370 Bildung und Erziehung
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In diesem Artikel wird ein betreutes Selbstlernprojekt für Sprachanfänger in Arabisch und Russisch beschrieben. Ziel war der eigenverantwortliche Spracherwerb mit Hilfe von Lernsoftware in Verbindung mit persönlicher tutorieller Betreuung von Muttersprachlern. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Bewusstmachung des Lernprozesses und der Aufrechterhaltung der Lernmotivation.
Der vorliegende Bericht dokumentiert die Evaluationsergebnisse der zweiten Programmphase des Mannheimer Unterstützungssystems Schule von 2010 bis 2012 (MAUS II). Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung lassen sich mit der Schlagzeile "Konsolidierung einer kommunalen Maßnahme" zutreffend charakterisieren. Diese Maßnahme einer verbesserten Bildungschance vor allem für bildungsferne Schüler ist als Leitidee in MAUS II fortgeführt worden und verfestigt sich in verschiedenen Bereichen.
Mit diesem Abschlussbericht liegen die Ergebnisse der Begleitevaluation zur dritten Programmphase des „Mannheimer Unterstützungssystems Schule“ vor. Bei dieser Evaluation wird der Schwerpunkt auf ausgewählte MAUS-Schulen gelegt, die über ein spezifisches Profil in der Umsetzung des Konzepts verfügen. Dieses Profil wurde aus umfangreichen qualitativen Interviews der zweiten Programmphase von MAUS gewonnen.
Der Fokus auf ausgewählte Schulen erlaubt einen vertiefenden Blick in Gelingensbedingungen und Herausforderungen bei der Durchführung eines solchen Förderangebots. Befragt wurden ausgewählte Lehrkräfte, FörderlehrerInnen, Eltern und SchülerInnen mittels qualitativer Interviews. Zusätzlich wurde eine Stichprobe der Förderlehrkräfte anhand eines standardisierten Online-Fragebogens befragt.
Insgesamt ist festzuhalten, dass sich spezifische Gelingensbedingungen und Ansatzpunkte für eine Optimierung und Transferierbarkeit des Unterstützungssystems herauskristallisieren.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit interethnischen Freundschaften im Jugendalter. Die Studie soll der "Abkehr von einer Defizit- und Belastungsperspektive" dienen und zu einer ressourcenorientierten Betrachtung von jugendlichen Migranten beitragen. Im Zuge des Projektes "Sozialkapitaltransfer in interethnischen Beziehungen" wurden 24 Jugendliche der sechsten Jahrgangsstufe im Alter von elf bis 13 Jahren, größtenteils an Hauptschulen, zu ihrer Freundschaft mit einem andersethnischen Jugendlichen interviewt. Hierbei wird primär erarbeitet, welche inhaltlichen Austauschprozesse in interethnischen Freundschaften in der frühen Adoleszenz stattfinden. Es wird untersucht, was im Allgemeinen thematisch ausgetauscht wird und besonderes Augenmerk auf den inhaltlichen Austausch über das jeweils andere Herkunftsland gelegt. So wird geprüft, welche Priorität dem inhaltlichen Austausch über die verschiedenen Kulturen zukommt, über welche kulturellen Themenbereiche und bei welchen Gelegenheiten ein solcher Austausch stattfindet. Der kulturelle Austausch wird außerdem dahingehend betrachtet, ob sich Unterschiede hinsichtlich des Austauschs bei Mädchen- und Jungenfreundschaften bemerkbar machen. Im Hinblick auf die Auswirkungen interethnischer Freundschaften wird geprüft, ob der kulturelle Austausch die Einstellung gegenüber Angehörigen der jeweils anderen Kultur beeinflusst. Ferner wird untersucht, inwiefern ein Austausch sprachhabitueller Merkmale stattfindet. Als zusätzliche Rahmeninformation wird abschließend der Austausch sozialer Netzwerke in interethnischen Freundschaften untersucht. Ziel der Studie ist demnach herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß in inter-ethnischen Freundschaften soziales Kapital in den genannten Bereichen vorhanden ist. Die theoretische Grundlage der vorliegenden Studie bilden der Sozialkapitalansatz nach Coleman (1991) sowie die Kommunikationstheorie nach Watzlawick (2007).
Ziel der 6-monatigen Intervention Breakdance im Schulsport im Rahmen von "Sport nach 1" war es, Veränderungen bei physischen und psychosozialen Parametern zu betrachten. In einem Kontrollgruppendesign mit drei Messzeitpunkten wurden quantitative Methoden (motorische Tests, schriftliche Befragung) im Längsschnitt und qualitative Verfahren (mündliche Befragung) im Querschnitt am Ende des Untersuchungszeitraums eingesetzt. Mittels standardisierter Fragebögen wurden die Merkmale sportartspezifische- und allgemeine Selbstwirksamkeit sowie Kooperationsfähigkeit untersucht. Darüber hinaus wurde der Deutsche Motoriktest (DMT 6-18) durchgeführt, um die Entwicklung der Merkmale Kraftausdauer im Rumpf und den oberen Extremitäten, Schnellkraft in den Beinen, Koordination unter Präzisionsdruck sowie Koordination unter Zeitdruck zu betrachten.
Auch nach dem herkömmlichen Mechanikunterricht in der Oberstufe verfügen viele Schüler nicht über angemessene physikalische Vorstellungen über die verwendeten physikalischen Begriffe und deren Zusammenhänge. Einführend wurden in dieser Arbeit allgemeine Aspekte zu Schülervorstellungen (Kapitel 2.1) sowie konkrete Schülervorstellungen zur Mechanik (Kapitel 2.2) und relevante Lehrervorstellungen (Kapitel 2.3) dargelegt. Ein Ziel dieser Arbeit war, ein Gesamtkonzept für einen veränderten Kinematik- und Dynamikunterricht ein- und zweidimensionaler Bewegungen in der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums zu entwickeln, das möglichst vielen Schülern hilft, möglichst viele Fehlvorstellungen zur Mechanik aufzuarbeiten. Dazu wurden u.a. computergestützte Experimente und die Visualisierung der physikalischen Größen mit dynamisch ikonischen Repräsentationen (siehe Kapitel 3.2) eingesetzt, was neue Elementarisierungen und neue Unterrichtsstrategien ermöglichte (siehe Kapitel 8.2 oder Kapitel 5). Um gute Chancen zu haben, dass dieses Konzept den Schulalltag erreicht, wurde es lehrplankonform zum bayerischen Lehrplan konzipiert. Eine erste Zielsetzung der summativen Evaluation war festzustellen, inwieweit das gesamte Unterrichtskonzept von verschiedenen Lehrern durchführbar ist und wie diese es einschätzen (siehe Kapitel 8.4 oder Kapitel 6.3). Ein wichtiges Ziel war dann, mit Hilfe von Tests festzustellen, inwieweit es Veränderungen in den Schülervorstellungen gab (Vor-/Nachtest-Design) und diese Veränderungen mit konventionell unterrichteten Klassen zu vergleichen (Trainings-/Kontrollgruppen-Design) (konventionelle Klassen: Kapitel 8.1; Vergleich: Kapitel 8.5; Kapitel 6.4 + 6.5). Dazu wurden hauptsächlich bereits vorliegende paper-pencil-Tests verwendet, da eine Testneuentwicklung im Rahmen der Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Da diese Tests verschiedene Schwächen haben, wurden mehrere verschiedene Tests gleichzeitig eingesetzt, die sich gegenseitig ergänzen. Die graphische Modellbildung in Verbindung mit Animationen ist ein fakultativer Teil dieses Unterrichtskonzeptes. Hierzu wurde zusätzlich eine eigene Interventionsstudie durchgeführt (siehe Kapitel 8.3 und Kapitel 4). Ergebnisse: Dynamisch ikonische Repräsentationen können dem Lehrer neue unterrichtliche Möglichkeiten geben und somit dem Schüler helfen, physikalische Konzepte angemessener zu verstehen. Die Einführung kinematischer Größen anhand zweidimensionaler Bewegungen, die nur mit ikonischen Repräsentationen in Form von Vektorpfeilen sinnvoll ist (geeignete Elementarisierung), führt zu einem physikalischeren Verständnis des Beschleunigungsbegriffes und vermeidet Fehlvorstellungen durch eine ungeeignete Reduktion auf den Spezialfall eindimensionaler Bewegungen. Mehr Schüler konzeptualisieren Beschleunigung wie in der Physik als gerichtete Größe anstelle einer Größe, die die Änderung des Geschwindigkeitsbetrages angibt und allenfalls tangentiale Richtung haben kann. Auch in der Dynamik sind dadurch hilfreiche Darstellungen und so sinnvolle Veränderungen des Unterrichts möglich. Um wesentliche Strukturen aufzuzeigen, werden komplexere Versuche mit mehreren Kräften und Reibung eingesetzt, was erst durch eine rechnerunterstützte Aufbereitung mit dynamisch ikonischen Repräsentationen ermöglicht wird. Diese Darstellungen ermöglichen auch eine aktive Auseinandersetzung der Schüler mit den Themen, indem von ihnen häufig Vorhersagen gefordert werden (geeignete Unterrichtsstrategie). Graphische Modellbildung als weiterer Einsatz bildlicher Darstellungen kann ebenso eine weitere Verständnishilfe sein. Schüler, die nach dem vorgelegten Unterrichtskonzept unterrichtet wurden, zeigten mehr Verständnis für den newtonschen Kraftbegriff. Da die entwickelten Ideen tatsächlich im Unterricht ankamen und dort Veränderungen bewirkten, kann von einer effektiven Lehrerfortbildung mit Transferwirkung gesprochen werden.
Der Kurs "Präsentationstechniken" soll ausländischen Studierenden einen Rahmen bieten, sich mit dem Thema Referat an deutschen Hochschulen vertraut zu machen, sich auszuprobieren und durch Übung zu verbessern. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Eigen- und Fremdeinschätzung der Studierenden. Nachdem gemeinsam Aspekte erarbeitet worden sind, worauf bei einer Präsentation zu achten ist, wird den Studierenden Gelegenheit gegeben, diese Aspekte bei sich selbst sowie bei den Kommilitonen zu überprüfen. Spontanvorträge sowie ein längerer, ausgearbeiteter Vortrag dienen als Übung, um Selbst- und Fremdevaluation zu praktizieren. Feedbackregeln helfen, die Rückmeldungen konstruktiv zu gestalten. Zur Selbsteinschätzung dienen Videoaufnahmen, Fremdeinschätzung bietet neben dem direkten, mündlichen Feedback auch schriftliche Rückmeldung auf anonymisierten Karten. Die Einschätzung durch die Lehrkraft wird durch einen Bewertungsbogen, der unterschiedliche Aspekte der Präsentation bewertet, durchsichtig gemacht. Eine Evaluation des gesamten Kurses durch die Teilnehmer schließt den Artikel ab. Zur Verdeutlichung dienen zwei im Kurs (WS 09/10) gehaltene Referate mit anschließender Beurteilung.
Rassismus wirkt in der Schule auf individueller, unterrichtlicher und institutioneller Ebene – häufig in subtilen und versteckten Formen. Zwar besitzt das Phänomen einen spezifischen historischen Ausgangspunkt und ist dadurch in seinen Wirkungsweisen (gerade auch in pädagogischen Kontexten) gut zu analysieren und somit folglich auch zu dekonstruieren, allerdings stößt die für eine pädagogische Auseinandersetzung zentrale Voraussetzung einer selbst- und machtreflexiven Herangehensweise bei Pädagoginnen häufig auf Widerstände und Ablehnung. Auch aufgrund der langjährigen Tabuisierung des Begriffs fand eine intensivere Auseinandersetzung mit Rassismus im deutschsprachigen Raum sowohl in der erziehungswissenschaftlichen Theorie wie auch in der pädagogischen Praxis erst ab den 1990er-Jahren statt. Bis heute besteht allerdings ein virulenter Forschungsbedarf für dieses Praxis- und Forschungsfeld in der spezifischen Schnittmenge der Gegenstandsbereiche Lehrerinnenfortbildung und Rassismus.
Die hier vorgelegte explorative Studie hatte zum Ziel, dieses Forschungsdefizit aufzuholen und beschäftigte sich deshalb mit der aktuellen Praxis der rassismusrelevanten Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung in Deutschland, d.h. mit jenen Konzepten und Angeboten der sogenannten Dritten Phase, in welchen das Thema ‚Rassismus‘ eine explizite wie implizite inhaltliche Relevanz besitzt. Eine empirische Datenbasis konnte auf Grundlage von qualitativen Interviews mit Expertinnen, die für die Konzeption und/oder Durchführung solcher Fortbildungen verantwortlich sind, erhoben und mit Hilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden. Durch eine Verdichtung des analysierten Materials konnten am Ende des Auswertungsprozesses fünf Kernhypothesen formuliert werden, welche belastbare Aussagen zur aktuellen Praxis der rassismusspezifischen Lehrerinnenfortbildung – also jener Seminare, in denen Rassismus explizit thematisiert wird – darstellen und somit Anknüpfungspunkte für möglichen Folgestudien bieten.
Kind und Farbe
(2001)
No abstract available