Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
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Sonstige beteiligte Institutionen
Untersucht wurden 243 Patienten eines neurootologischen Speziallabors einer HNO Praxis. Aus dem Gesamtkollektiv wurden nach der Anamnese mit dem Anamnesesystem NOASC I Unterkollektive nach vorhandenen Symptomen (Vertigo, Tinnitus, Vertigo mit Tinnitus, sowie kein Vertigo/ Tinnitus) und gehäuft vorkommenden Vorkrankungen (Z.n. Kopf-Hals-Schleudertrauma, Z.n. Commotio cerebri, Hypertonus) gebildet. Es folgt die Analyse der unterschiedlichen Testergebnisse einer multisensorischen neurootologischen Diagnostik mittels ENG, Ultraschall-Cranio-Corpo-Graphie (US-CCG), Evozierter Potentiale und Audiometrie. Hier interessierten v.a. die Ergebnisse im Vergleich des ENG mit der Ultraschall-Cranio-Corpo-Graphie des Tret- und des Stehversuches, sowie der Ergebnisvergleich des Tretversuches mit dem Stehversuches zur Ermittlung deren Sensitivität und Spezifität. Die Ergebnisse des ENG und des CCG zeigen deutliche Unterschiede aufgrund unterschiedlicher getesteter Funktionen und Regelkreise in einem Gleichgewichtsnetzwerk. Es zeigt sich der wichtige Beitrag des US-CCG als Screeningmethode bzw. zur Objektivierung neurootologischer Störungen. Es stellte sich jedoch auch ein deutlicher Unterschied in der Sensitivität und Spezifität des Stehversuchs-CCGs als statischem Test heraus, welcher dem Tretversuch-CCG als Lokomotionsprüfung unterlegen ist. Bei sparsamen Einsatz dieses Verfahrens sollte in jedem Fall dem Tretversuch der Vorzug vor dem Stehversuch gegeben werden. Typische Einzelfälle werden in einer Kasuistik vorgestellt.
Es wurde die Passivrauchexposition von Kindern anhand biochemischer Marker, den Hämoglobinaddukten von 3-und 4-Aminobiphenyl aus dem Tabakrauch überprüft. Es konnte nachgewiesen werden, dass bei Kindern, deren Eltern in Fragebögen eine Tabakrauchexposition ihrer Kinder angaben das 4-Aminobiphenyl signikikant,das 3-Aminobiphenyl zumindest deutlich gegenüber dem Kontrollkollektiv erhöht war. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass passivrauch-exponierte Kinder signifikant mehr Mikrokerne in peripheren Blutlymphozyten zeigten als das Kontrollkollektiv. Diese Mikrokerne werden als Marker für gentoxische Schäden angesehen. Der Nachweis der Passivrauchexposition mit den aromatischen Aminen korrelierte positiv mit den gentoxischen Schäden.
Untersucht wurden an 110 Patienten der Zusammenhang von Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich und einem Tinnitus nach einem HWS-Schleudertrauma. Von den 110 gutachterlich untersuchen Patienten litten 82 an einem Tinnitus und 23 an Beschwerden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich. Die Daten ergaben eine mögliche Notwendigkeit der Untersuchung im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich von Patienten nach einem HWS-Schleudertrauma und Tinnitus.
Das „vasodilator-stimulated phosphorprotein“ (VASP), ein Mitglied der Ena/VASP Proteinfamilie, gilt als ein entscheidender Faktor bei der Regulation von Aktindynamik. Es ist an Zellbeweglichkeit und –adhäsion, unter anderem in Filopodien und dem Wachstumskegel auswachsender Neurone beteiligt. Anhand dieser Beobachtung wurde die Rolle von VASP für das Hörvermögen und der Hörentwicklung der Säugetiere an einem Mausmodel evaluiert. Dies konnte in der vorliegenden Arbeit durch Analyse von VASP-defizienten-Mäusen (VASP(-/-)) erreicht werden. Einerseits wurde das Hörvermögen und der Hörbeginn von VASP-defizienten-Tieren mit dem von Wildtypen (WT) elektrophysiologisch anhand der Hirnstammaudiometrie verglichen, anderseits das Wachstumsverhalten von Spiralganglienzellexplantaten der WT- und VASP(-/-)-Tiere in Zellkultur auf Lamininbeschichtung und unter NT-3 Stimulation analysiert. Bei den elektrophysiologischen Untersuchungen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Hörvermögen adulter Tiere. Bei einer Verlaufstudie der Hörentwicklung wurden Differenzen des Hörbeginns zwischen dem 11. und 14. postnatalen Tag beobachtet. Der Hörbeginn war bei den VASP(-/-)-Mäusen in dieser Phase signifikant verzögert. Die Entwicklung des Hörvermögens von VASP(-/-)-Tieren war in den ersten zwei Lebenswochen verzögert, erreichte danach aber normale Werte. Bei der Analyse des Wachstums der Spiralganglienneuriten zeigten sich keine statistisch signifikanten Differenzen bezüglich der Anzahl der auswachsenden Fortsätze. Unterschiede der Neuritenlänge beider Gruppen, waren auf Laminin und unter NT-3 Stimulation zu beobachten. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass VASP an der Hörentwicklung des Säugetieres beteiligt ist, für das adulte Hörvermögen jedoch von untergeordneter Bedeutung zu sein scheint.
Getestet wurde die Fähigkeit des Satzverständnisses von 60 Normalhörenden Probanden im Störlärm. Die Probanden waren ca. 50 Jahre alt. Der Störlärmpegel betrug 60 bzw. 80 dB. Die Verständlichkeit der Testsätze wurde weiter durch ein Zerhacken des Nutzsignals mit einer Frequenz von 50 ms erschwert (Bocca & Calearo).
Histologische Untersuchung und Auswertung über das Langzeitverhalten von autologen Knorpeltransplantaten in der Mittelohrchirurgie. Erstellung der Ergebnisse in Tabellen und Unterlegung durch Photographien der histologischen Präparate. Es zeigt sich das autologer Knorpel zwar avital erscheint, sich seine äußere Struktur trotz Umbauvorgänge in der Umgebung, aber erhalten bleibt. Kein Nachweis von Rundzellinfiltraten in den Präparaten, obwohl eine Vielzahl der Schnitte in entzündetem Bindegewebe liegen. Somit ist autologer Knorpel entzündungsresistent, selbst im avitalen Zustand stabil und funktionell das bisher optimalste Material zur Trommelfellrekonstruktion.
Patienten mit einer fortgeschrittenen sensorineuralen Schwerhörigkeit oder Taubheit können von der Versorgung mit implantierbaren Hörsystemen, wie dem Cochlea-Implantat (CI) oder dem Hirnstammimplantat (ABI=auditory brainstem implant), profitieren. Hierbei werden Höreindrücke unter Umgehung der Cochlea durch direkte elektrische Stimulation auditorischer Neurone erzeugt. Eine günstigere „bioelektronische“ Ankopplung solcher Systeme könnte zukünftig zu einer weiteren Verbesserung der Hörqualität führen. Zielsetzung dieser Arbeit war es, Erkenntnisse über das Wachstumsverhalten und die Beeinflussbarkeit von Nucleus cochlearis(NC)-Explantaten auf verschiedenen Halbleitermaterialien zu gewinnen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurden NC-Explantate von 10 Tage alten Raten für 96 Stunden in Neurobasalmedium auf den beiden Halbleitermaterialien Silizium (Si) und Siliziumnitrid (Si3N4), jeweils mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen und der Beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen durchgeführt. Dabei wurde nach immunhistochemischer Färbung der Neuriten die Überlebensrate der NC-Explantate, die Neuritenanzahl pro Explantat und die Neuritenlänge in den unterschiedlichen Gruppen bestimmt. Des Weiteren sollten durch elektronenmikroskopische Betrachtung nähere Details über die Wechselwirkung der Neuriten mit ihrer biologischen und alloplastischen Umgebung beobachtet werden. Auf unpolierten Halbleitermaterialien konnte zwar eine gutes Anwachsen, aber keine Neuritenelongation beobachtet werden, weder auf Si noch auf Si3N4. Von den untersuchten Gruppen zeigte poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 bezüglich Neuritenlänge und –anzahl im Vergleich zur Kontrollgruppe die beste Biokompatibilität. Unter diesen Bedingungen erreichten die Neuriten eine durchschnittliche Länge von 236µm und waren damit signifikant länger als in allen Vergleichsgruppen. Die hier durchgeführten Untersuchungen zeigten, dass die Zellkultur von NC-Explantaten auf Halbleitermaterialien prinzipiell möglich ist. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, die Neuritenlänge und –anzahl betreffend, deuten auf eine Beeinflussung des Wachstums von NC-Explantaten durch das verwendete Material, die Oberflächenbeschaffenheit und –beschichtung mit Extrazellulärmatrixproteinen hin. Für weiterführende Untersuchungen auf diesem Gebiet mit dem Ziel der engen Adaptation von auditorischen Neuronen und Mikrochipsystemen bietet sich somit poliertes und mit Laminin beschichtetes Si3N4 an. Durch implantierbare Mikrochiptechnologie und deren Einbindung in neuronale Netzwerke, beispielsweise im Hirnstamm, könnte eine Verbesserung der Hörrehabilitation bei ertaubten Patienten erwartet werden.
Sprachaudiometrische Untersuchungen sind Voraussetzung für die korrekte Verordnung und Anpassung von Hörgeräten und Cochlea-Implantaten sowie der arbeitsmedizinischen Begutachtung von Minderungen der Erwerbsfähigkeit. Um das Kommunikationsvermögen im lärmbelasteten Alltag zu prüfen, eignen sich Sprachverständlichkeitsmessungen im Störschall. In dieser Arbeit sollten mit dem HSM-Satztest Normwerte zum Sprachverstehen im Störlärm an jungen Erwachsenen für Messungen an Hörgeschädigten ermittelt werden. Junge Erwachsene sind i.d.R. maximal konzentrations- und leistungsfähig sowie normal hörend. Ferner wurde überprüft, inwiefern sich das individuelle Antwortverhalten der Probanden und die Position der Satzgruppe auf das Sprachverstehen auswirken. Dreißig Probanden beiderlei Geschlechts im Alter von 20 bis 29 Jahren wurden zwischen beiden Ohren wechselnd digital aufgezeichnete, sinnvolle Sätze in Störschallpegeln von 60 und 80 dB dargeboten. Die getrennte Betrachtung der Ergebnisse bei 60 und 80 dB Störschall zeigte für den Bereich der Sprachverständlichkeitsschwelle ein signifikant besseres Sprachverstehen bei 80 dB Störschall. Hier war ein geringerer Sprachschallpegel zum fünfzigprozentigen Sprachverständnis erforderlich. Außerdem war bei gleichem Signal- Rausch-Abstand das prozentuale Verständnis höher. Die Befunde mit der binaural alternierenden Darbietung des HSM-Tests bestätigen entsprechende Vermutungen früherer Untersuchungen von Hörgeräteträgern und älteren Normalhörenden. Daher wurde nicht ein Artefakt des hier verwendeten Versuchsaufbaus gemessen. Forsches Antwortverhalten zeigte eine leichte, jedoch nicht signifikante Tendenz zu besser bewertetem Sprachverständnis. Unterschiede im Sprachverständnis in Abhängigkeit von der Position der Satzgruppe konnten nicht festegestellt werden. Die Definition der Norm mit diesem Testansatz, der Alltagsbedingungen im Labor simuliert, ist eine wesentliche Voraussetzung für präzise Diagnostik von Hörstörungen und ihre optimierte Behandlung.
Der HSM-Sprachtest mit Hochpassfilter und Rauschen bei Patienten im Alter von 50 bis 60 Jahren
(2005)
Zwischenmenschliche Kommunikation ist in unserer heutigen Umwelt kaum mehr ohne zivilisationsbedingte Störgeräusche möglich, die entscheidenden Einfluss auf das Sprachverstehen haben. Altersbedingte Verschlechterung des Hörvermögens und/oder eventuelle Vorschäden des Gehöres intensivieren die Problematik des Sprachverstehens in störlärmbehafteter Umgebung. In der hier vorliegenden Arbeit wurde die Diskriminationsfähigkeit normal gealterter 50 bis 60 jähriger Probanden unter Lärm - 60dB und 80dB Lärm - und mit zusätzlichen Hochpassfiltern untersucht. Insgesamt wies die Höhe des Lärms keinen signifikanten Einfluss auf den Signal to Noise-Abstand auf. Dessen ungeachtet bestand eine leichte Tendenz zum besseren Verständnis bei 80 dB Lärm. Des weiteren war der Unterschied des durchschnittlichen Sprachverständnisses in Abhängigkeit des Signal to Noise-Abstands zwischen beiden Lärmbedingungen gering. Die eingeführten Hochpassfilter von 250 Hz und 1000 Hz hatten einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise-Abstand. Die Filterbedingungen zeigten bei beiden Lärmbedingungen ein identisches Bild. Im Allgemeinen war die ungefilterte Sprache besser zu verstehen als die gefilterte, wobei der Unterschied zwischen 250 Hz hochpassgefilterter Sprache und der ungefilterten Sprache gering war. 1000 Hz hochpassgefilterte Sprache wurde deutlich am schlechtesten verstanden. Das Geschlecht hatte ebenfalls einen hochsignifikanten Effekt auf den Signal to Noise- Abstand bzw. das Sprachverständnis. Frauen wiesen in allen Bedingungen den geringsten Signal to Noise-Abstand auf. Vor dem Versuch wurden die Probanden aufgefordert, ihr Hörvermögen selbst einzuschätzen. Im Vergleich mit Sprache bei 50 dB ohne Lärm zeigte sich deutlich, dass die Probanden nicht in der Lage waren, ihr eigenes Hörvermögen valide einzuschätzen. Die Streuung um die ermittelte Regressionsgerade war zu groß, um eine Vorhersagen auf das tatsächliche Sprachverständnis machen zu können. Somit kann die eigene Einschätzung nicht als Indikator für das tatsächlich vorhandene Diskriminationsvermögen gelten.
Der Einsatz starrer Endoskope zur Entfernung von Fremdkörpern der Luft- und oberen Speisewege ist Thema dieser retrospektiven Studie, die sich ferner mit endoskopischen Alternativverfahren auseinandersetzt. Da bei einer Vielzahl von Patienten, die wegen Fremdkörperverdachts ösophageal und/oder tracheobronchial endoskopiert wurden, keine Fremdkörperpersistenz nachgewiesen werden konnten, soll die Frage nach den für dieses Phänomen verantwortlichen Faktoren geklärt werden. Die Anamnese, klinischer Befund und die Gegenüberstellung von Verdachtsdiagnose und endgültiger (postoperativer) Diagnose soll ätiologische Zusammenhänge klären und zeigt konkrete Anwendungsmöglichkeiten der gewonnenen Erkenntnisse auf.