230 Christentum, Christliche Theologie
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Die Texte des Elijazyklus (1 Kön 17 - 2 Kön 2*) haben im Rahmen der Monotheismusdebatte besondere Aktualität erlangt und neue Fragestellungen hervorgerufen. Antworten auf diese weitreichenden religionsgeschichtlichen Fragen an alttestamentliche Texte sind aber ohne exakte Textanalysen nicht möglich. Ziel dieser Dissertation ist es deshalb, diese unumgängliche Basisarbeit für den Anfang des Elijazyklus 1 Kön 17 und 18 zu leisten, der von jeher der Exegese viel Schwierigkeiten bereitet und kontroverse Debatten nach sich gezogen hat. Diese konzentrieren sich auf das literarische Problem der Textfolge: Sind also diese Einzelüberlieferungen noch erkennbar und literarisch rekonstruierbar, oder liegen sie im traditionsgeschichtlichen Dunkel der Vorgeschichte der Texte verborgen? Diese Fragen der neueren Auslegungsgeschichte stehen auch am Ausgangspunkt dieser Dissertation und bilden ihren forschungsgeschichtlichen Rahmen. In der vorliegenden Studie soll bei diachroner Sichtweise der Texte ihre Primärgestalt herausgearbeitet und sprachanalytisch ausgewertet werden, wobei eine Konzentration auf die Analyse der Schichtung innerhalb der Einzeltexte erfolgt. Abschließend können drei Themenkreise benannt werden, die insgesamt sieben Einheiten kompositionell übergreifen und mögliche Ordnungsprinzipien bei redaktioneller Vereinheitlichung der Texte darstellen. Den eigentlichen Schwerpunkt der Arbeit bildet der zweite analytische Schritt der literaturwissenschaftlichen Methode, die Formkritik. Diese Untersuchung verläuft auf den klassischen vier Ebenen des Grammatikaufbaus von WOLFGANG RICHTER: Analyse der Wortebene, der Wortfügungsebene, der Satzebene und der Textebene. Hier wird das literarische Urteil formanalytisch überprüft und die Schwerpunkte und Ziele der Einzelheiten streng am Sprachbefund bestimmt. Im Gesamtergebnis der Arbeit kann als zusätzlicher Ertrag die Vielfalt des Prophetenbildes in der Textfolge von 1 Kön 17.18 gewonnen und ein kontrastreiches Elijabild beschrieben werden.
Human society understands itself as a place where man enjoys an authentic human existence. In the society therefore, man should have all the basic necessities of life. The universal destination of all the created goods as God intends it, is for the good use of man in order to live a fulfilled human life. In so far as, man is the source, the focus and the end of all economic and social life, this must be respected. In order to enhance his dignity as the imago Dei , man has natural right to all the created goods. However, there are tools that make this situation possible. One of such tools is governance which is the means of organising the created things in the society for the common good. The ultimate goal and purpose of the society is the good of man. If the goods are not brought to this use, there exist socio-ethical problems. There are so many socio-ethical ills in the world today, because of the denial of the created good to some people by the organisers of the society. The social ills include armed robbery, corruption of all sorts, official lies and deceit. These constitute a complex social problem as regards their justification in the society. Subsequently, of all these social ills in the world today, corruption is the most devastating. Most people acknowledge this fact, but some others see it only as a means of survival, especially in countries that seem to appreciate or favour rigid capitalism, whereby wealth is power. Corruption is a common phenomenon in human society, and it is as old as the human society. Otive Igbuzor confirms it thus, “Corruption is as old as the society and cuts across nations, cultures, races and classes of people.” Corruption knows no bound. At any rate, corrupt practices vary from country to country and even within a country it also varies from section to section in its intensity and propensity. However, the manner with which it is manifesting itself presently accounts for its recent addition to the dictionary of the most global social problems. Unfortunately, nobody admits that he is corrupt and yet corruption as a social problem is widespread. In this light, Lightowler Brain observes that, “Worldwide corruption is by its nature generally hidden, but nevertheless insidious and as potentially dangerous to society.” It affects the society adversely, and therefore leads to misery of some members of the society. In this line, Peter Eigen argues, “Corruption is a daunting obstacle to sustainable development, and results in a major loss of public funds needed for basic necessities of life, both in developed and developing countries.” These are the devastating effects of corruption. The word corruption provokes an active discussion and condemnation among all classes of people in the society. It can be situated and discussed in any discipline but more especially in Social Ethics because this discipline deals with the interaction of human beings in the society. Problems in life are divided into private problems and social problems. Julius O. Onwuka, differentiates the two thus, “When a situation affects members of the society adversely leading to misery, regret, despair, it becomes a social problem. On the contrary, when a problem is suffered by an individual alone, without other members of the society being affected, this is a personal problem.” From Onwuka, I understand that, social problem is more problematic than personal problem, because it concerns more than one person. Social problems are seen in the societies of human beings where the basic necessities of life are denied some people by corrupt organisers of the society.
Die Arbeit setzt sich aus kirchenhistorischer Sicht mit dem Phänomen „Kirche und Stadt“ im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit auseinander. Dabei steht jedoch keine Residenz- oder Reichsstadt, sondern eine fränkische Landstadt im Mittelpunkt des Interesses. In die Untersuchung werden sämtliche Äußerungen des kirchlichen wie auch des volksfrommen Lebens, die aus den Quellen hervortreten oder durch Realien erschlossen werden können, einbezogen. Forschungsgegenstand sind dabei sämtliche bürgerliche Stiftungen, wie eben die Benefizien sowie die weniger aufwändigen Jahrtage und die weiteren liturgischen oder paraliturgischen Fundationen, aber auch das bürgerliche Engagement beim Bau und Unterhalt der Kirchen und Kapellen. Untrennbar mit dem religiösen Engagement ist jenes verbunden, das aus unseren heutigen Sicht explizit sozialen Charakter hat, im Mittelalter aber aus der Jenseitsvorsorge erwuchs. Im gesamten Untersuchungszeitraum ist somit eine Unterscheidung nach sozialen und religiösen Gesichtspunkten unzulässig, weshalb jene im Folgenden auch unterbleiben wird. Daneben treten aus den Quellen immer wieder Informationen hervor, die Rückschlüsse auf die Frömmigkeit des einzelnen zulassen, diese werden hier ebenso wiedergegeben. Es wird für die einzelnen Abschnitte des Untersuchungszeitraumes jeweils eine gleich strukturierte Gliederung angewandt. Aufgrund des gleich lautenden Fragekataloges können somit Brüche, Veränderungen und Entwicklungen, aber auch eventuelle Kontinuitäten über die Jahrhunderte hinweg herausgearbeitet werden. Die Kirchengebäude als die Realien für Liturgie und Frömmigkeit schlechthin stehen jeweils am Anfang, darauf folgen die Pfarrer und für die Zeit nach 1573 - soweit vorhanden - auch Angaben zum Pfarrhaus und die Pfarrpfründe. Waren doch die einzelnen Pfarrer die Vertreter der kirchlichen Obrigkeit vor Ort, sie spiegeln in idealtypischer Weise das Priesterbild ihrer Zeit wieder. Die Errichtung von Vikarien wiederum führte zu einem Ausbau des geistlichen Elementes in der Stadt, das jedoch an einer Schnittstelle zur bürgerlichen Gemeinde angesiedelt war, wie die Patronate des Stadtrates über die Vikarien deutlich machen. Auf jene folgen dann sämtliche weiteren bürgerlichen Stiftungen im kirchlichen Raum, deren erster Zweck in den allermeisten Fällen die Jenseitsvorsorge war und unter denen daher zahlenmäßig die Jahrtage überwiegen. Aus den unterschiedlichsten Quellen wie auch durch die Realien lässt sich zudem ein jeweils mehr oder weniger vollständiges Bild der Liturgie und Frömmigkeit gewinnen. Die abschließend aufgeführten Studenten sowie deren Studienorte ermöglichen Rückschlüsse auf den Bildungsgrad vor Ort sowie die Beziehungen der Stadt in weiter entfernte Regionen. Die Zahl der Priesterweihen wie auch die Personen, die das Amt eines Prädikanten übernahmen, lassen wiederum auf den Zustand des religiösen Lebens in der Stadt schließen. Dieses Gliederungsschema wurde wesentlich im dritten Kapitel durch den Punkt 6 „Evangelische in Karlstadt“ unterbrochen wie auch im darauf folgenden vierten Kapitel durch den Punkt 6 „Echtersche Reform 1585/86“. Die vorliegende Arbeit beschreibt somit den Ausbau der kirchlichen Strukturen bis hin zu den Jahrzehnten der Glaubensspaltung und die darauf folgende Ära der katholischen Reform bis zum Beginn des Barockzeitalters. Im 15. Jahrhundert konnten die kirchlichen Strukturen in Karlstadt nämlich wesentlich ausgebaut werden, dies hielt bis in das 16. Jahrhundert hinein an. Daher wurde der Beginn des Untersuchungszeitraumes auf das Jahr 1400 festgelegt. In den Jahren nach 1525 kam es in Folge zu einer Stagnation des kirchlichen Lebens, wenn nicht sogar zu einem Verfall! In der regionalen Geschichtsschreibung gilt das Episkopat des Julius Echter von Mespelbrunn als eine Phase der Wiederbelebung der kirchlichen Strukturen wie des religiösen Lebens allgemein. Um zu klären, ob dies wirklich der Fall war und die damals ergriffenen Maßnahmen auch nachhaltig wirkten, wurde das Ende des Untersuchungszeitraumes mit dem Ende des 30jährigen Krieges im Jahre 1648 gleichgesetzt. Es ergaben sich somit vier große Zeitabschnitte für die vorliegende Untersuchung: 1400 bis 1525, 1526 bis 1572, 1573 bis 1617 und 1618 bis 1648. Vor allem das Jahr des Bauernkrieges 1525 ist hier lediglich als „terminus post quem“ angesetzt, nicht als eigentliche Schwelle zu Neuem. Die Wahl Karlstadts für die Untersuchung hat zunächst nicht nur biografische Gründe, da ich dort geboren wurde. Darüber hinaus jedoch weitaus wichtiger ist, dass Karlstadt zu den bedeutendsten Orten des Hochstiftes Würzburg gehörte und somit eine spezifisch städtische Struktur ausbilden konnte. Die Stadt stand daher unter der Herrschaft des Fürstbischofs, während das Domkapitel lange Zeit das Patronat über die Pfarrei besaß. Somit agierten in Karlstadt die beiden wichtigsten Kräfte des Hochstiftes parallel nebeneinander.
1961 äußerte sich Karl Rahner mit einem Aufsatz zum Spannungsverhältnis zwischen Exegese und Dogmatik. Diese Spannung entzündet sich vornehmlich am konkreten Umgang mit biblischen Texten. Bis heute scheint es sich hierbei jedoch um ein ungelöstes Problem zu handeln. Der in diesem Aufsatz vorgestellte methodische Entwurf versucht einen solchen Brückenschlag zwischen den beiden theologischen Fachwissenschaften mittels einer Hermeneutik zur Interpretation alttestamentlicher Texte anzustreben. Dabei nimmt die Fokussierung auf das Alte Testament keine hermeneutische Sonderstellung ein, sondern erweist sich vielmehr als Prüfstein und Richtschnur jeder christlichen Interpretation der zweigeteilten Bibel. In den Brennpunkten der Ausführung dieses hermeneutischen Entwurfs stehen zum einen die Verpflichtung des Auslegers gegenüber dem biblischen Text und zum anderen das dialogische Gegenüber von Textwelt und konkreter Lebenssituation.
Origenes, der bedeutendste Theologe der griechischen Kirche, setzt sich in seinem umfangreichen Gesamtwerk immer wieder mit den so genannten simplices auseinander, der Masse der einfachen und ungebildeten Christen, die seiner Theologie, insbesondere seiner Schriftauslegung, nicht folgen können oder wollen. Die Forschung der beiden letzten Jahrhunderte zeichnet in der Regel ein Bild großer gegenseitiger Abneigung bis hin zu offenen Feindseligkeiten, die dem berühmten Wissenschaftler von seinen Gemeinden in Alexandria und Cäsarea entgegengebracht wird. Die Untersuchung behandelt die einschlägigen Texte nicht nach einem bestimmten theologischen Raster, sondern kommt durch deren Interpretation aus ihrem jeweiligen Kontext heraus zu Ergebnissen, welche die Persönlichkeit des berühmten Intellektuellen, Theologen, Meisters des geistlichen Lebens und Seelsorgers in einem neuen Licht erscheinen lassen. Insbesondere erlaubt eine chronologische Anordnung des Stoffes in der einigermaßen gesicherten Reihen-folge der Hauptschriften den Rückschluss, dass bei Origenes eine Entwicklung hin zu einem größeren Verständnis für die Ungebildeten in der Gemeinde stattgefunden hat.
In der Arbeit „Abschied vom Schöpfergott?“ wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich Jugendliche in Westdeutschland zunehmend vom christlichen Glauben an einen göttlichen Erschaffer der Welt distanzieren. Bezüglich der Gottesfrage herrscht in der empirischen Forschung seit über 20 Jahren ein Dissens: Löst sich in einer religiös individualisierten Gesamtsituation der christliche Kern jugendlicher Transzendenzkonzepte mehr und mehr auf oder wird sich auch in Zukunft bei jungen Leuten eine Pluralität von diversen (und teilweise auch christlichen) Antworten auf die Gottesfrage ausmachen lassen? Im Fokussieren der Frage auf eine mögliche Rolle Gottes bei der Welterschaffung, der creatio originalis, wurde die Problemlösung qualitativ-empirisch angegangen. In problemzentrierten Leitfaden-Interviews wurden 14 (angehende) nordbayerische Abiturientinnen und Abiturienten darüber befragt, wie sie sich die Entstehung der Welt vorstellen. Ihre sog. Welterklärungen, die sowohl religiöse als auch naturwissenschaftliche Ansätze enthalten, wurden mit Hilfe der neueren Grounded Theory offen und typologisch kodiert. Neben den Transzendenz- und Schöpferkonzepten der jungen Erwachsenen lagen weitere Brennpunkte der Analyse auf ihren Kosmologiekonzepten sowie den Bibelverständnissen von Genesis 1-3. Im Anschluss daran wurde der empirische Befund religionspädagogisch im Blick auf den Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe diskutiert.
Die Frage nach Zeit und Ewigkeit ist eine existenzielle Frage. Der Mensch lebt und baut sein Leben und seine Existenz auf dem auf, was ihm die Vergangenheit gebracht hat. Gleichzeitig aber schaut der Mensch in die Zukunft und stellt die Frage, was die Zukunft ihm bringt und gibt. Der gläubige Mensch fragt gleichzeitig weiter, was ihm der Glaube für seine Zukunft bringt und was mit seinem Leben aus seiner Zeit in der Ewigkeit werden wird? Die vorliegende Arbeit will auf religionswissenschaftlicher und eschatologischer Basis die Frage nach der gegenseitigen Verankerung von Zeit und Ewigkeit klären. Im eschatologischen Bezug stehen Zeit und Ewigkeit in engem Verhältnis und dadurch findet die Zeit ihr „Größenmaß“. Daher trägt die vorliegende Arbeit den Titel „Zeit als eschatologische Größe“. Dieses Thema wird auf dem schöpferischen Grund ausgearbeitet und durch die biblische Offenbarung mit der Trinität verbunden. Darum lautet die Hauptthese dieser Arbeit: „Christliche Theologie versucht, die menschliche Zeit kairologisch und eschatologisch in die Ewigkeit des trinitarischen Gottes hinein zu verankern“. Diese Hauptthese wird erklärt und ausgelegt in fünf Teilen: Teil I: Zeit – Theorie - Darstellung bedeutsamer biblischer Zeitbegriffe. Sie zeigen: Ehe die Zeit in der Ewigkeit Gottes entgrenzt ist, ist die Ewigkeit unbegrenzte Zeit. Die unbegrenzte Zeit ist nicht leer, sondern zugleich gefüllte und erfüllte Zeit. Teil II: Zeit und Ewigkeit - Vorstellung kosmologisch-theologischer Modelle von Frank J. Tipler und Teilhard de Chardin. Christus als Alpha und Omega – der Anfang und das Ende: im Tod und in der Auferstehung, in der Wirklichkeit der Eucharistie und in der Schöpfung als die Ausdehnung der Evolution. - Verbindung der Zeit mit der Evolution durch philosophische und naturwissenschaftliche Aussagen. Die Evolution basiert auf dem Fundament der Ewigkeit Gottes und der Allgegenwart Gottes. Sie ist Fortsetzung der Schöpfung – creatio continua. Die Evolution bleibt ständig im dynamischen „nunc – jetzt“. - Darstellung der neuen Zeit-Perspektiven, welche die Ewigkeitsvorstellungen des Gregor von Nyssa eröffnen. Die Teilhabe an der Ewigkeit Gottes ist ein fortschreitender Prozess, Diastema – Schöpfungsprozess. - Die Zeit der Schöpfung findet ihre Begründung im trinitarischen Gott durch Jesus Christus als creatio ex amore. Teil III: Zeit in der symbolischen Interpretation - Verbundenheit der Symbole in der Zeit mit Ewigkeit. Symbole auf der religiösen Ebene verweisen betroffene und ergriffene Menschen auf Gottes Wirklichkeit. - Symbole in der sakramentalen Umfassung. Jesus Christus als das Ur-Sakrament und zugleich als jene sakramentale Wirklichkeit, in der Zeit und Ewigkeit in eins zu vororten sind. Teil IV: Zeit und Ewigkeit in der Eschatologie als Größe des trinitarischen Gottes - Vorstellung der schöpfungstheologischen und heilsökonomischen Einheit von Zeit und Ewigkeit in der trinitarischen Begründung bei Jürgen Moltmann und Wolfhart Pannenberg. Teil V: Systematische Ergebnisse zur Theologie der Verankerung der menschlichen Zeit in der Ewigkeit des trinitarischen Gottes auf kairologischer und eschatologischer Basis - Jesus Christus, der Kairos als Heilszeit-Brücke zum Verständnis der trinitarischen Ewigkeitswirklichkeit, die in der sakramentalen Kirche lebt und weiter wirkt. - Liebende-Communio des dreieinigen Gottes verankert die Zeit mit der Ewigkeit Gottes. Jesus Christus, der wahre Mensch und wahre Gott, ist der Offenbarer der Trinität und gleichzeitig ist er die Verankerung des Menschlichen im Göttlichen. Durch sein Kommen in die irdische Zeit und Geschichte findet die Zeit ihre Größe in ihrer Verankerung in der Ewigkeit.
Henri J.M. Nouwen (1932-1996), a renowned pastoral theologian, has written more than 40 books among which several are about pastoral care and the spirituality of pastoral care. It was interesting for me to notice the parallel between his life and the contents of his books. He has undergone a tremendous personal development and spiritual maturity. His books invite all the christians and pastors to grow in the spiritual life. The spirituality is the underlying principle of creative ministry. Nouwen moves away from the traditional approach and concepts and develops his own concept of spiritual growth and pastoral care. Rooted in tradition and trained as a pastoral psychologist Nouwen is very appealing to the modern generation. This dissertation takes the reader through the life and writings of Nouwen to come to his original and new understanding of the spirituality of the pastoral care.
Die Kirche in Lateinamerika hat für die Profilbildung wissenschaftlicher Theologie im 20. Jahrhun-dert eine Reihe von theoretischen Entwürfen vorgelegt, die für die Programmatik der Theologie ins-gesamt grundlegend und richtungweisend sind. In der europäischen Rezeption wird jedoch zu wenig beachtet, dass sich hinter dem Sammelbegriff „Theologie der Befreiung“ eine Reihe sehr differenzier-ter Konzeptionen verbergen, die in je unterschiedlichen kulturellen Kontexten die Evangelisierung thematisieren. Der Fokus der vorliegenden Arbeit richtet sich auf die andine Region Nordperus und insbesondere die Diözese Cajamarca unter der Amtszeit des Bischofs José Dammert Bellido (1962-1992). Die vorliegende Arbeit von Wilhelm Knecht ist im Rahmen eines Gesamtprojekts „Partner-schaftsarbeit der Kirche in Deutschland und in Peru. 30 Jahre Pastoral in Cajamarca“, das von 1997-1999 von den Bistümern Bamberg, Eichstätt und Würzburg und anschließend bis 2002 von der DFG gefördert wurde, entstanden. Ziel dieses Projekts war es, die wechselseitige Bedeutung von Partner-schaften zwischen Deutschland und Peru exemplarisch herauszuarbeiten, ihre Entstehungsgeschichte nach dem Konzil zu dokumentieren und die Veränderungsprozesse zu analysieren. Einschneidende Zäsur war hierbei der altersbedingte Amtsrücktritt von Bischof Dammert 1992 und die theologische und kirchliche Neuorientierung seines Nachfolgers. Literarische Grundlage der vorliegenden Arbeit ist neben den vor allem kirchengeschichtlichen Publikationen Bischofs Dammerts, umfangreiches unveröffentlichtes Archivmaterial sowie von Knecht durchgeführte Umfragen. Der wissenschaftliche Anspruch dieser Arbeit und deren Bedeutung besteht darin, dass sie eine au-thentische Dokumentation des kirchlichen Aufbruchs in Lateinamerika seit 1962 ist. Sie dokumentiert einen Prozess der Befreiung und der danach folgenden Theologie der Befreiung. Dies wird am kon-kreten Beispiel einer Diözese gezeigt – ausgehend von der Praxis und den handelnden Personen. Kapitel II „Cajamarca – eine Diözese in den Anden“ erstellt eine Situationsanalyse des Bistums Ca-jamarca unter Einbeziehung geografischer, historischer, politischer, ökonomischer und kirchlichen Gegebenheiten. Kapitel III „Der Glaube und die Kultur der Menschen von Cajamarca“ behandelt die andine vorchrist-liche Kosmovision, deren fundamentales Charakteristikum die Relationalität aller Wirklichkeit bildet, in die auch der Mensch eingebunden ist. Volksreligiosität und andine Kosmovision konnten zur Legi-timierung politischer und kirchlicher Herrschaft dienen und sich wechselseitig stützen. Kapitel IV behandelt „Die soziale und pastorale Arbeit von Bischof Dammert“. Dammert steht exem-plarisch für die kirchliche Erneuerung in Peru und Lateinamerika nach dem Konzil überhaupt. Er war maßgebend an der Konferenz von Medellín beteiligt und Präsident der peruanischen Bischofskonfe-renz. Kapitel V „Das Evangelium der Campesinos von Bambamarca“ behandelt die Umsetzung des neuen Pastoralkonzepts in der Pfarrei San Carlos de Bambamarca. Sie hatte Vorbildfunktion und war das Vorzeigeprojekt der Diözese. Erstmals seit 400 Jahren lag der Schwerpunkt pastoraler Tätigkeit bei der einheimischen Landbevölkerung, die von den Kolonialherren und ihren Nachfahren seit eh und je vernachlässigt war. Der erste Pastoralkurs 1963 ist der Beginn einer Befreiungsgeschichte. Die Neu-evangelisierung verändert das soziale Ordnung der Campesinos, den Umgang der Generationen und nicht zuletzt auch das Verhältnis der Geschlechter. Publizistisch findet dieser Aufbruch in der Zeitung „El Despertar de los Campesinos“. International Aufsehen erregte das von den Campesinos verfasste Glaubensbuch „Vamos Caminando“. Eine weite-re Neuerung stellt die Institution der Ronda dar, die sich zu einer Instanz demokratischer Selbstver-waltung der Comunidad entwickelte. Die vorliegende Dissertation von Knecht wird ihrer Zielsetzung, eine authentische Dokumentation der nachkonziliaren Neuevangelisierung in der Diözese Cajamarca zu leisten, in hervorragendem Maße gerecht. Die aufgeführten Detailinformationen sind äußerst umfangreich und belegen sachhaltig und kenntnisreich die Tragweite des Pastoralkonzepts von Bischof Dammert. Dessen Bedeutung wird nicht zuletzt dadurch belegt, dass Gustavo Gutiérrez diese befreiende Pastoral vor Augen hatte, als er die „Theologie der Befreiung“ verfasste. Knecht gelingt es hervorragend, die Differenz zwischen der ersten und zweiten Evangelisierung anschaulich zu beschreiben. Die Vielfältigkeit des von ihm he-rangezogenen Materials ist beeindruckend. Hier wird insgesamt das spezifische Profil einer auf andi-ner Grundlage verfassten Ortskirche zur Sprache gebracht. Die kirchengeschichtliche Bedeutung Bi-schof Dammerts nicht nur für Peru, sondern für ganz Lateinamerika ist eindrucksvoll dargelegt. Die von Knecht hervorgehobene eigenständige Praxis der andinen Basisgemeinschaften ist in dieser Aus-führlichkeit bisher nicht behandelt worden.
Lukas und die Witwen. Eine Botschaft an die Gemeinden in der hellenistisch-römischen Gesellschaft
(2009)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage der Witwen im lukanischen Doppelwerk auf dem Hintergrund der sozialgeschichtlichen Lage der Witwen in der hellenistisch-römischen Gesellschaft der Antike. Nach einem Überblick über den Forschungsstand wird die historische Lage der Witwen in der Antike untersucht. Anschließend analysiert der Verfasser die einzelnen Perikopen im Evangelium (Lk 2,36-38; 4,25f; 7,11-17; 18,1-8; 20,45-47; 21,1-4) und in der Apostelgeschichte (Apg 6,1-7; 9,36-43) zunächst abschnittsweise und dann in einem narratologischen Überblick. Dabei wird jeweils die Botschaft des Lukas an seine Gemeinden auf den Hintergrund der gesellschaftlichen Situation herausgearbeitet. Abschließend wird die Gesamtbotschaft des Lukas in Bezug auf die Witwenfrage für seine Gemeinden in der hellenistisch-römischen Gesellschaft noch einmal zusammenfassend dargestellt. Der neutestamentliche Autor Lukas möchte mit seiner häufigen Erwähnung von Witwen auf das Bedürfnis dieser sozialen Gruppe hinweisen, die oft einer prekären Lage ausgesetzt ist und für die es im hellenistisch-römischen Umfeld keine besondere Aufmerksamkeit gibt, besonders wenn es sich um arme Witwen handelt. Im Gegensatz dazu kennt die biblische Tradition eine besondere Fürsorge für die Witwen. Lukas möchte seine Gemeinden für diese biblisch-jüdische Tradition sensibilisieren, besonders da im christlichen Umfeld festgestellt wurde (Apg 6,1-7), dass diese Fürsorge und Sensibilität nicht automatisch in christliche Gemeinden Einzug gehalten hat. In dieser Hinsicht macht er durch seine Perikopen die Christen seiner Gemeinden auf die Problematik und Chancen des Witwendaseins aufmerksam.
Die Untersuchung beschreibt das Verhältnis von Massenmedien und Öffentlichkeit. Dazu stellt sie die allgemeine Theorie sozialer Systeme des Soziologen Niklas Luhmann vor. Den Grundgedanken der Beobachtung von Beobachtern (Beobachtung zweiter Ordnung) führt sie mit dem philosophischen Traktat des Soziologen und Filmtheoretikers Siegfried Kracauer über den Detektiv-Roman ein. Die Entwürfe von Öffentlichkeit in der Tradition der Vernunftaufklärung der Philosophen Hannah Arendt, Jürgen Habermas und John Dewey werden dekonstruiert. Öffentlichkeit wird reformuliert in der Diktion eines operativen Konstruktivismus, als Ergebnis von Beobachtungen zweiter Ordnung und als ein Medium-Form-Komplex gefaßt. Massenmedien erzeugen durch ihre Formgebung eine Zweitversion der Öffentlichkeit. Die Funktion der Massenmedien besteht in der Sofort-Integration einer Weltgesellschaft durch massenmediale Herstellung einer gemeinsamen Aktualität. Durch permanente Reaktualisierung der Selbstbeschreibung der Gesellschaft leisten sie einen Beitrag zu ihrer Realitätskonstruktion.
Qu’est-ce qui compte dans l’évangile de Matthieu: les disciples de Jésus doivent-ils tenir aux recommandations de leur maître qui, dans le cadre du discours d’envoi en mission leur interdit strictement de prendre le chemin des païens et d’entrer dans une ville de Samaritains et qui limite par contre leur mission uniquement «aux brebis perdues de la maison d’Israël» (Mt 10,5f) ou alors doivent-ils suivre l’invitation du Jésus ressuscité qui les envoie dans «le monde entier», c’est-à-dire leur ordonne de «faire de toutes les nations des disciples et de les baptiser» (Mt 28,19)? Ces deux ordres de mission de Jésus qui, à première vue s’excluent mutuellement, constituent le cadre de notre dissertation intitulée: L’exclusion des Païens et la Dimension universelle du Salut dans l’Évangile de Matthieu. La thématique ainsi formulée est très alléchant. Il n’ y a qu’à considérer l’état de la recherche que nous avions fait pour découvrir l’intérêt que les chercheurs porte sur cette problématique. Dans notre essai de solution, nous avons choisi d’analyser de manière détaillée un éventail de textes du premier évangile que sont: Les femmes non-juives dans la généalogie de Matthieu (Mt 1,1-17); les mages devant le roi des Juifs (Mt 2,1-12); l’aire géographique de l’activité de Jésus (Mt 4,23-25); le centurion de Capharnaüm (Mt 8,5-13); la concentration de la mission sur Israël (Mt 10,5f); la femme cananéenne (Mt 15,21-28); la prophétie de la proclamation universelle de l’évangile (Mt 24,14); la femme de Pilate (Mt 27,19) ainsi l’ordre de mission universelle auprès des nations (Mt 28,16-20). A l’issue de cette analyse, nous sommes aboutis aux résultats selon lesquels les Païens se trouvent non seulement depuis le commencement dans l’horizon de l’activité de Jésus, mais encore ils sont présentés comme des figures paradigmatiques dans l’évangile de Matthieu, comme nous pouvons le voir clairement dans la péricope de mages, le centurion païen de Capharnaüm ainsi que la femme cananéenne. Ensuite nous avons différencié les deux concepts de mission dans l’évangile de Matthieu sous la terminologie de «petite» et «grande mission» qui correspondent en fait à la différence entre le Jésus terrestre et le Jésus ressuscité. Le dernier diffère du premier par « l’autorité au ciel et sur la terre» que Dieu procure. Enfin, nous avons avec grand intérêt essayé de classifier les différentes positions de la communauté matthéenne par rapport à la question de la mission auprès des Païens. C’est ainsi que nous avons distingué trois directions: (1) La position intermédiaire reste ouverte aux Païens, mais n’exerce de manière active aucune activité missionnaire auprès de ces derniers, l’initiative devant venir plutôt des Païens eux-mêmes. Les péricopes telles que Mt 2,1-12; 8,5-13 et 15,21-28 reflètent sans conteste ce modèle. (2) La position radicale est hostile à l’accueil des Païens dans la communauté. Les partisans de cette position se réfèrent à Mt 10,5f et Mt 15,24. (3) La position libérale soutient par contre une politique offensive: il ne suffit pas, d’après le modèle du pèlerinage eschatologique des peuples, d’attendre la venue des Païens, c’est plutôt la communauté matthéenne qui devrait prendre l’initiative d’aller vers eux (Mt 28,16-20). Ces trois positions reflètent en fait une communauté matthéenne en discussion. Aussi avons nous vu en définitive que la tension entre le particularisme et l’universalisme relève d’un apophtegme du milieu sociologique dans lequel est enracinée la communauté de Matthieu.
The “Akọ na Uche” (Wisdom and Justifiability) of Preemptive-strike in Self-defense and Alternative Conflict Resolutions is an ethical examine on man’s inherent right of self-defense, not only as a right that is innate, but also as an individual’s or a nation’s right enshrined in, and guaranteed by the Charter provisions of the United Nations.
Stemming from the painful experience of the First and Second World Wars, nations wishing never again to engage one another in such full scale wars of destruction, met in San Francisco, California, accepted the formation of a new organization, the United Nations, to replace the League of Nations considered as ineffectual. The participating nations articulated a set of guiding principles in the form of rules, rights and responsibilities endorsed by all the early member-nations on June 26, 1945, but effective from October 24, same year. This is the birth of the United Nations Charter.
With the endorsement of the Charter, all member-nations assumed the responsibility of making the world a better place, peaceful and secure for humanity. They vowed never again to engage in unethical wars, they accepted to respect and foster human rights, to fight poverty, to spread democracy and to promote more healthy and robust international relations through a more vibrant cooperation and aggressive diplomacy. The Charter also reaffirmed the intrinsic right of self-defense of the victim of an armed attack, which sometimes has been utilized as well as exploited.
A l’heure où le monde moderne est secoué par la crise environnementale, il se pose la question de son impact sur les populations d’Afrique noire qui conjuguent dans un même élan la relation à la nature et la loi de la société dans sa dimension intérieure et extérieure et dont les croyances tournent autour de l’environnement, qui édicte des normes de compréhension des valeurs et de la signification de l’existence humaine.
Par ailleurs, le Négro-africain appréhende les choses dans leur globalité interactive sur tous les registres: environnement et société, monde visible et invisible, naturel et surnaturel, etc. L’homme est intégré à l’univers par la médiation du milieu naturel qui le porte, le nourrit, le soigne, l’habille et l’oriente. En effet, il existe dans la cosmovision négro-africaine, des profondeurs fondamentales qui rendent compte à l’Absolu des attitudes face à la vie, à la terre, à la nature, aux végétaux, aux minéraux, aux animaux et aux humains. L’environnement oriente toute sa vie. Le milieu naturel détermine les attitudes profondes, les croyances, les comportements et les pratiques sociales ; le mode vie et les systèmes de penser ainsi que les représentations mentales des individus et des groupes sociaux, qui fournissent, à leur tour, un théâtre à l’action, un idéal ou un archétype de ce que signifie la vie, laquelle s’articule autour de la nature et la société. Dans ce sens, la crise environnementale interpelle devait devenir partie de l’annonce voire de l’inculturation de la de la Bonne Nouvelle sur ce continent.
Die Fragestellung Diese Studie hat sowohl ein empirisches als auch religionspädagogisch-konzeptionelles Interesse. Auf der empirischen Ebene wird die Religiosität Jugendlicher in den Blick genommen. Dazu wird untersucht, wie Jugendliche Erfahrungen mit Religion sowie ihren persönlichen Glauben thematisieren. Besonderes Augenmerk wird auf die dabei verwendete Semantik gerichtet. Es wird untersucht, in welcher Beziehung diese zum Kontext christlicher Tradition steht (Prokopf 2000; Prokopf/Ziebertz 2000): 1) Wie thematisieren Jugendliche Religion und Glaube, welche Semantiken nutzen Sie dabei? 2) Sind diese Semantiken von Elementen christlicher Tradition geprägt? Religionspädagogisch-konzeptionell wird gefragt, ob das didaktische Prinzip der Korrelation gewinnbringend im Kontext heutigen RU angewandt werden kann. Sollte der religiöse Diskurs Jugendlicher nicht ausschließlich individuell gespeist, sondern auch von christlichen Traditionsbeständen geprägt sein, sind Entwürfe korrelativer Didaktik zu unterstützen, die Erfahrung und Tradition gleichermaßen konzeptuell aufnehmen. Die Fragen lauten: 1) Ist eine Konzeption von lebensweltbezogener Didaktik im Rahmen der Korrelationsdidaktik möglich, die anschlussfähig an den aktuellen Diskurs Jugendlicher über Religion mit dessen spezifischer Semantik ist, ohne sich dem Vorwurf des ‚Induktivismus’ (Abhängigkeit von der Lebenswelt Jugendlicher ohne eigenes theologisches Profil) auszusetzen? 2) Kann diese Didaktik so konzipiert werden, dass sie ein klares Profil hinsichtlich zu vermittelnder christlicher Traditionselemente beinhaltet, ohne sich dem Vorwurf des ‚Deduktionismus` (Ableitung von einem Traditionskanon) auszusetzen? Ergebnisse: Die Weiterentwicklung der Korrelationsdidaktik aus semiotischer Perspektive bewirkt, dass die in ihrem Namen geführte Beziehungshaftigkeit (co-relatio) wirklich eingelöst werden kann. Es geht um den Entwurf eines religionspädagogischen Konzeptes, welches aktuelle Erfahrung und Tradition in Bezug auf Religion in einem organischen Zusammenhang zu sehen vermag. Dieses Konzept muss korrelativ im strengen Sinne angelegt sein, so, wie es von der Korrelationstheologie Tillichs ausgehend bereits möglich gewesen wäre. Tradition und Erfahrung waren bei Tillich als einander wechselseitig bedingend zugeordnet. Korrelation galt es nach ihm daher auch nicht ‚herzustellen’, wie das immer wieder in der Korrelationsdidaktik vergeblich versucht worden ist, sondern die schon bestehenden Korrelationen zwischen Tradition und Erfahrung sollten ihm zufolge ‚aufgedeckt‘ werden (vgl. Tillich nach Ziebertz 1994, 72f). Aufgrund der dokumentierten Verwobenheit von Erfahrung und Tradition in religiösen Semantiken ist korrelativ auf einen Traditionsbegriff zu rekurrieren, der diese Verschränktheit repräsentiert.
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Katholische Kirche zwischen Ost und West - Das Bischöfliche Kommissariat Meiningen von 1949 bis 1961
(2023)
Im Fokus der Arbeit „Katholische Kirche zwischen Ost und West – Das Bischöfliche
Kommissariat Meiningen von 1949 bis 1961“ stehen die deutsch-deutschen Beziehungen
auf der Ebene des Bistums Würzburg. Das Bistum besaß mit dem Bischöflichen
Kommissariat Meiningen ein Gebiet, in dem die Katholiken seit der Reformation in einer
Minderheit lebten, das seit 1949 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lag und folglich
durch die innerdeutsche Grenze vom Mutterbistum im Westen Deutschlands getrennt war.
Als im Jahr 1973 die Organisation der katholischen Kirche in der DDR an die bestehenden
politischen Grenzen angepasst und das Kommissariat Meiningen unter die Verwaltung des Apostolischen Administrators von Erfurt gestellt wurde, wurde von Seiten der Priester um ihre Stellung als Würzburger Kleriker, die Selbstständigkeit des Gebiets und der bestehenden kirchlichen Strukturen gerungen. Was nach gut zwei Jahrzehnten deutsche Teilung genau unter dieser Selbstständigkeit im Kommissariat Meiningen zu verstehen war, wird anhand von drei Themenschwerpunkten untersucht. Dabei wird zunächst der Aufbau und die Funktion der kirchlichen Strukturen in den Blick genommen, die für die katholische Kirche in einer doppelten Diaspora, d.h. von einem Minderheitenstatus und einem diktatorischen Weltanschauungsstaat bestimmt, als existenzielle Rahmenbedingungen vorausgesetzt werden. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die grenzübergreifenden Kontakte und Beziehungen zwischen dem ost- und westdeutschen Anteil des Bistums Würzburg. Teil drei spürt der Selbstständigkeit im Zusammenhang mit dem kirchlichen Alltag nach, der Ebene, auf der in einer Diktatur am deutlichsten autonomes und widerständiges Handeln angenommen werden kann. Dabei steht die Personengruppe der Priester als prägende gesellschaftliche Elite und tragende Säule der katholischen Kirche in den 1950er Jahren im Mittelpunkt.
Forschungsproblem: Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hatte nach einer beinahe 1500 Jahre dauernden Unterbrechung die Möglichkeit eröffnet, den Diakonat als eigenständiges Amt in der römisch-katholischen Kirche wieder einzurichten. Seit mehr als 30 Jahren stehen sogenannte „Ständige Diakone“ wieder bzw. neuerdings im Dienst deutscher Diözesen. Doch diese 30 Jahre haben nicht das bewirkt, was das Konzil als Aufgabe mit auf den Weg gegeben hatte. Bis heute ist keine klare Einordnung in die Dienst- und Ämterstruktur gegeben. Den zwischen den nachkonziliar erstarkten Laiendiensten und dem presbyteralen und episkopalen Amt stehenden Diakonen fehlt es an einem klaren Profil. Dies hat zur Folge, dass Diakone entweder verunsichert agieren oder stärker eindeutig in laikale oder presbyterale Richtung tendieren. Besonders zeigt sich dieses Problem im Feld liturgischen Handelns und Wirkens. Liturgie als zentraler Kristallisationspunkt gemeindlichen Lebens und ekklesialer Vollzüge erscheint oft auch als Kristallisationspunkt dienst-amtlicher Unsicherheiten und Fragestellungen. Doch gerade die im II. Vatikanum beschriebene Liturgietheologie versucht Liturgie und liturgisches Handeln von ihren inneren theologischen Bezügen her zu verstehen, was auch für das anthropologische und soziologische Verständnis von Liturgie Konsequenzen hat. Dieser theologische Ansatz ist für diakonales Handeln in der Liturgie ebenso bindend wie richtungsweisend. Forschungsfragen: Die Studie untersucht die Argumente und Motive, die zur Wiedererrichtung eines eigenständigen Diakonates geführt haben, und fragt, ob sich dort konkrete Kriterien für diakonales-liturgisches Handeln entwickeln lassen. Gleichem Anliegen gilt der Blick in die offiziellen Verlautbarungen und systematisch-theologischen Überlegungen zum Diakonat als Teil des dreigliedrigen kirchlichen Amtes. Eine dritte Perspektive schließlich fragt nach der gelebten liturgischen Wirklichkeit von Diakonen und versucht von hier Anfragen an das diakonale, speziell das diakonal-liturgische Verständnis des Diakons zu formulieren. Forschungsziele: Das Projektziel war, in einer relativ stagnierend wirkenden Situation um die Frage nach dem Diakonat die Bandbreite diakonaler und diakonal-liturgischer Motivik herauszuarbeiten und die unterschiedlichen Aspekte miteinander in Beziehung zu setzen. Vergleiche und Abhängigkeiten, Bezüge und gemeinsame Verwurzelungen in historischer Genese des wiedererichteten Diakonates, in systematisch-theologischer Fundierung und in erfahrener Wirklichkeit wollen als Beitrag zum weiteren Profilierungsprozess diakonalen Dienstamtes in deutschen Diözesen und zum konkreten Handeln in der Liturgie verstanden werden.