er Jahren, gefolgt von der externen Bestrahlung plus interstitieller Radio-therapie (RT+iRT). Die Kombinationstherapie aus Operation und Bestrahlung (OP&RT) wurde für diese Patientenkollektive nur ausnahmsweise angewendet. Für Patientenkollektive mit überwiegend fortgeschrittenen Tumorstadien liefer-te die Operation mit nachfolgender Bestrahlung (OP+post-op. RT) und die externe Bestrahlung plus interstitieller Radiotherapie (RT+iRT) die besten Überlebenszeiten in den 90er Jahren, wobei es für erstere eine größere Studienanzahl und eine deutlichere Tendenz zu verbesserten Überlebenszeiten über den Beobachtungszeitraum gab. Die kombinierte Behandlung aus Chemo-therapie und Radiotherapie (CT&RT) zeigte in den 90er Jahren deutlich schlechtere Überlebenszeiten. Für Tonsillen- und Zungengrundkarzinomen lieferte die Kombinationstherapie aus Operation und Bestrahlung (OP&RT) die besten Überlebenszeiten in den 90er Jahren sowohl für das Gesamtkollektiv als auch für die überwiegend fortge-schrittenen Tumorstadien, gefolgt von der externen Bestrahlung mit oder ohne interstitieller Radiotherapie (RT+iRT).
Tabakrauch stellt inzwischen die bedeutendste Quelle von Luftverschmutzung in Innenräumen dar. Vor allem Kinder sind mangels Vermeidbarkeit dem Tabakrauch schutzlos ausgesetzt. Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen des Passivrauchens auf die oberen Atemwege und die gentoxische Belastung von Kindern zu untersuchen. Hierfür wurden die Daten von 211 Kindern mit Hilfe eines umweltmedizinischen Fragebogens analysiert. Zur Bestimmung der inneren Belastung wurden die Hämoglobinaddukte von 4-Aminobiphenyl, einem humankanzerogenen, tabakrauchtypischen Inhaltsstoff, bei 82 Kindern bestimmt. Kinder aus Raucherhaushalten zeigten dabei signifikant höhere Adduktspiegel gegenüber Kindern aus Nichtraucherhaushalten. Allergische Erkrankungen fanden sich häufiger in der passivrauchenden als in der nicht exponierten Gruppe. Zudem fiel eine Zunahme von Mehrfach- und Hausstaubmilbenallergien bei passivrauchbelasteten Kindern auf. Die gewonnenen Daten untermauern die Rolle des Passivrauchens für die Entstehung allergischer Erkrankungen. Die signifikant erhöhten Adduktspiegel zeigen einen biochemischen Effekt und damit molekularen Schaden an, was ein möglicherweise erhöhtes Risiko für eine spätere Krebserkrankung darstellt.
Die Hirnstammaudiometrie zählt zu den objektiven Hörtestmethoden. Ziel dieser Arbeit war, zu überprüfen, ob das BERAphon® xxl, ein klinisches BERAsystem, zur Diagnostik von Hörstörungen beim Erwachsenen geeignet ist. Getestet wurden 40 normalhörende junge Erwachsene. Es zeigt sich, dass sowohl Screening als auch Hörschwellenbestimmung mittels BERAphon® beim Erwachsenen, ebenso wie beim Neugeborenen, möglich sind.
Bereits 1942 beschrieben FITZGERALD und HALLPIKE im Zusammenhang mit der kalorischen Vestibularisprüfung den Begriff der "Directional Preponderance". Dabei handelt es sich um das Überwiegen einer Nystagmusrichtung bzw. eine Richtungsenthemmung des Nystagmus bei der kalorischen Stimulation des lateralen Bogenganges. Seit dieser Erstbeschreibung ist die klinische bzw. diagnostische Wertigkeit eines Nystagmusrichtungsüberwiegens umstritten. Zur Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der kalorischen Nystagmusrichtungsenthemmung und klinischen Befunden wurden in einer retrospektiven Studie die Datensätze von 148 Patienten aus der Neurootologie der Universitäts-HNO-Klinik Würzburg ausgewertet, die mittels eines PICKER-SCHWARZER-Achtkanal-Polygraphen registriert wurden. Im Ergebnisteil werden 14 Unterkollektive deskriptiv statistisch aufgearbeitet und in Diagrammen und Tabellen anschaulich dargestellt. In den folgenden Kasuistiken werden fünf typische Fälle von verschiedenen Gleichgewichtsfunktionsstörungen genau erläutert. In der Diskussion werden im ersten Teil die Neuroanatomie und Physiologie des vestibulären Systems, sowie die Nystagmusgenerierung ausführlich dargestellt. Es folgen Ausführungen zu den sog. JONGKEES'schen Formeln sowie zu den verschiedenen Begriffsdefinitionen "Richtungsenthemmung" und "unilaterale Schwäche" aus der Literatur und es werden Beispiele für verschiedene Konstellationen beim kalorischen Test z.B. mit und ohne Spontagnystagmus aufgezeigt. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten statistischen Ergebnisse anschaulich zusammen.
Das Kollektiv besteht aus 103 Patienten der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Würzburg welche sowohl an Vertigo als auch an Fazialisparese leiden. Die Patienten wurden mittels Untersuchungsbogen NODECIII nach Claussen aufgenommen und nachfolgend mittels Kalorisation, Tret- und Steh-Cranio Corpographie (CCG), Elektronystagmographie (ENG), Blickpendelfolge und Optokinetik, Spontannystagmus, Rotatorischer-Intensitäts-Dämpfungstest (RIDT) und Vestibulärer Reiz-Reaktion-Stärke-Vergleich(VRRSV) untersucht. Die Untersuchungen ergaben, daß die meisten Patienten bei der Cranio-Corpographie in Richtung der Fazialisschädigung abweichen, sowie beim überwiegenden Anteil ipsilateral ein Hörverlust vorzufinden war. Das Recruitmentverhalten ergab ebenfalls eine Korrelation.
Diese Studie stellt die Lebensqualität und den Gesundheitszustand von Patienten mit einem fortgeschrittenen Larynx- oder Hypopharynxkarzinom nach neoadjuvanter Chemotherapie und Radiatio dar. Hierbei wird auf verschiedene Teilbereiche der Auswirkungen dieser Erkrankung eingegangen, die individuell den Grad der Lebensqualität beeinflussen. Die Werte geben die durchschnittliche Meinung des Patientenkollektivs wieder und können somit nur gemeinsame Tendenzen hervorbringen. Die Patienten gaben an, nur eine geringe Minderung ihrer Lebensqualität durch die Erkrankung festzustellen. Über 60% des Patientenkollektivs schätzten ihre Lebensqualität bzw. ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder nur wenig beeinträchtigt ein. Das Patientenkollektiv bestätigt durch seinen hohen Nikotin- und Alkoholkonsumenten-anteil die Risikofaktoren für diese Erkrankung. Leider konnte der Großteil der Patienten nicht dazu bewegt werden, das Alkoholgenussverhalten zu überdenken und es deutlich zu reduzieren. Die Notwendigkeit, den Nikotinkonsum einzuschränken, wurde eher akzeptiert. Im Hinblick auf die alternative operative Entfernung des Primärtumors und damit des Kehlkopfes, war die erneute Entscheidung für die konservative Therapie für die meisten Patienten eindeutig. Auch die Aufklärung wurde in der Regel positiv bewertet. Der hohe Stellenwert einer erhaltenen Kommunikationsfähigkeit ist für die Patienten der ausschlaggebende Punkt, sich wieder für diese Therapie zu entscheiden. Das Symptom der Xerostomie bereitet den Patienten die größten Schwierigkeiten. Die Auswirkung auf andere Bereiche wie verminderte Gleitfähigkeit der Speisen, schlechterer Prothesensitz und verstärkte Zerkleinerung der Speisen sind hier zu berücksichtigen. Eine erhöhte psychische Belastung ist die Folge, die auch das Sozialleben der Patienten beeinflusst. Dies zeigte sich vor allem in der Frage nach Genuss von Essen in der Gesellschaft. 44 % vermieden es, in der Öffentlichkeit zu essen oder schränkten es zumindest stark ein. Häufiger traten Veränderungen der Stimme auf. Sie waren vor allem durch Heiserkeit bedingt. Die Betroffenen wurden jedoch dadurch nur im geringen Maße gestört. Einschränkungen in der Kopf- und Armbewegung stellen sich aufgrund der nichtoperativen Therapie als geringfügiges Problem dar. Dies trägt dazu bei, dass nur wenige Einschränkungen im Bereich Mobilität bzw. Arbeitsfähigkeit zu verzeichnen waren. Eine geringere Abhängigkeit von den Angehörigen ist die Folge, was die Selbstständigkeit der Patienten erhält und gleichzeitig psychische Belastungen abbaut. Andere Symptome wie Schmerzen, Kieferklemme, Entzündungen im Mund- und Rachenraum kommen aufgrund der bereits durchschnittlich längeren Genesungsphase nur selten vor.
In Würzburg wurden in einem bewährten zweistufigen Neugeborenen-Hörscreening (NHS)-Modell seit August 1997 bis August 2005 über 10.000 Kinder mit Zeitgang-BERA und BERAphon® untersucht. Von Mai 2002 bis September 2002 wurde zusätzlich mit zwei automatischen Auswertungsverfahren gescreent. Der Frankfurter Algorithmus basiert auf der Aufzeichnung von Steady State-Hirnstammpotentialen (SSP) bei 40 dB und statistischer Auswertung in Kombination mit dem BERAphon®. Die neue BERA hingegen ist ein statistisches Verfahren unter Verwendung des Zeitgangreizes und des BERAphons®, die auf den Kriterien der visuellen Auswertung basiert. In dieser Untersuchung wurden 418 Neugeborene mit der Zeitgang-BERA und visueller Auswertung (Referenz) und zusätzlich mit dem SSP, sowie mit der neuen BERA untersucht. Die initiale „PASS“-Rate liegt bei der Referenz bei 94,40%, beim SSP bei 95,16% und bei der neuen BERA bei 98,15%. Nach Screeningstufe I kam es zu einer Erhöhung der „PASS“-Rate bei der Referenz auf 98,05%, beim SSP auf 99,60% und bei der neuen BERA auf 100%. Beide automatischen Auswertungsmethoden stimmen in den meisten Fällen mit den Ergebnissen der Referenz überein. Die Messzeit konnte gegenüber der Referenzzeit auf etwa ein Viertel (SSP, 56,88 Sekunden ± 2,3 Sekunden (SE)), bzw. auf die Hälfte (neue BERA, 126,33 Sekunden ± 4,73 Sekunden (SE)) gesenkt werden. Die Kosten für das Neugeborenen-Hörscreening konnten auf 2,13 Euro (SSP) bzw. 2,32 Euro (neue BERA) pro Kind bei der Durchführung der Messung durch eine Hilfskraft verringert werden. Es konnte gezeigt werden, dass beide automatisierten BERA-Verfahren den apparativen, personellen und zeitlichen Aufwand gegenüber dem Referenzverfahren deutlich vermindern. Beide automatischen Auswertungsverfahren, die SSP und die neue BERA, bieten sich als eine zuverlässige und vor allem kostengünstige Methode für das Neugeborenen-Hörscreening an.
In der vorliegenden Arbeit sind 200 unausgelesene Patienten der neurootologischen Abteilung der Universitätsklinik und – poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke in Würzburg untersucht worden. Neben den bewährten äquilibriometrischen Untersuchungsmethoden wie z.B. kalorische Vestibularisprüfung (Schmetterlingskalorigramm) und rotatorischer Intensitätsdämpfungstest (RIDT) wurden die Patienten auch einer optokinetischen Untersuchung unterzogen und dabei der optokinetische Afternystagmus bestimmt. Hierbei wird an unserer Klinik die programmierbare Drehstuhlmethode angewendet, die sich durch eine Umkehr der Bezugssysteme, der Patient wird hier gegen seine Umwelt gedreht, von der weitverbreiteten Trommelmethode unterscheidet. Zunächst wurden Durchschnittswerte für das gesamte Kollektiv ermittelt. Es fielen keine aussagekräftigen Parameter auf; wie zu erwarten stellten sich die Afternystagmus-Frequenzen in Drehrichtung gegenüber denen in Gegenrichtung erhöht dar. Anschließend wurden Untergruppierungen gebildet um Bezüge zwischen Afternystagmusreaktion und Schwindelanamnese nachzuweisen. Die Patienten wurden hinsichtlich des Alters, des Geschlechtes, und des kalorischen Hemmungsverhaltens selektiert. Des weiteren wurden Unterkollektive verschiedener vegetativer Symptome, des vestibulären-Reiz-Reaktionsstärke-Versuchs (VRRSV) und einzelner optokinetischer Untersuchungen gebildet. Es zeigte sich, dass die optokinetische Afternystagmusfrequenz im männlichen Kollektiv geringfügig gegenüber der des weiblichen Kollektives erhöht war. In den verschiedenen Altersgruppen nimmt die optokinetische Afternystagmusfrequenz in Drehrichtung mit dem Alter tendenziell ab; um geschlechtsspezifische altersabhängige Tendenzen zu untersuchen wurden entsprechende weitere Untergruppen gebildet. Auch hier konnte eine geringe Frequenzabnahme mit dem Alter, in der weiblichen Untersuchungsgruppe deutlicher als in der männlichen, festgestellt werden. Bei der Untersuchung der einzelnen Kalorik-Patientengruppen ergaben sich für die Gruppe der zentral gestörten Patienten eine tendenziell erhöhte optokinetische Afternystagmusfrequenz, welche deutlicher bei der Afternystagmusreaktion in Drehrichtung darzustellen war. Die Patienten mit einer „Schweißausbruch“-Anamnese wiesen im Kollektiv der Patienten mit vegetativen Symptomen die höchste optokinetische Afternystagmusfrequenz auf. Im VRRSV konnte keine Tendenz erkannt werden, erhöhte Werte im Kollektiv „recruitment“ lassen keine schlüssige Aussage zu. Auch die nach verschieden stark ausfallender optokinetische Afternystagmusreaktion selektierten Patienten ließen keine deutliche Aussage über Zusammenhänge in der Schwindelanamnese im Vergleich zum Gesamtkollektiv zu. Eine statistisch signifikante Absicherung war in keinem der Fälle möglich. Als typische Beispiele werden Einzelfälle in einer Kasuistik demonstriert. In der Diskussion werden die gewonnenen Ergebnisse mit Literaturwerten verglichen. Eine herausragende klinische Relevanz des Untersuchungsparameters „optokinetischer Afternystagmus“ konnte hierbei nicht ermittelt werden. Im Einzelfall stellt die Afternystagmusprüfung, insbesondere bei der Differenzierung vestibulärer Seitendifferenzen und Hyperreaktionen jedoch sicherlich eine interessante Untersuchungsmethode dar.
In der vorliegenden Arbeit sind 150 Patienten der neurootologischen Abteilung der Universitäts-HNO Klinik Würzburg untersucht worden. Auswahlkriterium für das Patientenkollektiv war eine gute Nystagmusantwort auf alle vier Reize der kalorischen Prüfung im Rahmen der neurootologischen Untersuchung. Für die kalorische Prüfung wurde sowohl eine manuelle als auch eine automatische Auswertung der Nystagmusreaktion durch einen Hortmann-Computernystagmographen durchgeführt. Die mit Hilfe des Anamnesebogens NODEC III erfassten Untersuchungsdaten wurden in das Tabellenkalkulationsprogramm EXCEL übertragen. Zur genaueren Differenzierung wurden für das Gesamtkollektiv Durchschnittswerte gebildet und die Geschlechter- und Altersverteilung, sowie die Verteilung einzelner Grunderkrankungen, Symptome und Reaktionsmuster untersucht. Es wurden Teilkollektive gebildet und auch diese auf weitere Zusammenhänge untersucht. Um die Zuverlässigkeit der Nystagmusschlagerkennung und Nystagmus-frequenzanalyse durch den Hortmann-Computernystagmographen zu überprüfen, wurde ein Leistungsvergleich mit der optisch-manuellen Auswertung durch einen Zähler bezüglich der Zuverlässigkeit bei der Frequenzanalyse durchgeführt. Für die ermittelten Daten wurde mit Hilfe des Statistikprogramms Stat-View 5.0 eine Korrelationsstatistik erstellt. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die computergestützte Nystagmusfrequenzanalyse auf hohem Korrelationsniveau funktioniert. Die Anwendung der computergestützten Nystagmusanalyse durch den Computernystagmographen der Firma Hortmann kann daher als sicher und zuverlässig betrachtet werden. Der Ausdruck der Originalkurven für den Kulminationsbereich wird allerdings weiterhin zur Kontrolle empfohlen, da die Nystagmusschlagerkennung in Einzelfällen nicht ausreichend genau war. Dies war insbesondere dann der Fall, wenn Artefakte oder unregelmäßige Nystagmusreaktionen die Auswertung erschwerten. In einem weiteren Teil der Arbeit wurde der Bedeutung und Korrelation der Nystagmusparameter Frequenz, Amplitude und Geschwindigkeit der langsamen Phase nachgegangen. Es wurde ebenfalls eine Korrelationsstatistik durchgeführt, und der Grad des Zusammenhangs zwischen den einzelnen Parametern ermittelt. Zusätzlich wurden für jeden der Parameter Berechnungen des Nystagmustrichtungsüberwiegens und der Seitendifferenz nach den klassischen Jongkees-Formeln angestellt. Auch diese Ergebnisse wurden auf ihre Korrelation untersucht. Es zeigte sich die stärkste Korrelation für die Parameter Geschwindigkeit der langsamen Phase und Gesamtamplitude. Den gewonnenen Ergebnissen wurden theoretische Überlegungen sowie die Ergebnisse weiterer Studien gegenübergestellt. Weiterhin wurden in kasuistischen Einzelfällen die jeweiligen Frequenz-, SPV- und Amplituden-Kalorigramme auf ihre Übereinstimmung untersucht. Es zeigte sich, dass die am häufigsten verwendeten Parameter Frequenz und Geschwindigkeit der langsamen Phase beide ähnlich gut für die Auswertung Nystagmusreaktionen geeignet sind, sich jedoch in ihrer Natur und ihrem Ursprung unterscheiden. Eine eindeutige Entscheidung zu Gunsten eines Parameters konnte hier nicht getroffen werden. Um die klinische Aussagekraft der Nystagmusanalyse noch zu steigern, wäre eine umfangreiche statistische Auswertung unter Einbezug mehrerer Parameter in Erwägung zu ziehen. Inwieweit dies jedoch in Nutzen-Aufwand-Relation für den klinischen Alltag umsetzbar ist, gibt Spielraum für weitere Untersuchungen.
Die vorliegende Studie wurde mit Hilfe des Würzburger Hörfeldes (WHF), eines Kategorienunterteilungsverfahrens, durchgeführt. Anhand der Lautheitsbeurteilung von 32 Hörgeräteträgern mit teilweise hochgradigen Hörschäden (Hörverlust durchschnittlich 72dB) wurden folgende Fragen untersucht: Wie ist die Wirkung der Phonak Hörgeräte mit Multi-Mikrophon-Technologie auf die Lautheitbeurteilung gemessen mit dem WHF? Welche Unterschiede sind bei binauraler bzw. monauraler Hörgeräteversorgung in der Lautheitsempfindung feststellbar? Durch den Einsatz des AudioZoom® der Phonak Hörgeräte konnte keine Verbesserung im Vergleich zum Hörgeräteeinsatz ohne Richtmikrophon festgestellt werden. Die Probanden zeigen in der Studie bei binauralen Versorgung den deutlichsten Hörgewinn. Bei der Lautheitburteilung der analogen Hörgeräte in dieser Probandengruppe zeigt sich im Vergleich zu den digitalen Hörhilfen keine Unterschiede. Abschließend ist zu fordern, dass gerade hochgradig schwerhörige Patienten binaural versorgt werden sollten.
Diese Dissertation stellt das Verfahren des Brain Electrical Activity Mappings der späten Vestibulär Evozierten Potentiale (BEAM-VestEP) bei Tinnituspatienten vor im Hinblick auf die therapeutische Wirksamkeit der kompetitiv-kinästhetischen-Interaktionstherapie auf der Basis der Brügger Therapie im „Murnauer Konzept“ und überprüft ihre Evidenz.
Zusammenfassung In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Krankenunterlagen von 353 Patienten nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet, die nach Verletzungen der Weichteile im Kopf-Hals-Gebiet in einem Zeitraum zwischen 1990 und 1999 behandelt wurden. Die Daten wurden aus dem fortlaufenden Operationsjournal und den Patientenakten entnommen, in einem Datenerfassungsbogen eingetragen und mit Hilfe des SPSS und SAS Programm statistisch ausgewertet. In dem Altersabschnitt zwischen 18 und 35 Jahren kamen die meisten Unfälle vor, wobei das Alter der Patienten von einem Jahr bis 95 Jahren reichte. Ein Drittel der Verletzungen kamen im Straßenverkehr zustande, gefolgt wurden diese von Unfällen im Haushalt und in der Freizeit. Hinsichtlich der Unfallzeiten konnte eine klare Steigerung in den Abend- bzw. Nachtstunden festgestellt werden. Zwischen 17:00 und 6:00 Uhr wurden fast die Hälfte aller Unfälle dokumentiert. Risswunden erlitten die Hälfte der Patienten. Ein Drittel hatte Platzwunden, Schnittverletzungen kamen zu knapp einem Fünftel vor. Altersunterschiede bei den Wundformen waren nur bei Schnitt- und Bissverletzungen festzustellen. In der Gruppe der 18 bis 45 jährigen waren Schnittverletzungen am häufigsten. Bissverletzungen kamen gehäuft bei unter 18 jährigen vor. Nase und Ohr waren am meisten von Verletzungen betroffen. Die Augenregion und die Lippen waren relativ häufig verletzt. Bei über der Hälfte der Patienten wurden zusätzliche Verletzungen beschrieben. Hervorzuheben ist hierbei die Nasengerüstfraktur. Im Rahmen der chirurgischen Versorgung wurden überwiegend Subkutannähte kombiniert mit fortlaufenden Hautnähten und gelegentlichen Einzelknopfnähten angewandt. Eine primäre Wundversorgung erreichte man in 27 Fällen durch den zusätzlichen Einsatz einer Lappenplastik. Die Behandlungen wurden häufiger in Lokalanästhesie als in Narkose durchgeführt. Die Analyse zeigt eine gute Übersicht über die einzelnen Unfallumstände, Verletzungsformen und Lokalisationen im Kopf-Hals-Bereich. Die Ergebnisse sind jedoch mit den regionalen Gegebenheiten von Würzburg zu sehen und können nicht hinsichtlich andere Städte verallgemeinert werden.
Die Verteilung verschiedener Epithelien im gesunden Mittelohr des Kanin-chens zu ermitteln, war das Ziel dieser Untersuchung. Es existieren zwar einige Erkenntnisse über die Epithelienauskleidung des Mittelohres des Kaninchens, jedoch wurden diese zum großen Teil im Zusammenhang mit invasiven Versuchen, beispielsweise in Verbindung mit dem Einbringen von Implantatmaterial, gewonnen. Diese Einflüsse können die Epithelien-verteilung verändern. 10 unbehandelte Felsenbeine von Kaninchen wurden rasterelektronenmik-roskopisch untersucht. Sie wurden dafür in Formalin fixiert, zur besseren Einsicht zerteilt, in der aufsteigenden Alkoholreihe dehydratisiert, am kriti-schen Punkt getrocknet und zur Herstellung der Leitfähigkeit im Katho-denstrahlbestäuber gesputtert. Ausgewertet wurden 258 Aufnahmen. Die epitheliale Auskleidung der Cavitas tympanica fand sich aus Plattenepithel und Flimmerepithel zu-sammengesetzt. Flimmerepithel konnte in der Tuba auditiva und in der direkten Umgebung ihrer tympanalen Öffnung nachgewiesen werden. Mit dem Abstand zur Tubenöffnung nimmt die Anzahl zilientragender Zellen rasch ab, bis nur noch Plattenepithel vorliegt. Das übrige Mittelohr ist von Plattenepithel bedeckt. Alle anatomischen Strukturen, auch die Gehörknöchelchen besitzen dieses Epithel.
Das Audiometer visible speech wird an zwei verschiedenen Hörgeräten hinsichtlich Reproduzierbarkeit und Auswertbarkeit der Messwerte getestet. Ergebnis: Das Audiometer visible speech bietet bei entsprechender Umsetzung einiger Softwareänderungen sowie der Optimierung der Kalibrierung gute Perspektiven.
In einer retrospektiven Studie in der HNO-Klinik Würzburg wurden im Zeitraum von Januar 1997 bis Dezember 2001 394 Patienten, die an der Gl. parotis operiert wurden, untersucht. Die untersuchten Parameter waren die Ergebnisse der klinischen Beurteilung, der Fazialisuntersuchung und der Feinnadelaspirationszytologie im Vergleich mit dem endgültigen histopathologischen Befund hinsichtlich ihrer Dignität. Bei dem Vergleich der Verdachtsdiagnose der klinischen Beurteilung mit der Histologie ergab sich wie erwartet eine Sensitivität von nur 25%, da ein maligner Tumor nur selten schon durch die alleinige klinische Untersuchung erkannt wird. Bei dem Vergleich der Fazialisuntersuchung mit der Histologie wurde eine Fazialisparese als sicheres Anzeichen eines malignen Tumors gewertet. Die Sensitvität lag bei nur 6%. Bei dem Vergleich der Feinnadelpunktion mit der Histologie ergab sich eine Sensitivität von 73%. Die Feinnadelpunktion hatte die höchste Sensitivität und konnte bei Speicheldrüsenschwellungen nicht-neoplastische von neoplastischen unterscheiden.
Hensen-Körper sind seit längerem in der Literatur beschrieben, jedoch ist ihre Funktion bis dato nicht hinreichend geklärt. Es wird vermutet, dass Hensen-Körpern nach Schädigung des Innenohres vermehrt in kochleären äußeren Haarzellen vorkommen. Hensen-Körper sind kreisförmige Strukturen, die aus kleinen Vesikeln aufgebaut sind. Diese liegen meist zentral im Zytoplasma der kochleären äußeren Haarzellen mit Kontakt zu den subplasmalemmalen Zisternen, einem an die Plasmamembran grenzenden Membransystem. Ziel dieser Arbeit war es zu klären, ob eine Beziehung zwischen einer Schädigung des Innenohres (chemisch-toxisch oder akustisch) und der Auftretenswahrscheinlichkeit von Hensen- Körpern besteht. Es wurden 1413 Semidünnschnitte des Cortischen Organs von Meerschweinchen lichtmikroskopisch untersucht, nachdem diese mit Salicylsäure, Chinin bzw. mit Breitbandrauschen einer Intensität von 90 bzw. 110 dB SPL behandelt wurden. Als Kontrollgruppe dienten Neugeborene, 4-6 Wochen junge und ca. 11 Wochen alte unbehandelte Tiere. Im Anschluss daran erfolgte eine statistische Auswertung. Hensen-Körper kamen vermehrt in der Gruppe der neugeborenen Meerschweinchen vor, bei älteren Tieren zeigten sich keine signifikanten Vermehrungen. Bei den Meerschweinchen, die Noxen ausgesetzt wurden, kommen sie bei den mit 90 bzw. 110 dB beschallten und den mit Salicylsäure behandelten Tieren vor, sofern in diesen Fällen eine reversible, morphologisch nachweisbare Schädigung in der Zellmembran stattgefunden hatte. Bei irreversiblen Zellschädigungen jedoch kam es nicht zur Ausbildung von Hensen-Körpern. Somit ist zu vermuten, dass Hensen-Körper im Rahmen der Zellregeneration in kochleären äußeren Haarzellen auftreten. Auch bei den chininexponierten Tieren trat eine Vermehrung von Hensen-Körpern auf. Dies ist auf eine elektrophysiologische Veränderungen am Membranpotential der äußeren Haarzellen zurückzuführen. Da Hensen-Körper Calciumspeicher sind, unterstützen sie so die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung des Membranpotentials und werden somit im Falle einer Schädigung der äußeren Haarzellen vermehrt gebildet. In den inneren Haarzellen konnten keine Hensen-Körper nachgewiesen werden. Die erarbeiteten Befunde legen nahe, dass Hensen-Körper bei Neugeborenen physiologisch vorhanden sind und bei reversiblen Schädigungen der äußeren Haarzellen im Rahmen der Regeneration vermehrt auftreten.
Getestet wurden insgesamt 60 Personen im Alter zwischen 40 und 58 Jahren, die sich als normalhörend einstuften. Als Sprachmaterial verwendeten wir den HSM-Satztest (Hochmair,Schulz,Moser) und als Hintergrundgeräusch das sprachmodulierte Rauschen nach CCITT, beides in der Computerversion. Anschließend wurden die Probanden in besser und schlechter Hörende aufgeteilt. In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse der 30 besser Hörenden dargestellt, und die durchschnittlichen SRT-Werte, Diskriminationskurven sowie Regressionsgeraden angegeben und mit anderen Arbeiten verglichen.
Das Cochlea-Implantat oeffnet gehoerlos geborenen Kindern ein Tor in eine fuer sie neue Welt. CI ermoeglichen die Integration in eine akustisch orientierte Umwelt. Standardmaessig werden Patienten heutzutage unilateral mit CI versorgt. Mit modernen Geraeten laesst sich auch damit eine sehr gute Hoer- und Sprachentwicklung erreichen. Raeumliches Hoeren und eine Erleichterung, Sprache unter Stoerschalleinfluss zu verstehen, kommen vor allem durch binaurale Signalverarbeitungsprozesse zu Stande. Folglich geht der unilaterale Gebrauch eines CIs mit Einschraenkung einher: Sprache in laermerfuellter Umgebung wird weniger gut verstanden, und der Ort von Schallquellen kann nur unsicher, ueberhaupt nicht oder falsch wahrgenommen werden. Um binaurales Hoeren und die damit verbundenen Vorteile fuer das Hoeren und die Entwicklung der Lautsprache auch CI-Traegern zu ermoeglichen, werden seit 1996 an der Universitaet Wuerzburg Patienten bilateral versorgt. Anfaenglich wurden nur Erwachsene bilateral implantiert, mittlerweile erhalten ueberwiegend Kinder zwei Cochlea- Implantate. Verstaendlicherweise wollten die betroffenen Eltern ihren Kindern die besseren Entwicklungsmoeglichkeiten mit einem zweiten CI nicht vorenthalten. In der vorliegenden Studie wurde das Richtungshoervermoegen bei CI-Kindern untersucht. Die Leistungen von bilateral implantierten Kindern wurden mit denen von Normalhoerenden und unilateral implantierten Kindern verglichen. Das CI-Kollektiv bestand aus 25 Kindern, von denen 15 bilateral und zehn unilateral implantiert worden waren. Um Aspekte des Hoerverhaltens in Alltagssituationen zu beruecksichtigen, wurden die Kinder in einer entsprechenden Versuchsanordnung im Rehabilitationszentrum CIC Sued Wuerzburg getestet. Sie befanden sich dabei mit mehreren Personen in einem nicht weiter praeparierten Uebungsraum. In einer zweiten Testanordnung sollten Fehlermoeglichkeiten und Stoerfaktoren so weit wie moeglich minimiert werden. Diese Untersuchungen wurden in der Camera silenta der HNO-Klinik Wuerzburg durchgefuehrt. Ein weiterer Unterschied zum CIC bestand darin, dass sich waehrend der Untersuchung ausser dem Kind nur noch der Versuchsleiter und eine Bezugsperson, meist die Mutter, im Raum befanden. Sowohl im CIC als auch in der Klinik wurde den Kindern mehrmals ein akustischer Stimulus aus drei unterschiedlichen Richtungen (rechts, links und vorne) vorgespielt. Die Aufgabe der Kinder bestand darin, die wahrgenommene Schalleinfallsrichtung anzugeben. Die Tests wurden im Verlauf unseres Untersuchungszeitraumes von einem Jahr mehrmals wiederholt. Dadurch konnte auch gesehen werden, dass die Faehigkeit zum Richtungshoeren bei taub geborenen Kinder, wie andere Faehigkeiten auch, heranreift, wenn die Kinder heranwachsen. Für unsere Referenzgruppe von 23 normal hoerenden Kindern ergab sich bis auf eine Ausnahme hoch signifikantes Richtungshoeren in beiden Untersuchungsanordnungen. Von den zehn Kindern mit einem CI zeigte keines wiederholbar signifikantes Richtungshoeren, weder in der alltagsorientierten noch in der Laborsituation. Die Tragezeiten des CIs lagen bei den Kindern zwischen drei Monaten und vier Jahren. Bei der Durchfuehrung der Tests am CIC Sued zeigten nur drei der insgesamt 14 getesteten Kinder mit zwei CI Richtungshoeren. Wir schreiben das deutlich schlechtere Ergebnis im Vergleich zu den Testergebnissen in der Camera silenta der erschwerten Untersuchungssituation zu. Die Ergebnisse der Camera silenta zeigten ein signifikantes Richtungshoeren bei 13 der 14 untersuchten bilateral implantierten Kinder. Bei letzteren nahm im Verlauf des Messzeitraums von einem Jahr die Zahl der Kinder, bei denen Richtungshoeren in den einzelnen Untersuchungen im Verlauf der Studie sichtbar wurde, kontinuierlich zu. Parallel dazu wurde mit der Zeit auch immer sicherer geurteilt. Die Kinder, die praelingual ertaubt waren, lernten nach Implantation des zweiten CIs mit der Zeit Richtungshoeren, bzw. entwickelten diese Faehigkeit im Laufe der Zeit zu groesserer Vollkommenheit. Zusammengefasst laesst sich sagen, dass die bilaterale CI-Versorgung prae- und perilingual ertaubten Kindern ermoeglicht, Richtungshoeren auszubilden. Bilateral implantierte Kinder sind gegenueber den nur einseitig implantierten in dieser Beziehung klar im Vorteil.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Wertigkeit des Spontannystagmus in der neurootologischen Netzwerkdiagnostik analysiert und mit anderen Studien verglichen. Weiterhin sollte geklärt werden, ob sich durch die Anwesenheit von Spontannystagmus möglicherweise weitere Folgediagnosen stellen lassen. Ausgangspunkt für die Untersuchung waren dabei die anamnestischen und diagnostischen Daten von 176 Patienten aus der neurootologischen Abteilung der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Würzburg, die in einer tabellarischen Datenbank zusammengefaßt wurden und ein deutliches Überwiegen des Spontannystagmus in eine Richtung zeigten. Zur Bewertung der anamnestischen Symptome sowie der Untersuchungstechniken mittels Elektronystagmographie, kalorischen Schmetterlings, Vestibulären-Reiz-Reaktions-Stärke-Vergleichs, Rotatorischen Intensitäts-Dämpfungs-Tests, Cranio-Corpo-Graphie usw. wurden vor allem die Häufigkeitsverteilungen und Mittelwerte in unterschiedlichen Unterkollektiven herangezogen. Miteinander in Beziehung gesetzt wurden Gleichgewichtstests, die sich auf Reaktionsmuster des Nystagmus stützen und solche, die die Kopf-Körper-Bewegungsreaktionen messend auswerten. Als wesentliche Beobachtung sei das diskordante Abweichen im Cranio-Corpo-Gramm von drei Viertel der Patienten mit Spontannystagmus in die entgegengesetzte Richtung hingewiesen. Nur ein Viertel der Patienten wich in die konkordante Richtung ab. Bestätigt hat sich in unserem Material, daß der elektronystagmographisch gemessene Spontannystagmus in der neurootologischen Netzwerkanalyse nur eine untergeordnete Rolle und Wertigkeit besitzt. Grund hierfür ist, daß er von der Interpretation her zu vieldeutig ist. Insgesamt zeigt die vorliegende Statistik, daß die objektiven Registrierverfahren der Sinnesbahnenanalyse im Rahmen der neurootologischen Diagnostik die Aussagekraft von quantitativen Messungen untermauern. Dabei hat sich ihr Einsatz als sehr sinnvoll erwiesen.
Hintergrund: Passivrauchen ist nicht nur als kanzerogen für den Menschen eingestuft, sondern verursacht auch verschiedene andere Erkrankungen. Oft wird dabei der Passivrauchbelastung von Kindern im häuslichen Bereich zu wenig Beachtung geschenkt. In dieser Arbeit wurde deswegen der Zusammenhang zwischen Passivrauchen auf der einen Seite und atopischen Erkrankungen, Erkrankungen der oberen Atemwege und Gentoxizität auf der anderen Seite untersucht. Methoden: Die Daten von über 100 Kindern zwischen 1 und 15 Jahren wurden mit Hilfe eines Fragebogens erhoben und zusammen mit den Krankenakten ausgewertet. Zur Prüfung der Gentoxizität wurden Mikrokernraten und Schwesterchromatidenaustausche in peripheren Lymphozyten bestimmt. Der Erfassung der inneren Exposition dienten Hämoglobinaddukte von 4-Aminobiphenyl, welches in Zigarettenrauch vorkommt und als krebserzeugend für den Menschen eingestuft ist. Ergebnisse: Bei Untersuchung der Mikrokernraten zeigten die rauchbelasteten Kinder höhere Mikrokernraten (Mittelwert: 12,7/1000 zweikernige Lymphozyten) als die unbelasteten (Mittelwert: 11,7 Mikrokerne/1000 zweikernige Lymphozyten). Der Unterschied war aber nicht signifikant (p = 0,344). Außerdem hatten die Vorschulkinder mit rauchenden Eltern signifikant höhere Mikrokernraten (Mittelwert: 14,2/1000 zweikernige Lymphozyten) als die Schulkinder (Mittelwert: 9,2/1000 zweikernige Lymphozyten; p = 0,031). Die Analyse der 4-Aminobiphenyl-Hämoglobinaddukte der 1,25- bis 4,0-Jährigen ergab leicht höhere Werte für Kinder mit rauchenden Eltern (Mittelwert: 66,52 pg/g Hb) als für Kinder, deren Eltern nicht zu Hause rauchten, und deren Werte (Mittelwert: 56,18 pg/g Hb) waren höher als die der unbelasteten Kinder (Mittelwert: 49,60 pg/g Hb). Der Unterschied war nicht signifikant. Bei Betrachtung der atopischen Erkrankungen war der Anteil der Atopiker bei der rauchexponierten Gruppe höher (31,3 %) als bei der nicht exponierten (16,3 %), obwohl die genetische Vorbelastung in der rauchbelasteten Gruppe etwas geringer war als in der unbelasteten. Bei den Kindern mit Erkrankungen der oberen Atemwege zeigte sich ein höherer Anteil rauchexponierter Kinder (61,3 %) als in der Gruppe der Kinder mit Erkrankungen, die wahrscheinlich nicht mit postnataler Passivrauchexposition in Zusammenhang stehen (44,8 %). Schlussfolgerung: Diese Arbeit unterstreicht die Bedeutung von Passivrauchen im Hinblick auf atopische Erkrankungen und Erkrankungen der oberen Atemwege bei Kindern. Gerade die häusliche Passivrauch-Belastung im Vorschulalter und ihre Auswirkung auf das Erbgut sollten hinsichtlich der erhöhten Mikrokernraten mehr Beachtung finden.
In dieser Dissertation wurden aus dem Patientenstamm der neurootologischen Abteilung der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Würzburg Daten aus den Jahrgängen November 1994 bis Februar 2002 entnommen. Insgesamt waren es 479 Patienten. Alle Patienten hatten einen beidseitigen optokinetischen Afternystagmus (OKAN) ≥ 10 Schläge pro 30s. Die allgemeinen Symptome der Patienten fielen entsprechend früheren Untersuchungen aus. Es zeigte sich, daß ca. 80% der Patienten die einen OKAN hatten auch einen Tinnitus hatten, wobei nur etwa 60% aller Patienten einen subjektiven Tinnitus angaben. Die Patientendaten wurden in verschiedene Kollektive aufgeteilt, um eine deskriptive Statistik zu erhalten. Die Tinnituskollektive wurden mit statistischen Methoden (Mann-Whitney U-Test) geprüft. Es ließen sich aber keine Signifikanzen feststellen, die Zusammenhänge zwischen Tinnitus und Optokinetik sowie Kalorimetrie sinnvoll beschreiben würden.
In der vorliegenden Arbeit sind 450 Patienten aus der neurootologischen Abteilung der Universitäts-HNO-Klinik in einer Computerdatenbank erfasst worden, von denen jeweils ein digitales Stehversuch-CCG-Muster und ein digitales Tretversuch-CCG-Muster vorlagen. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der anderen äquilibriometrischen Tests sowie die Anamnesedaten (standardisierte neurootologische Anamnese NODEC III) mit berücksichtigt. Neben der Untersuchung des Gesamtkollektivs haben wir zur statistischen Auswertung bezüglich Geschlecht, Alter und CCG-Parameter Unterkollektive gebildet. Ausführlich wurden dann die einzelnen Ergebnisse miteinander verglichen und anschaulich in Diagrammform dargestellt. Am Ende des Ergebnisteils werden die typischen Einzelfälle (Normaltyp, periphere, zentrale, kombinierte Störung) in einer Kasuistik demonstriert. In der Diskussion wurde auf topodiagnostische Gesichtspunkte sowie auf die Cranio-Corpo-Graphie als taugliche Untersuchungsmethode für die Arbeitsmedizin ausführlich eingegangen. Dabei wurde deutlich, dass man das Cranio-Corpo-Gramm jedoch so oft wie möglich in Kombination gemeinsam mit der Kalorisation anwenden sollte, da beide Verfahren völlig unterschiedliche Gleichgewichtsregulationssysteme testen. Die Quote der Aufdeckung pathologischen Verhaltens in verschiedenen Regelkreisen erhöht sich somit um ein Vielfaches. Weiterhin wurden die neurootologischen Erkrankungen und ihre möglichen Verläufe detailliert beschrieben. Ein Vergleich unserer Ergebnisse mit dem Patientenkollektiv von MARCONDES folgte im letzten Abschnitt. Zusammenfassend wird in dieser Arbeit deutlich, dass die Cranio-Corpo-Graphie als einfacher, leicht durchführbarer, objektiver Gleichgewichtsschnelltest eine wichtige Funktion als Siebtest hat und damit einen großen Beitrag zur Objektivierung und Differenzierung von neurootologischen Störungen liefert.
Die vorliegende Dissertation sollte die Fragen beantworten, ob ein signifikanter Unterschied in der Hörschwellenermittlung zwischen ZG- und St-BERA besteht und wie gut beide Messverfahren mit Tonaudiometrie korrelieren.Die BERA-Messungen wurden mit dem WESTRA ERA Q/S-02 an 40 Probanden durchgeführt, die zuvor je nach Tonaudiogramm in Patientengruppen mit Innenohr- (11 Patienten) oder Schallleitungsschwerhörigkeit (9 Patienten) und in eine Gruppe Normalhörender (20 Probanden) eingeteilt worden waren. Ergebnisse: Die Messungen ergaben in allen Diagnosegruppen keine signifikante Verschiedenheit der mit ZG- und St-BERA gemessenen Hörschwellen und eine für beide Verfahren gleich gute Korrelation zu den psychoakustisch in der Tonaudiometrie ermittelten Hörschwellen (Mittelwerte der Luftleitung zwischen 1 und 4 kHz). Weiterhin ließ sich die Zeitersparnis der reinen Messdauer, die durch die Verwendung der ZG-BERA erreicht wird, deutlich herausstellen (Beschleunigung um den Faktor 2,4, reine Meßdauer 2,8 min). Zusätzlich wies die ZG-BERA einen höheren mittleren Schwankungsbereich auf, der unabhängig von der Diagnosestellung in allen 3 Probandengruppen in gleicher Weise auftrat und zu keiner signifikanten Veränderung der Hörschwellenbestimmung führte. Die Auswertung der Latenz der Welle V bei 80 dB nHL ergab die in ähnlichen Studien beschriebenen Ergebnisse der Geschlechtsabhängigkeit (Frauen besitzen in beiden Messmethoden die kürzere Latenz) und des Adaptationszeitgangs des Ohres bei Folgefrequenzen von über 100 Klicks pro Sekunde (Latenzverlängerung in der ZG-BERA). Auch die statistische Auswertung des Auftretens von Muskelartefakten bzw. „PAM responses“ zeigte, dass diese die reine Hörschwellenermittlung nicht signifikant beeinflussen, unabhängig davon, ob sie nur in den lauten Pegeln (ab 60 dB) auftreten oder bis zur Hörschwelle vorhanden sind und bestätigten die in der Literatur bekannten Ergebnisse nun auch für die ZG-BERA mit der höheren Repetitionsrate. Schlussfolgerung: Beide BERA-Verfahren können bei gleich guter Korrelation mit der Tonaudiometrie in der Hörschwellendiagnostik gleichberechtigt verwendet werden, wobei je nach Situation und Zweck die Anwendung der zeitsparenden ZG-BERA oder die in diagnostischer Hinsicht aussagekräftigere St-BERA angewendet werden kann.
Die Struktur, Anatomie und Physiologie des menschlichen Saccus endolymphaticus ist bis heute nicht vollständig geklärt.Bisher gilt er als Blindsack. In der vorliegenden Arbeit wurden an 46 frischen Felsenbeinpräparaten Perfusionsexperimente unternommen. Dabei konnte nachgewiesen werden, daß präformierte, dünnwandige Gefäße vorhanden sein müssen, die regelhaft in den Sinus lateralis münden. Diese Ergebnisse sind neu und müssen z.B. bei der Pathogenese des M.Meniere mit in Betracht gezogen werden.
Untersucht wurden 243 Patienten eines neurootologischen Speziallabors einer HNO Praxis. Aus dem Gesamtkollektiv wurden nach der Anamnese mit dem Anamnesesystem NOASC I Unterkollektive nach vorhandenen Symptomen (Vertigo, Tinnitus, Vertigo mit Tinnitus, sowie kein Vertigo/ Tinnitus) und gehäuft vorkommenden Vorkrankungen (Z.n. Kopf-Hals-Schleudertrauma, Z.n. Commotio cerebri, Hypertonus) gebildet. Es folgt die Analyse der unterschiedlichen Testergebnisse einer multisensorischen neurootologischen Diagnostik mittels ENG, Ultraschall-Cranio-Corpo-Graphie (US-CCG), Evozierter Potentiale und Audiometrie. Hier interessierten v.a. die Ergebnisse im Vergleich des ENG mit der Ultraschall-Cranio-Corpo-Graphie des Tret- und des Stehversuches, sowie der Ergebnisvergleich des Tretversuches mit dem Stehversuches zur Ermittlung deren Sensitivität und Spezifität. Die Ergebnisse des ENG und des CCG zeigen deutliche Unterschiede aufgrund unterschiedlicher getesteter Funktionen und Regelkreise in einem Gleichgewichtsnetzwerk. Es zeigt sich der wichtige Beitrag des US-CCG als Screeningmethode bzw. zur Objektivierung neurootologischer Störungen. Es stellte sich jedoch auch ein deutlicher Unterschied in der Sensitivität und Spezifität des Stehversuchs-CCGs als statischem Test heraus, welcher dem Tretversuch-CCG als Lokomotionsprüfung unterlegen ist. Bei sparsamen Einsatz dieses Verfahrens sollte in jedem Fall dem Tretversuch der Vorzug vor dem Stehversuch gegeben werden. Typische Einzelfälle werden in einer Kasuistik vorgestellt.
Es wurde die Passivrauchexposition von Kindern anhand biochemischer Marker, den Hämoglobinaddukten von 3-und 4-Aminobiphenyl aus dem Tabakrauch überprüft. Es konnte nachgewiesen werden, dass bei Kindern, deren Eltern in Fragebögen eine Tabakrauchexposition ihrer Kinder angaben das 4-Aminobiphenyl signikikant,das 3-Aminobiphenyl zumindest deutlich gegenüber dem Kontrollkollektiv erhöht war. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass passivrauch-exponierte Kinder signifikant mehr Mikrokerne in peripheren Blutlymphozyten zeigten als das Kontrollkollektiv. Diese Mikrokerne werden als Marker für gentoxische Schäden angesehen. Der Nachweis der Passivrauchexposition mit den aromatischen Aminen korrelierte positiv mit den gentoxischen Schäden.
Untersucht wurden an 110 Patienten der Zusammenhang von Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich und einem Tinnitus nach einem HWS-Schleudertrauma. Von den 110 gutachterlich untersuchen Patienten litten 82 an einem Tinnitus und 23 an Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich. Die Daten ergaben eine mögliche Notwendigkeit der Untersuchung im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich von Patienten nach einem HWS-Schleudertrauma und Tinnitus.
Das „vasodilator-stimulated phosphorprotein“ (VASP), ein Mitglied der Ena/VASP Proteinfamilie, gilt als ein entscheidender Faktor bei der Regulation von Aktindynamik. Es ist an Zellbeweglichkeit und –adhäsion, unter anderem in Filopodien und dem Wachstumskegel auswachsender Neurone beteiligt. Anhand dieser Beobachtung wurde die Rolle von VASP für das Hörvermögen und der Hörentwicklung der Säugetiere an einem Mausmodel evaluiert. Dies konnte in der vorliegenden Arbeit durch Analyse von VASP-defizienten-Mäusen (VASP(-/-)) erreicht werden. Einerseits wurde das Hörvermögen und der Hörbeginn von VASP-defizienten-Tieren mit dem von Wildtypen (WT) elektrophysiologisch anhand der Hirnstammaudiometrie verglichen, anderseits das Wachstumsverhalten von Spiralganglienzellexplantaten der WT- und VASP(-/-)-Tiere in Zellkultur auf Lamininbeschichtung und unter NT-3 Stimulation analysiert. Bei den elektrophysiologischen Untersuchungen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Hörvermögen adulter Tiere. Bei einer Verlaufstudie der Hörentwicklung wurden Differenzen des Hörbeginns zwischen dem 11. und 14. postnatalen Tag beobachtet. Der Hörbeginn war bei den VASP(-/-)-Mäusen in dieser Phase signifikant verzögert. Die Entwicklung des Hörvermögens von VASP(-/-)-Tieren war in den ersten zwei Lebenswochen verzögert, erreichte danach aber normale Werte. Bei der Analyse des Wachstums der Spiralganglienneuriten zeigten sich keine statistisch signifikanten Differenzen bezüglich der Anzahl der auswachsenden Fortsätze. Unterschiede der Neuritenlänge beider Gruppen, waren auf Laminin und unter NT-3 Stimulation zu beobachten. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass VASP an der Hörentwicklung des Säugetieres beteiligt ist, für das adulte Hörvermögen jedoch von untergeordneter Bedeutung zu sein scheint.
Getestet wurde die Fähigkeit des Satzverständnisses von 60 Normalhörenden Probanden im Störlärm. Die Probanden waren ca. 50 Jahre alt. Der Störlärmpegel betrug 60 bzw. 80 dB. Die Verständlichkeit der Testsätze wurde weiter durch ein Zerhacken des Nutzsignals mit einer Frequenz von 50 ms erschwert (Bocca & Calearo).
Histologische Untersuchung und Auswertung über das Langzeitverhalten von autologen Knorpeltransplantaten in der Mittelohrchirurgie. Erstellung der Ergebnisse in Tabellen und Unterlegung durch Photographien der histologischen Präparate. Es zeigt sich das autologer Knorpel zwar avital erscheint, sich seine äußere Struktur trotz Umbauvorgänge in der Umgebung, aber erhalten bleibt. Kein Nachweis von Rundzellinfiltraten in den Präparaten, obwohl eine Vielzahl der Schnitte in entzündetem Bindegewebe liegen. Somit ist autologer Knorpel entzündungsresistent, selbst im avitalen Zustand stabil und funktionell das bisher optimalste Material zur Trommelfellrekonstruktion.
Patienten mit einer fortgeschrittenen sensorineuralen Schwerhörigkeit oder Taubheit können von der Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen, wie dem Cochlea-Implantat (CI) oder dem Hirnstammimplantat (ABI=auditory brainstem implant), profitieren. Hierbei werden Höreindrücke unter Umgehung der Cochlea durch direkte elektrische Stimulation auditorischer Neurone erzeugt. Eine günstigere „bioelektronische“ Ankopplung solcher Systeme könnte zukünftig zu einer weiteren Verbesserung der Hörqualität führen. Zielsetzung dieser Arbeit war es, Erkenntnisse über das Wachstumsverhalten und die Beeinflussbarkeit von Nucleus cochlearis(NC)-Explantaten auf verschiedenen Halbleitermaterialien zu gewinnen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden NC-Explantate von 10 Tage alten Raten für 96 Stunden in Neurobasalmedium auf den beiden Halbleitermaterialien Silizium (Si) und Siliziumnitrid (Si3N4), jeweils mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und der Beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen durchgeführt. Dabei wurde nach immunhistochemischer Färbung der Neuriten die Überlebensrate der NC-Explantate, die Neuritenanzahl pro Explantat und die Neuritenlänge in den unterschiedlichen Gruppen bestimmt. Des Weiteren sollten durch elektronenmikroskopische Betrachtung nähere Details über die Wechselwirkung der Neuriten mit ihrer biologischen und alloplastischen Umgebung beobachtet werden. Auf unpolierten Halbleitermaterialien konnte zwar eine gutes Anwachsen, aber keine Neuritenelongation beobachtet werden, weder auf Si noch auf Si3N4. Von den untersuchten Gruppen zeigte poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 bezüglich Neuritenlänge und –anzahl im Vergleich zur Kontrollgruppe die beste Biokompatibilität. Unter diesen Bedingungen erreichten die Neuriten eine durchschnittliche Länge von 236µm und waren damit signifikant länger als in allen Vergleichsgruppen. Die hier durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die Zellkultur von NC-Explantaten auf Halbleitermaterialien prinzipiell möglich ist. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, die Neuritenlänge und –anzahl betreffend, deuten auf eine Beeinflussung des Wachstums von NC-Explantaten durch das verwendete Material, die Oberflächenbeschaffenheit und –beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen hin. Für weiterführende Untersuchungen auf diesem Gebiet mit dem Ziel der engen Adaptation von auditorischen Neuronen und Mikrochipsystemen bietet sich somit poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 an. Durch implantierbare Mikrochiptechnologie und deren Einbindung in neuronale Netzwerke, beispielsweise im Hirnstamm, könnte eine Verbesserung der Hörrehabilitation bei ertaubten Patienten erwartet werden.
Sprachaudiometrische Untersuchungen sind Voraussetzung für die korrekte Verordnung und Anpassung von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten sowie der arbeitsmedizinischen Begutachtung von Minderungen der Erwerbsfähigkeit. Um das Kommunikationsvermögen im lärmbelasteten Alltag zu prüfen, eignen sich Sprachverständlichkeitsmessungen im Störschall. In dieser Arbeit sollten mit dem HSM-Satztest Normwerte zum Sprachverstehen im Störlärm an jungen Erwachsenen für Messungen an Hörgeschädigten ermittelt werden. Junge Erwachsene sind i.d.R. maximal konzentrations- und leistungsfähig sowie normal hörend. Ferner wurde überprüft, inwiefern sich das individuelle Antwortverhalten der Probanden und die Position der Satzgruppe auf das Sprachverstehen auswirken. Dreißig Probanden beiderlei Geschlechts im Alter von 20 bis 29 Jahren wurden zwischen beiden Ohren wechselnd digital aufgezeichnete, sinnvolle Sätze in Störschallpegeln von 60 und 80 dB dargeboten. Die getrennte Betrachtung der Ergebnisse bei 60 und 80 dB Störschall zeigte für den Bereich der Sprachverständlichkeitsschwelle ein signifikant besseres Sprachverstehen bei 80 dB Störschall. Hier war ein geringerer Sprachschallpegel zum fünfzigprozentigen Sprachverständnis erforderlich. Außerdem war bei gleichem Signal- Rausch-Abstand das prozentuale Verständnis höher. Die Befunde mit der binaural alternierenden Darbietung des HSM-Tests bestätigen entsprechende Vermutungen früherer Untersuchungen von Hörgeräteträgern und älteren Normalhörenden. Daher wurde nicht ein Artefakt des hier verwendeten Versuchsaufbaus gemessen. Forsches Antwortverhalten zeigte eine leichte, jedoch nicht signifikante Tendenz zu besser bewertetem Sprachverständnis. Unterschiede im Sprachverständnis in Abhängigkeit von der Position der Satzgruppe konnten nicht festegestellt werden. Die Definition der Norm mit diesem Testansatz, der Alltagsbedingungen im Labor simuliert, ist eine wesentliche Voraussetzung für präzise Diagnostik von Hörstörungen und ihre optimierte Behandlung.
Der HSM-Sprachtest mit Hochpassfilter und Rauschen bei Patienten im Alter von 50 bis 60 Jahren
(2005)
Zwischenmenschliche Kommunikation ist in unserer heutigen Umwelt kaum mehr ohne zivilisationsbedingte Störgeräusche möglich, die entscheidenden Einfluss auf das Sprachverstehen haben. Altersbedingte Verschlechterung des Hörvermögens und/oder eventuelle Vorschäden des Gehöres intensivieren die Problematik des Sprachverstehens in störlärmbehafteter Umgebung. In der hier vorliegenden Arbeit wurde die Diskriminationsfähigkeit normal gealterter 50 bis 60 jähriger Probanden unter Lärm - 60dB und 80dB Lärm - und mit zusätzlichen Hochpassfiltern untersucht. Insgesamt wies die Höhe des Lärms keinen signifikanten Einfluss auf den Signal to Noise-Abstand auf. Dessen ungeachtet bestand eine leichte Tendenz zum besseren Verständnis bei 80 dB Lärm. Des weiteren war der Unterschied des durchschnittlichen Sprachverständnisses in Abhängigkeit des Signal to Noise-Abstands zwischen beiden Lärmbedingungen gering. Die eingeführten Hochpassfilter von 250 Hz und 1000 Hz hatten einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise-Abstand. Die Filterbedingungen zeigten bei beiden Lärmbedingungen ein identisches Bild. Im Allgemeinen war die ungefilterte Sprache besser zu verstehen als die gefilterte, wobei der Unterschied zwischen 250 Hz hochpassgefilterter Sprache und der ungefilterten Sprache gering war. 1000 Hz hochpassgefilterte Sprache wurde deutlich am schlechtesten verstanden. Das Geschlecht hatte ebenfalls einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise- Abstand bzw. das Sprachverständnis. Frauen wiesen in allen Bedingungen den geringsten Signal to Noise-Abstand auf. Vor dem Versuch wurden die Probanden aufgefordert, ihr Hörvermögen selbst einzuschätzen. Im Vergleich mit Sprache bei 50 dB ohne Lärm zeigte sich deutlich, dass die Probanden nicht in der Lage waren, ihr eigenes Hörvermögen valide einzuschätzen. Die Streuung um die ermittelte Regressionsgerade war zu groß, um eine Vorhersagen auf das tatsächliche Sprachverständnis machen zu können. Somit kann die eigene Einschätzung nicht als Indikator für das tatsächlich vorhandene Diskriminationsvermögen gelten.
Der Einsatz starrer Endoskope zur Entfernung von Fremdkörpern der Luft- und oberen Speisewege ist Thema dieser retrospektiven Studie, die sich ferner mit endoskopischen Alternativverfahren auseinandersetzt. Da bei einer Vielzahl von Patienten, die wegen Fremdkörperverdachts ösophageal und/oder tracheobronchial endoskopiert wurden, keine Fremdkörperpersistenz nachgewiesen werden konnten, soll die Frage nach den für dieses Phänomen verantwortlichen Faktoren geklärt werden. Die Anamnese, klinischer Befund und die Gegenüberstellung von Verdachtsdiagnose und endgültiger (postoperativer) Diagnose soll ätiologische Zusammenhänge klären und zeigt konkrete Anwendungsmöglichkeiten der gewonnenen Erkenntnisse auf.
In der vorliegenden Arbeit wurden Gefrierschnitte von 28 Cholesteatomen mit unterschiedlichen Entzündungsgraden immunhistochemisch untersucht. Ziel dieser Studie war es, durch immunologische Färbemethoden eine quantitative und qualitative Bestimmung immunkompetenter Zellen im histologischen Präparat der Cholesteatomperimatrix durchzuführen. Dabei wurde die indirekte Immunperoxidase-Methode angewandt. Als Zelloberflächenmarker dienten dabei CD 25, CD 28, CD 40, CD 40 Ligand, CD 69, B7-1 und B7-2. Die Ergebnisse zeigten eine allgemeine Tendenz zu Zellhäufungen im Bereich der Perimatrix und stützen die These, daß sich die Entzündungsreaktion vorwiegend in der Perimatrix abspielt. Ein weiteres Resultat war, daß aktivierte T-Zellen in Abhängigkeit von der klinischen Aggressivität des Cholesteatoms vermehrt auftreten.
Die Arbeit befasst sich mit der Nachuntersuchung von 334 Patienten, die an einem Akustikusneurinom in der Zeit von 1989 bis 2000 an der Univ.-HNO-Klinik Würzburg auf transtemorale Weise operiert wurden. Es wurden anmestische Daten, Tumorgröße und das postoperative Hörvermögen anhand der Aktenlage ausgewertet.
Die Arbeit befasst sich mit Untersuchungen des Funktionserhalts des N. facialis nach transtemporaler und translabyrinthärer Resektion von Akustikusneurinomen. Es wurden retrospektiv 477 Patienten in Bezug auf anamnestische Daten, Tumorlokalisation und -größe, sowie die prä- und postoperative Fazialisfunktion erfasst, die im Zeitraum von 1989 - 2000 in der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik der Universität Würzburg operiert wurden.
In der vorliegenden Studie wurden 568 Vorsorgeuntersuchungen ausgewertet, die von der BAD GmbH im Zentrum Hannover in den Jahren 1987 bis 2001 nach dem 1983 in Deutschland eingeführten arbeitsmedizinischen Grundsatz G41 „Arbeiten mit Absturzgefahr“ durchgeführt worden sind. Zur Ermittlung der Bedeutung der cranio-corpo-graphischen Aufzeichnungen des Tretversuches für die berufsgenossenschaftliche Feststellung von Tauglichkeitseinschränkungen wurden die Ergebnisse der einzelnen durchgeführten Tests Cranio-Corpo-Graphie (CCG), Hörtest und Sehtest zu den von den untersuchenden Ärzten formulierten Bedenken gegen eine Tauglichkeit zu Arbeiten in Höhe in Beziehung gesetzt. Dabei hat die CCG von den neurootologischen Tests mit einer Sensitivität von 29% und einer positiven Prädiktion von 35% den höchsten Anteil an der Beurteilung mit Feststellung von Bedenken. Die Anamnese der Schwindelsymptome hat mit 67% eine auffallend hohe positive Prädiktion für die Äußerung von Bedenken. Hingegen hat nur 10,1% der Untersuchten mit pathologischer CCG eine auffällige Schwindelanamnese, so dass deutlich wird, dass die alleinige Anamneseerhebung zur Beurteilung nicht ausreichend ist, sondern dass die objektive und quantitative Dokumentation der vestibulospinalen Reflexe z.B. mittels einer CCG zusätzlich zu einer ausführlichen Schwindelanamnese zur Objektivierung von Gleichgewichtsstörungen zwingend erforderlich ist.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Beziehung zwischen Expression der Basalmembran und der damit einhergehen Veränderung des Immunzelleninfiltrates zu untersuchen. Eine Reihe von 23 Plattenepithelkarzinomen des Larynx und Hypopharynx wurden lichtmikroskopisch untersucht. Hierzu wurde eine immunhistochemischen Färbung verwendet mit monoklonalen Antikörpern gegen folgende Membranantigene: CD 1a, CD 4, CD 8, Pan B, CD 14, ICAM 1, LFA, HLA-DR, Kollagen 4. Die immunhistochemische Analyse wurde bezogen auf den Differenzierungsgrad des Tumors, definiert durch die Ausprägung der Basalmembran. Epithel und Stroma wurden getrennt ausgezählt. Der Verlust der Basalmembran wurde von einer Veränderung in der Zusammensetzung des Immunzelleninfiltrates begleitet: HLA-DR und LFA nahm in beiden Kompartimenten ab. Pan B und CD 14 zeigten eine Parallelität im Färbeverhalten. Pan B zeigte die stärkste Färbung in Plattenepithelkarzinomen mit annähernd ununterbrochener Basalmembran. CD 8 zeigte die stärksteFärbung in Plattenepithelkarzinomen mit lückenhafter, aber noch vorhandener Basalmembran. Die CD 8 positiven Zellen zeigten stellenweise engen Kontakt zur Basalmembran, stellenweise keimzentrumsähnliche Anordnungen. Wir schlussfolgern, dass bei gut differenzierten Tumoren das B-Zell System, bei mäßig differenzierten das T-Zell System eine gewisse Rolle spielt. Der Übergangszone Tumor-Stroma scheint eine besondere immunologische Bedeutung zu zukommen.
Der Grundsatz G 41, der 1983 aufgrund der hohen Absturzunfallzahlen in Kraft getreten ist, enthält Richtlinien welche genau vorgeben, wie eine arbeitsmedizinische Untersuchung durchzuführen ist. Diese Feldstudie dient zur Bewertung dieses Grundsatzes und recherchiert zusätzlich dessen Durchführung in dem arbeitsmedizinischen Dienst (AMD) der Bau-Berufsgenosssenschaft Zentrum Braunschweig. Besonderer Wert wurde dabei auf die Relevanz der Gleichgewichtsprüfungen gelegt, für die hier der Unterberger/ Fukuda-Tretversuch und der Romberg-Stehversuch verwendet wurden. Aber auch allgemeinmedizinische Untersuchungsergebnisse spielten hierfür eine wichtige Rolle. Leider bestand in Braunschweig nicht die Möglichkeit, wie im Grundsatz G 41 empfohlen, das vestibulo-spinale System anhand der Cranio-Corpo-Graphie (CCG) zu untersuchen. Auf die Wichtigkeit dieser objektiven Untersuchungsmethode wird in dieser Studie verstärkt eingegangen. In einer retrospektiven Analyse wurden 210 Probanden, die in den Jahren 1995 bis 2003 anhand des Grundsatzes G 41 untersucht worden sind, systematisch erfasst. Es zeigte sich, dass der Gesundheitszustand bei 18,6 Prozent der Probanden es nicht zuließ, eine bedenkenlose Arbeitsfähigkeit zu attestieren.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Ergebnisse aus elektrocochleographischen Untersuchungen von insgesamt 503 Patienten ausgewertet. Zwischen dem Kollektiv der Morbus Menière-Patienten und dem Verdacht auf Morbus Menière-Kollektiv gegenüber dem Kollektiv der Patienten mit sonstigen Innenohrerkrankunen zeigten sich statistisch signifikante Unterschiede im Verhältnis SP/CAP nach Reizung mit Klicks und Tonebursts mit einer Freqeuenz von 1 und 2 kHz. Allerdings zeigte sich auch, daß die SP Amplitude nach Reizung mit 4 kHz Tonebursts keine signifikanten Unterschiede in den drei verschiedenen Patientengruppen aufwies. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, daß die Elektrocochleographie zur Differentialdiagnostik des Morbus Menière eine wertvolle und hilfreiche Ergänzung ist.
Für diese retrospektive Studie wurden die Unterlagen von 490 Patienten, die im Zeitraum von 1990 bis 1999 wegen einer lateralen Mittelgesichtsfraktur in der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke in Würzburg operativ versorgt wurden, erfasst und nach verschiedenen Kriterien statistisch ausgewertet. 77,35% der Patienten waren männlich, 22,65% der Patienten weiblich. Der jüngste Verunfallte, der operativ versorgt wurde, war 4 Jahre, die älteste Patientin 87 Jahre alt. Frauen waren in diesem Krankengut um mehr als acht Jahre älter als die Männer. An erster Stelle der Unfallursachen stehen mit annähernd gleicher Anzahl die Verkehrsunfälle(25,51%) und Roheitsdelikte (24,28%), dicht gefolgt von den Unfällen des täglichen Lebens (22,22%) und den Sportunfällen (20,78%). Berufsunfälle sind mit 7,2% nur gering vertreten. Bei den Verkehrsunfällen stehen die PKW-Unfälle mit 58,43%, bei den Sportunfällen die Verletzungen beim Fußballspiel mit 76,4% im Vordergrund. Die häufigste Verletzung in dem untersuchten Zeitraum war die isolierte Orbitabodenfraktur, die zweithäufigste war die Jochbeinfraktur. An dritter Stelle folgte die Kombination aus Orbitaboden- und Orbitarahmenfraktur. Selten war die isolierte Jochbogenfraktur. Die mittlere Zeit bis zur operativen Versorgung nach einer Verletzung betrug 8,05 Tage, welche sich aber bei Visusbeeinträchtigung verlängerte und bei Alkoholkonsum verkürzte. Der häufigste operative Zugang war der subtarsale Zugang, weitere richtetet sich nach der Verletzung. Für die verwendeten Materialien für die Orbitabodenrekonstruktion zeigte sich eine Verschiebung weg von der konservierten Dura, hin zur konservierten Fascia lata und perforierter PDS-Folie.