Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin
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Das maligne Melanom nimmt als Tumorerkrankung mit hoher Metastasierungsrate und steigenden Inzidenzraten bei höchster Mortalität aller Hauttumoren eine zunehmende Bedeutung in der modernen Onkologie ein. Frühzeitige Diagnosemöglichkeiten und moderne Behandlungen konnten das Überleben der Patienten bereits erheblich verbessern. Jedoch besteht nach wie vor Bedarf an geeigneten Modellen, um die Melanomprogression vollständig zu verstehen und neue wirksame Therapien zu entwickeln. Hierfür werden häufig Tiermodelle verwendet, diese spiegeln jedoch nicht die menschliche Mikroumgebung wider. Zweidimensionalen Zellkulturen fehlen dagegen entscheidende Elemente der Tumormikroumgebung. Daher wurde in dieser Arbeit ein dreidimensionales epidermales Tumormodell des malignen Melanoms, welches aus primären humanen Keratinozyten und verschiedenen Melanomzelllinien besteht, entwickelt. Die eingesetzten Melanomzelllinien variieren in ihren Treibermutationen, wodurch das Modell in der Lage ist, Wirkstoffe zu untersuchen, die spezifisch auf diese Mutationen wirken. Mit Techniken des Tissue Engineerings konnte ein dreidimensionales Hautmodell aufgebaut werden, das alle charakteristischen Schichten der Epidermis aufweist und im Bereich des stratum basale Melanomcluster ausbildet. Diese reichen je nach Größe und Ausdehnung bis in suprabasale Epidermisschichten hinein. Die Tumor-Histopathologie, der Tumorstoffwechsel sowie tumorassoziierte Proteinsekretionen ließen sich im in vitro Modell nachweisen. Darüber hinaus konnte ein Protokoll entwickelt werden, mit dem einzelne Zellen aus den Modellen reisoliert werden können. Dies ermöglichte es, den Proliferationszustand innerhalb des jeweiligen Modells zu charakterisieren und die Wirkung von Antitumortherapien gezielt zu bewerten. Die Anwendbarkeit als Testsystem im Bereich der Tumortherapeutika wurde mit dem in der Klinik häufig verwendeten v-raf-Maus-Sarkom-Virus-Onkogen-Homolog B (BRAF)-Inhibitor Vemurafenib demonstriert. Der selektive BRAF-Inhibitor reduzierte erfolgreich das Tumorwachstum in den Modellen mit BRAF-mutierten Melanomzellen, was durch eine Verringerung der metabolischen Aktivität, der proliferierenden Zellen und des Glukoseverbrauchs gezeigt wurde. Für die Implementierung des Modells in die präklinische Therapieentwicklung wurde B-B-Dimethylacrylshikonin, ein vielversprechender Wirkstoffkandidat, welcher einen Zellzyklusarrest mit anschließender Apoptose bewirkt, im Modell getestet.
Bei einer Anwendung der Modelle im Bereich der Testung topischer Behandlungen ist eine Barrierefunktion der Modelle notwendig, die der in vivo Situation nahe kommt. Die Barriereeigenschaften der Hautäquivalente wurden durch die Melanomzellen nachweislich nicht beeinflusst, sind aber im Vergleich zur in vivo Situation noch unzureichend. Eine signifikante Steigerung der Hautbarriere konnte durch die Bereitstellung von Lipiden und die Anregung hauteigener Regenerationsprozesse erreicht werden. Über den Nachweis des transepidermalen Wasserverlusts konnte eine Messmethode zur nicht-invasiven Bestimmung der Hautbarriere etabliert und über den Vergleich zur Impedanzspektroskopie validiert werden. Hierbei gelang es, erstmals die Korrelation der Hautmodelle zur in vivo Situation über ein solches Verfahren zu zeigen. Das entwickelte epidermale Modell konnte durch die Integration eines dermalen Anteils und einer Endothelzellschicht noch weiter an die komplexe Struktur und Physiologie der Haut angepasst werden um Untersuchungen, die mit der Metastierung und Invasion zusammenhängen, zu ermöglichen. Die artifizielle Dermis basiert auf einem Kollagen-Hydrogel mit primären Fibroblasten. Eine dezellularisierte Schweinedarmmatrix ließ sich zur Erweiterung des Modells um eine Endothelzellschicht nutzen. Dabei wanderten die primären Fibroblasten apikal in die natürliche Schweindarmmatrix ein, während die Endothelzellen basolateral eine geschlossene Schicht bildeten.
Die in dieser Arbeit entwickelten Gewebemodelle sind in der Lage, die Vorhersagekraft der in vitro Modelle und die in vitro - in vivo Korrelation zu verbessern. Durch die Kombination des Melanommodells mit einer darauf abgestimmten Analytik wurde ein neuartiges Werkzeug für die präklinische Forschung zur Testung von pharmazeutischen Wirkstoffen geschaffen.
Onchocerciasis, the world's second-leading infectious cause of blindness in humans
–prevalent in Sub-Saharan Africa – is caused by Onchocerca volvulus (O. volvulus), an
obligatory human parasitic filarial worm. Commonly known as river blindness,
onchocerciasis is being targeted for elimination through ivermectin-based mass
drug administration programs. However, ivermectin does not kill adult parasites,
which can live and reproduce for more than 15 years within the human host. These
impediments heighten the need for a deeper understanding of parasite biology and
parasite-human host interactions, coupled with research into the development of
new tools – macrofilaricidal drugs, diagnostics, and vaccines. Humans are the only
definitive host for O. volvulus. Hence, no small-animal models exist for propagating
the full life cycle of O. volvulus, so the adult parasites must be obtained surgically
from subcutaneous nodules. A two-dimensional (2D) culture system allows that
O. volvulus larvae develop from the vector-derived infective stage larvae (L3) in vitro
to the early pre-adult L5 stages. As problematic, the in vitro development of
O. volvulus to adult worms has so far proved infeasible. We hypothesized that an
increased biological complexity of a three-dimensional (3D) culture system will
support the development of O. volvulus larvae in vitro. Thus, we aimed to translate
crucial factors of the in vivo environment of the developing worms into a culture
system based on human skin. The proposed tissue model should contain 1. skinspecific
extracellular matrix, 2. skin-specific cells, and 3. enable a direct contact of
larvae and tissue components. For the achievement, a novel adipose tissue model
was developed and integrated to a multilayered skin tissue comprised of epidermis,
dermis and subcutis. Challenges of the direct culture within a 3D tissue model
hindered the application of the three-layered skin tissue. However, the indirect coculture
of larvae and skin models supported the growth of fourth stage (L4) larvae in
vitro. The direct culture of L4 and adipose tissue strongly improved the larvae
survival. Furthermore, the results revealed important cues that might represent the
initial encapsulation of the developing worm within nodular tissue. These results
demonstrate that tissue engineered 3D tissues represent an appropriate in vitro
environment for the maintenance and examination of O. volvulus larvae.